Spielgeschwindigkeit

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westpiano

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8. Juli 2018
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Hallo zusammen.

Spiele jetzt seit ein paar Wochen Piano.
Schätze ich gehöre zu den langsamen lernen. Genau so langsam ist noch mein Spiel. Ich kann keine Taktzeiten einhalten.
Ich bewege mich einfach zu langsam bzw. Denke noch viel nach beim Suchen der richtigen Tasten oä...

Wir wird das bald besser? Kann ich es gezielt üben?
 
Dann dauert es noch ziemlich lange, bis da etwas schön Anzuhörendes bei herauskommt.
Besser wird es, aber nicht bald.
Ja, mit einem Klavierlehrer. Alleine wird das nix.

CW
 
Ich bewege mich einfach zu langsam bzw. Denke noch viel nach beim Suchen der richtigen Tasten oä...
Das erste kleine Liedchen hat bei mir so um die 30 Tage gedauert, ehe ich es beidhändig auf Tempo im Takt bleibend spielen konnte.

Rechne nicht in Wochen, rechne in Monate und Jahre. Du beginnst halt langsam Takt für Takt mit dem Üben, erst eine Hand, dann die andere, dann langsam beide und versuchst, nachdem Du die richtigen Tasten triffst, dabei im Takt zu bleiben. So lange Du noch suchen musst, kannst Du nicht im Takt bleiben. Also immer einen Schritt nach dem anderen, wozu auch weitere Übungen gehören.
Ja, es wird schneller, dennoch wirst Du immer wieder Takt für Takt mit dem Üben beginnen, ehe Du es eines fernen Tages vielleicht lernen solltest, direkt vom Blatt zu spielen.

Was übst Du?
Einfache Kinderlieder für den Anfang?

Zu einer/einem Klavierlehrer/in wird Dir hier jeder raten und das möglichst von Anfang an.
 
Nimm einen Klavierlehrer.

Und zwar einen guten.

Den erkennst Du, neben vielen anderen Aspekten, u.a. daran, dass er Dir zeigen wird, wie man vermeidet, "Ton für Ton" zu spielen. Dieses "Buchstabieren" ist Gift und eine absolut falsche Übeweise. Er wird Dir von Anfang an beibringen, dass man immer Tongruppen flüssig nacheinander spielen muss, zuerst ganz kurze, dann allmählich immer etwas längere. Dabei geht er mit Dir zuerst ohne Noten vor, dann kommen irgendwann die Noten dazu, aber erst, wenn bei Dir die Grundlagen musikalischen Spielens und Übens ("Audiomotorik") gelegt sind. Dann kommt die Frage nach "Takt oder Rhythmus einhalten" gar nicht nennenswert auf, sondern Takt und Rhythmus sind etwas, womit man im Unterricht ganz selbstverständlich umgeht und was kein nennenswertes Problem darstellt.

Stelle Dich aber darauf ein, dass es schwierig ist, so einen Lehrer zu finden, und dass er, wenn Du ihn findest, ausgebucht ist.
 
Ja.

Wenn du keinen Lehrer nimmst, würde ich dir wenigstens ein Lehrbuch empfehlen, das ein paar Erklärungen zwischen den Noten hat.

Alfred's Klavierschule Bd. 1-3 wäre so eine Klavierschule.
Mein Klavierlehrer ist damals in der ersten Stunde mit Track 14 mit mir eingestiegen.

Das Stück konnte ich dann nach einer Woche bei der nächsten Klavierstunde flüssig, wie es meinen Ansprüchen genügte.
Ich lerne auch sehr langsam, dafür lerne ich ein Stück aber auch so gründlich, bis ich es "perfekt" kann.
Erst dann gehe ich zum nächsten über.
Wenn man durch die Stücke nur so durchsucht, betrügt man sich höchstens selbst.

Mit was für Stücken fängst du an?

Doch nicht etwa mit "river flows in you" oder so was?
Dann könntest du als Anfänger schon länger als eine Woche brauchen, bis es richtig sitzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieses "Buchstabieren" ist Gift und eine absolut falsche Übeweise. Er wird Dir von Anfang an beibringen, dass man immer Tongruppen flüssig nacheinander spielen muss,
Ich steh auf dem Schlauch. Wie meinst Du das?

Um die Tongruppe flüssig zu spielen muss ich sie erstmal erkennen und das geht beim Anfänger nun mal beliebig langsam. Wenn da vier, fünf Noten auf einmal stehen in zwei verschiedenen Schlüsseln, dann buchstabiert man halt. Flüssig wird das bei mir entweder bei sehr einfachen Notentexten, z.B. nur eine Note im Bass und einstimmige Tonfolgen in der rechten Hand, das geht dann so vom Blatt. Alles andere dann erst nachdem ich die Tonfolge dann nach zigmal spielen auswendig kann. Die Tongruppen flüssig zu spielen ist das Ergebnis. Wie soll man damit anfangen ohne den Umweg des "Buchstabierens"?
 
Dafür ist eben genau der Unterricht da. Da wird Dir das nicht nur erklärt, sondern - ganz entscheidend - mit Dir zusammen konkret geübt, so dass sichergestellt ist, dass Du es richtig auffasst und in der richtigen Weise zu Hause umsetzen kannst.

Mit einer simplen Erklärung, die in ein Posting oder Youtube-Video gepackt werden könnte, ist es BEI WEITEM nicht getan.
 
Dann ist das Stück eigentlich noch zu schwer.
Nur weil man noch nicht gelernt hat, Noten so flüssig wie Worte zu lesen, braucht es nicht zu schwer zu sein. Hatte als Kind auch nicht gleich begriffen, wie man Zwielaute verbindet und erkannte bei einem Wort weder dessen Bedeutung noch dessen Aussprache. Bei Benutzung habe ich es dennoch richtig verstanden und ausgesprochen. Und bei Musik hört man sich das was man üben möchte, vorher so oft wie möglich an, zumindest handhabe ich das bisher so.
 
Wer von den hier versammelten Anfängern lernt so nach Tongruppen, wie oben gefordert?
Finger hoch!

Oh, doch so wenige...? :angst:

Vermutlich haben die alle miserable Klavierlehrer. :cry2:
 

Ja. Sie haben Klavierlehrer mit zumindest entscheidenden didaktisch-methodischen Lücken.
 
Hatte als Kind auch nicht gleich begriffen, wie man Zwielaute verbindet
Nicht alles was hinkt ... ;-)

Und bei Musik hört man sich das was man üben möchte, vorher so oft wie möglich an,
Macht man das so? Ich befürchte, da wäre ich überfordert, wenn ich - für meine Verhältnisse - komplexere Stücke rein nach Gehör lernen sollte.

Wer von den hier versammelten Anfängern lernt so nach Tongruppen, wie oben gefordert?
*fingerheb* Zumindest die gängigen Akkorde und Umkehrungen und bis zu einem gewissen Grad auch Akkordfolgen erkenne ich so mittlerweile als Block am Notenbild und bei Melodieverläufen "buchstabiere" ich üblicherweise auch keine Noten mehr.
 
Beim lesen in der Schule geht der Weg automatisch übers buchstabieren. Geht ja gar nicht anders. Erst nach viel Übung fängt das Gehirn an Muster zu erkennen und Silben, dann Worte als ganzes zu erfassen. Ich hoffe mal, das ist in der Musik ähnlich.

Wenn ein Stück, das ich buchstabieren muss zu schwer ist, hieße das im Umkehrschluss, das ich alles, was meinem Niveau entspricht Prima Vista spielen müsste!? Ich hab gerade nach einem Jahr Klavierspiel den Chopin Walzer A Moll, op posth. fertig. Jetzt spiel ich ihn flüssig, fehlerfrei. Kann also kaum zu schwer sein. Dennoch musste ich den anfangs "buchstabieren". Würde ich nur Stücke spielen, die ich flüssig lesen kann, würde ich wohl heute noch bei "hoch auf dem gelben Wagen" zweistimmig feststecken.
 
Beim lesen in der Schule geht der Weg automatisch übers buchstabieren.
Ja. Aber auch da fängt man ja aus guten Gründen nicht sofort mit "Krieg und Frieden" oder der "Phänomenologie des Geistes" an, wenn man gerade erst das Alphabet gelernt hat. (Ja, ich weiß, nicht alles was hinkt ... :-D)

Wenn ein Stück, das ich buchstabieren muss zu schwer ist, hieße das im Umkehrschluss, das ich alles, was meinem Niveau entspricht Prima Vista spielen müsste!?
Meines Wissens nicht. Zumal es ja auch ein Unterschied ist, ob ich ich etwas halbwegs flüssig lesen kann oder ob ich es im Tempo spielen kann. Prima vista spielt man meines Wissens nur Stücke, die deutlich unterhalb der eigenen technischen Möglichkeiten liegen. Auch einer der Gründe, warum ich nix prima vista spiele. :cry2:
Mittlerweile.. nicht mehr... Wie lange spielst Du denn schon?
Ich bin gerade am Ende des dritten Jahres, wobei ich in den ersten beiden Jahren teilweise schwierigere Stücke gespielt habe, als ich es im letzten Jahr nach einem Lehrerwechsel getan habe. Aber genau das war der Grund für meinen Lehrer-Wechsel: Ich habe zunehmend schwierigere Stücke gelernt. Das fand ich am Anfang auch richtig gut. Dann hatte ich aber zunehmend das Gefühl, nicht wirklich Klavier spielen zu lernen. Es fühlte sich für mich ein wenig wie "Malen nach Zahlen" an. Meinem neuen Lehrer habe ich daher von Anfang an gesagt, ich will nicht Stücke lernen, ich will Klavierspielen lernen. Das gestaltet sich - zumindest für mich - zwar noch mühsamer als befürchtet und es sind auch äußerlich keine spektakulären Fortschritte erkennbar, aber ich habe in dem Jahr deutlich mehr über Klavierspielen und Musik gelernt, als in den beiden Jahren davor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich befürchte, da wäre ich überfordert, wenn ich - für meine Verhältnisse - komplexere Stücke rein nach Gehör lernen sollte.
Ich schrieb nicht, dass ich rein nach Gehör üben würde, sondern nur, dass ich das was ich üben möchte, mir vorher so oft wie möglich anhöre. Ohne Noten zu buchstabieren geht es dann nicht, doch da ich dann eine Melodie bereits im Kopf habe, fällt es halt leichter diese zu spielen.
 
Ich bin gerade am Ende des dritten Jahres,
Dann bist Du aber auch meilenweit weg von dem Anfänger, der hier als Themenersteller schreibt, wie auch von mir mit einem Jahr Klavier... Und wie bist Du dahin gekommen, wo du jetzt bist? nicht übers "buchstabieren" (dämliches Wort, aber ich find kein passenderes)

Der Ansatz, nicht mehr Stücke zu lernen, sondern Klavierspielen klingt spannend. Wie äußert sich das? Was lernst / übst du? Theorie? Akkorde und Tonleitern? Oder was?

Ich geb zum die Theorie kommt bei mir zu kurz, aber 45min Unterricht sind auch irgendwo begrenzt. Dafür bringe ich aus der Querflötenzeit eine Menge mit. Das hilft mir nur nicht beim entziffern von mehrstimmigen Stücken, denn bei der Flöte gibt's nur die eine Stimme und den Violinenschlüssel. Fingerfertigkeit und Gehör reicht für mehr. Wo ist also der passende Schwierigkeitsgrad?
 

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