Spätanfänger-Block

  • Ersteller des Themas Debbie digitalis
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Bei mir trifft beides zu. Ich merke mir zuerst visuell den Melodieverlauf, also die Reihenfolge der Tasten. Den Bewegungsablauf merke ich mir eher danach, wie es sich an den Fingern anfühlt, aber auch mithilfe des Hinsehens. Sonst würde ich die Töne gar nicht finden... :-/
Irgendwann ist dann das komplette Stück als Bewegungsmuster automatisiert, das heißt, ich spiele, ohne bewußt darüber nachzudenken, was ich eigentlich mache, und könnte auch nicht mehr sagen, welche Töne ich eigentlich gerade anschlage. Trotzdem kann ich nicht länger von den Tasten wegsehen, weil das Hingucken irgendwie Teil des Bewegungsprogramms ist. Ich vermute, meine Augen bewegen sich auch jedesmal genau gleich, wenn ich ein Stück spiele.
LG Pan

Lieber Pantherophis,

danke für die Beschreibung deines Lernverhaltens!

Bei mir ist es schon ähnlich, aber nicht genauso wie bei dir! Wenn ich ein neues Stück erlerne, dann orientiere ich mich (nicht auf die Tasten schauend, aber noch sehr langsam und unregelmäßig und alles andere als flüssig spielend) am Notentext und gleichzeitig an der sich recht schnell einprägenden Melodie. So gehen mir nach dem Kennenlernen eines neuen Stücks darin enthaltene Melodien oder Melodiebruchstücke erbarmungslos als Ohrwürmer durch den Kopf - allerdings wäre ich nicht in der Lage, diese Melodien ohne genaue Erinnerung des Notentextes exakt auf der Klaviatur wiederzugeben - kann das Stück aber bereits teilweise auswendig spielen.

Irgendwann im Laufe des Übungsprozesses beginne ich dann zusätzlich auf die Tasten zu schauen (und das ist wahrscheinlich der Fehler!!) Dadurch erkenne ich, welche Passagen schon haptisch verankert sind (Fingergedächtnis), den fehlenden Rest ergänze ich durch das visuelle Gedächtnis, das sich nun durch das "Auf-die-Tasten-Schauen" ergibt. Dann klappt es flüssig und auswendig und ich denke ich kann's!:D

Da das Zurückkehren zum Notentext bei Aussetzern nicht möglich ist, versuche ich mir die kompositorische und musikalische Struktur des Stücks zu vergegenwärtigen, zu verdeutlichen und einzuprägen. Allein das ist nicht ausreichend, um ein gutes und sicheres Gefühl beim Spielen zu haben. Ich könnte ja immer noch, warum auch immer, irgendwo im Stück rausfliegen und dann nicht in der Lage sein, mich mithilfe des Notentextes zu retten.

LG

Debbie digitalis
 

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