Swing 8tel vs. 16tel

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OmaWirDankenDir

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Hallo zusammen,

ich habe immer wieder Probleme mit der rhythmischen Anordnung von 16tel in einem Stück, dessen Rhythmus auf Swing-Achteln beruht.

Wie spiele ich z.B. 4 aufeinanderfolgende 16tel wie in Stelle (1) in dem Notenbeispiel, das "Slow Swing" als Vortragsbezeichnunh hat? Werden die 16tel irgendwie in lange und kurze unterteilt? Oder spiele ich sie gerade? Aber dann habe ich das Problem, dass die geraden 16tel sich mit den swing 8tel der linken Hand beißen.

Bei der Stelle (2) bin ich fast sicher, dass die beiden 16tel auf dem letzten kurzen Achtel als Sextolen gespielt werden. Aber wie ist das bei 16tel, die auf dem ersten, langen Achtel zu liegen kommen (wie bei Stelle (3))? Spiele ich die auch kurz als Sextolen, so dass das folgende g der linken Hand dann ein "langes" Achtel wäre?

Für aufklärende Worte, gerne auch mit Hörbeispielen, bedankt sich die

Oma
 

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Tja... wo sind sie denn alle schon wieder, die Jazz-Profis, die hier sicher besser Auskunft geben könnten als ich? Ich versuche mal, Deine Frage zu beantworten auch auf die Gefahr hin, dass sie genau dann alle aus ihren Löchern kommen und draufhauen...

Der Schlüssel liegt im Hören! Höre Dir klassische Aufnahmen bzw. Aufnahmen der Hard-Bop- und Post-Bop-Größen aus den späten 50ern und frühen 60ern an. Tempomäßig Balladen und höchstens Medium-Swing (also ca. bis Viertel 140/min). Wie machen die das? Du wirst bei genauem Hinhören merken, dass beides geht, gerade 16tel und "Swing-16tel". Es kommt darauf an, wie es klingen soll bzw. was im Kontext besser klingt. Je höher das Tempo desto eher sind die 16tel gerade, weil die Swing-Phrasierung sonst zunehmend zickig klingt (bei sehr hohen Tempi (Viertel < 200) werden sogar die Achtel irgendwann gerade gespielt, bzw. das jeweils erste 8tel ist nur noch minimal länger als das darauf folgende. Dass es trotzdem swingt liegt dann mehr an der Akzentuierung und weniger an der ternären Phrasierung. Ich deute nur mal etwas an, was ein Work-Shop-füllendes Streitthema ist: Wenn man eine 16tel-Kette spielt und die Akzente auf 1, 4, 7, 10, usw. setzt (also jedes dritte 16tel), dann entsteht eine (ich nenne es mal) Phasenverschiebung, so dass man beim Hören irgendwie gleichzeitig 16tel und Triolen wahrzunehmen meint. Und das hat definitiv seinen Reiz. Ich meine (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) Miles Davis, Freddie Hubbard, Herbie Hancock, Michael Brecker und Konsorten machen das häufig). Das ganze funktioniert auch mit "swingigen" 16teln.

Rhythmik wird von sehr vielen kriminell unterschätzt. Gerade als Mitteleuropäer tendiert man dazu Swing-8tel oder 16-tel zu übertreiben, weil man sich so freut, dem klassischen Korsett entkommen zu sein. Ich beschäftige mich seit 3 Jahren hiermit:

http://www.jazzbeat.com/masterclass.html

Übungen aus diesem Material mache ich fast täglich und es hat mir rhythmisch sehr viel gebracht. Da sollte man sich aber viel Zeit nehmen dafür.

Aber dann habe ich das Problem, dass die geraden 16tel sich mit den swing 8tel der linken Hand beißen.
Genau daraus entsteht eine rhythmische Spannung bzw. Reibung, die unter vielem anderen den Reiz der ganzen Sache ausmacht.

Das habe ich jetzt so aus dem Bauch raus schnell zusammen geschrieben. Leider habe ich keine Zeit noch sorgfältig Hörbeispiele auszusuchen. Strecke selber die Fühler aus, das bringt sowieso viel mehr....

LG

TJ
 
Ok, danke. Hilft mir zwar nicht kurzfristig, aber vielleicht mittelfristig ...
 
Wieso nicht?

War doch glasklar erklärt: Bei langsamem Beat kann man die Sechzehntel ungleich spielen, bei sehr hohem Tempo selbst die Achtel nicht mehr.

Das kapiert sogar ein Nichtjazzer - weil es tempoabhängig nur ein rein technisches und kein musikalisches Problem ist.

CW
 
Zuletzt bearbeitet:
Weil die Antwort nicht wirklich auf mein konkretes Problem eingeht: es geht mir nicht darum, bei welchem Tempo ich 16tel swinge oder nicht. Sondern: wie interagieren 16tel mit gewingten 8teln? Egal, ob ich die 16tel gerade oder ungerade spiele - sie "passen" nicht in das Schema der geswingten Achtel. Zur Verdeutlichung nochmal die für mich denkbaren Varianten zu Stelle (1) aus meinem Notenbeispiel (ein Viertel unterteilt in 12 Teile):

rechte Hand 16tel, linke Hand 8tel

gerade 16tel vs. swing 8tel
x..x..x..x..
x.......x...


swing 16tel vs. swing 8tel
x...x.x...x.
x.......x...


In beiden Fällen fällt außer dem ersten 16tel kein weiteres 16tel auf ein 8tel. Man kann das zwar als rhythmische Reibung preisen, aber in meinen Ohren hört sich das besch... an (zumindest, wenn ich das spiele ;-)

Oma
 
Ich denke nicht dass die 2. 8tel mit einer 16tel zusammen fallen muss. Gerade auf mehrere Instrumente verteilt kommen swingende 8tel und gerade 16tel öfter vor (vermute ich) und dann liegt es wohl an der Phrasierung, ob es passt. Vielleicht weiter damit experimentieren und die Hände einzeln aufnehmen und dann das Ergebnis zusammenführen? Zur Not hilft es auf jeden Fall, Aufnahmen zu analysieren.
 
Da man meinen Beitragsinhalt schlicht kopierte (siehe Hasenbein) und sich das Resultat auf die eigene Flagge schreibt, ist dieser nicht länger notwendig und wird damit gelöscht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr seid alle mehr oder weniger auf dem Holzweg.

Sind in einem Swing-Stück Sechzehntel notiert, so hat der Autor eine von 3 Möglichkeiten gemeint:

1) "gerade" Sechzehntel
2) Die ersten 3 Noten der Sechzehntel sind eine Verzierung der ersten Swing-Achtel (also sozusagen mehr oder weniger eine Sechzehnteltriole, die sich aber - jedenfalls in mittlerem Tempo - über die Länge von 2 Triolenachtel erstreckt), und die 4.Sechzehntel wird mit der 2. Swing-Achtel zusammen gespielt
3) Swing-Sechzehntel, also Double Time Feel

In obigem Stück würde ganz klar Möglichkeit 2 am meisten Sinn machen. Nr.3 kann man mit Sicherheit ausschließen, und Nr. 1 fügt sich nicht schlüssig ein, fällt aus dem Groove heraus.

LG,
Hasenbein
 
Hä? Was ist das hier wieder für ein Quatsch??

Tilo hat sich darüber mokiert, ich hätte seinen Beitragsinhalt kopiert und auf die eigene Flagge geschrieben, und daraufhin seinen Post gelöscht?

Geht's noch? Tablette gefällig?

Ich darf darauf hinweisen, dass 1) ich professioneller Jazzmusiker und diplomierter Jazz-KL bin, meine Antwort also auf professioneller Fachkompetenz und langjähriger Musiker-Erfahrung beruht und nicht auf Abschreiben von irgendwelchen Typen im Netz, und dass 2) Tilo unter anderem geschrieben hat, man spiele "die ersten 3 Sechzehntel als Triole, die letzte Sechzehntel als Sechzehntel", was so nicht stimmt und etwas anderes ist als das, was ich geschrieben habe.

Facepalm...

LG,
Hasenbein
 

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