Seiler gegen Bechstein "tauschen"?

Danke, danke! Mein Selbstwertgefühl hat wieder Auftrieb! (Nee - Spaß beiseite, DAS definiere ich noch nicht über einen Klavierkauf, aber ich möchte mir schon etwas "G'scheits" kaufen, da ist mir die Meinung von Fachleuten wichtig.)

@Sabri: danke für das Angebot, ich glaube aber, dass du das Instrument schon noch los wirst. Ich möchte ein neues Klavier haben, möglichst mackenfrei. Nun bin ich aber auch neugierig: Was für ein Modell hast du denn? Schau doch mal unter www.seiler-pianos.de nach, da ist das ganze Sortiment abgebildet. Brauchst du noch Tipps, wie du deine Eltern überzeugen kannst? Als Dreifach-Mutter kenne ich alle möglichen Tricks, die Kinder und Jugendliche so im Repertoire haben, um ihre Wünsche durchzudrücken.

Für einen Bechstein-Flügel sind ja hier im Forum schon einmal sehr vehement die Fetzen geflogen. Zum Glück sind aber die Geschmäcker verschieden, sonst würde wahrscheinlich von allen Klavierherstellern nur Bechstein überleben. Oder Steinway?? Na, egal. Dass dann jeder stolz auf die Marke ist, die er gewählt hat und SEIN Instrument liebt, ist doch klar. Und dir, Sabri, wünsche ich dann auch viel Spaß und Erfolg mit deinem neuen Klavier.

Liebe Grüße,
Ute
 
Nun bin ich aber auch neugierig: Was für ein Modell hast du denn? Schau doch mal unter www.seiler-pianos.de nach, da ist das ganze Sortiment abgebildet.

Oder einfach oben ins Klavier schauen.
Links auf dem Gussrahmen hinter den Basssaiten steht die Modellnummer, rechts oben auf der Seitenwand die Seriennummer.
Zumindest in dem Seiler in das ich neulich geschaut habe.

Welche Farbe hat es, wieviel soll es kosten und wo steht es?
Mich fragen ständig Schüler nach jungen Markeninstrumenten.


Horst
 
So, also nochmal extra für euch Bilder.
Es ist nicht poliert und sieht deshalb auch ziemlich billig aus... :rolleyes:

An Nummern habe ich nur die eine gefunden.

Stehen tut es in Osnabrück. Wegen dem Preis frage ich den Klavierbauer demnächst, wenn er kommt.
Aber wie gesagt, wenn wir wieder soein super Angebot von dem Händler bekommen wie das letzte Mal, geht das Klavier natürlich an den ;)

Zum Defekt: Also abgenutzt können die Dämpfer nicht sein, da fast der gesamte Bass davon betroffen ist, einschließlich die letzte Taste (und die benutzt man ja wirklich nicht so oft).
 

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Sieht wie das Seiler Favorit aus. Sabri, kann euer Klavierbauer den Dämpfer nicht reparieren, bevor ihr es verkauft?
 
Hallo!

Wenn es jetzt wirklich klappt, wird der Klavierbauer es natürlich vorher reparieren.
(Wobei nichtmal die Klavierlehrerin meiner Schwester gemerkt hat, dass da was nicht stimmt ;) )

Aber wahrscheinlich kommt es zu dem Händler, von dem wir auch das neue bekommen würde und der Klavierbauer gehört zu dem Händler. Dann wird es wohl "kaputt" mitgenommen...

lg
 
Hallo Sabri,

so wie Du das Phänomen beschreibst, würde ich eine falsche Pedaleinstellung vermuten. Das kannst Du relativ einfach prüfen, indem Du mit dem Finger ein Chor des Bassbezuges in richtung Resonanzboden drückst. (vorsichtig natürlich) Dann muss der entsprechende Dämpfer folgen, also auch weiter einfallen. Tut er das nicht, ist wahrscheinlich das rechte Pedal zu stramm eingestellt, so dass der Dämpfer nicht mehr mit der gesamten Federkraft auf die Saite drückt, sondern vorher gehalten wird. Dann kanns natürlich auch nicht richtig dämpfen. Einen Versuch wärs allemal wert.

Gruß,
Om.
 
@Omberkat: Danke für den Hinweis! Ich habe mal nachgeschaut. Die Dämpfer gehen nicht richtig an die Saiten.
Aber wie kann sich das Pedal von alleine verstellen? Bis vor einer Woche war noch alles in bester Ordnung...

lg
 
Hallo Sabri,

das mit dem "von allein Verstellen" bei Klavieren ist halt so ein Mysterium. Irgend wie "leben" die Dinger eben doch. Schon geringe Luftfeuchtigkeitsschwankungen führen zu Veränderungen bei allen möglichen Bauteilen. Auch können die Dämpferfilze etwas zusammengedrückt sein, so dass sie nicht mehr richtig greifen.

Abhilfe mit den Dämpfern kann wie folgt geschaffen werden:
Unter den Stuhlboden (Tastentisch) ist ein Paneel (Meist mit einer Feder in Position gehalten). Wenn Du das öffnest (Feder nach oben drücken, Paneel nach vorn herausklappen), siehst Du die Pedale mit den Querzügen zu den Stößern, die dann zur Mechanik führen.

Die Verbindung zwischen rechtem Pedal und dem dazugehörigen Zug besteht aus einem sogenannten Pedalnagel mit Gewinde und Mutter. Wenn Du diese Mutter nun etwas löst (links rum drehen) senkt sich der Zug an der Stößerseite etwas und die Dämpfer können weiter einfallen. Aber immer nur ein wenig lösen und das Ergebnis prüfen. Wenn Du zuviel drehst, funktioniert das rechte Pedal nicht mehr!

Gruß,
Om.
 
Bevor Du irgendwo rumdrehst, checke mal, ob beim treten des Pedals alle Dämpfer gleichzeitig abgehoben werden.
Du schriebst früher, dass nur der Bass betroffen sei.
Wenn beim Pedal-Treten erst der Bass und dann die anderen Dämpfer abheben, kommst Du auch mit dem beschriebenen Einstellen nicht weiter.

Das Pedal sollte einen Leerweg von einigen mm habe, d.h., die Dämpfer dürfe sich nicht sofort bewegen, wenn Du das Pedal langsam trittst.

Für den Fachmann ist dieser "Defekt" vermutlich nur eine Kleinigkeit, sodass Dir auch bei der Inzahlungnahme nichts für diesen "Defekt" abgezogen werden dürfte.
Diese Seiler-Klaviere sind eigentlich nicht tot zu kriegen.

mfg

pianoservice
 
Hi Pianosevice,

da hast Du schon recht, aber dass sich beim Klavier die Bassdämpfer (Reiter und Keile) stärker setzen als die Flachdämpfer in der Mittellage / Diskant ist auch ein Grund, warum hier oftmals der Bass zuerst betroffen ist. Leider stellen das viele Klavierbauer beim Stimmservice nicht nach. Auch ist die größere Masse der Basssaiten schwieriger zu dämpfen, was den Effekt verstärkt. Natürlich muss hier ein Fachman das ganze mal regulieren, aber zunächst sollte es helfen, das Klavier wieder spielbar zu machen.

Gruß,
Om.
 
Spielbar scheint das Klavier ja noch zu sein

"Wobei nichtmal die Klavierlehrerin meiner Schwester gemerkt hat, dass da was nicht stimmt"
Nicht, dass es nachher schlimmer ist.

Ich gehe auch davon aus, dass es nur eine Lapalie ist bzw. das Instrument außer den Stimmungen nicht gewartet wurde.

Vielleicht an dieser Stelle ganz interessant, ein Auszug aus den Seiler "Handbuch":


Wartungsintervalle:

Halbjährlich:
- Stimmen
- Nachintonieren

Jährlich:
- Regulierung überprüfen, ggfl. Nachregulieren
- Mechanikschrauben kontrollierne/nachziehen
- Pedaleinstellung prüfen, Klaviatur einrichten

Alle zwei Jahre:
zusätzlich zu den jährlichen Arbeiten:
- Reinigen, Dämpfung, kontrollieren
- Abhebestande ggfl. reinigen
- Dämpferfedern reinigen

Alle vier Jahre:
Bei starker Beanspruchung:
- Mechanik überholen
- Hämmer abziehen
- neu regulieren
- Intonieren

Alle acht Jahre:
- Mechanik überholen
- Hämmer abziehen
- neu regulieren
- Intonieren
- Klaviatur neu garnieren

Das gilt natürlich auch für alle anderen Marken.

Wenn das Instrument also nur regelmäßig gestimmt wurde aber sonst keine Wartungen druchgeführt wurden, dann dürfen nach 8 Jahren schon mal die Dämpfer nachgestellt werden. ;)

Ist aber im Normalfall schnell gemacht und billiger als eine Stimmung.


mfg

pianoservice
 

Vielen Dank für die ausführlichen Informationen!

Richtig in das Klavier reinschauen kann ich nicht, da soein Filzstreifen davor hängt (zum leiser spielen) und ich die Frontplatte nicht abbekomme.
Alleine mache ich da auch lieber nichts, da habe ich absolut keine Ahnung von. Und bevor es dann wirklich noch kaputt ist ;)
Aber jetzt bin ich erstmal erleichtert, dass das wohl nur nachreguliert werden muss!

Wegen dem Thema "neues Klavier" habe ich mit meiner ehrerin gesprochen.
Sie meinte, sie würde das auch unbedingt machen (sie kommt auch nicht wirklich mit Seiler zurecht :cool: ). Das "blöde" ist nur, dass die Mechanik sehr leichgängig ist und das natürlich schlecht fürs Training ist. Aber dafür ist es besser für meine Sehnen :D
Meine Eltern sind jetzt auch überzeugt!
Hui, was freu ich mich ;)

lg
 
War ja auch nur'n Tipp.

Ich wünsch Dir viel Spass mit dem Neuen!:D

Gruß,
Om.
 
Und melde Dich auf jeden Fall mal was du für das Seiler noch bekommst.
 
Zur Frage bezüglich der Sensibilität des Bechsteins: kann dich beruhigen, wir haben ein Bechsteinklavier seit bestimt 20 Jahren oder noch länger und es ist noch wie neu (außer ein paar Kratzern) ;-)
 
Hallo!

Einmal der neue Stand:

Der Klavierbauer (der auch der neue Inhaber des Ladens ist, wie ich später durch meine Klavierlehrerin erfahren habe) war hier und hat es sich angeguckt.

Er meinte, die Mechanik müsste komplett raus und überarbeitet werden und die Hämmerchen wären auch nicht mehr gerade angeordnet.
Die Filze sind auch total abgespielt und müssten neu gemacht werden.
Das Klavier ist nicht mehr wert als 1500 :confused:

Also sorry, aber wenn die Mechanik nach 6 Jahren normalen Gebrauchs schon kaputt ist, hätte ich mir ja gleich soein Chinaklavier holen können!
Außerdem stimmt das gar nicht. Und die Filze sind nicht abgespielt, sondern "normal" eingespielt, aber noch lange nicht erneuerungbedürftigt!

Meine Klavierlehrerin hat das auch nicht verstanden und nochmal einen "neutralen" klavierbauer beauftragt, da ein Auge drauf zu werfen (der hat schon am Telefon gesagt, dass er sich nicht vorstellen kann, dass das Klavier wirklich so kaputt ist nach nur 6 Jahren).

Witzigerweise hat dieser Händler jetzt exakt das gleiche Klavier im "Sonderangebot" für 9.250 :rolleyes:
Aha, und nach 6 Jahren ist es nur noch 1500 wert!?

--------
Ich war dann so wütend, dass ich (mit Eltern) zu dem anderen Musikhaus direkt gegenüber gegangen bin (das ist schon sowas wie "Verrat").
Dort wurde mir gesagt, dass ich durchaus noch mit 4000 rechnen kann.

Dort habe ich dann gleich sämtliche Klaviere der unterschiedlichsten Marken angespielt.
(Kennt ihr diese "Euterpe"-"Dinger"? Da hat man irgendwie das Gefühl, dass die kurz vorm Zusammenbrechen sind :cool:
Dann hat der Verkäufer uns noch einen kleinen Flügel gezeigt, von Yamaha.
Mein erster Gedanke war "Ach du Sch****, doch um Gottes Willen kein Yamaha!". Und dann kam die große Überraschung: Spielgefühl steht Bechstein in nichts nach und der Klang lag absolut im akzeptablen Bereich! (Nichts Außergewöhnliches, aber voll O.K.)
Das gute Stück kommt aus Kurzmiete, ist einige Monate alt, sieht total neu aus, hat neue Filze,...
Im Diskant hört er sich etwas "klimperig" an, aber das ist eine Sache der Intonation wurde mir gesagt und zum Beweis konnte ich nochmal einen anderen Yamaha-Flügel anspielen, der etwas weicher intoniert war.

So sieht es momentan aus ;)
Nur irgendwie habe ich Angst, mich da in der Qualität zu verschlechtern... ich meine Seiler<->Yamaha!? hm...

lg
 
Mein Tipp:
Lass das Seiler "reparieren" bzw. die Dämpfung regulieren. Das kostet vermutlich keine 150,- Euro.
Investiere dann nochmals 350,- Euro für das Abziehen der Hammerfilze, eine komplette Nachregulierung und Nachintonation.
Danach dürfte ein erst 6 Jahre altes Seiler wieder wie neu sein.

Dinge wie ".. nur noch 1500,- Euro wert" halte ich genauso für einen Witz wie ein erst wenige Monate alter Yamaha-Flügel aus Kurzmiete der schon neue Filze gebraucht hat.
 
Dann hat der Verkäufer uns noch einen kleinen Flügel gezeigt, von Yamaha.
Mein erster Gedanke war "Ach du Sch****, doch um Gottes Willen kein Yamaha!". Und dann kam die große Überraschung: Spielgefühl steht Bechstein in nichts nach und der Klang lag absolut im akzeptablen Bereich! (Nichts Außergewöhnliches, aber voll O.K.)
Das gute Stück kommt aus Kurzmiete, ist einige Monate alt, sieht total neu aus, hat neue Filze,...
Im Diskant hört er sich etwas "klimperig" an, aber das ist eine Sache der Intonation wurde mir gesagt und zum Beweis konnte ich nochmal einen anderen Yamaha-Flügel anspielen, der etwas weicher intoniert war.

Was für ein Yamaha ist es denn? ein G- oder C-Modell?
 
Das gute Stück kommt aus Kurzmiete, ist einige Monate alt, sieht total neu aus, hat neue Filze,...
Im Diskant hört er sich etwas "klimperig" an, aber das ist eine Sache der Intonation wurde mir gesagt und zum Beweis konnte ich nochmal einen anderen Yamaha-Flügel anspielen, der etwas weicher intoniert war.

Erzählen kann ein Klavierhändler viel: Dann soll er den Yamaha erst einmal so intonieren, wie Du ihn gerne hättest ... (damit es nachher kein böses Erwachen gibt).

Was Dein Seiler-Klavier angeht:
Er meinte, die Mechanik müsste komplett raus und überarbeitet werden und die Hämmerchen wären auch nicht mehr gerade angeordnet. Die Filze sind auch total abgespielt und müssten neu gemacht werden.
Das Klavier ist nicht mehr wert als 1500 ...
Mir klingt das oberfaul! Da erwacht mein boshafter Geist: Ich würde versuchen, diese Aussage schriftlich zu bekommen und dann die Angelegenheit der Klavierbauer-Innung zuleiten. Aber unabhängig davon scheint es mir sinnvoll, einen unabhängigen Klavierbauer mit einer Begutachtung zu beauftragen. (Adressen bekommst Du über den Bund deutscher Klavierbauer: http://www.bdk-piano.de/
 
Erzählen kann ein Klavierhändler viel: Dann soll er den Yamaha erst einmal so intonieren, wie Du ihn gerne hättest ... (damit es nachher kein böses Erwachen gibt).

Zustimmung!
Und frage nochmals nach, warum das Instrument denn schon neue Filze gebraucht hat.


Seiler:
Gute Idee:
Lass Dir einen schriftlichen Kostenvoranschlag über die anstehende Reparatur sowie den Restwert im aktuellen Zustand geben.
Das würde ich dann an Seiler weiterleiten und fragen, wie es sein kann, dass angeblich ein so junges Klavier schon so kaputt ist.
Dann sollen die dem Kollegen den Vertrag entziehen.

pianoservice
 

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