Strategie für Wiedereinstieg nach >14 Jahren

Das Problem mit der linken Hand habe ich auch, ich hoffe dass langfristig Czerny hilft. Auswendiglernen geht auch nicht mehr so leicht und einfach nebenher wie früher.
Wie auch immer: viel Freude mit Deinem (unserem) Hobby.

Was hast Du eigentlich für ein Instrument? Doch wohl nicht mehr ein Keyboard?

bei mir ist das ja noch ganz frisch.. ( einige Tage). Aber ist genau das Ding: was ich damals gut konnte kommt sehr sehr schnell wieder! hab heute paar Zeilen vom Rondo ala Turka angespielt- wow, was da nach 25 Jahren auf Anhieb noch da ist- find ich klasse!

Bin momentan auf der Suche nach Fingersport-Übungen, um die Fingerfertigkeit wieder zu erlangen, aber das Czerny-Heft will ich nicht mehr! Kennt jemand Alternativen die auch gut auf Harmonielehre aufsetzen? Bin von der Orgel noch den "Fingered" Mode gewohnt, das hilft aber recht gut, da sind noch viele Akkordgriffe im Hinterkopf.
Bin auf youtube auf Johnny May gestoßen, bin beeindruckt - kennt ihr den?

Momentan Spiele ich noch auf der Orgel, da das verstimmte Klavier (hab ich 25 Jahre nicht angefasst) immer noch im Elternhaus steht - Termin für die Stimmung hab ich aber schon. Für das heimische Wohnzimmer hab ich mir was Neues gegönnt... da ich auf Dauer die furchtbare Plastiktastatur der Orgel - dazu ohne Anschlag - nimmer will, und im Pianoladen auf einem Clavinova spielen durfte.. Das ist genial, ein Tastengefühl wie am Flügel, und ein Sound wie bei der Orgel(will ja auch Rocksongs spielen), das Beste aus beiden Welten, kurz gesagt: hab eins bestellt - noch 2 Wochen.. Warten aufs Christkind..

Ich werd berichten wie ich vorankomme..
 
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Hallo Markus,
Ich brauche jemanden, der mir gezielt sagt, was ich mit meiner schwächeren linken Hand machen soll. Und damit ich meine neuen Stücke anständig übe, will ich auch einen Lehrer. Sonst komme ich über die 4. Seite bei der Pathetique nicht raus. Und für die ersten vier Seiten kann ich auch Hilfe brauchen.

Also.. ich bin auch was die Kenntnis der Stücke angeht ein klein wenig eingerostet.. aber hab eben ne CD mit der "Pathetique" angehört.. kommt mir bekannt vor, glaube auch zumindest Teile daraus mal gespielt zu haben (werd ich überprüfen, ob ich die Noten dazu in meinem Sonaten-Notenheft finde), aber was ich sagen will ist: das Stück ist erstens sehr lang, und außerdem sowohl technisch als auch musikalisch schon sehr anspruchsvoller Stoff! Das verlangt nicht nur technische Akkuratheit und Kontrolle, flüssige Läufe etc., sondern verlangt einem auch musikalisch einiges an Ausdruck, Tempo und Rhythmus ab, damit es überhaupt nach etwas klingt.

Wenn Du schreibst, dass Du schon Probleme hast, die linke Hand überhaupt zu kontrollieren, ist mein erster Rat an Dich: ob mit oder ohne Lehrer, lass erstmal die "Finger" von solch anspruchsvoller Literatur! Du hast sonst zu viele "Baustellen" auf einmal, die das Gehirn nicht bewältigen kann. Die Linke Hand alleine zu üben, kann ich Dir mal guten Gewissens als Rat mitgeben.

Wünsche Dir aber trotzdem viel Erfolg weiterhin, und viel Glück mit dem Lehrer.
 
Tipps für Stücke linke Hand:
Benjamin Britten, das Nocturne aus der Sonatine Romantica.
Mozart C-Dur Sonate Nr. 1, da kannst Du die Teile spielen, die die linke Hand fordern.

Warum immer Czerny? Es gibt so viele andere Komponisten, die wesentlich schönere Etüden komponiert haben. Burgmüller, Busoni, Heller, Cramer, Bertini, um nur ein paar zu nennen.

Ein Buch, das ich ganz gut finde:
Harmonlielehre im Selbststudium von Thomas Krämer
 
@Bachopin

Weißt Du zufällig, ob es diese Fassung auch als Noten gibt? Ich habe nach Recherche herausgefunden, dass dieses Werk für Klavier/Geige gesetzt wurde.

Wenn nicht, muss ich mir das wohl selber setzen...

LG Antje
 
Tipps für Stücke linke Hand:
Benjamin Britten, das Nocturne aus der Sonatine Romantica.
Mozart C-Dur Sonate Nr. 1, da kannst Du die Teile spielen, die die linke Hand fordern.
Ja, die C-Dur facile mag ich. Bei dem Stück fiel es mir tatsächlich auch auf, dass die linke Hand nicht ganz so fit ist.
Die Pathetique mag ich trotzdem spielen. Und irgendwann geht das sicher auch. Es ist aber sicherlich aktuell das schwierigste Stück seit dem Wiederbeginn, das weiß ich auch.
(Ich sage euch besser nicht, was ich mir in der ersten Woche noch so alles ausgedruckt habe! Das liegt jetzt eben ein Weilchen...)
 
Hi,


Hör dir mal stattdessen das an (nur ein Beispiel):



Gruß



Das ist schön, aber hilft mir nicht meine eingerostete Fingerfertigkeit und Schnelligkeit wieder zu erlangen.

Ich hab den Jonny May beim stöbern gefunden.. die Epic Chords sind schon beeindruckend (und schön anzuhören). Hab ihr mal sein "Let it go" gesehen? crazy.. die rechte Hand ist ganz entspannt ruhig, aber der fackelt blind Harmonieläufe in einem Speed ab, dass man nur staunen kann. Ein Virtuose ist er wohl nicht, aber die Technik ist cool:

 
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Hi,

ach so, du willst Speed und nicht Musik. ;-)

Sry, für mich hat das wenig mit Musik mehr mit Zirkus zu tun.
Aber es ist wohl dem Publikum angepasst. ;-)

Nichts für ungut.

Gruß
 
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Hi Antje,

@Bachopin

Weißt Du zufällig, ob es diese Fassung auch als Noten gibt? Ich habe nach Recherche herausgefunden, dass dieses Werk für Klavier/Geige gesetzt wurde.

Wenn nicht, muss ich mir das wohl selber setzen...

LG Antje

soweit ich weiß ist das sein eigenes Arrangement, aber es entspricht sehr stark dem für Harmonium auf imslp (da ich das selber spiele, das Stück, nicht das Harmonium. ;-) ):

http://imslp.org/wiki/Veslemøy_(Halvorsen,_Johan)

Falls du dazu Noten setzst, kannst du mir eine Kopie zukommen lassen?
Das wäre nett, danke.

Gruß
 
Hallo @Bachopin !
Ich setze im Moment andere Noten für Klavier um (von Samazeuilh).
Es kann noch längere Zeit dauern, weil ich das in meiner spärlichen Freizeit mache, aber ich werde Dich kontaktieren, wenn ich dieses schöne Stück umgesetzt habe.
:-)

LG
 
bei mir ist das ja noch ganz frisch.. ( einige Tage). Aber ist genau das Ding: was ich damals gut konnte kommt sehr sehr schnell wieder! hab heute paar Zeilen vom Rondo ala Turka angespielt- wow, was da nach 25 Jahren auf Anhieb noch da ist- find ich klasse!

Ach mei, wennst n oides Stück noch irgendwie kennst, verhunz des doch einfach - richtig gespielt hast des ja scho annedazumal. I hob des ja auch so an die 300 Jährchen nimmer gespielt, und dann stellt man fest, och, des läßt sich doch eigentlich wunderschön verfransen:



Viele Grüße

Styx
:-D
 

Hi,

ach so, du willst Speed und nicht Musik. ;-)

Sry, für mich hat das wenig mit Musik mehr mit Zirkus zu tun.
Aber es ist wohl dem Publikum angepasst. ;-)

Ist jetzt auch ned unbedingt mein Ding, zu viel "Gestik" ...aber mei, rumzappeln tun auch andere Dödel am Klavier. Wenn des ganze mal jetzt mit etwas mehr Gelassenheit an einem mechanisch-akustischen Instrument daher gebracht würde, wär des jetzt garned mal so übel.

Viele Grüße

Styx
 
Hier mal mein Erfahrungsbericht nach knapp 4 Wochen mit dem neuen Clavinova: TOLL!!
Bin vom Gerät und meinen WiedereinstiegsFortschritten begeistert! Natürlich ist die Fortschrittskurve jetzt deutlich flacher als noch am Anfang, aber darauf hatte ich mich schon eingestellt.
- manche alte Stücke kommen sehr schnell wieder, z.b. Rondo ala turka oder ähnliches. Aber vieles muss man komplett neu lernen - das geht aber zufrieden stellend schnell.
- ich versuche nun alles gleich auswendig zu lernen - geht ganz ok - bin halt keine 20 mehr ;-)
- technische Defizite sind folgende: bei schnellen Läufen gibt es unsaubere Anschläge bei Problemfingern 4 und 5 - ab bestimmten Geschwindigkeiten.
- Der schnelle Daumenunter/Übersatz macht manchmal unter "Speed" noch Probleme.
- im Basschlüssel muss ich manchmal genauer hinschauen damit ich ned 2 Noten verrutsche - das ist seltsam für mich, der gut 15 Jahre nach Noten musiziert hat, aber das geht hoffentlich bald weg ;-)

Ich denke aber das lässt sich alles mit Arbeit in den Griff bekommen. Ich versuche in Anlehnung an den Chang bestimmte Übungen für z.b. Den unabhängigen 4. Finger regelmäßig zu machen - die Probleme sind mittlerweile rauskristallisiert und es wird langsam besser, ist aber noch Arbeit! Diese Übungen von Chang helfen sehr dabei!
Ebenso versuche ich mich An einige seiner Grundsätze zu halten, z.b. Nur mit getrennten Händen ( auswendig) zu lernen und schnell auf Speed zu kommen. Auch Versuch ich am Übungsende in langsamen Tempo nochmal das gelernte nahezu perfekt zu spielen. Das hilft alles sehr!

Ich höre mir bevor ich was neues lerne das Original öfters an und/oder schaue bei youtube z.b. Barenboim zu wie er spielt, hier lernt man mehr als man damals - ohne PC und Internet - zu Träumen wagte- und mehr bzw. anders und besser als damals bei der Klavierlehrerin..

Im Gegensatz zu meiner Jugend als ich Klavierspielen lernte, kann ich jetzt sehr viel besser reflektieren und mein eigenes Spiel beobachten und auch gezielt Einzelheiten verbessern. Diese "Altersweisheit" ist sehr angenehm und bringt mich sehr schnell weiter. Ich nehme auch ab und zu auf Video auf um Fehlhaltungen zu sehen und Ungenauigkeiten besser zu hören.

Kurze Auflistung was ich mir in 4 Wochen "draufgeschafft" hab:
- Bachs Präludium c-dur Vorführreif
- Für Elise - besser und schneller als früher - vorführreif
- Rondo ala turka - fast Vorführreif - gerade hier bei den Läufen wegen dem 4./5. Finger die Probleme bei "Speed" sehr deutlich - wie oben erläutert. Hier arbeite ich ganz exakt täglich einzelne Stellen heraus, aber insgesamt schon ordentlich.
- nothing Else matters in der (schweren) Scott Davis Version: 2,5 Seiten ( von 8) schon perfekt - der Rest ist noch ne Menge Arbeit, aber die Version ist toll!
- comptine ... ( Amelie-Thema) in der Large- Version zu 90%
Alles obige zu 100% auswendig!

- jessie (Joshua kadison) zu 90% auswendig.
- White Christmas in der originalen (Jazz-) Version - recht schwer, aber ganz ordentlich - leider nur langam, da in der Kürze der Zeit nicht mehr ging- fürs nnächste Weihnachten dann hoffentlich perfekt.

- dann arbeite ich noch an einem kleinen Menuett und muss ab und zu mal einige Takte von Pop-Liedern anspielen die ich grad toll find, z.b. Heute a sky Full of Stars von Coldplay, weiß aber auch dass ich ned zu viel gleichzeitig machen soll.. Ich Versuch 4 Stücke Max. Parallel.

Es macht einfach nur Spaß - ich muss aufpassen nicht zu viel zu machen, manchmal schmerzt nach 2Std. der rechte Arm, dann hör ich auf ;-) ist halt auch noch ungewohnt für die Muskeln und Sehnen.

Was haltet ihr von der Menge in der Zeit?
 
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Wow, wäre ich deine Eltern, tät ich mir selbst auf die Schultern klopfen, da hat sich der Unterricht ja gelohnt und das Ziel, lebenslang verfügbar zu sein, erfüllt. Das ist der Unterschied zwischen Erwachsenemlernen und Kindlernen!

Klavierunterricht würd ich als youtube-Versierter auch nicht nehmen, denn wer die Anregungen dort umsetzen kann, hat gleich mehrere Klavierlehrer an der Hand und für den Gewitzten ist das vielmehr als ein einzelner Klavierlehrer zu leisten mag - ich rede hier von reinem Amateurspiel. Ganz abgesehen mag man als Erwachsener auch eher sich Literatur selbst aussuchen, und manch einem widerstrebt, sich wieder durch einen gezielten Unterricht "führen" zu lassen. Thematisch strengumrissene Kurse, workshops sind da schon wesentlich angesagter - die gibt es meiner Meinung nach zu wenig......die wären vor allem interessant für Mittelstufe-Spieler, die in Stil, Epoche, Technik gezielte Vertiefung mit einer Kleingruppe zwechs Austausches in einem abgeschlossem Zeitraum erhalten möchten.

Meiner Meinung ist klassischer Klavierunterricht für Erwachsene sinnvoll bei völligen Anfängern oder nur äußerst unvollständigen Kindheitsunterrichtsanlagen (also nur Schaumschule-Kenntnisse e.c.), darüber hinaus ist Klavierunterricht natürlich für manch einen auch ein sinnvoller Kommunikationsaustausch über Musik, den man sich gönnt.

Generell sollte Klavierunterricht in der Jugend so angelegt sein, dass er eben dem Erwachsenen das selbstständige Spiel ermöglicht- und heute gehört für mich zum modernen Unterricht durchaus dazu, den Schüler zu zeigen, wie er Nutzen aus z.B. you tube ziehen kann. Klavierlehrer sollten sich nicht auf die Füße getreten fühlen, denn deren Hauptgeschäft sollte nach wie vor, der Unterricht für Kinder und Jugendliche sein. Bei Erwachsenen bleibt der Unterricht eine Hobbyveranstaltung und die Hoffnung, dass nun massenhaft Senioren Klavierunterricht nehmen, dürfte sich nicht ganz erfüllen, denn die großen Würfe werden bei Vorbildung null kaum gelingen, und immer nur Klavierbüchlein für Magdalena Bach spielen - Hobby eben.
 
Zurück zum Thema: speedy



Man achte speziell auf die Übung für die linke Hand....:teufel:
 
Hi Speedy,

Was ratet Ihr mir?
Sind Fingerübungen und ne Strategie unbedingt Pflicht um auf einen grünen Zweig zu kommen?

so, da ich jetzt deine Aufnahmen gehört habe, meine Antwort zur ursprünglichen Frage:
nein und nein. ;-)

Beide Nein beziehen sich auf "unbedingt Pflicht".

Du hast eine gute Basis und wenn ich dich richtig verstanden habe ist ein Unterricht nicht unbedingt erste Priorität, also kannst du dir mMn einfach entsprechende Stücke raussuchen und möglichst jedes Stück "gescheit" erarbeiten. Das macht Spass und du erweiterst sukzesive deine technischen Fertigkeiten und noch wichtiger du erweiterst deine musikalischen Kenntnisse/Musikalität.

Also schau dir die ganze vorhandene tolle Klavier-Literatur an und versuche deinen Horizont zu erweitern.
"Für Elise" und "Das Präludium" sind nicht alles. Es gibt noch viel, viel mehr. ;-)

Ich finde auch Sammelbände ganz gut, da man da "automatisch" unbekannte Stücke und Komponisten kennenlernt, zB:

Schönheiten der klassischen Musik für Klavier, Bd. 1-3

Gruß

PS: Warum du dir aber kein richtiges Klavier angeschafft hast, das verstehe ich nicht. ;-)
 
Hi Bachopin,

danke für Deine Hinweise,

Genau diesen 3er Band hab ich übrigens - schon seit dem Klavierunterricht damals vor 25 Jahren ;-)
Da sind schöne Sachen drin, hab schon einiges markiert was ich demnächst angehe.

Natürlich lern ich parallel auch noch andere Stücke, auch aktuelleres wie z.B Nothing Else matters in der Scott Davis-Version.
Nach 4 Wochen läufst schon recht gut, und ich komme gut vorwärts.
Meine Elise-Version ist echt nicht so doll.. Hab nochmal 2 Tage dran gearbeitet, ist schon wesentlich ausdrucksvoller und rhythmischer jetzt, das Metronom hat hier sehr geholfen, mal sehn ob ich noch ein Video hinbekomme am WE.

Die Frage nach dem Klavier... Ich hab leider nur eine 60qm Wohnung- da ist das schwierig :-( und im Mietshaus wär noch "Silent" Pflicht, da ich hauptsächlich nur abends üben kann.

Und das CVP 609 hat einen wirklich guten Klang, und eine Top gewichtete Echtholztastatur. das Spielgefühl inkl. Der Pedale ist echt Top! Ich konnte das neulich mal mit einem echten Flügel vergleichen, wirklich sehr sehr realistisch! Und dazu hab ich bei Bedarf noch die "volle Kapelle" für Pop-Songs, das war insgesamt für mich der optimalste Kompromiss momentan.
In ner größeren Wohnung oder Haus wär ein Flügel dann noch das i-Tüpfelchen, das ist klar.

Grüße, speedy.
 

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