Schülervorspiele wichtig?

  • Ersteller des Themas Frédéric Chopin
  • Erstellungsdatum

Frédéric Chopin

Frédéric Chopin

Dabei seit
8. Dez. 2007
Beiträge
772
Reaktionen
128
Hallo liebe Kollegen und Klavierlehrer,

heute will ich von Euch wissen, ob Ihr für Eure Schüler auch Schülervorspiele organisiert, wo alle Eure Schüler die Möglichkeit haben vorzuspielen?
Wenn ja, wie oft organisiert ihr ein Schülervorspiel für Eure Schüler im Jahr?

Und wie wichtig findet ihr solche Schülervorspiele?
Gerne können auch Klavierschüler hier ihre Meinung abgeben, ob für sie ein Schülervorspiel, das ihr Klavierlehrer organisiert, wichtig ist, oder nicht.

Bin schon auf Eure Meinungen gespannt!

Liebe Grüße, Mario
 
Lieber Mario!
wenn ich mir das hier so vorstelle, dann bekomm ich eine " Gaensehaut". Jaehrlich machen die Provençalen ein Schuelervorspielen. das laeuft dann so ab, dass immer die Kinder den lieben Eltern die gleichen Lieder verschaemt auf dem " Heuboden" des sale des Fétes vorspielen. es lebe der Fortschritt und die Kunst. ich, als alter Herr, habe betraechtliche Fortschritte in den letzten Jahren gemacht, wuerde da immer irgendwie als Witzfigur auftreten. " der Alte spielt seit zig Jahren Klavier", was will er hier? so der allgemeine Tenor.
Dennoch fuer Dich und Deine Eleven ist es bestimmt eine Motivation und warum auch nicht, weiss man doch dann so ganz genau fuer was das "schoene Geld" geopfert wurde.
also ruhig weiter so , glaube ich bin ein wenig zynisch und hat nicht auch ein schlauer Kopf geschrieben, Chang, man solle jede Moeglichkeit des Auftritts nutzen? bleib uns erhalten, hier zeigen Deine Kommentare ein ausgezeichnete wirkung. auf mich macht Deine Festigkeit in der Beurteilung , ach so kleiner Stuecke, Chopins Walzer 150, eine sehr motivierende Wirkung, aber versprich Dir nicht zu viel von den "kleinen Festivals"
herzlichen Gruss Sigurd
 
Gerne können auch Klavierschüler hier ihre Meinung abgeben, ob für sie ein Schülervorspiel, das ihr Klavierlehrer organisiert, wichtig ist, oder nicht.

Als Schüler sind mir Schülervorspiele sehr wichtig! Hat eigentlich einen einfachen Grund: Dass man nicht nur für sich spielt, sondern man auch einen Sinn in dem findet, was man macht. Das Gefühl, nachdem man vorgespielt hat, ist einfach nur großartig, auch wenn es meistens nur ein kleines Publikum ist. Und immer nur zu Hause zu üben ruft bei mir den Gedanken hervor: Was mache ich hier eigentlich?

Für mich besonders sind Schülerspiele wichtig, weil ich damit Erfahrungen sammeln kann. Ich will ja bald eine Aufnahmeprüfung schaffen, von daher sind mir Vorspielgelegenheiten immer sehr nützlich, weil die Nervosität nach einigen Vorspielen abnimmt oder man zumindest weiß, wie es sich anfühlt, in Lampenfiebersituationen vorzuspielen. So haben mir einige Vorspiele geholfen, die Vorspielsituation bei Jugend Musiziert unter Kontrolle zu halten.

Bei den Schülervorspielen finde ich es immer schade, dass ich mich nicht auf die Musik der anderen konzentrieren kann, sondern immer den Gedanken habe: "Jetzt bist du gleich dran." Das Warten ist halt schon eine schlimme Sache. Schade finde ich es auch, dass die Lehrer nie vorspielen, würd mal gerne wissen wie mein Klavierlehrer spielt. Aber andererseits würde ich als Klavierlehrer auch nie bei Schülervorspielen spielen, weil es dann den Eindruck erweckt, dass man nur imponieren will.
 
" der Alte spielt seit zig Jahren Klavier", was will er hier? so der allgemeine Tenor.

Lies mal ein wenig Jean-Paul Sartre! Es ist immer wieder witzig, wie man vom Urteil anderer abhängt. Das ist doch gar kein Grund nicht an einem Vorspiel teilzunehmen.

Hier nur ein kleiner Auszug:

Zitat von Sartre:
ch wollte einfach zeigen, daß viele Leute in einer Reihe von Gewohnheiten und Gebräuchen verkrustet sind, daß sie Urteile über sich haben, unter denen sie leiden, die sie aber nicht einmal zu verändern versuchen. Und diese Leute sind wie tot. Insofern sie den Rahmen ihrer Probleme, ihrer Ambitionen und ihrer Gewohnheiten nicht durchbrechen können und daher oft Opfer der Urteile bleiben, die man über sie gefällt hat. Von daher ist ganz evident, daß sie zum Beispiel feige oder bösartig sind.

Wenn sie angefangen haben, feige zu sein, so wird nichts die Tatsache ändern, daß sie feige waren. Deswegen sind sie tot, deswegen, damit soll gesagt werden, daß es ein lebendiges Totsein ist, wenn man von der ständigen Sorge um Urteile und Handlungen umgeben ist, die man nicht verändern will. So daß ich also, da wir ja lebendig sind, durch das Absurde die Bedeutung der Freiheit habe zeigen wollen, das heißt der Veränderung des Handelns durch andre Handlungen. In welchem Teufelskreis wir auch immer sind, ich denke, wir sind frei, ihn zu durchbrechen. Und wenn die Menschen ihn nicht durchbrechen, dann bleiben sie, wiederum aus freien Stücken, in diesem Teufelskreis. Also begeben sie sich aus freien Stücken in die Hölle.
 
Hallo Ubik!
schoen zitiert, habe noch die Ehre gehabt mit Satre zu diskutieren. ist eine besondere Struktur von Mensch gewesen. nur mit den Zitaten ist es immer so eine Sache. Auf der einen Seite die "kleinen schlauen Belesenen" auf der anderen Seite die eigene Realitaet. irgendwie hab ich meinen Beitrag, wie so vieles hier auch nur als witzigen kleinen Baustein betrachtet. Finde Dein Einwand "nett" aber eben halt nur ein Zitat. hab mich immer, schlage mir an die Brust, von solchen schlauen kleinen Besserwissern beeinflussen lassen, aber mir halt selbst auch eine freie Meinung bewahrt. ich entschuldige mich, speziell bei Dir fuer meinen Beitrag.
herzlichen Gruss Sigurd
 
Ein kleiner Besserwisser bin ich nicht ;) Aber ich will dir halt nur sagen, hab nur Mut! Es ist doch egal, was die anderen jetzt sagen, ob es schlecht war oder ob jemand denkt "was hat der hier zu suchen". Auf einem Klavierkurs, wo man sich freiwillig anmelden konnte, war ich auch nur mit jüngeren zusammen und da war auch nur ein Erwachsener. Er hat als einziger ein Stück von Bach gewählt. Ja und? Hat es uns gestört, dass er dabei war? Nein.
 
Hallo zusammen,

ich persönlich hasse die Schülerkonzerte.
ABER: ich bin auch schon erwachsen und nehme mir die Freiheit, nicht mitzumachen, wenn meine Lehrerin ein solches organisiert.

Die Kinder und Jugendlichen haben aber glaube ich diese Wahl nicht.

Also meine Meinung dazu ist:

Es sollte freiwillig sein. Wenn ein Kind schon vor dem Konzert ganz nervös ist, Bauchschmerzen hat, ihm während des Spiels die Hände zittern und es nachher einfach am liebsten im Erdboden versinken möchte, dann finde ich es nicht sinnvoll, dass es an solchen Veranstaltungen teilnimmt.

Wenn das Kind sich aber darauf freut, wochenlang dafür übt, Spass hat an der Sache, hinterher den Applaus und den Adrenalin-Schub geniessen kann, dann sollte es auf jeden Fall mitmachen.

Anders ist es vielleicht, wenn jemand sehr begabt ist und auch später mal auftreten möchte oder ein Studium anfangen oder so. Dann kommt man um das Vorspielen wohl kaum drumherum. Dann muss man das eben üben.

Wer aber nur zu seinem eigenen Vergnügen Klavierstunden nimmt, sollte selber entscheiden dürfen, ob er/sie an einem Vorspielen teilnimmt.

Einen fröhlichen Abend noch und liebe Grüsse
Astrid
 
hello

also persönlich empfinde die klassenabende, wie sie bei uns in österreich so heißen, auch als eher unangenehm. Aber nicht im negativen, sondern im positiven sinn.
Weil ich finde, man sollte schon die erfahrung machen, einmal vor fremden menschen vorzuspielen. Das ist eine ziemlich eigenartige und auch schöne situation, die nicht alltäglich ist.

ubik:

Bei den Schülervorspielen finde ich es immer schade, dass ich mich nicht auf die Musik der anderen konzentrieren kann, sondern immer den Gedanken habe: "Jetzt bist du gleich dran." Das Warten ist halt schon eine schlimme Sache.

das is bei mir auch so.. dieses warten und "nach dem bist du dran" ist immer extrem aufregend :)

Aber der Sinn an so vorspielabenden liegt mE daran, dass man einfach ein Ziel oder eine Motivation braucht, warum man das Stück überhaupt üben soll. Natürlich ist auch das eine Motivation, dass ich das Stück irgendwann einmal fehlerlos spielen können. Aber diese motivation flaut zumindest bei mir nach einer gewissen zeit ab, sodass, wenn nicht der klassenabend bevorstehen würde, ihc nicht so üben würde wie ich es jetz mache.

Übrigens hab ich diesen montag mal wieder einen klassenabend. und was mich daran am meisten stört ist, dass ich immer als letzter spielen muss. ich verstehe ja, dass die kleineren nicht nach mir spielen können, aber ich würde zumindest gerne als vorletzter oder so dran kommen. Weil da ist dann immer ein druck da irgendwie der beste oder so sein zu müssen.. obwohl dass in wahrheit eh keiner verlangt.. aber das liegt da immer doch in er luft finde ich =)

lg
 
Ich halte Schülerkonzerte für mich als Schüler für sehr wichtig und nützlich. Ich habe selber gemerkt, wie dadurch die Nervosität zurückgeht, man zwar immer noch aufgeregt ist, aber die Situation kontrollierter und bewusster durchsteht.

ich persönlich hasse die Schülerkonzerte.
ABER: ich bin auch schon erwachsen und nehme mir die Freiheit, nicht mitzumachen, wenn meine Lehrerin ein solches organisiert.

Die Kinder und Jugendlichen haben aber glaube ich diese Wahl nicht.

Generell würde ich sagen: Wer freiwillig Unterricht nimmt und dann nicht die Wahl hat, ob er an einem Schülerkonzert teilnehmen möchte oder nicht, sollte den Lehrer wechseln. Kein Lehrer hat einem vorzuschreiben, dass man vor anderen spielen muss.

Auf der anderen Seite ist der Nutzen vermutlich enorm, was das Präsentieren vor Leuten betrifft (nicht nur Musik, kann sich ja auch auf das Reden vor anderen o.ä. positiv auswirken). Ein Lehrer sollte einen Schüler also dazu ermuntern, gemeinsam mit ihm an seiner Nervosität arbeiten und ihm die Vorteile des Vorspielens nennen. Wer ihn aber dazu zwingt, ist für mich pädagogisch mehr als fragwürdig. ;)

Eine Möglichkeit (die mir mein Lehrer anfangs auch angeboten hat): Erst mal zuschauen, man muss ja nicht direkt selber was spielen.
Wer überhaupt keine Konzerte gibt, wird irgendwann Schüler haben, die überhaupt nicht vor anderen Menschen spielen können, wenn diese über Jahre hinweg nur allein zu Hause üben. Das ist wohl das Schlimmste.

Schade finde ich es auch, dass die Lehrer nie vorspielen, würd mal gerne wissen wie mein Klavierlehrer spielt. Aber andererseits würde ich als Klavierlehrer auch nie bei Schülervorspielen spielen, weil es dann den Eindruck erweckt, dass man nur imponieren will.

Mein Lehrer veranstaltet neben den Schülervorspielen auch hin und wieder kleinere eigene Konzerte - so ist beides da, aber hübsch getrennt.
 
Jetzt gibt es schon so viele positive Äußerungen und ich kann nur zustimmen.

Als Schüler hat man nicht oft die Gelegenheit, vor Publikum zu spielen und wer nicht einfach nur vor sich hin spielen will, braucht so viel Erfahrung wie möglich. Aber Lehrer und Schüler sollten bei der Vorbereitung wirklich zusammenarbeiten. Wenn der Schüler nämlich weiß, daß der Lehrer vor dem Auftritt genauso schwitzt wie er selbst, ist er am Klavier nachher schon nicht mehr so alleine - aber es gibt vermutlich auch weniger engagierte Lehrer, obwohl Ruhm und Schande sie ja genauso betreffen. Und zur Vorbereitung gehört nicht nur das Feilen an den Stücken sondern die auch das Besprechen des "technischen" Ablaufs des Konzertes - am besten gespickt mit hilfreichen Auftrittserfahrungen des Lehrers und selbstverständlich mit moralischer Unterstützung bis nach dem Konzert.

Lehrer sollten bei solchen Veranstaltungen eher nicht vorspielen, jedenfalls nicht im offiziellen Rahmen, denn da sollen schließlich die Schüler im Mittelpunkt stehen und der Lehrer präsentiert auf diesem Wege ja schon seine Leistungen als Lehrer.

So, zur Frage: Ja, ich finde diese Konzerte sehr wichtig, wenn sie gut vorbereitet sind. Wie schon eingangs gesagt, kann der angehende Vortragskünstler nicht früh genug damit anfangen, Erfahrungen zu sammeln. Und dazu gehört nicht nur, daß man selbst auftritt sondern daß man auch erlebt, wie andere auftreten, schwitzen und trotzdem irgendwie die Situation meistern - oder eben auch nicht. Sich einem Publikum zu stellen muß man genau so lernen, wie man Klavierspielen lernt, auch wenn dieses Thema im Unterricht vermutlich eher zu kurz kommt. Viele Klavierlehrer haben aber selbst Auftrittserfahrung und sollten diese ihren Schülern zu diesen Gelegenheiten auch zugute kommen lassen. Wer sollte es ihnen sonst beibringen? Außerdem bieten diese Konzere die Möglichkeit mal darüber nachzudenken, was man da eigentlich präsentiert und nicht nur darüber, wen man präsentiert. Die eigenen Eltern, Freude oder Verwandte wünschen einem natürlich (hoffentlich), daß man eine gute Figur macht und viel Applaus bekommt, die anderen interessiert aber eher die Musik. Und erst, wenn die gut ist, wollen sie vielleicht auch mal wissen, wer denn da eigentlich am Klavier sitzt (das sind ja noch keine Horowitze).
 
Wer überhaupt keine Konzerte gibt, wird irgendwann Schüler haben, die überhaupt nicht vor anderen Menschen spielen können, wenn diese über Jahre hinweg nur allein zu Hause üben. Das ist wohl das Schlimmste.
Ich kann jetzt auch nur aus Sicht des Schülers sprechen...also mein Klavierlehrer hat nie solche Konzerte gegeben und ich muss sagen - ich bin nicht negativ geschädigt ;) Ich kann auch mittlerweile gut anderen vorspielen, habe das halt mit Familie und Freunden geübt...mir hat es auch nie wirklich an Motivation oder Anreiz gefehlt (klar gab es mal Phasen, in denen ich nicht wirklich Lust hatte, zu üben, aber die hat, glaube ich, jeder mal - Schülerkonzerte hin oder her...:D)

Allerdings können solche Konzerte meiner Meinung nach insofern schon viel Wert sein, da man evtl. sieht, wie weit andere schon sind, die in etwa genau solange spielen, wie man selbst und man somit Vergleichsmöglichkeiten hat. Das habe ich schon ein bisschen vermisst, weil ich im Endeffekt gar nicht weiß, ob ich schnell oder langsam gelernt habe bzw. lerne...
 

aber ja!!!!

Meine KL organisiert jedes Jahr 1-2 Konzerte mit Ihren Schülern - allerdings ausschließlich den Kindern und Jugendlichen. Seit nunmehr 6 Jahren besuche ich diese "Konzerte" und bin fest davon überzeugt, dass sie den Akteuren großen Nutzen bringen.
Es gibt, ganz allgemein, ja zwei Arten von Vorspielenden: Die Coolen und die mit Lampenfieber. Erstere genießen das Ganze ohnehin bis zum "Geht-nicht-mehr", letztere gehen (selbst nach häufigem Verspielen) gestärkt aus der Veranstaltung, weil sie Ihren ganz persönlichen Schweinehund überwunden haben. Generell gilt: Je jünger, desto cooler...
Sollte meine KL nun auf die Idee kommen, auch Ihre erwachsenen Schüler mit einzubeziehen, würde ich dem Ganzen natürlich mit Bauchweh entgegensehen (Ich gehöre zu denen mit Lampenfieber...). Aber wenn man mir versprechen würde, dass ich vorher ein Witzchen reissen darf und als Beispiel vorgeführt werde, wo "man" als Erwachsener etwa nach 6 Monaten Klavierspiel stehen könnte, würde ich mitmachen.

Ich bin aber nicht unglücklich, dass sich diese Frage bislang nicht stellt :D
 
Nach all den positiven Kommentaren möchte ich kritisch anmerken, dass der Sinn eines Vorspiels von den Zielen des Schülers abhängig und nicht allgemeingültig wichtig ist.

Plant ein Schüler eine Musikerkarriere, wird ihm das Vorspielen in früheren Zeiten wohl schon einiges helfen, für Schüler, deren Motivation eine gänzlich andere ist, wohl eher weniger. Ich lerne das Klavierspiel für mich allein. Die Töne, wie sie aus dem Instrument kommen sind für mich gemacht und nicht für andere, die sich bei echtem Interesse an der Musik auch die CD eines echten Pianisten anhören könnten.

Zu dem nächsten Konzert meines Lehrers werde ich aber wahrscheinlich als Zuschauer hingehen, weil es aus Schülersicht interessant ist, verschiedene Stufen des Fortschritts zu sehen zur Motivation. Selber vorspielen werde ich nie, der emotionale Stress steht für mich in keinem Verhältnis zu der potentiellen Befriedigung.
 
Wer überhaupt keine Konzerte gibt, wird irgendwann Schüler haben, die überhaupt nicht vor anderen Menschen spielen können, wenn diese über Jahre hinweg nur allein zu Hause üben. Das ist wohl das Schlimmste.


Das finde ich überhaupt nicht. Ich spiele tatsächlich nur alleine für mich zu hause. Ein einziges mal habe ich mich zu so einem Schülerkonzert überreden lassen (und hätte die Mutter von all den Kindern dort sein können und es war mir mega-unangenehm vor deren Müttern und Vätern spielen zu müssen) und werde das nie, nie, nie wieder machen.

Ab und zu treffe ich mich mit einer Nachbarin zum 4-händig spielen und wir spielen uns auch das eine oder andere Liedchen vor, das wir gerade üben.
Aber vor Publikum? Nein. Das machen wir nur für uns zwei.

Mir geht es wirklich darum, dass ich keinen "Auftritt" haben möchte. Wenn meine Familie mir beim spielen oder üben zuhört ist das etwas ganz anderes. Selbst wenn sich alle Klavierschüler zu einem gemeinsamen Musizier-Tag treffen würden, würde ich wohl mitmachen. Das hat alles dann einen privaten Rahmen.

Einen öffentlichen Auftritt wird es von mir aber nicht geben und ich bin überhauptnicht traurig darüber :D

Einen fröhlichen Samstag wünscht
Astrid
 
Selber vorspielen werde ich nie, der emotionale Stress steht für mich in keinem Verhältnis zu der potentiellen Befriedigung.


Genau! Besser hätte ich es nicht formulieren können. Und da ist es egal wessen Befriedigung. Es geht sowohl um die des Zuhörers als auch um meine eigene.
Und dass, wer ein gutes Konzert hören möchte einfach eine CD kauft oder auch in ein Konzert eines Profis gehen könnte, ist absolut meine Meinung.

Bei den Schülerkonzerten sitzen doch eh nur die Eltern und Grosseltern mit Videocamera und platzen vor Stolz. Das muss ich mir nicht antun.

Liebe Grüsse
Astrid
 
Wenn meine Familie mir beim spielen oder üben zuhört ist das etwas ganz anderes.

Mir ist das eher nur unangenehm vor meiner Familie zu spielen, weil ich da immer den Druck habe, dass alles eben superperfekt sein muss und ich absolut keinen Fehler machen darf und dann passieren grade welche...

Das Schülervorspiel, bei dem niemand aus meiner Familie anwesend war, ist bisher am allerbesten gelaufen ;)

Ich würde aber auf jeden Fall sagen, dass Schülervorspiele total wichtig sind. Es gab für mich einfach kein schöneres Gefühl, als das nach einem solchen Auftritt. Da war es auch vollkommen egal, dass ich mich bei manchen Stücken furchtbar blamiert habe. Hinterher war ich trotzdem total aufgekratzt und glücklich und konnte stundenlang vom Vorspiel schwärmen und das nächste herbeiwünschen...

Freiwillig sollte das aber alles auf jeden Fall schon bleiben. Ich kann mir zwar eigentlich überhaupt nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die nicht alles für Auftritte gäben, aber umgekehrt wird das vielleicht auch der Fall sein :D

Übrigens muss man während der Schulzeit Gedichte vor Publikum vortragen, Lieder vorsingen, Referate halten (wie auch danach in der Uni) und in einigen Jobs kommt man um Reden auch nicht herum... Da sind Vorspiele doch wesentlich besser ;)
 
Ich organisiere ein bis zwei Schülerkonzerte pro Musikschule und lasse auch gerne den einen oder anderen meiner Klavierschüler in einer „fremden“ Musikschule auftreten. Zusätzlich gibt´s trainingshalber zwei bis drei „interne“ Vorspielabende, in denen ohne Publikum nur vor den eigenen Kollegen gespielt wird.
Nachdem sich erwachsene Schüler oft schwer tun, mit Kindern gemeinsam aufzutreten, haben sie die Möglichkeit, an einem Konzert (verschiedene Instrumente) ausschließlich für erwachsene Schüler teilzunehmen. Zwingen tu ich sie allerdings nicht…;)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Also ich finde diese Vorspiele wirklich super, man lernt eine Menge dabei, und ich denke, man verbessert auch sein Klavierspiel dabei, man wird sich sicherer bei dem was man macht.

Wenn ich lange kein Vorspiel mehr hatte, dann freue ich mich überhaupt nicht, wenn wieder Eins ansteht, dann denke ich mir eher: Wozu überhaupt? Keine Lust.

Wenn ich dann allerdings wieder Eins hatte, dann würde ich am liebsten am nächsten Tag gleich nochmal an einem teilnehmen, weil es einfach kein schöneres Gefühl gibt, wenn zum einen die ganze Aufregung auf einmal von dir abfällt, und dich danach dann auch noch fremde Leute ansprechen und dich in den Himmel loben.

Meine KL organisiert jedes Jahr 1-2 Konzerte mit Ihren Schülern - allerdings ausschließlich den Kindern und Jugendlichen.
Ist bei uns genau so, die Erwachsenen machen da auch nicht mit.

Es gibt, ganz allgemein, ja zwei Arten von Vorspielenden: Die Coolen und die mit Lampenfieber. Erstere genießen das Ganze ohnehin bis zum "Geht-nicht-mehr", letztere gehen (selbst nach häufigem Verspielen) gestärkt aus der Veranstaltung, weil sie Ihren ganz persönlichen Schweinehund überwunden haben
Fisherman, ich muss dir sagen, da täuscht du dich aber;). Auch diese " Coolen" haben Lampenfieber und zwar genau so sehr wie "die mit Lampenfieber";).
Die "Coolen " sind halt in der Lage, damit umzugehen, die anderen nicht.
Ich selbst gehöre auch zu den "Coolen":cool: ( wurde mir schon gesagt), aber was glaubst du, was da innerlich mit mir los ist, das ist alles andere als witzig;)

Bei den Schülervorspielen finde ich es immer schade, dass ich mich nicht auf die Musik der anderen konzentrieren kann, sondern immer den Gedanken habe: "Jetzt bist du gleich dran." Das Warten ist halt schon eine schlimme Sache.

das is bei mir auch so.. dieses warten und "nach dem bist du dran" ist immer extrem aufregend
Das hasse ich auch. Bei und wird das Programm doch tatsächlich in etwa nach dem Schwierigkeitsgrad der Stück geordnet, die gespielt werden, da kann man gar nicht all die anderen Stücke genießen
 
Hallo Mario,

meine Tochter nimmt seit 3 1/3 Monaten (!) Klavierunterricht und darf in zwei Wochen an ihrem erstem "Vorspielen" teilnehmen. Omas und Opas sind informiert und natürlich sind auch wir Eltern dabei.
Ihre Klavierlehrerin hat es ihr freigestellt, ob sie teilnehmen möchte. Sie wird zwei kleine Stücke spielen und ist hoch motiviert und riesig stolz.
Ihre Klavierlehrerin hat sich mit einer Kollegin zusammengetan und organisiert das ganze im Musiksaal unseres Gesangsvereins.
Meine Vorfreude hält sich in Grenzen - meine Tochter spielt morgens gleich nach dem Frühstück (07.00 Uhr!) noch ihre zwei Stücke.. ;)

Grüße Jella
 
@hacon

Fisherman, ich muss dir sagen, da täuscht du dich aber. Auch diese " Coolen" haben Lampenfieber und zwar genau so sehr wie "die mit Lampenfieber".
Die "Coolen " sind halt in der Lage, damit umzugehen, die anderen nicht.
Ich selbst gehöre auch zu den "Coolen" ( wurde mir schon gesagt), aber was glaubst du, was da innerlich mit mir los ist, das ist alles andere als witzig

Danke für den Hinweis. Da muss ich wohl meine Tochter in Zukunft ein wenig anders behandeln - sie gehört auch zu den Coolen, lacht beim Vorspiel kokett das Publikum an und grinst schelmisch bei Fehlern. Ja, wahrscheinlich hat sie auch die Hosen voll, aber Ihre Strategie entwickelt. Da muss ich mal aufpassen...

Ich habe mir schon mal überlegt, was denn wäre, wenn auch die Erwachsenen mitspielen dürften/müssten. Ich müsste mir vorher die Angst "wegquatschen" dürfen: "Liebe, nicht-klavierspielende Eltern! Wisst Ihr eigentlich, was Eure süßen kleinen Bambinis hier leisten? Sitzen an einem Flügel, an dem sie nur einmal geübt haben, mit einer Mechanik, dass Euch nach 2 Minuten die Finger abfallen - und dann überwinden Sie noch ihre Angst, ihr Lampenfieber. Leute, Ihr solltet viel stolzer auf Eure kleinen Scheisserchen sein, als Ihr es ohnehin seid. So und nun habt Mitleid mit einem alten Knacker, der nicht das Glück hatte, so tolle Eltern zu haben, wie Ihr es seid." Na, werd ich damit Bundeskanzler? :D:D:D
 

Zurück
Top Bottom