Schülervorspiele wichtig?

  • Ersteller des Themas Frédéric Chopin
  • Erstellungsdatum

Ich zumindest habe nicht sagen wollen, dass ich mit langsamen Sätzen allgemein das Publikum nur quäle.
Man schaue sich mal Claire de Lune, das Regentropfenprélude, Für Elise und Yann Tiersen-Musik an.
Alles nicht besonders virtuos und trotzdem geliebt.

Ich meinte komplizierte Musik,
Ich verstehe sie nicht, wenn ich sie nicht kenne. Wenn ich zum ersten mal Präludium und Fuge höre, kann ich damit so gut wie nichts anfangen.
Obwohl P + F meistens sogar recht virtuos sind...
 
Hacon, da spricht Deine Technik-Lastigkeit. Schließ bitte nicht von Dir auf andere! Es kommt immer aufs Programm an: Wenn alle lahm spielen, schlafe ich ein - wenn aber in einem Vorspiel 2 Interpreten die Tasten wie Speedy Gonzales bearbeiten, dann bin ich äußerst glücklich über ein Largo.
Fisherman, da gebe ich dir natürlich Recht. Wenn alle was schnelles spielen, will man auch mal was langsames hören.
Der Umkehrschluss heißt aber: Wenn alle was Langsames spielen, will man auch was Schnelles hören.
Und da eben die meisten Schüler ( bei den Konzerten wo ich mitspiele) wirklich langsamere Stücke spielen, oder eben immer wieder so Sachen wie Für Elise und Mondschein1, ist es dann wirklich leicht, das Publikum mit was Schnellem zu beeindrucken.
Würden alle was Schnelles spielen wärs natürlich nichts besonderes mehr.

Und nochmal: Ich habe nicht gesagt, dass ich nur schnelle Sachen vorspiele, sondern, dass es damit leichter ist, zu beeindrucken ( wenn davor halt viel Langsames) gespielt wurde.

Ich zumindest habe nicht sagen wollen, dass ich mit langsamen Sätzen allgemein das Publikum nur quäle.
Man schaue sich mal Claire de Lune, das Regentropfenprélude, Für Elise und Yann Tiersen-Musik an.
Alles nicht besonders virtuos und trotzdem geliebt.
Ja klar, ich habe jetzt mit langsamen Stücken halt Stücke gemeint, die langsam und nicht ganz so leicht zugänglich sind.
 
Ja klar, ich habe jetzt mit langsamen Stücken halt Stücke gemeint, die langsam und nicht ganz so leicht zugänglich sind.

Ebnfalls Einspruch, Euer Ehren: Wer hat beim letzten Schülervorspiel meiner Tochter den meisten Apllaus bekommen? Nicht die Mondscheinsonate, nicht Elise... sondern Jumbo's Lullaby (Debussy). Und das bei den Bauern auf dem flachen Land ;-)

Und weshalb? Weil Herzblut Technik schlägt! :D

(Der Knabe, der das vorspielte, hat unkontrollierbares Lampenfieber und hat das Stück deswegen ausgesucht, weil da "eh' keiner merkt, wenn er sich verspielt ...")
 
Ebnfalls Einspruch, Euer Ehren: Wer hat beim letzten Schülervorspiel meiner Tochter den meisten Apllaus bekommen? Nicht die Mondscheinsonate, nicht Elise... sondern Jumbo's Lullaby (Debussy). Und das bei den Bauern auf dem flachen Land

Und weshalb? Weil Herzblut Technik schlägt!
Echt?
Ok, beim nächsten Vorspiel mach ich den Test.
Da spiel ich dann mal den ersten Satz der Pathétique und Chopin Op.10 Nr.3 vor. Mal sehen, was besser ankommt.
 
Ich finde übrigens, dass der 1. Satz der Mondscheinsonate den Yann Tiersen - Stücken nicht unähnlich ist.

*duck und weg*
 
...da brauchst Du Dich gar nicht zu ducken ...:D
 
Zitat von fisherman:
Hacon, da spricht Deine Technik-Lastigkeit. Schließ bitte nicht von Dir auf andere! Es kommt immer aufs Programm an: Wenn alle lahm spielen, schlafe ich ein - wenn aber in einem Vorspiel 2 Interpreten die Tasten wie Speedy Gonzales bearbeiten, dann bin ich äußerst glücklich über ein Largo.
So, ich werd jetzt wirklich mal ne Umfrage machen; es kann ja nicht sein, dass nur mir solche virtuosen Stücke gefallen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@ hacon

hei, Mann, das Zitat war von mir! Hau bitte den armen Haydnspass nicht wegen meines Blablah in die Pfanne :D
 
Fragen zu den Vorspielen:

Spielt Ihr (als Lehrer) auch selbst vor?
Ich bin der Meinung, man sollte das als Lehrer tun!

Gibts hinterher Catering / gemütliches Beisammensein?
Bei mir ja!

Lasst Ihr die Schüler selbst ihre Stücke ansagen?
Bei mir Teils / Teils

rockpianist
 
@ rockpianist

gefällt mir. Das werde ich mal meiner KL (Direktorin Musikschule) soufflieren.

Gracias!
 

Spielt Ihr (als Lehrer) auch selbst vor?
Ich bin der Meinung, man sollte das als Lehrer tun!

Gibts hinterher Catering / gemütliches Beisammensein?
Bei mir ja!

Lasst Ihr die Schüler selbst ihre Stücke ansagen?
Bei mir Teils / Teils

rockpianist

Du meinst jetzt, dass der Lehrer bei den Schülervorspielen auch vorspielt, richtig? Mein Lehrer macht das nicht, aber dafür lädt er mich zu seinen Soloauftritten ein, welche immer sehr motivierend sind für mich.

Es hat sich zwar leider seit mehr als einem Jahr kein Termin mehr gefunden für ein Vorspiel bei meinem Lehrer, aber es gab hinterher immer noch ein gemütliches Beisammensein mit Kaffee und Keksen. Die Vorspiele waren natürlich auch immer eher in kleinerem Kreise, sodass das die ganze Sache noch gemütlicher machte.

Meistens hat mein Lehrer die Stücke angesagt, soweit ich mich erinnern kann.
 
Das Thema ist zwar nun schon etwas länger her, aber ich wärme es einfach mal auf.

Also ich find als Schülerin solche Schülervorspiele sehr wichtig. Mein Klavierlehrer veranstaltet davon meistens so 2 - 3 innerhalb eines Jahres. Hinzu kommen aber noch einige Podiumsvorspiele, die mein Klavierlehrer uns vorschlägt, bei denen wir in der Musikschule mitmachen können und das Jahresvorspiel der Musikschule, bei dem wir bewertet werden.

Auch die Auftritte mit den Bands finde ich sehr wichtig.
Dadurch lernt man einfach besser mit der Nervosität umzugehen und auch unter Druck zu spielen.

Mein Klavierlehrer spielt bei diesen Schülervorspielen nie vor, er spielt zwar mit anderen vierhändig, wenn sich dafür nicht zwei Schüler melden, aber allein vorspielen tut er nie.

Es gibt aber genügend Konzerte, bei denen man ihn hören kann. Von daher habe ich ihn auch schon öfter spielen hören. Ein Genuss *schwärm*
Wenn ich so spielen könnte...der Wahnsinn

nun, genug davon
wie gesagt, ich halte Schülervorspiele absolut für sinnvoll, auch wenn ich in diesen Momenten meistens am liebsten im Erdboden versinken würde
 
Ich frage mich, wie sinnvoll es sein könnte, sich täglich auf ein Konzert vor Fremden einzulassen. Gerade wenn man weiß, dass dieses eine Konzert damit an sich unwichtig wird, man sich also keine Sorgen machen muss, heute mal Fehler zu machen, da man morgen eh wieder spielt und somit "eine neue Chance erhält" (nicht unwichtig im Sinne der Musik!).

Gerhard Mantel, ich glaube er wars, empfiehlt, das Lampenfieber durch regelmäßige Auftritte zu bekämpfen, sie aber nicht zu häufig werden zu lassen, da sonst die Anstachelung durch das Lampenfieber verschwindet.

Wenn man allerdings eine solche Methode mal 1-2 Monate durchzieht, wird man sich eventuell soweit ans Vorspielen gewöhnt haben, dass man auch alle paar Wochen ein entspanntes Vorspiel hinlegen kann (vielleicht immer noch unbewusst mit dem Gedanken, das man wieder "eine neue Chance" erhält) und somit einen lebenslangen Nutzen davon ziehen können.

Nur eine Theorie, aber was meint ihr?
 
Es ist mein großes Ziel, mal an einem Schülervorspiel teilzunehmen.
Momentan würde ich mich da aber nur balmieren, außerdem gibt es gerade nicht die Möglichkeit dazu.
Toll wäre ein Programm wie z.B. drei Stücke aus dem Notenbüchlein für Anna-Magdalena Bach.
 
Nimmst du Unterricht, FlügelTom? Falls ja, würde ich meinen Lehrer einfach mal darauf ansprechen. Es geht ja anfangs nicht darum, technisch und musikalisch zu brillieren, sondern sich erst einmal an die Situation zu gewöhnen.
 
gewöhnen an Vorspielen?

"Wenn man allerdings eine solche Methode mal 1-2 Monate durchzieht, wird man sich eventuell soweit ans Vorspielen gewöhnt haben, dass man auch alle paar Wochen ein entspanntes Vorspiel hinlegen kann"

Also, hmh, ich weiß nicht, das ist glaube ich eine Frage der Ausprägung der Angst vor dem Vorspielen.
Ich meine, es ist vor allem wichtig, auf Klassenvorspielen gute Erfahrungen zu machen.
Demnächst werde ich auch mitspielen müssen auf einem Klassenvorspiel *grusel*, leider bin ich auch ein Angsthase....... Ich hätte einem Monat nach Anfang des Klavierunterrichts ein kleines Präludium von Bach vorspielen sollen, habe mich aber standhaft geweigert, da ich wusste, dass es zu früh war, um etwas vorzutragen. Noch keine Vertrautheit mit dem Instrument, alles noch fremd. Das wäre für mich keine gute Erfahrung geworden. Und ich bin froh, es nicht gemacht zu haben.
 
Hallo zusammen,

ich habe soeben in dieses Forum gefunden und gleich auf das Thema gestoßen, was mir "täglich brennt" ;)
Ist es richtig, dass es bisher in dieser Diskussion nur um den privaten Klavierunterricht handelt? Entschuldigt, wenn ich mich irre.
Wie handhabt Ihr es, wenn Ihr in einer Musikschule beschäftigt seid (so wie ich) und Ihnen (und somit auch den Schülern) die Entscheidung dazu gar nicht zusteht? Es ist eine Voraussetzung, dass Schüler an Vorspielen teilnehmen, gleich, ob es mir und den Schülern passt! Am Ende jedes Jahres gibt es ein Beurteilungsvorspiel, wo die Schüler ihr Können unter Beweis stellen müssen. Die Klassenvorspiele, das "kleine Podium", etc. dienen dem als Übung.
Noch heute hatte ich wieder eine Mama bei mir stehen, die fragte, ob ihr Sohn denn vorspielen müsse... Er habe Angst und überhaupt keinen Spaß daran... Am liebsten hätte ich ihn gleich "freigesprochen", darf es aber nicht einfach so. Das Thema hatte ich schon so oft mit meinen Vorgesetzten und da heißt es: "... in äußersten Ausnahmefällen könne man so was durchgehen lassen, aber generell MÜSSEN die Schüler vorspielen!" und "Wenn wir hier und da eine Ausnahme machen, werden noch weitere Stimmen laut und irgendwann möchte keiner mehr vospielen"...... :x Was soll man dazu sagen?? Ich kann schlecht (und möchte auch gar nicht) die Eltern "abwerben" und deren Kindern Privatunterricht anbieten, wo halt keine feste Rahmen gesetzt sind.. ;) Also stehe ich da und argumentiere mit "Vorschriften" und versuche die Vorspiele schön zu reden, wohl wissend, dass es lange nicht für jeden Musiker der Fall ist.

So.. jetzt will ich Eure Meinungen dazu. Bitte! :)
 
In meiner ersten Musikschule, da war es mit dem Vorspiel eine freiwillige Angelegenheit.

Lediglich die Schüler, die in der SVA (studienvorbereitende Ausbildung) waren, mussten jährlich eine Prüfung absolvieren.
Da kam man aber erst rein, wenn man bereits drei Jahre Unterricht hatte und es beinhaltete zusätzlich zum gewählten Instrument ein zweites Instrument (kostenlos) und Theorieunterricht (auch kostenlos).

Da finde ich eine Prüfung aber auch sinnvoll, weil ja besonders Klavierplätze blockiert werden und wenn die Schüler gar nicht üben...

Keine Ahnung, wie das bei meiner zweiten Musikschule gewesen wäre, aber ich glaube nicht, dass da Vorspiele Pflicht sind.

Hatte ich da einfach nur "Glück" oder ist das an den Musikschulen auch unterschiedlich?

Aber noch einmal der Vergleich: Beim Vorsingen in der Schule oder bei Referaten oder auch im Sportunterricht, da kann man sich auch nicht einfach vor dem Leistungsbeweis drücken. Warum soll Klavier denn schlimmer sein?

Im übrigen kann ja auch egal sein, wenn man sich verspielt. Es sei denn, dass die Eltern nur deswegen dann den Unterricht streichen würden... Aber normalerweise müssten sie ja gerade dann weiteren Unterricht als sinnvoll erachten :D
 
Aber noch einmal der Vergleich: Beim Vorsingen in der Schule oder bei Referaten oder auch im Sportunterricht, da kann man sich auch nicht einfach vor dem Leistungsbeweis drücken. Warum soll Klavier denn schlimmer sein?
Ich finde es beim kavier nicht schwieriger, der Grund:
Es ist etwas was mir Spaß macht, und ich weiß, dass ich da wieder mit Freude rausgehen, und eine neue Erfahrung gemacht haben werde.
Bisher war es bei jedem Vorspiel von mir so gewesen, dass ich danach am liebsten direkt noch mal auf die Bühne gegangen wäre und ich überlege dann immer schon voll Freude, was ich beim nächsten Mal vorspiele ( wobei dass dann natürlich doch immer was anderes ist)

Wobei, da kommt mir ne Idee: Ich könnt mich ja so eintragen lassen, dass ich einmal am Anfang spiele, und dann noch mal am Ende. Beim zweiten Mal freu mich dann sicher mehr drauf:rolleyes:

Aber bis zum Nächsten dauerts wohl eh noch ewig...
 

Zurück
Top Bottom