Schüler lustlos und lernt keine Noten

  • Ersteller des Themas sweetchocolate
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Liebe sweetchocolate,

Ich dachte, in einem Klavierforum seine die Leser etwas feinsinniger und hätten ein anderes Niveau.

was genau bedeutet "feinsinng", und was bedeutet "Niveau"...? ;)

Jeder definiert das für sich anders. Aber Du mußt auch versuchen zu unterscheiden: es gibt Leute, die Humor haben und genießen, und Zyniker, die andere Menschen einfach nur verletzen wollen und daran Lust und Gefallen finden.

Letzteres passiert hier im Forum nicht... dazu haben die Mitschreiber hier zu viel Niveau und Feinsinn ;)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wie so? Es muß ja keiner Klavier lernen - wenn der Schüler keine Lust da zu hat, läßt er es eben bleiben.....dann kann er sich mit anderen Dingen seine Freizeit bespaßen. Nur ich bin nicht des Schülers "Rudi", und habe wahrlich noch andere Dinge zu tun als mir von einem lustlosen unmotivierten Schüler die Zeit stehlen zu lassen.

Im übrigem müssen wir hier ganz klar unterscheiden zwischen Schulpflicht und Freizeitaktivität. Machst Du Dir zum Beispiel den Fernseher an, wenn kein Film läuft der Dich interessiert? Oder müßte man Dich erst einmal für einen Dir uninteressanten Film motivieren? :D

Auf den Punkt gebracht und ins Schwarze getroffen, finde ich...! :tuba:

... und eine solche Sichtweise schließt sicher nicht aus, daß man sich mit den interessierten und eigenmotivierten Schülern nicht auch die beste Mühe gibt, nicht wahr...?
 
Ich schreibe die Frau ist Südamerikanerin, und das verleitet zu unglaublichen Witzen.

Ich dachte, in einem Klavierforum seine die Leser etwas feinsinniger und hätten ein anderes Niveau.
...tut mir leid, dass ich angesichts des südamerikanischen Erdteils argentinsche Tänze für Klavier von Alberto Ginastera vorgeschlagen hatte... ;);) ...hast schon recht, sowas was ich da poco scherzando vorgeschlagen habe, ist weder feinsinnig noch hat es Niveau - aber es muss auf dieser Welt auch auch niveaulose grobschlächtig-rohe brutale Prols wie mich geben :D:D
 
... und eine solche Sichtweise schließt sicher nicht aus, daß man sich mit den interessierten und eigenmotivierten Schülern nicht auch die beste Mühe gibt, nicht wahr...?

Genau so ist es, und darin liegt ja auch irgendwie die Aufgabe, Menschen in ihrem Steckenpferd (in diesem Fall das Instrument spielen zu lernen) so gut als möglich zu fördern und zu unterstützen.

Viele Grüße

Styx
 
Also mich kann die süße Schokolade nicht meinen: ICH hab Nivea und mit Salz kenn ich mich auch super aus. Hab sogar verschiedene Sorten im Schrank.
 
aber ich für meinen Teil pflege Keyboardschüler , welche nicht gewillt sind zu üben, so ganz liebevoll zu verabschieden. Wer nicht üben und lernen will, hat kein wirkliches Interesse an der Sache.

... aber warum soll ich mich denn mit Schülern rumärgern, welche garnicht gewillt sind etwas zu lernen? Der Wille und die Motivation muß schon vom Schüler selbst kommen.


Ich für meinen Teil pflege bei solchen Aussagen zu differenzieren. :p Und zwar gewaltig, denn es gibt da ausgesprochen viele Möglichkeiten, wie ein konkreter Fall aussehen könnte.

Nur ein paar Beispiele:

1. Der Schüler wird von seinen Eltern geschickt und will gar nicht Klavier lernen.

Das ist ein klarer Fall, bei dem Styx Aussage hundertprozentig zutrifft. Manchmal ist der KL so gut, dass der Schüler trotzdem motiviert sein kann, nach der ersten Stunde weiter zu machen und erst einmal Spaß hat. Kommen aber dann die ersten Probleme und ist Eigeninitiative gefordert, kann es schwierig werden. Daher unterrichte ich keine Kinder, die zu Beginn nicht wollen.

2. Der Schüler will Klavier lernen, hat aber einen Lehrer, der methodisch-didaktisch an ihm "vorbei unterrichtet" und bei dem es keinen Spaß macht

Auch hier trifft Styx Aussage zu, allerdings sollte der Schüler dann einfach nur den Lehrer wechseln. :D Für Eltern ist das manchmal schwer zu erkennen, ob es nun am Lehrer oder am Schüler liegt - war der Schüler aber von sich aus am Klavier spielen interessiert und wollte es gern lernen, sollte man diesen Schritt unbedingt versuchen.

3. Der Schüler ist gern gekommen, war motiviert und lernbereit, hat aber nach einem halben Jahr oder länger ein Motivationsloch.

Da gibt es höchstwahrscheinlich ein Problem, das zu beheben sich sehr lohnen könnte. Denn ein solches Motivationsloch ist zu früh und hat nichts mit dem oft üblichen Pubertätshänger zu tun. Da gibt es tausendundeine Möglichkeit, woran es liegen könnte.

4. Man muss unbedingt unterscheiden zwischen "nicht gern zum Unterricht kommen" und "keine Lust zu üben"!

Wenn man nicht gern zum Unterricht kommt, ist die Sachlage schon erheblich schwieriger, gesetzt den Fall, der Lehrer geht gut mit dem Schüler um. Meistens beginnt die Schieflage damit, dass der Schüler nicht mehr gern übt. Und das kann wiederum, vorausgesetzt der Schüler wollte gern Klavier lernen und war am Anfang begeistert dabei, viele Ursachen haben. Nicht selten die, dass der Schüler so übt, dass er keine Erfolge hat. Man sollte also unbedingt und lange Jahre immer wieder mit dem Schüler üben, wenn er nicht gerade ein Überflieger ist. Neulich sagte eine Schülerin (Anfängerin) von mir, 'das Stück finde ich Mist - ich habe dazu gar keine Lust'. Tatsache war aber, dass sie keine Lust hatte, weil sie es nicht konnte. :D Durch solches 'ich habe keine Lust.....' kann der Schüler viel lernen (der Lehrer natürlich auch), nämlich die Übetricks, die man in der Stunde lernt, auch wirklich zu Hause anzuwenden und den Anteil der eigenen Verantwortung für das Klavierspiel und den Spaß daran zu erkennen.

5. Der oft übliche Motivationshänger in der Pubertät

Da habe ich schon mal viel dazu gesagt - das lasse ich jetzt. Nur soviel: mit dem Schüler arbeiten, nicht gegen ihn, andere Wege beschreiten, die Interessen des Schülers beachten, mangelndes Übeverhalten nicht zu wichtig, aber auch nicht zu unwichtig nehmen ....... .

6. Der Schüler hat tatsächlich keine Lust mehr.

Auch hier könnte es sich lohnen, den Lehrer zu wechseln oder die Ziele des Schülers zu überprüfen (vielleicht wäre ein Lehrer für Jazz, doer Rock/Pop angesagter). Allerdings hat der Schüler natürlich ein Recht darauf, keine Lust mehr zu haben und sich anders zu orientieren - dann wäre alles andere als Aufhören ein Qual für Schüler und Lehrer.

Die Gründe und der Umfang/die Ausprägung von Übeunlust oder mangelnder Motivation können also dermaßen vielschichtig und vielfältig sein, dass sich eine allgemeine Aussage darüber nicht treffen lässt.

Liebe Grüße

chiarina
 

Es gibt aber auch den Schüler, bei dem der Lehrer auf dem Kopf stehen und mit den Beinen wackeln kann - er wird nicht (mehr) üben!

"Interesse an Musik / Klavier" heißt nämlich NICHT automatisch "ist motiviert zu üben"!!! Da liegt häufig ein (bei näherer Betrachtung ohnehin unlogischer!) Fehlschluß vor!

Ich war in meiner Jugend auch so ein Fall. Ich hab immer sehr gern am Klavier gesessen, mir selber Stückchen ausgedacht, improvisiert, irgendwas vom Blatt geklimpert, um zu gucken, wie es sich anhört etc.; Musikmachen war voll mein Ding - aber meine Lehrerin ist nahezu JEDE Stunde verzweifelt, weil nicht nicht die Sachen geübt habe, die ich aufhatte.

(Natürlich habe ich mich auf diese Weise auch in Musik geübt - aber ich spreche hier von dem "normalen" Üben, was im Klavierunterricht immer so gemeint ist.)

Manche Menschen sind nicht darauf ausgelegt, brav nach Vorschrift "Kurse" zu durchlaufen und artig und fleißig die Stückchen und Übungen zu praktizieren.

Wie man als Lehrer mit solchen umgeht, muß jeder selber gucken - hat man als Lehrer jedoch nur sein "übliches" Lernprogramm parat und nicht vielleicht ganz andere, z.B. improvisatorische, Möglichkeiten zu bieten, dann bleibt wohl kaum mehr als sich irgendwann von so einem Schüler zu trennen.

LG,
Hasenbein
 
Manche Menschen sind nicht darauf ausgelegt, brav nach Vorschrift "Kurse" zu durchlaufen und artig und fleißig die Stückchen und Übungen zu praktizieren.

Muß ja auch nicht - gerade in der Tanz und Unterhaltungsmusik ist es sogar förderlich auch zu improvisieren, nur - was nutzt einem die Improvisation, wenn man garnicht weiß was man da überhaupt macht? Auch die Improvisation braucht Förderung durch den Lehrer, wo zu zum Beispiel auch das Arbeiten mit Kadenzen gehört...also ganz gleich was der Schüler will, ohne an den Dingen zu arbeiten wird das nix g´scheites ;)

Viele Grüße

Styx
 
Sehr schöne...

Beiträge, danke, chiarina und hasenbein. Ich hatte in meiner Jugend 5 Jahre Klavierunterricht, und für eine Sache bin ich allen Lehrern, die ich hatte, dankbar:

sie hatten es verstanden, mir die Freude am Klavierlernen über all die Zeit zu erhalten.

Vermutlich ist das ein sehr wichtiger Punkt.

Leider erinnere ich mich nur noch dunkel an den Unterricht, aber mit Sicherheit mußten meine KLs mit meinem Sturkopf fertigwerden, und sie haben einen Weg gefunden.

Nach diesen 5 Jahren habe ich alleine weitergemacht mit dem Klavierspiel, weil das mein eigener Wunsch war. Aber durch den Klavierunterricht habe ich eine tragfähige Basis gefunden für ein Hobby, das mich mein Leben lang begleitet hat und bestimmt noch weiter begleiten wird.
 
Völlig richtig, Styx - "an den Dingen gearbeitet" habe ich damals ja z.B. auch, ich wollte sehr wohl alles immer ganz genau wissen, gerade was die Theorie betraf.

Und ich hab's auch immer super gecheckt und von mir aus mich sehr viel damit beschäftigt.

NUR wenn ich was Konkretes aufhatte, was zu üben war - d.h. etwas, was nächstes Mal auf eine bestimmte Weise mit einer bestimmten Verbesserung gegenüber dem letzten Mal vorzuspielen war - hatte ich darauf wenig Bock und hab's unzureichend gemacht. Da gab's dann oft Schimpfe :)

LG,
Hasenbein
 
NUR wenn ich was Konkretes aufhatte, was zu üben war - d.h. etwas, was nächstes Mal auf eine bestimmte Weise mit einer bestimmten Verbesserung gegenüber dem letzten Mal vorzuspielen war - hatte ich darauf wenig Bock und hab's unzureichend gemacht.

Das würde ich jetzt aber nicht als "Lustlosigkeit" im sinne des TE sehen, sondern eher daß man so seine eigenen Vorstellungen von entsprechenden Stücken hat - wo zu soll man zum Beispiel einen Ton auf eine "ganz besondere Art und Weise" anschlagen, wenn der eigene Anschlag der subjektiven Betrachtung nach mindestens genau so gut ist? Würde für mich heißen: "Der Schüler befaßt sich mit dem Stück, und spielt nicht nur alles brav runter was man ihm aufträgt".

Viele Grüße

Styx
 
Neenee, Styx, ich konnte die Stücke Ein-Fach-Nicht-Spielen. Es ging nicht um Individualität oder so.
Es war schon so, daß ich in der Hinsicht einfach ne "faule Sau" war, peng, aus.
Und um wirklich Klavier spielen zu lernen (und nicht nur Stücke "verstehen" und wissen "Wenn ich üben würde, könnte ich's" :D ), muß man nun mal ganz konkret und praktisch spielen üben.

LG,
Hasenbein
 

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