Hallo,
danke erstmal euch allen für eure Antworten.
Ich bin jetzt auf jeden Fall wieder ein bisschen motivierter.
Fast 17, warum ?
Ich spiele aber schon länger, also seit ich ca. 6 Jahre alt bin. Unterricht allerdings mit Unterbrechungen.
Dazu kann ich gar nichts sagen, weil ich nicht weiß was bester Unterricht ist .
Okay :) Wie läuft denn deiner Meinung nach guter Unterricht ab ?
Bzw. Was wünschst du dir von einem Lehrer ?
Wenn ich bereit war/bin, Zeit zu investieren, diszipliniert an einer Sache dran bleibe. Das hat mit einem Lehrer erstmal gar nichts zu tun. Mein Einsatz ist entscheident.
Das ist sicher richtig.
Das Problem ist dann bloß, wenn man diese Zeit nicht richtig nutzt oder einem irgendwann auch die schönste Disziplin abhanden kommt.
Wie löst man das ?
ich finde nach ein paar jahren kalvierunterricht sollte das Erarbeiten des Stücks sache des schülers sein. Oft ist es ja so dass man anfängt und 80% des stückes gehn ganz gut und dann gibt es stellen die man 2-30 stunden übt und immer noch nicht im tempo kann. Da sollte finde ich, sollte ein guter lehrer einem dann mit gezielten technikübungen/fingersatzalternativen etc. weiterhelfen können.
Hm, vielleicht spiele ich dafür nicht gut genug.
Ich stimme dir zu, dass viele Stellen im Stück leichter fallen, als andere.
Doch ich frage mich, ob es allein am "im tempo liegen" fest gemacht werden kann ?
das problem der überforderung(wobei ich mir die überforderung manchmal sebst einbrocke, meinen lehrer trifft da keinen schuld) löse ich meistens in dem ich das schwere stück erstmal weglege und mich mit einem etwas leichteren oder kürzeren(sprich:weniger zeit aufwändigem Stück) beschäftige. ich krieg dann meistens wieder lust, fühl mich ein klein wenig unterfordert und im 2.Anlauf mit dem schweren kämpf ich mich dann durch.
Bin ich ganz deiner Meinung, hat mir selbst schonmal sehr geholfen.
Der Grund, warum mir so ein wenig die Motivation fehlt, ist, dass ich im Moment eigentlich sehr "leichte" Stücke spiele und trotzdem nicht besonders gut voran komme.
Ich führe das unten noch näher aus.
es gibt eine sorte von lehrern die ich nicht mag: Diejenigen, die ein Stück musikalisch genau nach ihren vorstellungen hören wollen. da würde ich sehr aufpassen denn das kann tatsächlich zu frustration führen. da würde ich mir sofort nen neuen suchen. Das heist natürlich nicht dass man spielen kann wie man will. Ich glaube ideal ist es wenn schüler und lehrer ihre unterschiedlichen musikalischen auffassungen begründen, oft hat der lehrer gute gründe für seine wünsche (v.a. Stilechtheit: bei bach zum Beispiel haut man halt nicht wie gestört auf die tasten, das kann bei prokoffief schon mal anders sein), dann kann man in der Klavierstunde darüber diskutieren und kommt zu einem (hoffentlich) guten Ergebnis
Ja, ein guter Austausch ist immer sehr hilfreich.
Das ist auch gar nicht das Problem mit meinem Lehrer. Eigentlich bin ich menschlich mit ihm auf einer Linie.
als ich einen Lehrer suchte, habe ich mich gefragt, was ich will:
- brauche ich einen Lehrer,
a.) der mich musikalisch führt oder
b.) der meinen musikalischen Wünschen folgt?
Hm, wie meinst du das genau ?
Bezogen nur auf die Literatur oder auch auf die Interpretation selbiger ?
Ich fürchte, mich kann man da nicht genau einordnen.
Allgemein habe ich es lieber, wenn ein Lehrer mir die Stücke vorschlägt.
1.) weil ich mich damit "sicherer" fühle - denn ich weiß ja nicht, wo meine Schwachstellen sind, was ich brauche, um besser zu werden und weiter zu kommen.
Ein Lehrer wird sich wohl hoffentlich was dabei denken, wenn er einem ein Stück vorschlägt und das Gefühl habe ich bei meinem KL, wenigstens ein Stück weit.
2.) weil ich natürlich viel, viel, viel weniger Stücke kenne, als die Lehrer und so wahrscheinlich immer nur Dinge aussuchen würde, die sich musikalisch ungefähr in einer bestimmten Richtung bewegen, das hieße, die Vielfalt würde ganz fehlen.
Andererseits gibt es schon Werke, die mir nicht so gefallen, dass ich den Ehrgeiz habe, sie spielen zu wollen.
Wenn ich damit dann anfange, endet es oft so, dass mir das Stück dann zwar irgendwann besser gefällt, bzw. vertrauter wird, aber ich anfangs doch extreme Probleme damit habe.
Meine beiden verschlissenen Vorgänger-Lehrer waren konzeptlos und konnten mit meiner Vorstellung nichts anfangen, weil sie ausschließlich gewohnt waren "vor sich hin zu wursteln"
Ja, so einen Lehrer hatte ich auch mal.
Da spielst du das schwierigste Stück, kannst auch sonst nicht ausmachen, was dir nicht passt und hast trotzdem das Gefühl, irgendwie gar nichts zu lernen.
Ich hatte mir heute fest vorgenommen zur Sprache zu bringen, das ich mit dem Unterricht so nicht weiterkomme und als letzte Konsequenz wollte ich auch den Unterricht schmeissen. Glücklicherweise kam es gleich zu beginn der Stunde zu dieser Aussprache und der KL. hat alles akzeptiert. Die neue, andere Lektüre die ich mitgebracht habe und auch alle meine Anregungen hat er aufgenommen. Der Unterricht lief heute gleich viel interessanter für mich ab und ich konnte endlich mal wieder "viel" praktisches mitnehmen und zu guter letzt endlich den Bartok zur Seite legen, zu dem ich irgendwie überhaupt keinen Zugang finden konnte, obwohl er mir am Anfang gefiel.
Also, reden hilft KLs sind auch nur Menschen
Das freut mich ehrlich für dich ! Danke für den Bericht!
Ich habe jetzt noch zwei allgemeinere andere Dinge/Fragen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr dazu etwas wisst.
Also die erste Sache ist die, die sich auf "leichtere" Stücke bezieht.
Hat jemand von euch schonmal einen "Schritt zurück" auf der Schwierigkeitsskala gemacht, vielleicht auch 2 oder 3 ?
V.a. technisch, aber ein wenig auch musikalisch ?
Wie sind eure Erfahrungen damit ?
Hattet/habt ihr das Gefühl, dabei etwas zu lernen, vielleicht sogar sehr viel ?
Und das Gefühl, dass das die richtige Entscheidung war ?
Und meintet ihr dann auch zu entdecken, dass auch diese eigentlich leichten Stücke ganz schön schwer sein können ?
Habt ihr sie vergleichsweise zu den schwereren schneller / genauso schnell / langsamer abgeschlossen ?
Wie lange seit ihr dann auf diesem Level geblieben, bis ihr wieder etwas schwereres angepackt habt ?
Seit ihr durch diesen Schritt zurück eigentlich einen Schritt nach vorne gegangen ?
Und das zweite betrifft das Üben.
Wie übt ihr ?
Mit einer ausgereiften Systematik oder einfach "ins Blaue hinein" ?
Bzw. wenn ihr ein Stück habt und wisst, eine Woche bis zur nächsten Stunde, setzt ihr euch Ziele für jeden Tag, was ihr verbessern wollt ?
Wenn ja, wie sehen die aus ? Und macht ihr euch dann im Vorfeld einen Kopf, wie ihr die erreichen könnt ?
Oder setzt ihr euch einfach ans Klavier, spielt das Stück durch und stoppt einfach an der ersten Stelle, bei der ihr merkt, dass sie nicht so funktioniert ?
Oder spielt ihr einfach das Stück ganz durch und versucht, euch zuhause die Routine anzueignen, um in der Stunde dann etwas zu verbessern ?
Das würde mich echt interessieren.
Liebe Grüße solange und einen schönen Abend noch :)
P.S. hat einer von euch schonmal ein "Übetagebuch" geführt ?
Was haltet ihr davon ?