Stücke in verschiedenen Schwierigkeitsgraden

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papalangi

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26. Sep. 2017
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Hallo Zusammen,
mich würde Eure Meinung/Erfahrung zu der Frage interessieren: Ist es eigentlich dann schwieriger, wenn man ein Stück z.B, in "Leicht"- Version lernt, es dann z.B. mittelschwer erneut zu lernen? oder geht das dann besser "von der Hand".
 
Man profitiert nur wenig davon, wenn man erst die Leichtversion lernt und dann das schwierigere Original. Wenn das Original leider außerhalb der eigenen Möglichkeiten liegt, nützt es auch nichts, das leicht arrangierte Stück zu lernen.

CW
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, nicht so einfach zu beantworten. Mein gegenwärtiger Eindruck ist, daß die Kenntnis der leichten Version kaum Einfluß nimmt auf die Erlernbarkeit der schwierigeren Version. Aber vielleicht ändere ich meine Meinung bei der nächsten schwierigeren Version...
 
Ganz klar: Die Leichtversion bringt mich dem Original spieltechnisch nicht näher. Im Gegenteil, der Frust beim ersten Kontakt mit dem Original ist erstmal höher.

Aber gerade erst wieder bemerkt: Leichtversionen sind für relative Anfänger die einzige Möglichkeit prima vista zu spielen und das war schon ein tolles Gefühl. Fremder Flügel, fremde Noten und die Essenz eines Stückes rauskitzeln zu können, das macht insgesamt Mut.
Auch wenn ich mich jetzt in die Clavio-Nesseln setze: für „Zwischendurch“ haben diese Stücke für mich persönlich ihre Daseinsberechtigung.
 

Die Frage kannst Du Dir selbst beantworten. Du lernst ja mit dem Arrangement tatsächlich ein "anderes Stück". Fatalerweise wird dabei zwangsläufig eine Klangvorstellung etabliert, die "umprogrammiert" werden muss. Völlig ätzend.

Oft werden die Überreste des Originalstücks in eine augenscheinlich "bequemere" Tonart verlegt (fünf Feinde weniger :lol:). Das heißt, die Gedanken des Komponisten werden auch verfälscht – der hat ja seinen Grund gehabt, warum er in Ges- oder Fis-Dur komponierte und nicht in G- oder F- oder gar, ultima ratio, C-Dur. Von evtl. stark abweichenden Fingersätzen ganz zu schweigen.

Lieber fleißig weiterüben, um das Original zu spielen. Das ist meistens soooo schwierig auch nicht, weil es von wirklich komplexen Stücken sowieso keine vereinfachten Arrangements gibt. :idee: Die Arrangeure, die etwas einfach machen wollen, picken sich die Melodie raus, packen sie in die rechte Hand und dichten irgendeine Begleitung dazu, die halbwegs die Anmutung des Originals hat. Also kommen sowieso nur bestimmte, weitgehend homophone Stücke in Frage. Der Mittelteil von Chopins "Fantaisie-Impromptu" oder so was. Viele Klavierspieler am Anfang der Ausbildung lassen sich von vielen Vorzeichen abschrecken.

Was Du machen könntest, wäre eine eigene Vereinfachung des Originaltexts zu fabrizieren unter Beibehaltung der Tonart/Harmonien und Ausdünnung hier und dort zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht zu bewältigenden Stellen. Diese Herangehensweise nimmt man sowieso manchmal zum Üben, um sich einen Überblick zu verschaffen. Wenn da zum Beispiel "seitenweise" 4er Akkorde auftauchen, kann man überlegen, welche Einzeltöne man zur vorläufigen Vereinfachung weglassen kann, ohne dass der Klang verfälscht wird (Oktaven zum Beispiel). Oder man spielt arpeggierte Akkorde tatsächlich als Mehrklänge (bisweilen eh eine erhellende Methode:teufel:).
 
Hallo Zusammen, ich werde dann doch sehr oft warten, bis das Original in Reichweite kommt. Den Punkt mit der Klangvorstellung von Barratt..das ist ein guter Punkt.
 
Hallo Zusammen, ich werde dann doch sehr oft warten, bis das Original in Reichweite kommt.
Das tun wird alle, nur das wir nicht "warten" sondern in der Zeit "üben";-)

Ach, was für dich zum Thema interessant sein dürfte sind "Variationen".
Die bestehen auch erstmal nur aus dem Thema und werden dann variation für variation schneller /anspruchsvoller und du kannst daran erkennen wie man um ein Thema arbeitet :super:
 
Bei der Mondsch(w)einsonate 1. Satz hat ein Lehrer eimpfohlen, rechts nur die erste Note jedes Taktes zu spielen, bis man das Stück intus hat. Erwachsene wollen von Anfang an berühmte Stücke spielen können, da macht es Sinn wenn der Lehrer vereinfachte Versionen anbieten kann. So hatte ich von Chopin Nocturne 9,2 eine Version gelernt, die sich gut anhört und meinem Können angemessen war. Bei einem anderen Stück sollte eigentlich laufend Oktaven angeschlagen werden, aber einfach macht es weniger Mühe und mehr Vergnügen. Später kann man zum Original übergehen, wenn es sich lohnt.
 

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