Stutzflügel oder großes Klavier?

K

Kuder

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10. Aug. 2008
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Hallo,

ich stoße in diversen Läden und im Internet immer wieder einmal auf Marken-Stutzflügel (Yamaha, Schimmel) mit 150 cm Länge zu günstigen Preisen zwischen 5000 und 6000 Euro. Wie sind diese kleinen Flügel klanglich einzuschätzen? Übertreffen sie ein Klavier (ca 120 cm) oder sehen sie nur aus wie Flügel?
Danke für Eure Einschätzung
Kuder
 
Da gibts ja schon jede Menge Beiträge dazu.

Nun mal einen von mir: Die Resonanzbodenfläche eines 120cm Klaviers ist eine Spur größer als die eines 150cm Flügels. Die Saitenlänge im Baß ist ebenfalls länger - entsprechend runder der Klang, da die störenden Obertöne (Inharmonizitäts-Phänomen) weniger sind.

Etwas genauer gesagt: Je kürzer die Basssaiten, desto dicker muss man sie machen, um die gleiche Tonhöhe zu erzeugen. Je dicker die Saite, umso weniger flexibel sie ist, wodurch die Obertöne bzw. Teiltöne nicht an den Knotenpunkten erklingen.

Gute Berechnungen, und da hat man doch Spielraum als Konstrukteur können einiges Wett machen.

Wenn Du aber das Mechanikspielgefühl nimmst, liegst Du mit dem Flügel klar vorne. Außerdem ist die Klangabstrahlung optimaler - den Flügel kann man nicht so bündig an die Wand kleben:p

Liebe Grüße
Klaviermacher
 
Wenn Du aber das Mechanikspielgefühl nimmst, liegst Du mit dem Flügel klar vorne. Außerdem ist die Klangabstrahlung optimaler - den Flügel kann man nicht so bündig an die Wand kleben:

Stimme im Prinzip zu, weil die Schwerkraft bei einer Flügelmechanik hilft, währenddessen man beim Klavier Federn braucht. Jedoch ist es beim Flügel auch ein himmelweiter Unterschied bzgl. Spielgefühl, ob man auf einem langen oder einem Stutzflügel spielt. Weil die Tastenarme bei einem Konzertflügel wohl so einen Meter lang sind, und beim Stutzflügel eben sehr kurz, was sich negativ auf das Spielgefühl auswirkt.

Warum die Klaviere meistens direkt an der Wand kleben, werde ich wohl nie begreifen. Zum einen kommt eben mehr Power raus, wenn man das Klavier umdreht, und man spielt mit dem Rücken zur Wand. Und zum anderen hasse ich es, wenn Leute zuhören, und sehen einen von hinten, statt dass man zu ihnen hinblicken kann, wie es beim Flügelspiel eher der Normalfall ist. Aufgucken und an eine Wand in einen Meter Abstand starren macht kein Spaß beim Klavierspiel, finde ich zumindest.

Warum man immer bei diesen Vergleichen auf Neuinstrumente fixiert ist, und demzufolge als Alternative nur Stutzflügel oder Klavier sieht, verstehe ich erst recht nicht. Das beste Preis-Klangverhältnis und Preis-Spielgefühlverhältnis hat man, wenn man stattdessen einen alten längeren Flügel kauft, für den gleichen Preis, den man für einen neuen Stutzflügel oder Klavier investieren würde. Und dann irgendwann zu einer akustischen Sanierung schreitet. Werde nicht müde, dass ständig zu predigen, weil es meine feste Überzeugung ist aufgrund eigener Erfahrung damit.
 
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Das hat wohl historische Gründe. Früher war ja ein Klavier oftmals mehr ein Möbelstück denn ein Musikinstrument. Und weil die Leute wollten, dass es gut aussah, haben sie es an die Wand geschoben, damit Besucher nicht die Rückseite sahen, die meist nicht so toll aussah. Dabei ist es dann wohl geblieben. Mein Klavier steht etwas schräg an einer Wand und dadurch etwas präsenter im Raum.
 
Man kanns ja auch in eine ecke stellen. Dan wär die hintere Seite wenigsten etwas frei:confused:
 
Mein Klavier steht ca. 50 cm von der Wand entfernt, u.a. auch aus einem ganz praktischen Grund, damit man nämlich die Noten, die eignetlich oben drauf liegen sollten, die aber ständig hinten runterfallen, leichter wieder herausbekommt. :p
 
Da gibts ja schon jede Menge Beiträge dazu.

hallo klaviermacher - und andere ;),

wo denn? eine freundin sagte gestern, "eigentlich" wolle sie einen kleinen flügel (statt eines klaviers), und ich hatte eben hier aus dem forum, dass ein großes klavier besser ist als ein kleiner flügel, konnte es aber nicht genau erklären, nur dass es was mit der saitenlänge zu tun hat. gibts hier irgendwo eine zusammenfassung, die ich noch nicht entdeckt habe, und die ich ihr zu lesen geben könnte? sonst nehme ich einfach klaviermachers antwort aus diesem threat.

danke und gruß

lavendel
 
Hab diese alte Thema hier nochmals ausgegraben,

Ich stelle hier ernsthaft die Frage, warum sich die Klavierbauer nicht endlich etwas einfallen lassen um die Optik der Rückseite eines Klavieres zu verbessern.
Wie sieht das denn aus wenn ein hochglänzendes schwarzes Klavier mit der hellen, naturbelassenen Rückseite in den Raum schaut ? Da kommt doch niemand (außer mir vielleicht) auf die Idee das Klavier in den Raum zu stellen. Es wäre doch so einfach mit einer schwarzen ganz dünnen Stoffbespannung wie z.B bei Lautsprecherboxen üblich die Rückseite abzudecken.

Mein Klavier steht auch mitten im Raum und ich hab es mit einer schwarzen dünnen Decke abgedeckt, ich finde das aber nur als Notlösung!
 
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Hab diese alte Thema hier nochmals ausgegraben,

Ich stelle hier ernsthaft die Frage, warum sich die Klavierbauer nicht endlich etwas einfallen lassen um die Optik der Rückseite eines Klavieres zu verbessern.
Wie sieht das denn aus wenn ein hochglänzendes schwarzes Klavier mit der hellen, naturbelassenen Rückseite in den Raum schaut ? Da kommt doch niemand (außer mir vielleicht) auf die Idee das Klavier in den Raum zu stellen. Es wäre doch so einfach mit einer schwarzen ganz dünnen Stoffbespannung wie z.B bei Lautsprecherboxen üblich die Rückseite abzudecken.

Mein Klavier steht auch mitten im Raum und ich hab es mit einer schwarzen dünnen Decke abgedeckt, ich finde das aber nur als Notlösung!

Es ist kein Problem, die Rückseite mit "Rückwandstoff", Akustikstoff o.Ä. zu beziehen, wenn das Instrument beim Kunden steht.
Wer es haben will, kann es machen lassen oder selbst machen, in vielen Fällen steht das Instrument mit dem Rücken zur Wand und der Aufwand wäre umsonst gewesen.
Ein Beziehen am Standort ist vernünftiger, da man dann auch die Griffe abdecken kann, die zum Transport noch gebraucht werden.

Früher waren die Instrumente von hinten auch bezogen, was die Ursache aber weniger in der Optik hatte, sondern verhindern sollte, das sich Mäuse im Instrument einnisten.
Mäuse sind - mit Ausnahme der für den Computer - in den heutigen Häusern aber eher die Ausnahme geworden. :rolleyes:
 
Es ist kein Problem, die Rückseite mit "Rückwandstoff", Akustikstoff o.Ä. zu beziehen, wenn das Instrument beim Kunden steht.
Hallo,

Es gibt von Dampp-Chaser übrigens einen optisch hervorragenden Akustikstoff. Eigentlich wird er verkauft als Abdeckfolie für problematische Aufstellungsorte bspw. wenn Durchzug herrscht.

Die "Folie" besteht aus mattschwarzen, etwas dehnbaren, blickdichten, reissfestem Tuch und wird geliefert mit Haftmaterial (Nägel mit schwarzen Kappen, Klettpads etc.). Dadurch kann man die Stoffkante wunderbar nach innen verlegen.

LG
Michael
 
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Deshalb schrieb ich ja auch "meist".....:p:D
 

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