Einfaches Material für Liedbegleitung

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EMoll

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1. Apr. 2015
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Hallo zusammen,

ich suche eine Sammlung oder eine Schule für einfache Liedbegleitung am Klavier. Zum Hintergrund: Ich spiele seit 5 Jahren klassisch Klavier, woran es aber hapert, ist spontan bei Gelegenheit eine einfache Liedbegleitung zu spielen z.B. für ein Ständchen. Dafür nehme ich dann doch die Gitarre zur Hand, obwohl ich die deutlich schlechter beherrsche als das Klavier.

Ich will bewusst die Latte nicht so hoch hängen und aufwändige Arrangements erarbeiten. Was ich bräuchte wären ein paar simple Begleitungen für eine handvoll Takte/Rhythmen, die ich bei Bedarf transponieren kann. Kennt jemand dazu Literatur? Vielen Dank für alle Hinweise in der Sache.
 
Nicht so universitär ("schulpraktisches Klavierspiel"), wie es zunächst klingen mag:
http://blog.schupra.de/2011/06/liedspiel-kurzvorbereitetvom-blatt-begleitvarianten-fur-volkslieder/

Zu etwaigen Lehrwerken an die Seite gehören immer Liederbücher, um erlangte Einsichten in der Praxis anzuwenden - und dann ran ans Klavier.

Ein Tipp zu Deinem vermuteten Primärziel: Ein Spontan-Ständchen oder etwas Vergleichbares macht vermutlich eine ganz klare und durchsichtige Satzstruktur erforderlich, damit wirklich jeder mitsingen kann. Das heißt, die Melodie sollte dann an oberster Stelle im Satzbild liegen und mit der rechten Hand entsprechend herausgehoben gespielt werden, während der linken Hand vorrangig Begleitungsaufgaben überlassen sind in der Form passender Akkorde. Diese sollten zunächst nicht als Akkorde gespielt werden - man beschränke sich auf den jeweiligen Grundton und versuche mit möglichst wenig Harmoniewechseln auszukommen. Ohne Grundlagen der Harmonielehre sind die Voraussetzungen nicht gut: Die berühmten drei Akkorde sollten vor der Bandgründung (es gibt einen angestaubten Musikerwitz dazu) in allen zwölf Tonarten abrufbar sein. Es ergibt sich daraus eine Zweistimmigkeit, die natürlich musikalisch dünn und unfertig wirkt. Da nur zwei der zehn Finger beim Spiel Note gegen Note zeitgleich beschäftigt sind, kann der Spieler mit Grundkenntnissen nun den Mittelstimmen im Satzgefüge weitere Akkordtöne zuweisen. Bei den meisten Spielern gelingen die besten Resultate, wenn in "enger" Lage diese zusätzlichen Töne mit den verfügbaren Fingern der rechten Hand gespielt werden. Die Mittelstimmen (bei nun drei- und/oder vierstimmigem Spielen) sollen möglichst wenig Bewegung aufweisen. In der Folgezeit können schon etwas erfahrenere Spieler die "weite" Lage anwenden und auch der linken Hand zusätzliche Akkordtöne zuweisen. Niemals außer acht lassen: Weniger ist mehr - lieber mit sparsamen Mitteln sicher agieren als sich im Dickicht überfrachteter Sätze verheddern. Und je schneller das Grundtempo, desto weniger Töne und Stimmen spielen. Viel Erfolg und frohes Schaffen - ab ans Klavier.

LG von Rheinkultur
 
Vielen Dank schonmal an alle für die Literaturvorschläge, mal schauen, ob ich hier vor Ort ein paar Bücher durchblättern kann.

@Dorforganistin: Mit der Gitarre spiele ich Akkorde, die beim Lied dabei stehen. Nichts ausgefuchstes, einfach ein paar Akkorde, geschlagen oder aufgebrochen gespielt ggf. mit Wechselbass, dann dazu singen und es funktioniert. Nichts für einen Konzertsaal, aber lagerfeuer- und geburtstagstauglich. Mein Gedanke war, ob sowas nicht auch auf dem Klavier geht, weil ich eigentlich gar nicht Gitarre spielen kann, sondern Klavier ;).

@Rheinkultur: Vielen Dank, der Link ist sehr interessant. Die Grundlagen der Harmonielehre sind mir bekannt, allerdings bin ich spieltechnisch (noch) nicht an dem Punkt, solche für mich komplexen Sachen, wie du sie beschreibst, aus dem Ärmel zu schütteln und spontan zu spielen. Deswegen wollte ich es bewusst einfach halten.
 
Wie ich die Sache sehe (Kenner werden mich wohl berichtigen): die Begleitakkorde richten sich nach dem jeweiligen Takt, welche Noten da die Melodie machen. Und generell werden die Akkorde gebraucht, die im Quintenzirkel der Grundtonart am nächsten Stehen, also bei C-Dur: a-moll, G-Dur, F-Dur und die parallelen Molltonarten. Zusätzlich muss man sich die Sache vereinfachen, so dass die linke Hand bequem greifen kann ohne größere seitliche Versetzungen. Des weiteren erübrigt es sich mit links die Note zu spielen die gleichzeitig rechts angeschlagen wird. Links soll also nur die rechts gespielte Note zum vollen Akkord ergänzen.
In Liedern wird ja meistens der Akkord angezeigt (G, Am, C7 usw.). Dann muss man nur ausprobieren, wie man es am einfachsten realisiert.
Eine Akkordtabelle ist am Anfang sehr hilfreich. Dazu sollte man auch die Umkehrungen kennen.
 

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