Steinway S 155

Ja, ne Stradivari passt wenigstens ins Schließfach...
 
Es bezahlen manch Leute auch unsummen für Gitarreneffektgeräte aus den 60ern, obwohl man die für 10€ originalgettreu nachbauen kann. Ist nur die Frage, wie groß der Käuferkreis da ist, wohl eher gering..
 
Es ist eigenartig, daß die Dinge immer so verengt werden. Ich hatte nie geschrieben, das wäre für mich eine reine Kapitalanlage. Der Flügel hat einen feinen warmen Ton und einen sehr schönen Anschlag. Er gefällt mir und ich freue mich darauf, ihn zuhause zu haben.

Das Thema Werterhalt oder Wertanlage kommt auch nicht von mir. Das bewirbt Steinway bspw selbst auf seiner Seite: http://eu.steinway.com/de/pianos/investment/

Ich sehe das aber eher wie folgt: Entweder ich verliere damit Geld, wenn ich ihn irgendwann mal verkaufe. Dann hatte ich viel Freude mit einem tollen Instrument und es ist ok. Oder ich mache was gut. Dann umso besser.
 
Mal ne ganz andere Vorgehensweise...
Ich mache in solchen Fällen immer diese Rechnung auf: Was ist mir die tägliche Freude an und mit mit meinem Luxusinvest wert? Sagen wir mal in Deinem Fall 10,-€. Das entspricht einer trinkbaren Flasche Wein oder (bald) einer Schachtel Zigaretten. Macht im Jahr 3.650,- €.
Wenn der Flügel Dir dann gut 6 Jahre tägliche Freude bereitet, ist JEDER Verkaufspüreis über 0,- ein Gewinn. Diese Rechnung lässt gut schlafen.
 
Die Umrechnung von Steinway in Wein-Bottles und Zigaretten ist erfrischend handfest und bodenständig.
Ja genau, so muß man das sehen !
:lol::lol:
 
:-D
Ja, aber der Weg zu dieser Erkenntnis war lang und steinig.
Drauf gekommen bin ich über mein Hausinvest. Ich habe in unsere Bude zu viel Geld investiert und da sie mit vielem glänzt, aber eben nicht mit dem Immobilenprädikat "Lage", hat es mich immer gewurmt, dass ich (resp. die Erben) das NIE wieder herausholen. Bis ich dann auf die Idee kam, eine fiktive Miete (die ich dafür zahlen müsste) gegenzurechnen. Seitdem grinse ich vor mich hin.

PS. Mein neues Motorradl ist via “Freudenmonetarisierung“ in max. 2 Jahren "abbezahlt".

Ich kann jedem nur zu so einer Sichtweise raten: Macht das Leben leichter.
 
Mal ne ganz andere Vorgehensweise...
Ich mache in solchen Fällen immer diese Rechnung auf:
...
Es geht noch einfacher: gar nicht rechnen, wenn's egal ist.
Und das ist es, wenn die Ausgabe keine Einschränkungen bewirkt.

Als Beispiel: Du trinkst weniger Wein um manchmal nüchtern zu sein damit du mit dem Motorrad fahren kannst. Damit amortisiert sich das Motorrad - auch ohne zu rechnen.
 
Das war mir gar nicht so bewusst. :-)
So extrem, wie es jetzt dasteht, wollte ich das nicht ausdrücken.

Genauer wäre gewesen: Manchmal verzichtet man auf den Weingenuss um fahrtüchtig zu bleiben.
 
Das regelt die Bedürfnispyramide. Aber man kann ja auch einen gebrauchten Kawai kaufen. Dann bleibt genug für Wein, Weib und Gesang .;-)
 

Meine "rechnung" basioert auf der Annahme, das das nötige Geld vorhanden ist, aber die Ausgabe (vor sich selbst) "legitimiert" werden muss. Wenn Invesitionen nur unter Verzicht auf anderes getätigt werden können, so stellt sich die Frage: "Was macht mehr Freude?".


Wenn man feste dran glaubt, kann man sicher besser schlafen.
Wieso glauben? Wenn ich z.B. mein Haus über eingesparte Mieten "bezahlt habe" (oder den Flügel über "Freude") , dann wäre Kopfzerbrechen wg. Verkaufspreis doch nur Gier. Und die war noch nie gut fürs Karma.
 
Mal ne ganz andere Vorgehensweise...
Ich mache in solchen Fällen immer diese Rechnung auf: Was ist mir die tägliche Freude an und mit mit meinem Luxusinvest wert? Sagen wir mal in Deinem Fall 10,-€. Das entspricht einer trinkbaren Flasche Wein oder (bald) einer Schachtel Zigaretten. Macht im Jahr 3.650,- €.
Wenn der Flügel Dir dann gut 6 Jahre tägliche Freude bereitet, ist JEDER Verkaufspüreis über 0,- ein Gewinn. Diese Rechnung lässt gut schlafen.

Bin ich jetzt am zweiten. Wenn ich jeden Tag eine Flasche Wein trinke, bin ich nach drei Monaten Alkoholiker.
 
Bin ich jetzt am zweiten. Wenn ich jeden Tag eine Flasche Wein trinke, bin ich nach drei Monaten Alkoholiker.

Nimm lieber den süßen S, er gefällt Dir doch.


Die ganze Gegenrechnerei - ich sag´s jetzt mal so platt - ist ein Männerphänomen. :zunge:Oder vielleicht liegts auch am Sternzeichen, nicht am Chromosomensatz? Oder am Beruf? ;-)

Mein Mann (männlich, Steinbock, Kaufmann, Schwabe obendrein) stellt auch immer irgendwelche fiktiven Rechnungen und Bilanzen auf, um seinen inneren Impuls vor sich selbst zu legitimieren. :lol:

Ich hingegen (weiblich, Schütze, Geisteswissenschaftler, lebensfroher Rheinhesse) neige eher dazu, meinem inneren Impuls zu folgen und auch mal alles auf eine Karte zu setzen.

Die Ergebnisse beider Herangehensweisen sind in aller Regel gleich. :super:

Wie man zu einem Ergebnis gelangt ist, ist später nicht mehr wichtig, Hauptsache, man identifiziert sich mit dem Ergebnis. :blume: Das dürfte bei einem überzeugenden Steinway nicht schwer fallen. :herz:
 
Nimm lieber den süßen S, er gefällt Dir doch.
Ich bin dabei das Teil zu kaufen. Es gefällt mir. Das Instrument wird vor dem Verkauf aber noch komplett überholt. Sonst wird es zu teuer.

Das mit dem S ist überhaupt kein Problem für mich. Es ist richtig, dass der Bass bei größeren Instrumenten besser ist. So what? Soll ich mir deshalb einen 2.7m Flügel ins Wohnzimmer pflastern? Die unterste Oktave nutze ich eh nicht besonders häufig.

Bezüglich Deines Ehemannes kann ich Dir sagen, daß ich Rheinländer bin und damit wohl eher auf Deiner Seite. Wenn ihr aber beide zu den gleichen Entschlüssen kommt, dann mag das aber auch daran liegen, dass Dein Angetrauter eh tut was Du willst (oder umgekehrt).

In jedem Fall ist es besser, er rechnet sich Deine Entscheidungen schön, als wenn er sie sich schön trinkt. ;-)
 
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Die unterste Oktave nutze ich eh nicht besonders häufig.
Das kann ein Trugschluss sein. Nach meiner Erfahrung hat der Zwergflügel im Bass folgende Problemzonen, die durchaus im regelmäßig bespielten Bereich liegen:
  • Der Übergang zum Bass-Steg. Bei meinem 155er liegt der beim Großen H. Dieses Große H braucht man wirklich ständig, und dieser Ton klingt schon für sich wirklich ganz besonders grauslig, er unterscheidet zudem massiv von den Nachbartönen. Da haben schon mehrere Klavierbauer dran rumgestochen und keiner hat es hingekriegt.
  • Die doppelt umsponnenen Bass-Saiten. Das Phänomen bei diesen Saiten ist, dass sie sich anscheinend nicht wirklich sauber stimmen lassen. Ich weiß jetzt nicht genau, wo die losgehen, es ist tiefer, als der Übergang zum Bass-Steg, aber man kommt beim Spielen schon auch mal dort hin. Das Rachmaninoff cis-Moll-Prelude kann man auf meinem Flügel eigentlich nicht mit Freude spielen.
 

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