Schnell spielen mit schnellen Richtungswechsel - Tremolo

@elli, da ich nochmal über das Stichwort "Richtungswechsel" gestolpert bin:
in dem oben beschriebenen Bewegungsansatz gibt es keinen Richtungswechsel
(des Handgelenks; Richtungswechsel der Finger im Sinne von hoch-runter natürlich schon).

Als ich Deinen Titel gelesen hatte, vermutete ich daher eine völlig andere Art von Textstelle.
Ich habe den Titel um den Begriff Tremolo ergänzt. Zu Richtungswechsel fiel mir nichts besseres ein, denn es ging ja mir gerade darum, den Gegensatz zu Läufen herauszustellen.

Zu Tremolo hab ich durch googlen folgenden Dummies-Abschnitt gefunden - den ich nicht dumm finde, auch wenn er natürlich nicht die volle Breite der Möglichkeiten erörtert.....


http://www.dummies.com/how-to/content/trembling-tremolos-on-the-piano.html
 
Noch eine kleine Ergänzung, es gibt auch tremoli , die mit rotation - danke für das Fachwort an Rolf - funktionieren, vor allem mit weiter auseinanderliegenden Tönen z.B. Oktave, und noch in Kombination mit Doppelgriffen am Beispiel Mozart K.310 wird das in folgendem Video gegen Ende demonstriert:
 
Das von Dir hochgeladene Video finde ich sehr gut und sehr nützlich, vielen Dank!
Damit kann ich meinen wieder einmal zu lange geratenen Eingangspost nochmals kurz mit seinen Worten schildern. Ich würde bei einer echten Zweistimmigkeit Deines ersten Notenbeispiels für die Oberstimme mich in die "Hängebrücke" (hach schön, ich liebe solche Ausdrücke! Das haben wir hier als "fesseln nach Lustikus' Art" bezeichnet, ich kannte es unter den Begriffen "halten", "stützen", "verankern", "im Tastenboden ruhen") begeben und die Begleitung nach der Methode Nr. 1 aus dem Video, nur (bzw. weitgehend) aus den Fingern spielen.

Die Tremoli in Oktavenspannweite (Terz unten mit 1 und 2, Terz oben mit 4 und 5 oder 3 und 5) aus der Isolde habe ich gestern ein wenig ausprobiert. Tatsächlich war der erste Reflex meines Körpers ("Kenn ich nicht, mag ich nicht, kann ich nicht, will jetzt ins Bett") die Schulter zu verkrampfen. Genau das, worauf er im Video bei 5'40 bis 6'00 hinweist.
Triller und Tremoli sind wie eine Wippe: der Drehpunkt muss stabil sein und geschmeidig, so als wäre er frisch geölt. Das können auch die faulsten Schultern lernen, hoffe ich.


(zum Video: ist das nicht ein Herr, der damit sein Geld verdient und einen Obulus für das Ansehen bräuchte? Kann man das irgendwie organisieren? Ich möchte ihn auch in Zukunft anständig gekleidet sehen, nicht in Lumpen und ohne Zähne.)
 
hier als "fesseln nach Lustikus' Art" bezeichnet,

Das mit Fesseln las ich ursprünglich im Zusammenhang bei einem gewissen Herrn Rolf, der scheinbar stark den nordischen Traditionen verfallen ist:-D

Und ich glaube, der werte Franz und ein Schüler von ihm der Donyanhi und wahrscheinlich noch andere haben es vielleicht auch schon so genannt:konfus:

Und fesseln ist doch was feines, auch das will gelernt sein. Nicht auszumalen wie sich vielleicht manch angehender Pianist die Finger zu Ungunsten traktiert hat:idee::-D

LG ein Lustikus
 
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Ach ja und @Ludwig: im stillen Kämmerlein ist alles erlaubt!
Da kann man auch Schneeflocken mit Klumpfüßen musizieren, solange man niemanden belästigt.
Erstens.
Zweitens kann es passieren, dass man ein Stück supertoll spielen wollte und auch zuhause meinte zu können und dann vor Publikum macht man so Resteverwertung.
Zuverlässige Abrufbarkeit ist etwas, das nur sehr, sehr gute Spieler schaffen.
Aber wir anderen stecken den Kopf nicht in den Sand bitte.
 
@Herzton
Der Verfasser des Videos ist 1948 geboren und damit schon deutlich im Rentenalter, außerdem war er lange Musikhochschul- Dozent und Professor in Deutschland und beteiligt sich laut Wiki immer noch rege am Ausbildungsleben und betreut eine Klasse in Basel. Er braucht offensichtlich kein Geld, sondern hat tatsächlich das Bedürfnis sich mitzuteilen - find ich super - warum muss in der Musik immer und ständig alles bezahlt sein, zumal wenn ein ordentliches Auskommen und Rente besteht! Wissen einer breiten Masse weiterzugeben - das Video ist extra mit englischen Untertiteln versehen - ist auch eine Art für Musik zu spenden. Nicht nur Sponsoren mit Geld dienen dem Kulturgut, dass allen zugänglich sein sollte.

https://de.wikipedia.org/wiki/László_Gyimesi
 
Ich habs als Ironie gelesen.

Nicht immer so todernst. Ausserhalb von Clavio ist schon anstrengend genug.:drink::lol:

LG lustknabe
Ich will auch einen Obulus :angst:, schließlich ringe ich täglich mit mir Kulturgut hoch halten zu wollen, zu üben und damit weiterleben zu lassen, und darüber hinaus ständig die Kinder zum Üben anzuhalten und zu motivieren, und damit der künftigen Generation Kultur weiterzureichen... :cry2:
 
Zum technischen nochmal.
Ich würde den empfohlenen FS schon wählen. Die Oberstimme kann ja legato klingen, obwohl dies nicht geschieht. Im Bewusstsein, dass es eine Achtel ist, würde man die Oberstimme ja anders anschlagen als eine 32-tel.
Ich würde mal probieren 1 und 2 getupft (also ein weiches staccato) zu spielen und mich erst mal nur mit einer Figur zu beschäftigen, aber dann mit der Oberstimme. Wenn man sich damit wohlfühlt den Abschnitt erweitern (z.B. erst bis zur nächsten Achtel, dann nächste 32-tel-Gruppe dazu...). Ziel ist ja, dass man die Achtel mit den 32-teln als eine Bewegung empfindet.
Auch immer wieder hilfreich, finde ich es, die Bewegung mal auf dem Tisch auszuprobieren. ;-)
 

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