Schumann Von fremden Ländern und Menschen - ernst und unernst

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So, alles wieder entfernt - bis auf die ernste Version.


v3 [MP3="http://www.kl71.de/215/von-fremden-laendern-v3.mp3"]player[/MP3]
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
:p Ich fürchte gar Du meinst die zweite Version ernst.:D

LG
violapiano
 
also, mir könnte die Karussellversion gefallen.:p

Kettenkarussell ist die einzige Kirmesattraktion, die ich mag.:cool:

LG
violapiano
 
Gib's zu, die erste Version ist gar nicht von dir. :D Völlig unmöglich, das muss ein Schüler von dir gewesen sein. :p
 
Gib's zu, die erste Version ist gar nicht von dir. :D Völlig unmöglich, das muss ein Schüler von dir gewesen sein. :p

Beim Spielen der 1.Version hatte ich tatsächlich nicht das Gefühl, daß ich das bin, der da spielt. Da war ich nicht ich.

Die 2.Version ist leider auch nicht so gut gelungen, wie ich es mir gewünscht hätte, aber einige Stellen, die mir gefallen sind schon drin.

Das Problem beim "freien" Spielen ist eben, daß man genau (im voraus!) wissen muß, wie man jede Phrase anlegen will. Wenn man es falsch macht, dann funktionierts nicht, dann bleibt die angestrebte Klangwirkung aus. Und zwar sowohl, wenn man zuviel macht als auch wenn man zu wenig macht. Es ist eine ganz diffizile Sache. Ich kann schon verstehen, daß Leute lieber den "sicheren" (wenn auch überraschungsfreien) Weg gehen.
 
von wem ist denn die erste Version nun? Ich hatte das auch schon vermutet, aber mich nicht auszuschreiben getraut.:D
Spann uns nicht auf die Folter!

LG
violapiano
 
Haltet mich für den Oberbanausen, aber bei No.2 und No.3 wird eine Spannung aufgebaut, die das Stück per se nicht zu erfüllen vermag. Man erwartet Großes und dann plätschert einfach der Dreiklang hinterher...
Und das sagt hier ein Freund sehr langsamen Rubato-Spiels.


Oweh, was bin ich heute mutig :D
 
Es zeigt doch, was man mit einer Komposition anstellen kann, ohne daß sie zur Unkenntlich verstümmelt wird (man verzeihe mir bitte den harschen Ausdruck!).

Mir drängt sich der Vergleich zum Schauspiel auf: Wenn man alte Aufzeichnungen von Inszenierungen aus den Zwanziger und Dreißiger Jahren sieht, ist die Manieriertheit des Vortrags kaum zu ertragen (Elisabeth Flickenschild). Genauso unerträglich ist aber auch das bloße Wegsprechen des Textes, wie es junge Schauspieler (vom Film und Fernsehen geprägt) oft praktizieren. Die Schwierigkeit bei Text und Musik liegt also offensichtlich darin, gut und gestalterisch zu artikulieren, ohne daß die Vorlage zur Karikatur gerät.
 

Mir drängt sich der Vergleich zum Schauspiel auf: Wenn man alte Aufzeichnungen von Inszenierungen aus den Zwanziger und Dreißiger Jahren sieht, ist die Manieriertheit des Vortrags kaum zu ertragen (Elisabeth Flickenschild). Genauso unerträglich ist aber auch das bloße Wegsprechen des Textes, wie es junge Schauspieler (vom Film und Fernsehen geprägt) oft praktizieren. Die Schwierigkeit bei Text und Musik liegt also offensichtlich darin, gut und gestalterisch zu artikulieren, ohne daß die Vorlage zur Karikatur gerät.

Dem kann ich mir nur anschließen.

Im Prinzip würde mir Variante 3 ganz gut gefallen, obwohl ich kein Freund von SOOO starkem Rubato bin, von dezent eingesetzem Rubato, gerade bei Romantikern wie Schumann aber sehr wohl. Was mir bei Variante 3 und Variante 2 in dieser extremen Form nicht gefällt, ist das Gestaltungsmittel des "Klapperns", also des nacheinander Spielens von Tönen l/r Hand, die von den Noten her auf der gleichen Zählzeit kommen. Meine Klavierlehrerin meinte, dass "Klappern" ist wie ein rel. derber Witz, den man gerne erzählen kann. Dessen Pointe man aber beim ersten Hören gleich kapiert. Wenn man ihn in in so einem Stück sooft hört, wirkt es ziemlich (SEHR ziemlich) aufgesetzt und maniriert. Das ist natürlich nur meine ganz subjektive Meinung.

Es ist alles eine Frage der Dosierung. Die Menge macht das Gift, nicht nur bei Medikamenten, sondern in der Musik auch bei solchen Gestaltungselementen wie beim Rubato als auch beim angesprochenen "Klappern". ;)

Ansonsten kann ja jeder die persönliche Dosierung halten, wie er will. Ich kriege nur Bauchschmerzen, wenn ich dran denke, dass diese Extremform des Rubatos und vor allem des extensiven "Klapperns" an Schüler weitervermittelt wird. :rolleyes:

Von dieser Kritik abgesehen, finde ich es toll, lehrreich und schön, dass du dir die Mühe gemacht hast, mehrere Varianten einzuspielen, woran man diskutieren bzw. meckern kann. Kritisieren ist immer einfacher als selber spielen, also von daher danke für die Einspielungen.
 
Haltet mich für den Oberbanausen, aber bei No.2 und No.3 wird eine Spannung aufgebaut, die das Stück per se nicht zu erfüllen vermag.

Das Stück stellt für mich die Sehnsucht nach imaginären "fremden Ländern" dar, die aber völlig jenseits der Verwirklichung ist. Insofern finde ich das mit der aufgebauten aber ins Leere gehenden Spannung absolut zutreffend. Genau so verstehe ich das Stück.
 
Mir gefällt die 3.Version am besten. Ich denke aber, man kann auch in der Art von 1 spielen, ohne dass es so furchtbar langweilig klingt ;)

Mich hat das ziemlich irritiert, dass du die Hände nicht gleichzeitig anschlagen lässt, sondern leicht versetzt. Wirkt auf mich erstmal befremdend, hat aber dann seinen ganz eigenen Reiz.
Aber für das ganze Stück scheint es mir als Running-Gag eher ungeeignet :D

marcus
 
Mich hat das ziemlich irritiert, dass du die Hände nicht gleichzeitig anschlagen lässt, sondern leicht versetzt. Wirkt auf mich erstmal befremdend, hat aber dann seinen ganz eigenen Reiz.
Aber für das ganze Stück scheint es mir als Running-Gag eher ungeeignet :D

Es ist kein Running-Gag. Es rauht die harmonische Struktur auf und wird auf jeden Fall so bleiben. Ob ihr das einseht oder nicht... 8)
 
Das Stück stellt für mich die Sehnsucht nach imaginären "fremden Ländern" dar, die aber völlig jenseits der Verwirklichung ist. Insofern finde ich das mit der aufgebauten aber ins Leere gehenden Spannung absolut zutreffend. Genau so verstehe ich das Stück.

Damit kann ich leben... ... und wenn man das weiß, ist es auch gut so.

Kritisieren ist immer einfacher als selber spielen
Au jah! Aber irgendwann bin ich auch "dran"...:D
 
Ich finde, Stilmittel wie rubato, nachklappern darf man nicht überstrapazieren, sonst nutzen sie sich ab und wirken nicht mehr.
Ich benutze das Nachklappern auch bei diesem Stück, aber nur wenig.

Es ist natürlich sehr schwierig, eine schöne und besondere Interpretation einzuspielen. Deshalb will ich mich mal nicht zu weit rauslehnen...;)

Aber es ist sehr interessant, wie viele unterschiedliche Varianten wir hier schon gehört haben.

LG
violapiano
 
Ich finde, Stücke sollten nicht "überinterpretiert" weden. Irgendwann ist es dann nicht mehr das Stück...... (vgl. "moderne" Inszenierungen in der Oper.....):(
 
Ich finde, Stücke sollten nicht "überinterpretiert" weden. Irgendwann ist es dann nicht mehr das Stück...... (vgl. "moderne" Inszenierungen in der Oper.....):(

Na, wenn das, was ich mache, "überinterpretiert" ist ist, dann scheint das allgemeine Ideal hier doch zu sein, daß man einfach stur und mathematisch exakt das spielt, was in den Noten steht.

Dann bin ich hier natürlich völlig falsch...
 

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