Skrjabin Prelude op. 11 no. 11 vs Lyadov op. 57 no. 1

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Hallo,

ich habe vorhin zum ersten Mal in die Preludes von Skrjabin reingehört und dachte bei der Nr. 11 plötzlich: Das kennst du doch! Vielleicht doch schon mal gehört? Nein.. Nachdem ich die Stelle ein paar mal zurückgespult hatte, fiel es mir wieder ein, woran sie mich erinnerte. Aber hört selbst:

Skrjabin op 11 no 11 (die relevante Stelle beginnt bei 15:38)
Lyadov op 57 no 1 (die relevante Stelle beginnt bei 0:58)

Träume ich oder sind sich die Stellen wirklich extrem ähnlich? Ich habe versucht, mit Google mehr Infos dazu zu finden, aber erfolglos. Lyadov hat sein Stück ca. 10 Jahre nach den Skrjabin Preludes geschrieben. Mich würde sehr interessieren, was die Hintergründe sind, die zu diesem "musikalischen Zitat" führten. Kann da jemand Licht ins Dunkel bringen? Mich interessiert auch, ob es so etwas öfter gibt, im Besonderen in der Romantik.

Viele Grüße
LeckerKlavierSpielen
 
Sehr interessant! :) Vielen Dank für diesen Fund. Ich kenne die Präludien von Lyadov nicht, aber fand die Ähnlichkeit eher im Rhytmus und der "Apassionato"-Stimmung beider Werke. Die beiden Werke finde ich schon ähnlich...

Ich glaube, dass die großen Komponisten einiges komponierten ohne bewusst zu sein, woher genau die ursprüngliche musikalische Idee kam. Es muss nicht sein, dass Lyadov and die Präludien von Scriabin gedacht hat, als er an seinem Zyklus gearbeitet hat.

Ähnliche geschichte gab es bei Sergei Rachmaninoff. Hör mal den 2. Satz seines 4. Klavierkonzertes an. Nachdem Rachmaninoff dieses Konzert herausgegeben hat, hat er einem seiner Freunde geschrieben: "Warum hast Du mir nicht gesagt, dass ich Schumanns Klavierkonzert komponierte?" :)

Viele Grüße,

Alex
 
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Das finde ich auch sehr interessant, ich habe letztens auf Grund einer Hausarbeit die ich über Ljadov geschrieben habe, viel über ihn gelesen, unter anderem das Ljadov nie mit sich selbst zufrieden war und deswegen kaum mit dem komponieren voran kam, weil er immer wieder aufgehört hat, sie überarbeiten wollte und es dann doch nicht getan hat oder erst Jahr später etc.
 
Sehr interessant! :) Vielen Dank für diesen Fund. Ich kenne die Präludien von Lyadov nicht, aber fand die Ähnlichkeit eher im Rhytmus und der "Apassionato"-Stimmung beider Werke. Die beiden Werke finde ich schon ähnlich...

Ich finde, die beiden Stellen ähneln sich mehr als nur im Rhytmus. Sowohl Melodie als auch Harmonie sind sich sehr ähnlich. Leider reichen meine theoretischen Kenntnisse nicht aus, das genau herauszuarbeiten. Ein wichtiger Punkt, weshalb ich die Stellen als so ähnlich empfinde, ist der gleiche Akkord bei 16:00 (Scrjabin) bzw 1:36 (Lyadov). In beiden Fällen ist es ein Tonika Septimakkord mit großer None (und ohne Quinte gespielt). Die vorangehende Melodie führt bei beiden Stücken auf ähnliche Art und Weise auf diesen Akkord hin. Deshalb klingt es für mich sehr ähnlich, auch über den Rhythmus hinaus.

Ich glaube, dass die großen Komponisten einiges komponierten ohne bewusst zu sein, woher genau die ursprüngliche musikalische Idee kam. Es muss nicht sein, dass Lyadov and die Präludien von Scriabin gedacht hat, als er an seinem Zyklus gearbeitet hat.

Ähnliche geschichte gab es bei Sergei Rachmaninoff. Hör mal den 2. Satz seines 4. Klavierkonzertes an. Nachdem Rachmaninoff dieses Konzert herausgegeben hat, hat er einem seiner Freunde geschrieben: "Warum hast Du mir nicht gesagt, dass ich Schumanns Klavierkonzert komponierte?" :)

Sehr interessant, danke für den Hinweis und die Anekdote.
 
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