Salonflügel (200-220 cm): wie entscheiden

Wäre durchaus ein Geschäftsmodell solche Reisen zu organisieren …
 
Zielgruppe: 10 Leute pro Jahr. Tipptopp!
 
Wäre durchaus ein Geschäftsmodell solche Reisen zu organisieren …

Wer einmal derartige Klientel "am Haken" hat, wird sicherlich nicht seinen Mittbewerb mit einem Besuch beglücken, sondern auffahren, was er selbst im Arsenal hat - und dafür sorgen, dass der Kunde wohlversorgt sich in aller Ruhe zwischen einigen - gut präparierten und einigermaßen repräsentativen - Instrumenten richtig wohl fühlt und am Ende nicht auf die Idee kommt, noch andere Händler aufzusuchen, sondern eines der ihm/ihr dargebotenen Instrumente kauft.
 
Nur der eigene Versuch macht klug — weil Vorlieben und Ansprüche so individuell sind wie diese Instrumente, wenn man einmal auf diesem anspruchsvollen Niveau sucht.

Es wird daher kaum ohne eigenes Investment in Form von "Studienreisen" abgehen, die zwangsläufig erlebten kleineren und größeren Enttäuschungen kann man ja mit dem restlichen Tagesprogramm kompensieren.
 
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Ich möchte noch ergänzen, dass man selbst beim Anspielen von Instrumenten zwar einen persönlichen Eindruck vom Klang und von der Spielbarkeit bekommt, ein kompetenter Dritter im Raum aber nochmal andere Aspekte wahrnehmen kann. Auch der Klang ist in den Raum hinein ein anderer als zum Spieler hin. Man könnte auch dazu neigen, vor allem solche Stücke zu spielen, die auf dem jeweiligen Instrument besonders gut gelingen, obwohl es ja um die Findung der Grenzen geht.
 
Guter Punkt!
Es gibt 'störrische' Instrumente, und solche, die einen unterstützen. Ich merke, dass mir ein Instrument liegt, auch daran, wie ich mit einer schwierigen Passage zurechtkomme und wie gut ich eine Klangvorstellung umsetzen kann.

Es geht beim Probespielen nicht darum, dem Verkäufer möglichst keine falschen Noten zu präsentieren. Man gibt beim Probespielen kein Konzert und jede Art 'Lampenfieber' lenkt vom Wesentlichen ab. Im Idealfall geht der Verkäufer inzwischen in einen anderen Raum und lässt einen in Ruhe probieren.
 
Der "Großhändler" Klavierhalle.DE ist ein Einzelhändler für gebrauchte Flügel, ab er ein großer, d.h. mit großer Auswahl.

Erstmal geht es darum, die persönlichen Präferenzen nachhaltig auszuloten. Mit diesem Punkt werden es schon zwei "Flügelreisen"; eine zum Herumgucken und sich Selbst-Orientieren, und dann die zweite zum eventuellen Entscheiden.

Es ist ein dicker Unterschied, ob man den eher "warmen" klang eines Blüthners oder eines alten Steinway oder Bechstein vor 1930 präferiert, oder aber das Kristallig Brillante eines jüngeren Flügels, ob nun Steinway oder Yamaha oder oder ...

In der Größenklasse "Siebenfüßer" ( um 210) ist das Traumding oft der Steinway B-211, aber außer dem sollte man dringend mal ein Auge und ein Ohr werfen auf die Shigeru Kawais, auf die Grotrians dieser Länge, die ich als hervorragend kennenlernte.

Ein Tip: von Pianova einen 217er Fenner-Flügel - der den Trick macht, einen sehr breiten Resonanzboden zu beschäftigen ... Das hat eine enorme Wirkung. Der selige Klaus Fenner solle dem Geheimnis des Resoboden-Genies Henry Steinway jr. auf die Spur gekommen sein - die Berechnungsprogramme zu den lokalen Sechzehn-Meter-Kugelabschnitts-Detailabweichungen finden sich bei Pianova, Michael Sund. Unbedingt mal ausprobieren, vielleicht verbunden mit einem Kurzurlaub entweder in Greetsiel oder auf dem Reiterhof Sund, wo alle Ferienwohnungen ein Klavier haben, und Fenner-Flügel in der Halle stehen.
 
5 Stunde Fahrt zur Ausprobe eines gebrauchten Instrumenten zu machen, wenn man nicht weiß, ob das Instrument tatsächlich ist, was man sucht.

Wäre ich an Deiner Stelle, dann würde ich zur Klavierhalle fahren, obwohl es ca. 400 km Fahrt bedeutet. Für meinen ersten Flügel bin ich von Köln nach München geflogen, um dort einen Bechstein V200 (Baujahr 1904) anzuspielen. Dieser Flügel war ein Wink des Schicksals ich hatte nur diesen angespielt. Und den Kauf bisher keine Sekunde bereut (und daran wird sich auch nichts ändern).
 

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