Stück auf Zieltempo bringen

  • Ersteller des Themas Viva La Vida
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Liebe Hekse,

das zentrale Motiv ( = Baustein) dieses Stücks sind ja zwei auftaktige Achtel und ein Viertel. Denke und höre wirklich immer so und nicht ein Viertel plus zwei Achtel! Notfalls Text ausdenken (Komm zu mir :004: ....).

Tipp Nr. 1:

Nimm dir nun jedes Motiv einzeln heraus, spiele es für sich und führe dabei leicht den Arm in Gestalt eines etwas langgestreckten u's. In einem Rutsch und Schwung gespielt müsste das ganz leicht und auch im Tempo gehen.

Leider lässt sich die nötige Bewegung nur live erarbeiten, aber vielleicht helfen diese Worte ja trotzdem.

Wenn du jedes Motiv im Tempo spielen kannst, fügst du sie wie ein Puzzle aneinander. Erst mal nur zwei Motive! Also zwei u's nacheinander. Vielleicht hilft es, die vorzustellen, wie du diese beiden Schwünge mit einem Pinsel auf eine Leinwand malst. Genauso führst du den Arm und machst ihn dabei leicht. Denk nicht an das Handgelenk, sondern an die Armbewegung. Wie beim vom Arm geführten Pinsel. Arm leicht machen!

Tipp Nr. 2:

Auch hier weiß ich nicht, ob es hilft. Aber es könnte sein, dass du nicht in Halben denkst und hörst (ist Alla Breve Takt) und deine Klangvorstellung nicht klar ist.

Also klatsche die Halben (die 1 und die 2) und singe/summe/spreche dazu die Melodie (mit Text, 1. Phrase: Komm zu mir, komm zu mir, mein Geliebter mein o.ä.). Das ganze Stück kannst du so angehen.

So entwickelt sich eine klare Klangvorstellung, gerade auch was die Taktschwerpunkte und das Tempo angeht.

Viel Erfolg! :)

@Ferdinand: hast du mal probiert, das Ganze von hinten anzugehen? Also erst mal nur rechts die Zielnote, das h'' mit Arm nach vorn spielen. Dann die Quintole davor plus h'' (geschmeidiger Arm, evt. leichte Wellenbewegung des Arms, NICHT untersetzen mit dem Daumen, sondern nur die Hand versetzen)! Dann plus Triole davor.

Du kannst dazu die linke Hand in Vierteln klopfen. So machst du es dir leichter, weil du dann links nicht auf richtige Töne, Sprünge etc. achten muss, sondern nur darauf, was zusammenkommt. Außerdem auf den Puls.

Später links dazu spielen, genauso "rückwärts" üben.

Ebenso viel Erfolg! :026: :003:

chiarina

P.S.: Liebe Hekse, gestern hatte ich es etwas eilig, deshalb habe ich etwas Wichtiges vergessen zu erwähnen:

das "u" mit dem Arm gilt nur für den Anfang jeder Phrase. Danach verändert sich das Motiv dergestalt, dass es nicht mehr drei Sekundschritte aufwärts geht, sondern ein Wechsel erklingt. Im ersten Takt z.B. g' - f' - g' mit 2 - 1 - 3. Dieser Wechsel könnte dein Problem sein, denn dort bewegt sich der Arm anders als vorher, eher in nach links gemalten Spiralen oder einem in die Höhe gezogenen o. Trotzdem ist es sehr wichtig, diese Bausteine wie in Tipp 1 raus zu greifen und diese Wechsel zu üben. Du kannst sie zur Übung auch in verschiedenen Lagen und transponiert übers ganze Klavier spielen.

In der zweiten Phrase wird ja ein anderer Fingersatz angegeben (Start mit dem 2. Finger). Du könntest dort auch wie in der ersten Phrase mit dem Daumen starten.


Es funktioniert :011:!!!
Zwar noch nicht mit dem Ausdruck den ich haben möchte, aber ich stehe nicht mehr vor einer Wand und hab das Gefühl, dass es einfach nicht schneller geht!!!

Vielen lieben Dank @chiarina!

Ich hoffe Corona geht schnell vorbei, damit endlich wieder vernünftiger Klavierunterricht ist. Dann lass ich mir die Ellipsen noch Mal live erklären!
 
Youtube selbstständig nach Pianotutorials zu durchsuchen, gehört zwar mittlerweile zum Rüstzeug des Durchschnitts-Clavioten, dennoch mal hier als Anregung:


Habe mal "reingesneakt"; bin mir ziemlich sicher, dass Herr Fitch keinen grundlegenden Unsinn zum Thema "Temposteigerung" verbreitet und man durchaus den einen oder anderen sinnvollen Hinweis mitnehmen kann.
 
es gibt Neues von Graham Fitch zum Thema "Tempo steigern", bzw. "Zieltempo erreichen"

ab ca. 6:30.
Zuerst geht er kurz auf die Methode mit sukzessiver Metronomsteigerung ein, um dann sehr anschaulich die Methode "direkt im Zieltempo, aber in Minisequenzen (nur 2, 3 oder 4 Töne auf einmal)" zu demonstrieren.
 
Julia Fischer hat weder eine pädagogische Ausbildung noch irgendeine pädagogische Erfahrungen mit Anfängern im Instrumentalunterricht. Sie ist eine hervorragende Musikerin und Professorin für Violine in München und im Hinblick darauf sollte auch ihr Beitrag zum Metronom gesehen werden.
Ein bisschen anders ist es schon, @chiarina. Frau Fischer spricht hier öffentlich - in Rundfunk und Fernsehen - zu allen Musikinteressierten, die sich ihre Kolumne gerne anhören. Und sie spricht zum Gebrauch des Metronoms - aus ihrer Erfahrung als Experte, dem niemand an Reputation hier im Forum annähernd das Wasser reichen kann.

Das Metronom wird als "genial zum Erwerb von Technik" bezeichnet - und der Erwerb von Technik ist das A und O beim Klavierspiel. Zumindest für diejenigen, denen rasches Fortkommen und das Erreichen hoher Ziele bei der Sache wichtig ist. Mir zum Beispiel ist es das.

Und was hier im Forum gerne vergessen wird: da draussen gibt es -zig Klavierdidakten, die - zum Teil äußerst erfolgreich - mit ihren Schülern auf diese Art und Weise arbeiten. Ohne die geringsten schädlichen Auswirkungen. Man kann ja mal auf entsprechende Schülervorspiele gehen...

Was das Metronomüben angeht: man kann das wollen, sich dafür interessieren, darin Erfahrung sammeln, oder auch nicht, ganz gleich.
Man sollte aber generell nicht Methoden schlechtreden, die man selbst ungern bzw. gar nicht anwendet, und die von vielen anderen sehr erfolgreich eingesetzt werden.

Und die von anerkannten Koryphäen (Fr. Fischer) öffentlich als "genial" bezeichnet werden.

Bleibt vielleicht noch zu erwähnen, dass Koryphäen eines solchen Ranges ganz sicher nicht in diesem kleinen Forum schreibenderweise vertreten sind. ;-)

Aber das nur als ein kleines Gastspiel meinerseits. Habe vieles an der Backe, und keine weitere Zeit für dieses Forum bzw. diesen Ort.

Die Zeit ist in Klavierspiel und -Üben besser investiert. Hauptsächlich mit Metronom, wenn's um schwierige Passagen geht (natürlich - was auch sonst).
 
Wünsche noch viel Spass und Erfolg beim Üben und Vorankommen und Klavierspielen. Wie auch immer man es jetzt betreibt. :trinken321:
 
Bleibt vielleicht noch zu erwähnen, dass Koryphäen eines solchen Ranges ganz sicher nicht in diesem kleinen Forum schreibenderweise vertreten sind.
Na ja, Hauptsache, sie spielt Geige. Das soll sie ja ganz gut können.

Aber das nur als ein kleines Gastspiel meinerseits. Habe vieles an der Backe, und keine weitere Zeit für dieses Forum bzw. diesen Ort.
Vielen, vielen Dank dafür, dass Du dennoch einige Minuten für uns Dumpfbacken in diesem Kindergarten erübrigen konntest.

Wünsche noch viel Spass und Erfolg beim Üben und Vorankommen und Klavierspielen. Wie auch immer man es jetzt betreibt.
Man wurschtelt sich halt so durch - trotzdem Danke!

CW
 
@Dreiklang
Julia Fischers podcast zum Thema lässt sich leider nicht anhören (zumindest bei mir), aber im Teaser steht immerhin:

"Beim technischen Üben ist es eine geniale Hilfe. Aber Vorsicht: Rhythmus kann man nicht mit ihm trainieren. In ihrer aktuellen Kolumne spricht Julia Fischer über Nutzen und Missbrauch des Metronoms."

Quelle: View: https://www.stitcher.com/podcast/bayerischer-rundfunk-2/geigenkasten-julia-fischers-kolumne-brklassik/e/51380583#/


Julia Fischer plädiert anscheinend für einen differenzierten und klugen Einsatz des Metronoms. Etwas anderes hat hier auch niemand gefordert.
 

Julia Fischers podcast zum Thema lässt sich leider nicht anhören
bei mir geht's gerade auch nicht, weiss nicht warum, früher ging's.
Julia Fischer plädiert anscheinend für einen differenzierten und klugen Einsatz des Metronoms. Etwas anderes hat hier auch niemand gefordert.
Etwas anderes sage ich ja auch nicht. Nicht für jeden ist diese Übemethode etwas, aber sie ist auch kein Teufelszeug. Darauf können wir uns gerne einigen, und die Dikussion auch abschliessen.

p.s. ich bräuchte eigentlich Mod-Rechte hier im Forum. Dann könnte ich die Beiträge, die so ganz ohne Argumentationsketten zum Thema auskommen (das wären dann #490 bis #493) einfach putzen, und gut is'. ;-)

Ich wünsch' euch was.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du könntest dich mit deinen fast 10tsd "Beiträgen" mit entsprechendem Signal-Rausch-Verhältnis gern auch mal selber putzen.
 

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