Hallo Play,
Für mich trifft keine der beiden Antworten zu.
Denn wenn ich mich in diesem Zustand der "größten Unlust" befinde, übe ich nicht (es bringt wirklich nichts).
Aber ich habe nicht immer sofort Lust, zu üben. Manchmal ist man eben träge oder müde oder hat nicht im ersten Moment Lust auf Musik oder bestimmte Stücke.
Der innere Antrieb und das Gewissen bewegen mich dann aber doch oft ans Klavier, und meistens springt der Funke schnell über.
Wenn ich aber wirklich absolut daneben bin oder im tiefsten Winter meine gefrorenen Finger auch nach einer viertel Stunde noch die Konsistenz von Eiszapfen haben, mache ich eben was andres :p
Und ich denke, es ist was dran an der Tatsache, die du im letzten Beitrag beschreibst.
Je länger man spielt, desto mehr Freiraum hat man wohl. Es fällt leichter, "irgendwelche" Stücke nach Lust und Laune mal eben anzuspielen, vielleicht ein bisschen zu improvisieren, alte Stücke herauszukramen.
Je weniger Erfahrung man hat, desto mehr muss man sich selbstverständlich erst erarbeiten. Ich denke, das ist eine andere Art von Klavierspielen, deren Charakter sich mit der Zeit verändert.
Anfangs ist es oft wirklich ein Üben, harte Arbeit, die hohe Konzentration erfordert und mitunter mühsam sein kann (- und das Ergebnis oder Produkt ist vergleichsweise "kurz").
Ich will zwar überhaupt nicht bestreiten, dass Klavierspielen immer Konzentration erfordert, harte Arbeit ist und dass es immer Momente gibt, die mehr Mühe kosten als Spaß machen, aber man gewöhnt sich daran, lernt, damit umzugehen und alles wird selbstverständlicher und leichter.
Vielleicht ein bisschen mit lesen-lernenden Erstklässlern zu vergleichen?
Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt, ist nicht so einfach, das so rüberzubringen, wie ichs meine.