Soll ich heut noch üben?

Übt Ihr auch, wenn Ihr keine Lust habt?

  • Ja, ich übe auch bei größter Unlust.

    Stimmen: 11 36,7%
  • Nein, ich übe nur wenn ich wirklich Lust hab.

    Stimmen: 19 63,3%

  • Umfrageteilnehmer
    30
P

Play

Guest
Oft muss man sich wirklich zum Üben aufraffen. Man hat keine Lust, der Tag war anstrengend oder man ist müde. Dennoch möchte man weiterkommen und Fortschritte machen. Übt Ihr auch dann, wenn Ihr keine Lust habt, bzw. wenn ihr erschöpft seid? Müsst Ihr Euch auch hin und wieder zum Üben aufraffen?
 
Eigentlich sehr selte - ehrlich. Ich muss im Gegenteil stattdessen mir Zeit freischneiden zum Üben. Oft sind es neben der Zeit die Gegebenheiten, die das Klavier- oder Orgelspiel verhindern - die Kirche ist nicht frei, oder das Wohnzimmer, wo der Flügel steht, ebenfalls belegt. Wenn dann noch der Kellerraum mit dem Digitalpiano belegt ist, verziehe ich mich evtl. noch mit der Gitarre ins Badezimmer und klampfe Blues stattdessen. Aber irgendwas an irgendeinem Instrument muss fast jeden Tag passieren, sonst werde ich unruhig.
Und im Urlaub mehr als sonst, denn dann habe ich mehr Zeit.

Natürlich gibt es auch Tage, wo ich sehr erschöpft bin und nur noch vor der Glotze abhängen kann. Das ist aber selten, und wenn ich nur etwas erschöpft bin, erwachen die Lebensgeister normalerweise, wenn ich am Instrument sitze.
 
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Oder ist es vielleicht so, dass gerade Anfängern, bzw. Leuten die nicht länger als sagen wir ein oder zwei Jahre spielen, das Üben keinen Spaß macht, eben weil ALLES noch sehr schwer fällt und Fortgeschrittene hingegen mehr Freiraum haben, bzw. "interessanter" üben.
 
Es klingt vielleicht sehr abgedroschen, aber das größte Zugpferd, um sich zum Instrument zu bewegen, heißt, das man es liebt, Musik zu machen. Weiss nicht, ob es einen Unterschied macht, ob man gerade anfängt oder schon länger spielt.
Aber ich weiss noch, dass ich als Jugendlicher solange Gitarre gespielt habe, bis ich Blasen an der Fingern bekam, obwohl ich nur 3 Griffe konnte (was ja für den Blues reicht, bei 5 Griffen hat man schon 2 optional :D).

Glaube nicht, dass das Level entscheidend ist, sondern stattdessen der Antrieb.
 
Wenn ich keine Lust habe aber weiss, dass ich üben sollte, übe ich trotzdem - aber ein bisschen anders. Ich übe die Sachen, die nicht so anstrengend sind. Oft werde ich in so einem Fall eine technisch schwierige Stelle aus einem Stück auswählen und sie einfach mehrmals wiederholen, dann aufstehen, was völlig anderes nicht am Klavier 10 min. machen und so weiter.
Außerdem habe ich bemerkt, dass "keine Lust" bei mir persönlich fast immer mit dem Musikalischen zu tun hat. Deswegen übe ich in diesem Fall einfach etwas Technisches.
 
Hallo Play,

Für mich trifft keine der beiden Antworten zu.
Denn wenn ich mich in diesem Zustand der "größten Unlust" befinde, übe ich nicht (es bringt wirklich nichts).
Aber ich habe nicht immer sofort Lust, zu üben. Manchmal ist man eben träge oder müde oder hat nicht im ersten Moment Lust auf Musik oder bestimmte Stücke.
Der innere Antrieb und das Gewissen bewegen mich dann aber doch oft ans Klavier, und meistens springt der Funke schnell über.

Wenn ich aber wirklich absolut daneben bin oder im tiefsten Winter meine gefrorenen Finger auch nach einer viertel Stunde noch die Konsistenz von Eiszapfen haben, mache ich eben was andres :p

Und ich denke, es ist was dran an der Tatsache, die du im letzten Beitrag beschreibst.
Je länger man spielt, desto mehr Freiraum hat man wohl. Es fällt leichter, "irgendwelche" Stücke nach Lust und Laune mal eben anzuspielen, vielleicht ein bisschen zu improvisieren, alte Stücke herauszukramen.
Je weniger Erfahrung man hat, desto mehr muss man sich selbstverständlich erst erarbeiten. Ich denke, das ist eine andere Art von Klavierspielen, deren Charakter sich mit der Zeit verändert.
Anfangs ist es oft wirklich ein Üben, harte Arbeit, die hohe Konzentration erfordert und mitunter mühsam sein kann (- und das Ergebnis oder Produkt ist vergleichsweise "kurz").
Ich will zwar überhaupt nicht bestreiten, dass Klavierspielen immer Konzentration erfordert, harte Arbeit ist und dass es immer Momente gibt, die mehr Mühe kosten als Spaß machen, aber man gewöhnt sich daran, lernt, damit umzugehen und alles wird selbstverständlicher und leichter.
Vielleicht ein bisschen mit lesen-lernenden Erstklässlern zu vergleichen?

Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt, ist nicht so einfach, das so rüberzubringen, wie ichs meine.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi,
wenn ich, warum auch immer keine Lust zum Üben habe, spiele ich die Stücke, die auswendig kann, was für mich irgendwie entspannend ist.
Gruß
Meckie
 
Schließe mich voll und ganz "Blüte" an. Daher keine Stimme...
 
Habe zwar mal für die zweite Antwortmöglichkeit gestimmt, aber im Prinzip kommts drauf an, was du am Klavier erreichen will, und welche Rolle das Klavier in deinem Leben einnimmt.
Ist es ein Hobby, dann soll es doch Spaß machen - wozu also üben, wenns keinen Spaß macht? Würde doch das Ziel verfehlen.
Ist es aber deine Beruf, wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als dich zu überwinden, oder;)?







Hacon
 
Aber übt man nicht immer? Wenn man "nur spielt", also Stücke die man kann, dann ist es doch auch immer ein Üben, eben weil man doch hinhört, wo es noch nicht gut ist, was noch nicht gut klingt, wo man Fehlerchen macht, was besser sein könnte. Ist im Grunde nicht jedes Spielen Üben?

@Hacon
Nein, mein Beruf ist es nicht. Dennoch stecke ich natürlich auch viel Geld da rein, Instrumentkosten selbst, Stimmen, Unterricht. Und daher möchte ich auch "was erreichen", wobei mir klar ist, dass es sicherlich pianistische Grenzen gibt, Stücke, die ich im hohen Alter da ich begann zu spielen nicht mehr erreichen kann.
 
Aber übt man nicht immer? Wenn man "nur spielt", also Stücke die man kann, dann ist es doch auch immer ein Üben, eben weil man doch hinhört, wo es noch nicht gut ist, was noch nicht gut klingt, wo man Fehlerchen macht, was besser sein könnte. Ist im Grunde nicht jedes Spielen Üben?

Jeder pressionelle Musiker wird dir eher sagen: Jedes "Üben" sollte im Grunde genommen " Spielen " sein.

Und daher möchte ich auch "was erreichen", wobei mir klar ist, dass es sicherlich pianistische Grenzen gibt, Stücke, die ich im hohen Alter da ich begann zu spielen nicht mehr erreichen kann.
Wenn du unmotiviert bist, erreichst du aber nicht sonderlich viel.
Was ich mache, wenn ich keine Lust aufs Üben hab: Entweder wirklich was ganz anderes machen, oder aber irgendwie am Klavier herum spielen, improvisieren, komponieren, einfach wies mir grad gefällt....





Hacon
 

Aber übt man nicht immer? Wenn man "nur spielt", also Stücke die man kann, dann ist es doch auch immer ein Üben, eben weil man doch hinhört, wo es noch nicht gut ist, was noch nicht gut klingt, wo man Fehlerchen macht, was besser sein könnte. Ist im Grunde nicht jedes Spielen Üben?

Es ist nicht ganz so, Play. Wenn du ein Stück technisch gut beherrschst, dann ist es häufig so, dass du nicht wirklich übst, wenn du es spielst. Du spielst es aus deinem Fingergedächtnis heraus und es kann sein, dass du nicht wirklich auf die Zeichen im Notentext achtest und dich nicht mit allen kleinen musikalischen Details auseinandersetzt. In diesem Fall würde man dann von Spielen sprechen und nicht wirklich von Üben. Wenn du aber anfängst ein Stück zu spielen mit dem Gedanken, dass du es quasi nicht NUR vortragen möchtest, sondern auf die kleinen Details achtest und eine Passage mehrmals wiederholst (falls es notwendig ist) dann übst du - es erfodert aber viel mehr Energie.

@Hacon
Nein, mein Beruf ist es nicht. Dennoch stecke ich natürlich auch viel Geld da rein, Instrumentkosten selbst, Stimmen, Unterricht. Und daher möchte ich auch "was erreichen", wobei mir klar ist, dass es sicherlich pianistische Grenzen gibt, Stücke, die ich im hohen Alter da ich begann zu spielen nicht mehr erreichen kann.

Übrigens, das glaube ich nicht. Es kann sein, dass du etwas nicht so gut (oder nicht so schnell) spielen kannst, wie ein Weltklassepianist. Aber dass du es überhaupt nicht spielen kannst, kann ich mir nicht vorstellen.
 
Kann leider auch keine Stimme vergeben, da ich, ähnlich wie Mindenblues, immer Lust habe, Klavier zu spielen oder mich sonstwie damit indirekt zu beschäftigen. Ich würde hin und wieder viel drum geben, einfach mal keine Lust zu haben:D Dann zum Beispiel, wenn ich nicht in der Nähe eines Klaviers bin. Tagsüber, in der Arbeit bekomme ich regelmäßig Entzugserscheinungen. So weit ist es schon!!

LG, Sesam
 
Mir geht es da genau so wie Sesam. Sobald ich ein Klavier in Sichtweite habe, bekomme ich Lust zu spielen (sogar vorzuspielen :cool:).
Ist keins da, krieg ich Sehnsucht danach- eben Entzug!!!

Ich spiele nur, wenn ich Lust habe, habe aber immer welche. Ich spiele nur nicht, wenn mich was davon abhält: Krankheit, Müdigkeit, sonstwas, aber dass ich mal ein Klavier da hätte und keine Lust zum Spielen, da wär ich wirklich krank (hat auch meine KL schon gemerkt)!

Klavirus
 
Die Frage nach der "Lust zum Üben" finde ich unerheblich. Ich frage mich ja auch nicht abends, ob ich Lust habe, die Zähne zu putzen. :D Es gibt aber durchaus Tage, an denen ich nicht dazu komme zu üben (wobei ich ja gegen den Begriff Vorbehalte habe!): sei es, daß der Tag vollgepackt ist mit Unterrichtsstunden, sei es, daß mit zu viele andere Gedanken durch den Kopf schwirren und ich mich nicht konzentrieren kann. Dann bin ich abends allerdings ungenießbar, weil mir etwas fehlt.

Natürlich setze ich mich auch schon mal mit langen Zähnen ans Instrument, wenn ich weiß, daß ich mir gleich meine Packung Frust abholen werde, weil Ehrgeiz, Erwartungshaltung, Selbsteinschätzung und pianistische Realtität mal wieder eklatant auseinanderdriften. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, daß der Appetit meist beim Essen kommt: Zehn Minuten am Instrument gearbeitet und die eigene zarte Befindlichkeit spielt keine Rolle mehr. :) Dann überwiegt die Freude am Nüsse knacken.
 
Die Frage nach der "Lust zum Üben" finde ich unerheblich. Ich frage mich ja auch nicht abends, ob ich Lust habe, die Zähne zu putzen. :D Es gibt aber durchaus Tage, an denen ich nicht dazu komme zu üben (wobei ich ja gegen den Begriff Vorbehalte habe!): sei es, daß der Tag vollgepackt ist mit Unterrichtsstunden, sei es, daß mit zu viele andere Gedanken durch den Kopf schwirren und ich mich nicht konzentrieren kann. Dann bin ich abends allerdings ungenießbar, weil mir etwas fehlt.

Natürlich setze ich mich auch schon mal mit langen Zähnen ans Instrument, wenn ich weiß, daß ich mir gleich meine Packung Frust abholen werde, weil Ehrgeiz, Erwartungshaltung, Selbsteinschätzung und pianistische Realtität mal wieder eklatant auseinanderdriften. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, daß der Appetit meist beim Essen kommt: Zehn Minuten am Instrument gearbeitet und die eigene zarte Befindlichkeit spielt keine Rolle mehr. :) Dann überwiegt die Freude am Nüsse knacken.
Ich finde es irgendwie seltsam, dass die Lust zum Üben bei vielen scheinbar tagesabhängig ist, oder gar erst durchs üben selbst kommt.

Ich habe grundsätzlich Lust zum Üben/ Spielen, es sei denn, ich mag das Stück nicht oder ich weiß, dass ich nicht vorankommen werde, weil ich weiß, dass ich irgendwas falsch mache, aber nicht weiß, was es ist.

Oder es gibt den Fall das meine Lehrerin mir die Lust am Üben nimmt.

Aber sonst habe ich wirklich immer Lust darauf.
Jedoch hatte ich zum Beispiel im vergangenen Jahr eine Phase über mehrere Monate hinweg, in der ich dann überhaupt keine Lust aufs Üben hatte, was natürlich sch***e war.

Aber sowas tagesabhängiges kenne ich echt nicht.





Hacon
 

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