Schmerzen im Daumenendgelenk

Ja danke, dem Daumen gehts weiterhin besser.
Manchmal immer noch ein komisches Gefühl, aber nicht mehr so oft.
In der letzten Woche habe ich auch deutlich mehr wieder mit der rechten Hand gespielt, und das ging eigentlich ganz gut.
Um die Rechte eine bisschen zu entlasten, habe ich ein Stück begonnen, das nur für die linke Hand komponiert ist (Blumenfeld Etüde).
Und das Hauptstück, was ich gerade lerne (Brahms Trio in C-Dur), habe ich bisher meist mit der linken Hand allein geübt (und habe mir die Rechte im Kopf dazu vorgestellt). Das Zusammensetzen mit Rechts geht jetzt erstaunlich gut, weil die linke Hand viel sicherer ist als sonst beim Lernen neuer Stücke. Ein angenehmer Nebeneffekt...
 
Sehnenscheidenentzündungen & Co...

Hallo @ all,

davon kann ich auch ein Lied singen, und zwar ein langes.
Aber ich denke, es müssen viele Faktoren zusammen kommen.

Ich bin zum Beispiel recht feingliedrig gebaut, Gelenke, Sehnen und Bänder sind sehr dehnbar und wenig belastbar, was die Kehrseite der Medaille ist.
Beweglichkeit ist grundsätzlich ja erstmal gut für das Erlernen eines Instruments. Aber für andauernde schwere Belastungen ist ein solcher Apparat nicht gut geeignet.

Die Technik muss dem Körperbau des Spielers angepasst sein. Was für einen stabilen Menschen geht, geht noch lange nicht für jemanden mit zierlichem Körperbau.

Das Übepensum muss dem angepasst sein, was der Mensch an Belastung wegstecken kann. Stundenlanges Üben der Etüde von Chopn mit Chromatik rechts kann schnell Probleme geben. Diese hatte meine Schwester, sie hat zu lange und zu einseitig geübt. Hier: obige Etüde.
Zu langes Üben am Stück ist meiner Meinung nach nie besonders glücklich für den Körper.

Der Körper braucht meiner Meinung nach unbdingt einen Ausgleich für einseitige Belastungen. Seis Klavier, Bratsche, Cello, alles belastet und strapaziert den Körper intensiv einseitig. Auch für die Hände gibt es Übungen, die kräftigen, dehnen, entspannen, ausgleichen. Sport allgemein lockert, kräftigt, stabilisiert und gleicht mental aus. Und wenn der Kopf frei ist, übt es sich auch entspannter.

Ist es einmal zu einer ernsthaften Entzündung gekommen, dann führt an Schonung, Ausheilen lassen und Änderung der Gewohnheiten beim Spielen und üben sowie Überprüfen der Technik auf unphysiologische Abläufe kein Weg vorbei, wenn man sich die Option des Spielens auf Dauer erhalten möchte.
 
Hallo @ all,

davon kann ich auch ein Lied singen, und zwar ein langes.
Aber ich denke, es müssen viele Faktoren zusammen kommen.

Ich bin zum Beispiel recht feingliedrig gebaut, Gelenke, Sehnen und Bänder sind sehr dehnbar und wenig belastbar, was die Kehrseite der Medaille ist.

Wieso Kehrseite der Medaille? Du sollst doch deine Gelenke, Sehnen und Bänder garnicht belasten. Wenns wirklich mal extrem laut werden soll, kannst du ja die ganze Hand auf die Tasten werfen (mit den Fingern auf die richtigen Tasten zielen natürlich :p )

Ansonsten ist eine weiche Hand das Ideal beim Klavierspielen (meines jedenfalls)

Beweglichkeit ist grundsätzlich ja erstmal gut für das Erlernen eines Instruments. Aber für andauernde schwere Belastungen ist ein solcher Apparat nicht gut geeignet.

Es gibt keine andauernden schweren Belastungen beim Klavierspielen, wenn man es richtig macht.


Die Technik muss dem Körperbau des Spielers angepasst sein. Was für einen stabilen Menschen geht, geht noch lange nicht für jemanden mit zierlichem Körperbau.

Ich würde es umgekehrt formulieren:

wer einen zierlichen Körperbau hat, kommt erst garnicht in Versuchung, mit Brachialgewalt die Tasten "bezwingen" zu wollen.

Ich bin so ein Fall, der immer gedacht hat, meine Finger seien zu schwach und unstabil (eine völlig absurde Idee in bezug auf meine Hand) und ich hab aufs Klavier eingehackt daß es nicht mehr schön war. Daß man auch mit viel weniger bis fast gar keinem Kraftaufwand Klavierspielen kann, hab ich erst nach vielen, vielen Jahren (lange nach meinem Studium) begriffen.

Das Übepensum muss dem angepasst sein, was der Mensch an Belastung wegstecken kann. Stundenlanges Üben der Etüde von Chopn mit Chromatik rechts kann schnell Probleme geben. Diese hatte meine Schwester, sie hat zu lange und zu einseitig geübt. Hier: obige Etüde.

op.10 no 2 ist total gefährlich, wenn man nicht die richtige Spieltechnik hat. Jeder Versuch, bei dieser Etüde die Finger 3, 4 und 5 einzeln bzw. selbständig zu bewegen, führt direkt zur Sehnenscheidenentzündung. Ähnliches gilt übrigens für die op.10 Nr.3 (Mit der hab ich meine Hände geschrottet)
 
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"Diese Etüde ist total gefährlich, wenn man nicht die richtige Spieltechnik hat. Jeder Versuch, bei dieser Etüde die Finger 3, 4 und 5 einzeln bzw. selbständig zu bewegen, führt direkt zur Sehnenscheidenentzündung. Ähnliches gilt übrigens für die op.10 Nr.3 (Mit der hab ich meine Hände geschrottet)"

geschrottet! argh! Aber der Ausdruck triffts. Wie lange hats gedauert? Bis die Hände wieder zu brauchen waren am Klavier?

Meine Schwester hat nach der chromatischen aufgehört.

Was ich insbesondere meinte, ist, das zarte Gelenke, Bänder und Co. nicht länger einseitiger Belastung standhalten. Im Sinne von steter Tropfen höhlt den Stein- vieles Üben der selben Dinge macht Flossen kaputt.;)
Jemand mit schwachen Gelenken und Bandapparat muss abwechselungsreich üben, um sichnicht zu überfordern. Seit ich darauf achte, habe ich kaum Probleme mehr. Jeden Tag etwas von einem, aber nicht zu viel einseitige Belastung.
Welche ist die op. 10 Nr. 3?

Für Streicher gibt es auch solche berüchtigten Etüden zum Hände schrotten.
 
geschrottet! argh! Aber der Ausdruck triffts. Wie lange hats gedauert? Bis die Hände wieder zu brauchen waren am Klavier?

Ich weiß das garnicht mehr so genau. Hab da ja nicht wirklich pausiert, sondern - gelobt sei was hart macht - im "Schongang" weitergeübt. Naja, es gab noch eine ganze Reihe anderer Stücke, mit denen ich mich damals rumgequält habe. Alles viel zu schwierige Stücke. An "Opferbereitschaft" hats jedenfalls nicht gefehlt :D

op.10-3 ist die "In mir klingt ein Lied"-Etüde
 
Opferbereitschaft

Opferbereitschaft :D:D habe ich kaum mehr, jeder muss eben mit den körperlichen Begebenheiten leben, die er/sie hat. Und meine Pfoten sind eben so wie sie sind. Was sich antrengend anfühlt, kann schnell nach hinten losgehen. Manches muss trainiert werden, manchmal ist Anstrengung, spätestens aber Schmerz, aber auch ein Zeichen für falsches Üben. Und dann hinterfrage ich das auch.
.
Und für mich heißt das nicht zu viel üben, lieber konzentriert, lieber mehrfach am Tag kürzer als nur einmal lang.
Anstrengende technische Neuigkeiten homöopathisch dosieren.
Ökonomisch bewegen, als nicht zu viel machen. (Dauert ja in schnellen Passagen eh zu lange.)

Und bloss nie mehr die Hände kaputtspielen.:p
Die letzte Sehnenscheidenentzündung hat bis zur völligen Ausheilung ein Jahr gedauert. Allerdings kam die nicht vom Spielen, sondern vom Türabschleifen und lackieren. (von Hand)
 
@ Violapiano
@ Haydnspaß

Ich möchte Euch in allem beipflichten, und könnte noch etlich Detailaspekte draufpacken.

Vielleicht nur allen Berserkern und Kraftmeiern ins Poiesiealbum geschrieben:
  • Gelenke sind für die Beweglichkeit da, Kraftanstrengung ist Gift für die Gelenke.
  • Gelenke sind nur eine beschränkte Lebenszeit voll funktionsfähig. Mit fünfzig, sechzig Jahren setzt normalerweise der Verschleiß ein. Wer dann erst anfängt umzudenken, hat Pech gehabt!
  • Sehnen dienen der Übertragung von Muskelkraft. Was allzu schnell vergessen wird: Die Sehnen haben auch die Funktion, Bewegungen abzufedern und Stöße abzumildern. Dies können sie allerdings nicht, wenn sie bis zum äußersten angespannt sind.
 
Sehr wahr, gut gebrüllt, Löwe! (koelnklavier, Haydnspaß, Meilenstein, ich bin froh, dass auch studierte Musiker es so sehen.)
Den Körper muss man pfleglich behandeln. Das ist enorm wichtig. Leider unter Musikern immer noch ein Tabuthema.

Vor längerer Zeit sprach ich mit einem (Profi)Orchestemusiker, der sagte, er traut sich nicht gegenüber den Kollegen zuzugeben, dass er körperliche Probleme hat.
Das sei verpönt, obwohl sehr verbreitet.
Hmh, allerdings gehen ja ekanntlich Probleme nicht davon weg, dass man sie ignoriert.:D
Aber man sieht gut, welchen Stellenwert das Thema hat, selbst in Profikreisen.
 
ja, wenn man als Musiker Probleme hat, wird man gleich in die Ecke "unfähig" oder nicht belastbar gesteckt.
Wegen einer Grippe ein Konzert absagen: kein Problem.
Wegen Schmerzen im Bewegungsapparat: Katastrophe - man wird nicht wieder gefragt: "der kann ja nicht mehr richtig spielen".
Dabei leiden 70-80% aller Berufsmusiker mindestens einmal im Laufe ihrer Karriere an diversen Spielstörungen (Schmerzen etc.).
Aber wie gesagt: es zuzugeben schadet der Karriere und ist sehr gefährlich.
Also Zähne zusammenbeißen und durch! Leider!
alles Gute für euch
 
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