Schumann Von fremden Ländern und Menschen - ernst und unernst

PS: Was aber jetzt nicht heißen soll, daß ich mit Deinen Ansichten immer übereinstimme.

Es ist ja auch nicht mein Ziel, daß andere mit meinen Ansichten übereinstimmen - sondern daß sie sich Gedanken über Musik machen. Und zwar neue und eigene Gedanken. Und nicht nur: aber mein Lehrer sagt das und das. Dazu ist eben manchmal auch etwas Provokation nötig :D
 
Es ist ja auch nicht mein Ziel, daß andere mit meinen Ansichten übereinstimmen - sondern daß sie sich Gedanken über Musik machen. Und zwar neue und eigene Gedanken.

Das find ich gut.

Beim erstmaligen Hören der- ich nenns mal "verspielten" Version - dachte ich auch : "Huch, was hat der Haydnspaß mit dem schönen Stück gemacht.."
Aber, je länger ich darüber nachdenke, desto mehr stimme ich mit Haydnspaß' These überein.
Wenn ich mir Gedanken mache über Musikstücke und musikalisch experimentiere, heißt das ja noch lange nicht, dass mir alles gefällt, was ich produziere.
 
Na, wenn das, was ich mache, "überinterpretiert" ist ist, dann scheint das allgemeine Ideal hier doch zu sein, daß man einfach stur und mathematisch exakt das spielt, was in den Noten steht.

Dann bin ich hier natürlich völlig falsch...


....Dass ich DEINE Interpretation(en) tatsächlich für "überinterpretiert" halte, habe ich nicht gesagt! Man sollte aber aus einem Werk nicht mehr zu machen versuchen als in ihm steckt. Es wirkt sonst schnell nicht wirklich originell, sondern aufgesetzt. Außerdem ist es doch schön, wenn zwischen "Rummelplatz" auf der einen und den "überinerpretierten Varianten " ein breites Spektrum liegt....

PS. Viele Deiner Interpretationen (youtube) gefallen mir deutlich besser....:)
 
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Hallo zusammen!
Wenn der Künstler klappern will, soll er klappern! Klappern-Wollen(!) ist etwas anderes als einfach klappern. Bei vielen klapperts ja und die wollen es gar nicht. Das ist schlecht! Wenn der Künstler aber gewollt klappern will, dann steht da nicht der Künstler unter Verdacht, sondern das begriffsstutzige Publikum :D Klappern gehört ausserdem zum Handwerk.
Es klappert die Mühle am rauschenden Bach, klipp-klapp klipp-klapp klipp-klapp...
Es grüßt ein lustiger Sesam :p
 
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Na, wenn das, was ich mache, "überinterpretiert" ist ist, dann scheint das allgemeine Ideal hier doch zu sein, daß man einfach stur und mathematisch exakt das spielt, was in den Noten steht.

Da siehst du was falsch. Zwischen mathematisch exakt spielen, und sehr viel Rubato, und sehr viel Klappern gibt es eine Riesenbandbreite, und eben nicht nur Schwarz und Weiß. Ich habe nicht den Eindruck, dass das allgemeine Ideal hier zu sein scheint, stur und mathematisch exakt zu spielen. Habe aber auch den Eindruck, dass das Gegenteil davon - sehr theatralische Gesten bei jeder kleinen Phrase- auch nicht das allgemeine Ideal darstellt.
Gerade Rubato, und vor allem Klappern, sind Stilelemente, die man auch in viel kleineren Dosierungen wahrnimmt. Aber wenn man sie, insbesondere das Klappern, so extrem stark und so oft einsetzt, ensteht derselbe Effekt wie bei einem Redner, der statt monoton seinen Text runterzuleiern, die ganze Zeit brüllt. Was insbesondere der sensible Zuhörer hören möchte, sind die kleinen subtilen Akzente, aber weder Monotonie noch ständige Brüllerei. Das war jetzt auf ein Textaufsagen bezogen, aber vielleicht verstehst du, was ich damit ausdrücken will?
 
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Hallo zusammen!
Wenn der Künstler klappern will, soll er klappern! Klappern-Wollen(!) ist etwas anderes als einfach klappern. Bei vielen klapperts ja und die wollen es gar nicht. Das ist schlecht! Wenn der Künstler aber gewollt klappern will, dann steht da nicht der Künstler unter Verdacht, sondern das begriffsstutzige Publikum :D Klappern gehört ausserdem zum Handwerk.
Es klappert die Mühle am rauschenden Bach, klipp-klapp klipp-klapp klipp-klapp...
Es grüßt ein lustiger Sesam :p

..... Das ist wieder ein schöner, erfrischender Sesam-Beitrag! Recht hat er.....:D
 
..... Das ist wieder ein schöner, erfrischender Sesam-Beitrag! Recht hat er.....

Ja, finde ich, aber der Klapperkünstler muss es dann auch aushalten, wenn manchem das Klappern missfällt (vor allem, wenn er schon fragt!).

Insofern Dank an Mindenblues, der das Ganze aus der Schwarz-Weiß-Diskussion herausgeholt hat und dem ich gerne beipflichte.
Siehe: >>> meine Signatur :D
 
Der Preis für eine eigenwillige Interpretation ist immer Ablehnung von manchen Seiten und Zustimmung von Anderen.
Man kann es eben nicht allen Recht machen. Aber das muss man doch auch nicht, wo steht das?
Dieser Gedanke hilft mir, zu meinen eigenen Vorstellungen zu kommen. Sie konsequent umzusetzen und dabei zu bleiben.

LG
violapiano
 

Ah, Martha die Große.... schon genial, die Frau.

Ich bin ein großer Fan der Martha Argerich. Sie ist inzwischen über 60.

Schnelles Staccato kann die spielen (beim dritten Stück)...da macht man große Augen.

Aber das ist eine andere Liga.

Ich wollte auch nur sagen, wenn man spielt, wie es jeder hören will, dann wird es nichts Besonders. Und eben nur durchschnittlich. Der Umkehrschluss.

LG
violapiano
 
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Ah, Martha die Große.... schon genial, die Frau.

Aber das ist eine andere Liga.

Ich wollte auch nur sagen, wenn man spielt, wie es jeder hören will, dann wird es nichts Besonders. Und eben nur durchschnittlich. Der Umkehrschluss.

Mich fasziniert vor allem die Freiheit und Natürlichkeit ihres Spiels. Da ist nichts künstlich oder aufgesetzt.

Zurück zum Thema. Natürlich kann dieses Stückchen jeder "interpretieren" wie er will. Ich denke, dass es in unserer "Liga" eher angemessen ist, anzustreben, der Musik gerecht zu werden und von den "großen" zu lernen.

Dieses "Interpretieren" um auf Teufel komm raus etwas "eigenständiges" zu kreieren, wirkt auf mich manchmal schon etwas befremdlich - bitte seit mir nicht böse, es ist meine ehrliche Meinung.
 
ja, wohl wahr, es klingt nie aufgesetzt oder gewollt gemacht, wenn sie spielt.
Man könnte schier vor Neid erblassen. mir macht es so viel Spaß, ihr zuzuhören.

Ich bin ja ohnehin noch am anderen Ende des Spektrums angesiedelt. Ich hab zwar auch Ideen, aber das ist natrülich nicht vergleichbar.
Dem Werk gerecht werden, das muss schon das oberste Ziel sein. Das ist wahrscheinlich auch das, was der Durchschnittsverbraucher erreichen kann.

Sie klappert auch leicht nach, habt ihrs gehört? Es ist aber bei ihr nicht aufdringlich oder zu viel. Es klingt, wie Franz sagt, NATÜRLICH.
Wenn sie spielt, kommt es ganz tief von Innen heraus, faszinierend.:eek:

LG
 
Sie klappert auch leicht nach, habt ihrs gehört?

Ich hab's gehört. Bei ihr stört es mich aber nicht, weil es unaufdringlich im Hintergrund bleibt. Horowitz klappert übrigens auch.

Eine Frage an die musikhistorische Fachwelt:
Woher kommt diese Manier?
Vor allem bei Schumann wird auch heute noch munter geklappert, was wohl nicht jeden Musikkritiker überzeugt.
http://www.rondomagazin.de/kritiken.php?kritiken_id=2594

Ich persönlich finde dieses Klappern geschmacklos, vor allem wenn es übertrieben wird. Stellt Euch vor, ein Orchester oder eine Kammermusikgruppe spielt das Stück und das Cello spielt penetrant zu früh. Kein Dirigent würde das durchgehen lassen, es klingt einfach lächerlich.

Wenn der Pianist Dezimen nicht greifen kann, von denen macht Schumann ja reichlich Gebrauch z.B. im "Faschingsschwank", gibt es wenigstens einen technischen Grund.

Im letzten Stück der "Kreisleriana" gibt Schumann die Anweisung: "Die Bässe durchaus leicht und frei"
OK, hier seh ich es ein, aber bei "Von fremden Ländern ..."?

Oder gibt es doch irgend eine plausible musikalische Begründung?
 
Wie gesagt, ich finde Klappern als Stilmittel sparsam eingesetzt in Ordnung. Wenn mans beherrscht wie Frau Argerich...:rolleyes: kann mans auch mehr benutzen.
Ich freue mich eigentlich immer, wenn jemand etwas Neues oder Besonderes macht. Man muss nur maßvoll damit umgehen.

LG
violapiano
 
Darf ich mal fragen - was meint Ihr mit "nachklappern"? Was soll das sein?
 
*hochschieb*

Ich verstehe auch nicht, was mit "Nachklappern" gemeint ist...vielleicht dass die ersten Töne li und re Hand im Takt nicht zusammen angeschlagen werden??
 
ich verstehe das so, dass Töne, die "eigentlich" exakt zusammengespielt werden sollten, eben nicht exakt zusammenfallen - also z.B. einen Griffakkord "nicht sauber" spielen.
 
wahrscheinlich ist damit gemeint, dass alles als kaum wahrnehmbares Arpeggio gespielt wird.
 
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