
GeraldF
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Eben entdeckt, recht unterhaltsam, Hirnanatomie etc:
View: https://www.youtube.com/watch?v=uf5TU0xYXT0
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Vorweg: Mir hat der Vortrag gefallen und ich empfand es als kurzweilig, Herrn Altenmüller zuzuhören.
Allerdings finde ich weder "Gesund Musizieren" noch "Richtiges Üben" passende Titel für dieses Video. Darin wird lediglich erklärt, was sich in verschiedenen Hirnarealen während bestimmter Aktivitäten am Klavier (oder an einem anderen Instrument) tut, aber es ist nicht so, als würde jemand, der an "gesundem Musizieren" oder "richtigem Üben" interessiert ist, viel aus diesem Video für sich mitnehmen können. (Vielleicht käme das in späteren Videos und dieses ist eher als Einleitung zu sehen.) Ich würde das eher betiteln mit "Physiologie des Gehirns beim Musizieren" oder so.
Meine Lieblingsstelle: "... das ist eines der großen Rätsel... die Speicherkapazität, da haben sich die sogenannten Neuroinformatiker ziemlich die Zähne dran ausgebissen, warum wir so eine gigantische Speicherkapazität mit so wenig Nervenzellen - sind ja nur ein paar Milliarden - haben..." (Das fand ich im ersten Moment zum Schmunzeln...)
Tröstlich, dass die Längen der Einheiten, die wir speichern können, übungsabhängig sind.
Und mir hat auch seine Ausführung zum Färben eines Akkords sehr gefallen. Dass der hervorzuhebende Ton mit einer schnelleren Fingerbewegung erzeugt wird und dass dieser Finger minimal später in Bewegung kommen muss, damit beide Töne des Akkords gleichzeitig erklingen. Und dass - jetzt kommt das eigentlich Interessante - es dabei um so minimale Laufzeitunterschiede geht, dass man das nur übers Ohr kontrollieren kann.
Und dass man abends viel gnädiger/schlechter hört als Vormittags, wusste ich auch noch nicht. - Da macht es doch gleich noch mehr Sinn, dass es mehr Soireen als Matineen gibt. - Hätt´ ich das nur schon am Vormittag gewusst. Trotzdem geh ich jetzt ans Klavier...
LG Wil
Und? Ich hoffe, du hast es nicht bereut. - Ich hab es jedenfalls nicht. - Aber ich muss zugeben, dass ich es etwas seltsam finde, im Zusammenhang mit dem Klavierspiel Begriffe wie SMA und Basalganglien und Gürtelwindung und was weiß ich was noch alles zu nennen...Morgen ist mieses Wetter angesagt. Da schaue ich mir vielleicht Teil 2 an.
Und? Ich hoffe, du hast es nicht bereut. - Ich hab es jedenfalls nicht. - Aber ich muss zugeben, dass ich es etwas seltsam finde, im Zusammenhang mit dem Klavierspiel Begriffe wie SMA und Basalganglien und Gürtelwindung und was weiß ich was noch alles zu nennen...
LG Wil
Dem würde ich sofort zustimmen. Was die Gehirnforschung in den letzten 30 Jahren herausgefunden hat, ist phantastisch. Einiges davon, vieles, hätte man gern früher gewusst. Dann hätte man sich einerseits manche Dinge besser erklären können und andererseits vielleicht auch andere Entscheidungen getroffen bei der Berufswahl, beim Studium, beim Job.Ein früherer Diplomand meines Mannes sagte mir einmal: "Ich würde heute nicht mehr Physik studieren, sondern würde Gehirnexperte werden. Da tun sich die faszinierendsten Dinge."
Wenn also jemand stolz verkündet, er übe zehn Stunden am Tag, wäre wohl die richtige Antwort: "Na, dann musst du ja jetzt ziemlich schlecht geworden sein."
Dass mentales Üben das tatsächliche Üben praktisch ersetzen kann, finde ich faszinierend. Allerdings natürlich nur bei Leuten, die schon sehr gut Klavierspielen können. Meine Finger werden leider nicht geschmeidiger durch mentales Üben. ;) Und auch die Grundlagen muss man sich am Instrument erarbeiten. Solange man noch kaum weiß, wo die Finger hingehören und wie die Töne heißen, nützt das Anschauen der Noten oder das Durchgehen im Kopf nur begrenzt etwas.
Äh...
. Das Gehirn WILL DAS NICHT.Man muss es zwingen.![]()
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Die gute Nachricht: Es gibt dem Postulat nach, wenn man es zwingt.Dann lernt es das und kann es irgendwann ohne Qual. Der Besitzer des Organs profitiert garantiert davon.![]()
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Ja, klar, das war jetzt zu sehr auf die Spitze getrieben. Aber so was mache ich eben gern. ;) Es ging mir nur darum, den Leuten Mut zu machen bzw. darauf hinzuweisen, dass das Video das tut, die eben nicht so viel jeden Tag üben können, weil sie auch noch ein Leben haben. :)Äh... Genau das sagt Altenmüller nicht. Analog zu Deinem Beispiel müsste die fiktive Person stolz verkünden: "Ich übe täglich 10 Stunden A-Dur Tonleitern."
Hundertprozentig. :) Ich übe das jetzt mit kleinen Abschnitten. Also beispielsweise die ersten Takte aus meiner Clementi-Sonatine, die ich schon im Schlaf kann. Ein Klavierkonzert wie der kranke Pianist in Altenmüllers Video kann ich so natürlich nicht einüben, denn dazu müsste ich erst mal Klavierkonzerte können. Aber mit kleinen Stückchen kann man sich da heranarbeiten.Dann lernt es das und kann es irgendwann ohne Qual. Der Besitzer des Organs profitiert garantiert davon.
Ein Klavierkonzert wie der kranke Pianist in Altenmüllers Video kann ich so natürlich nicht einüben, denn dazu müsste ich erst mal Klavierkonzerte können.
ist das genau der richtige Ansatz. Irgendwo muss man ANFANGEN.Ich übe das jetzt mit kleinen Abschnitten. Also beispielsweise die ersten Takte aus meiner Clementi-Sonatine, die ich schon im Schlaf kann.
Da es mir schon immer sehr leicht fiel, Noten zu lesen, bin ich auch schlampig und faul geworden. Mit jedem Instrument, das ich angefangen habe zu lernen, konnte ich relativ schnell einfache Stücke vom Blatt spielen. Deshalb habe ich mich nie damit beschäftigt, die Stücke zu analysieren. Dafür war ich zu ungeduldig. Es ging ja auch ohne das.
Abgesehen davon, dass "Können" da schon fast zu viel gesagt ist, wenn man erst die Noten spielen kann, aber noch nicht viel mehr, ist es aber eben sinnvoll, sich intensiver mit den Stücken zu beschäftigen, damit sie auch schön klingen.
In diesen Überlegungen kann ich Dich nur unterstützen!!!
. Gerade am Anfang dauert das oft recht lange, sowohl das Analysieren als auch die Korrektur. Diese Zeit dranzuhängen, lohnt sich absolut. Gar nicht mal, weil das Stück dann "noch schöner" klingt (schön klingen soll es eh), sondern weil früher oder später kein mühsames "Kennenlern-Üben" mehr erforderlich ist. Man kann gleich richtig an dem Stück arbeiten und muss es nicht erst "dechiffrieren".
Was eben auch eine gewisses Training voraussetzt...weil früher oder später kein mühsames "Kennenlern-Üben" mehr erforderlich ist. Man kann gleich richtig an dem Stück arbeiten und muss es nicht erst "dechiffrieren".
Darauf hat Barrat schon eine gute Antwort gegeben:Ein Blick auf die Realität ist allerdings unumgänglich: wieviel Zeit steht mir zur Verfügung?
Wenn man wenig Zeit hat, sucht man nach Abkürzungen. Die gibt es in dem Sinne nicht, aber es gibt eben durchaus das mehr oder weniger effiziente Üben.Mich motiviert hauptsächlich, dass ich erheblich schnellere Fortschritte mache, seit ich die geschilderten Sächelchen recht konsequent durchziehe. Die zusätzlich investierte Zeit in die Analyse, ins Memorieren, Vorstellen, Mentalspielen etc. zahlt sich nicht nur aus (weil man es besser, vulgo schöner spielen kann), sondern alles geht einem auch immer schneller und leichter durch Hand und Hirn.
Fazit: Je ungeduldiger man ist, desto mehr Zeit sollte man sich nehmen.
Der Faktor Zeit vermindert sich mit zunehmender Routine von selbst, und de facto kommt man schneller voran, wenn man gründlich arbeitet.
Monate an einem einzigen Stück zu arbeiten wäre für mich der Horror. Das weiß ich schon von vornherein, dass ich das nicht aushalte. Also muss ich schauen, was ist die schnellste Methode. Und die schnellste Methode für mich ist jetzt Langsamspielen. Das Analysieren hat sich vorhin beim Üben auch schon ausgezahlt. Ein paar Akkorde, bei denen ich mich vorher immer vergriffen hatte, laufen jetzt plötzlich, weil ich mir gemerkt habe, das ist die erste oder zweite Umkehrung von F-Dur. Es ändert sich gar nicht so viel. Es ist kein neuer Akkord. Einzelne Töne wandern nur nach oben oder nach unten..