Schubert Müllerin Liedbegleitung

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Romantikfreak98

Romantikfreak98

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Liebe Profi- und Amateurpianisten,

ich bin neu in diesem Forum und stelle mich - anonymerweise - erst einmal vor: ich bin Amateurpianist und habe in den "Jahrzehnten", die ich bereits Klavier spiele, nur wenige Jahre Unterricht gehabt. Ich denke aber, dass ich mir inzwischen ein gescheites Niveau erarbeitet habe. Da ich kaum Klavierspieler in meinem Freundeskreis habe, hoffe ich bei Euch den ein oder anderen Rat zu bekommen.

Zur Zeit musiziere ich mit einem Sänger aus unserem Kirchenchor die "Schöne Müllerin" von Schubert (allerdings in der mittleren Lage und nicht in der, dem Zyklus angemessenen hohen Lage).

Ich hätte eine Frage zum Lied "Ungeduld". Die erste Achtel in der linken Hand (in den verschiedenen Wiederholungen des Motivs) ist manchmal als Triole (mit den beiden vorangegangenen Achtelpausen) notiert, manchmal als normale Achtel mit nur einer Achtelpause vorweg. Ich habe mich bemüht, diesen Unterschied in meinem Spiel hörbar zu machen, doch gelingt dies nur bei einem gemäßigten Tempo: mal synchron zu den Triolen in der rechten Hand, mal "versetzt".
In den fünf verschiedenen Aufnahmen, die ich von diesem Liederzyklus angehört habe, wird das Stück stets so schnell gespielt, dass ich keinen Unterschied höre, bzw. die Pianisten machen gar keinen Unterschied und spielen die erste Achtel dieses Motivs immer als Triole synchron mit den Triolen in der rechten Hand. Auch mein Sänger möchte das Lied gerne recht flott musizieren. Eigentlich ist es mir dann nicht möglich, das Achtel sozusagen "asynchron" zu den Triolen in der rechten Hand zu spielen. Was meint Ihr zu diesem Problem? Soll ich die Nicht-Triolen-Notierung einfach ignorieren und das erste Achtel immer als Triole spielen? Danke für Eure Tipps!
 
Hallo Romantikfreak,

bei dem Problem kann ich leider keine Hilfestellung leisten. Aber auf jeden Fall: Herzlich Willkommen im Forum, hoffe auf rege Beteiligung von Deiner Seite.
 
Soll ich die Nicht-Triolen-Notierung einfach ignorieren und das erste Achtel immer als Triole spielen? Danke für Eure Tipps!
Hallo Romantikfreak,

in meiner Ausgabe ist das Auftakt-Achtel immer als Triole (und davor 2 Achtelpausen) notiert. Ich halte das auch für die musikalisch einleuchtendste Lösung. Die Stelle mit nur einer Achtelpause ist aus meiner Sicht wahrscheinlich ein Schreibfehler.

Viel Spaß mit diesem wunderbaren Liederzyklus
wünscht Dimo
 
Hallo Dimo,

vielen Dank für Deinen Tipp ! Das ist ja interessant, dass in Deiner Ausgabe das Auftakt-Achtel immer als Triole notiert ist. Dass es sich in meiner Ausgabe nicht unbedingt um einen Druckfehler handelt, schließe ich daraus, dass die Notierung als Triole oder als normales Achtel wirklich ständig wechselt, also häufiger vorkommt. Vor allem bei der Stelle „Deiiiiiiiiin ist mein Herz“, ist die Achtel jedesmal nicht als Triole notiert. Wenn sich diese Notierung auch im Original von Schubert so findet, kann man sich darüber streiten, ob sich Schubert etwas dabei gedacht hat oder ob er der Einfachheit halber die Triolen-Notierung weggelassen hat. Er wusste ja, was er wollte, wenn er das Lied selbst gespielt hat. (Übrigens klingt diese Stelle durchaus interessant, wenn man die Motive in der linken Hand tatsächlich nicht synchron zur rechten Hand, sondern etwas „rubato“ spielt.)
Gruß
Romantikfreak
 
Hi Romantikfreak,
ich glaube, da hatte ich dich missverstanden - ich dachte, du meintest nur die Triolenachtel als Auftakt zu Taktschlag 1. Diese sind in meiner Ausgabe durchgängig als Triolenachtel notiert. Hingegen sind alle Achtel, die auf Schlag "zwei und" fallen, immer normale Achtel, also nicht triolisch zu spielen. Die Schreibweise ist also nicht rein zufällig, sondern Schubert hat sich dabei offenbar etwas gedacht - und das sollte man am Klavier auch versuchen, rüberzubringen, trotz des schnellen Tempos. Ist natürlich nicht leicht - aber auch nicht unmöglich. Ich würde versuchen, diese Achtel immer ein bissl früher zu bringen, als man es vom Triolenfluß her erwarten würde. Viel Erfolg beim Üben!
 
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