Skrjabin - Fragen und Spieltipps

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Marlene

Marlene

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Hallo,

mir wurde immer wieder vorgehalten, dass meine Fragen zu Skrjabins Werken in den Anfängerthemen fehl am Platze seien. Daher habe ich ein separates Thema erstellt.

op. 11 Nr. 5:

Skrjabins D-Dur-Präludium pedalisiere ich auf den Halben. Folgende Anmerkung steht in der Urtext-Ausgabe (Edition Peters 12359):

„Die Wahl des Fingersatzes hängt von der Pedalisierung und der zeitlichen Einordung der Arpeggien ab“.

11_9_Arpeggien_FiSa.png

Diese Anmerkung gibt es nicht in meinem Notenband (Könemann K 213), sie ist mir erst vorhin in den bei IMSLP heruntergeladenen Noten von Peters aufgefallen.

Henle gibt bei den Arpeggien diesen Fingersatz an:

11_9_Arpeggien_FiSa_Henle.png

Von diesem Fingersatz weiche in nur in Takt 13, zweites Arpeggio ab: Ich spiele dort nicht 2-4-5, sondern 2-5-2-5.

Weil es die Anmerkung zur Spielweise der Arpeggien nicht in meinem Notenband (Koenemann K 213) gibt, ist sie mir erst vorhin in den bei IMSLP heruntergeladenen Noten aufgefallen.

Mein Problem bei den Arpeggien ist die rechte Hand, welche die Arpeggien nicht angemessen perlend-schnell schafft. Dadurch verharrt die Linke zu lange. Das verunsichert mich und lässt die Arpeggien noch unsicherer werden. Das ist zu meiner Verwunderung besonders beim simplen G-Dur-Arpeggio der Fall. Das habe ich schon in Intervalle zerlegt geübt oder als Akkord. Aber nach wie vor fühlt es sich unangenehm an.

Pedalisierung und zeitliche Einordnung: Welche Tipps könnt Ihr mir geben?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist "perlend-schnell" überhaupt zwingend?

Das muss erstmal aus dem Kopf heraus. Außerdem führt das nur dazu, dass die Arpeggientöne bloß durchgehuscht werden.

Ich würde die Arpeggien zunächst eher im Sinne von "klangvoll ausgespielt" denken - erstmal Zeit haben für die Arpeggien. Und jeden Ton innerhalb der Schnelligkeit heraushören. Die Arpeggien richtig aushören.

Später kann frau sie hochperlen und hört jeden Ton in seiner millisekundenlangen Schönheit. Perlend-schön.

Zum ersten Reinhorchen empfehle ich die Harmonieterz und -quinte (beim G-Dur-Arpeggio also h und d).
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hat die KL Dich an der Stelle mit der Wortwahl wohl etwas ungünstig getriggert: Bei Dir ist nur noch "schnell" angekommen.

Nimm mal nur "perlend".

Perlend-gemütlich. Perlend-langsam. Perlend-nichtimtempo.

Perlend.

:-)
 
Ich spiele da immer die unterste Note der Arpeggien mit links. Sowohl die Achtelbewegung links als auch die Melodie sollten durch die Arpeggien nicht verzögert werden, sonst geht der Sinn der Musik weitgehend verloren. Je langsamer man die Arpeggien spielt, umso früher sollte man damit starten - evt. sogar vor dem vierten Achtel der Linken.

Außerdem wird die Pedalisierung sehr schwierig bis unmöglich, wenn man die erste Note der Arpeggien mit rechts spielt. Wo genau willst du denn das Pedal wechseln, ohne Löcher in der Melodie zu fabrizieren und ohne stark verschwimmende Harmonien?
 
Ah... dann vielleicht sogar die ersten zwei Arpeggiotöne nach links?

(vielleicht aber nicht beim letzten Arpeggio, in D-Dur)
 
Ich kann die Akkorde greifen ohne die erste Note.

Das gelingt mir zwar beim G-Dur-Akkord, aber nur wäre dann eine "Dezimen-Dehnübung". Der nächste ist für mich unmöglich, es muss hier ja zum Glück auch nicht sein. Ist a' bis cis''' ist eine übermäßige Dezime?

Die Hände aufzuteilen finde ich angenehmer und ich habe für das G-Dur-Arpeggio zwei Versionen ausprobiert: G-Dur mit 1-3-5 und dann das h mit 3. Wegen meines optischen "Barcode-Problems" durch die schwarzen Tasten verfehle ich das h aber mit 3 des Öfteren. Daher die andere Version: 1-2-3-5 für die beiden Akkorde. Das klappt besser als mit 3 den jeweils obersten Ton anzuschlagen, aber macht das Sinn?
 
Ist a' bis cis''' ist eine übermäßige Dezime?
Ist denn a'-cis' eine übermäßige Terz?

Daher die andere Version: 1-2-3-5 für die beiden Akkorde. Das klappt besser als mit 3 den jeweils obersten Ton anzuschlagen, aber macht das Sinn?
Der Sinn der Übernahme mit links besteht darin, dass man die verbleibenden Tasten der Arpeggien mit den Fingern unten halten kann - sonst gehen die mit dem Pedalwechsel verloren und/oder Melodie und Bass werden löchrig. 1353 ist deshalb sinnlos, da kann man das d' dann auch mit der Rechten spielen.

Evt. kann es deshalb sinnvoll sein, die ersten beiden Noten der Arpeggien mit der Linken zu übernehmen. Ich muss das nicht, weil die Spannweite meiner Hände groß genug ist. Übernimmt man nichts, müssen die Arpeggien tatsächlich sehr schnell gespielt werden, um die Löcher zu kaschieren. Ein orchestraler Harfen-Effekt entsteht dann allerdings nicht.

Egal, was man hier macht - richtig einfach ist nichts davon und sogar erfahrene Profis müssen sich solche Stellen zurechtlegen und ein paarmal üben, bis das rhythmisch perfekt funktioniert und sauber pedalisiert ist.
 

Ist denn a'-cis' eine übermäßige Terz?

Nein, eine große Terz (ich denke Du meinst cis'').

Laut Wikipedia enthält eine große Dezime 16 Halbtonschritte. Das wäre dann - wenn ich mich nicht verzählt habe - a' bis c'''. Demnach wäre bis cis''' doch eine übermäßige Dezime.

Ich muss das nicht, weil die Spannweite meiner Hände groß genug ist.

Oh, ein zweiter Rachmaninov (ich meine das dritte Arpeggio, bei mir ist bei h Schluss).
;-) :-)
 
Er meint schon cis'.

Bitte Notation genau beachten...

Du hast Dich verzählt. Und bei so großen Intervallen rechnet man innerlich eine Oktave weg. Darauf will @mick hinaus.
 
Stimmt, ist Sexte rückwärts. ( @mick hat mich reingelegt :008: )


Korrekt: naiv müsste bei der Rückfrage von @mick stehen: a'-cis".

Das ist eine große Terz. Also ist a'-cis''' eine große Dezime. (Auf den lateinischen Intervallnamen addiert man lateinisch 7 dazu. So wird aus Quart (4) die Undezim (11).)

btw: 12 ist Duodezim (Oktave+Quinte), auch wenn dieses Dutzend sich nach Dezim anhört. Wird gerne wervechselt.
 
Das ist eine große Terz. Also ist a'-cis''' eine große Dezime.

Aber wie verträgt sich das mit der Aussage, dass sich eine große Dezime aus 16 Halbtonschritten zusammensetzt? Wo habe ich mich Deiner Ansicht nach verzählt bzw. wo ist mein Denkfehler? Die 16 Halbtonschritte bis kurz vor der Vollendung (beim cis''') des dritten Argpeggios sind a’-ais-h-c-cis-d-dis-e-f-fis-g-gis-a-ais-h-c’’’ = 16.

edit:
Ach herrje, jetzt sehe ich es mit Blick auf a'-ais. Ich habe keine Halbtonschritte gezählt, sondern die Tasten. Oh Mann! Da trompete ich mehrfach die Halbtonschritte raus und habe mal wieder eine sooooo lange Leitung.
:dizzy:

Alles klar, kapiert! Danke für Eure Aufklärung.
:-)
 
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