
Klimperer
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- 17. Aug. 2009
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Hallo!
Nach längerer Suche habe ich hier in Pretoria endlich einen deutschen Klavierstimmer / -bauer gefunden, der auch ein paar Klaviere zum Verkauf anbietet.
Gestern haben meine Frau und ich sie uns angesehen.
Darunter war ein C.Bechstein, den der Mann auf ca. 1920 schätzte. Ein ziemlich dunkles Klavier, leider nicht sehr gut gestimmt. Der Anschlag und der Klang waren irgendwie etwas uneben und schwer. Ich habe mir die Nummer aus dem Kabinett abgeschrieben: 115 903. Er wollte ca. 3.000,-- Euro dafür haben, und ich muss gestehen: mir scheint, als würde ich hier nicht nur für das Instrument, sondern auch für einen besonderen Namen zahlen.
Dann zeigte er uns ein Klavier von Ed.Seiler, ebenfalls geschätzt aus den 20er oder 30er Jahren. Folgende zwei Zahlen standen oben im Kabinett: 56344 und 3078. Der Anschlag war recht leicht (was meiner Frau gefällt), und schön gleichmäßig. Das Instrument hat einen großen und warmen Klang. (Das liegt sicher nicht zuletzt an der Größe, ich schätze ca. 135 cm.) Es hat offensichtliche Gebrauchsspuren, wie z.B. abgenutzte Ecken, eine (leider etwas ungleichmäßig) leicht vergilbte Elfenbeintastatur, aber ist gut gestimmt und wirkt auch optisch sehr angenehm auf uns. Ich würde sagen, es ist insgesamt "gediegen gealtert". Übrigens geht die oberste Oktave nur bis zum A. Dieses Klavier verkauft er für ca. 1.700,-- Euro - im Preis eingeschlossen ist ein schöner, stabiler Stuhl aus Eiche, ebenso die Lieferung und die erste Stimmung. Ingesamt finden wir das Geschäft recht verlockend, zumal es einiges billiger wäre als z.B. ein neues, kleines Klavier von Yamaha (JU109 kostet hier ca. 3.000,-- Euro).
Um es auf den Punkt zu bringen, sagte meine Frau hinterher: "Ich hätte nicht gedacht, dass ein Klavier schon so alt sein kann und trotzdem noch so schön spielen kann. Sollte man ein so altes Instrument überhaupt kaufen?"
Wenn ihr irgend Informationen habt, insbesondere zu dem Seiler, wie z.B. Produktionsort und -jahr, und ob man so einem alten Klavier "vertrauen" kann, wären wir euch sehr dankbar! Besteht ein möglicher Vorteil darin, dass die Firma Seiler bis heute produziert? Falls man z.B. mal gewisse Teile ersetzen muss?
Gruß aus Südafrika,
Mark
Nach längerer Suche habe ich hier in Pretoria endlich einen deutschen Klavierstimmer / -bauer gefunden, der auch ein paar Klaviere zum Verkauf anbietet.
Gestern haben meine Frau und ich sie uns angesehen.
Darunter war ein C.Bechstein, den der Mann auf ca. 1920 schätzte. Ein ziemlich dunkles Klavier, leider nicht sehr gut gestimmt. Der Anschlag und der Klang waren irgendwie etwas uneben und schwer. Ich habe mir die Nummer aus dem Kabinett abgeschrieben: 115 903. Er wollte ca. 3.000,-- Euro dafür haben, und ich muss gestehen: mir scheint, als würde ich hier nicht nur für das Instrument, sondern auch für einen besonderen Namen zahlen.
Dann zeigte er uns ein Klavier von Ed.Seiler, ebenfalls geschätzt aus den 20er oder 30er Jahren. Folgende zwei Zahlen standen oben im Kabinett: 56344 und 3078. Der Anschlag war recht leicht (was meiner Frau gefällt), und schön gleichmäßig. Das Instrument hat einen großen und warmen Klang. (Das liegt sicher nicht zuletzt an der Größe, ich schätze ca. 135 cm.) Es hat offensichtliche Gebrauchsspuren, wie z.B. abgenutzte Ecken, eine (leider etwas ungleichmäßig) leicht vergilbte Elfenbeintastatur, aber ist gut gestimmt und wirkt auch optisch sehr angenehm auf uns. Ich würde sagen, es ist insgesamt "gediegen gealtert". Übrigens geht die oberste Oktave nur bis zum A. Dieses Klavier verkauft er für ca. 1.700,-- Euro - im Preis eingeschlossen ist ein schöner, stabiler Stuhl aus Eiche, ebenso die Lieferung und die erste Stimmung. Ingesamt finden wir das Geschäft recht verlockend, zumal es einiges billiger wäre als z.B. ein neues, kleines Klavier von Yamaha (JU109 kostet hier ca. 3.000,-- Euro).
Um es auf den Punkt zu bringen, sagte meine Frau hinterher: "Ich hätte nicht gedacht, dass ein Klavier schon so alt sein kann und trotzdem noch so schön spielen kann. Sollte man ein so altes Instrument überhaupt kaufen?"
Wenn ihr irgend Informationen habt, insbesondere zu dem Seiler, wie z.B. Produktionsort und -jahr, und ob man so einem alten Klavier "vertrauen" kann, wären wir euch sehr dankbar! Besteht ein möglicher Vorteil darin, dass die Firma Seiler bis heute produziert? Falls man z.B. mal gewisse Teile ersetzen muss?
Gruß aus Südafrika,
Mark