Rhythmusprobleme

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Pianolaie90

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27. Apr. 2016
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Hallo zusammen,
meine KL wirft mir oft vor, dass ich unrhythmisch spiele; zurecht :-D. Ich muss diesen Fall dringend angehen.

Meiner Meinung nach liegt es u.a. daran, dass ich bei Ihr noch nicht eingespielt bin und die Musik noch nicht "in meinem Kopf" ist (ich hoffe Ihr versteht was ich meine; bin Auswendigspieler). Oder wenn ich vor anderen Leuten spiele (Nervosität). Da kommt es oft zu hektik und ich spiele Passagen die ich gut kann schneller wie Stellen die noch nicht so gut sitzen.

Also hat mir meine KL empfohlen, mir anzugewöhnen, den Rhytmus mit dem Fuß mitzuwippen. Nachdem ich mit dem rechten Fuß angefangen habe, fiel mir ein, dass ich den Fuß ja noch öfter für das rechte Pedal brauchen werde. Also versuche ich zurzeit alle bereits gelernten Stücke mit dem Linken Fuß mitzuwippen.

Ist das der richtige Weg? Was meint Ihr? Wie geht Ihr vor allem bei neuen Stücken vor? Ich bin gespannt auf eure Tipps und Anregungen!
 
Fuß wippen ist immer gut... solange es im Takt ist :-D
Noch besser allerdings ist es, den Rhythmus "im Bauch" zu haben... ihn zu spüren...
Ich selbst habe mal einige Zeit in einer Trommelgruppe afrikanische Djembe gespielt. Das hat mir persönlich enorm viel rhythmische Sicherheit gebracht. Vor allem, weil in afrikanischen Rhythmen oft 3er gegen 4er Muster laufen und es am Anfang nicht gerade einfach ist, da den "Puls" zu erkennen...
LG Georg
 
Da kommt es oft zu hektik und ich spiele Passagen die ich gut kann schneller wie Stellen die noch nicht so gut sitzen.
Wenn das der Grund ist, dann spiele langsamer. Bei mir ist es genau umgekehrt: Ich spiele alle schwierigen Stellen zu schnell (will sie hinter mich bringen :-D ).
Mit dem Fuß stampfe ich auch mit, aber eher unbewusst und der ersetzt nicht wirklich den inneren Puls, weil er dann auch einfach schneller oder langsamer wird.

Ist halt die Frage, was Deine KL mit "unrhythmisch" meint. Falsch oder "nur" ungleichmäßig?
 
@Pianolaie90
Gewöhn Dir das Fußwippen bloß nicht an! Als Hilfe für unsichere Parts ist das OK, aber nicht das ganze Stück hindurch. Stichwort "Metronom".
Spiele das Stück langsam, bis Du Dich technisch und interpretatorisch sicher fühlst. Dann steigere das Tempo nach und nach.
Hektik bedeutet immer: Überforderung, zB. hier durch Unsicherheit.
Ansonsten lies Dir Hasenbeins hilfreichen Link durch.

Und ein ausgezeichneter Weg dahin ist nun mal, den Puls physisch-körperlich zu machen - wenn einer dafür eine bessere Idee hat als Fuß-Klopfen, nur her damit!

Eine meiner Schülerinnen sollte laut vorheriger KL mit dem Kopf nicken. Das war für mich mal was Neues. Das mag ja am Anfang gehen. Aber wenn das verinnerlicht wird (und die Schülerin musste lange arbeiten, um sich das abzugewöhnen), wird es irgendwann schwierig:
Weil das Nicken bei manchen Stücken fast in Headbanging ausarten würde, infolgedessen Schädelhirntrauma und/oder Schwindelattacken beim Spielen.
:lol:
 
Ach, schau Dir Michas Videos an. Da wird mit dem Fuß gestampft, dem Kopf gewippt, die ganze Klavierbank wackelt hin und her... passt! :-)
 
wenn ich Boogie oder ähnlich swingende Sachen (kann auch Klassik sein) spiele, geht bei mir auch der gesamte Körper mit!
Es ist ja ein Unterschied, ob ich mit dem Fuss klopfe, um den Rhythmus zu halten, oder ob ich klopfe, weil der Rhythmus so mitreißend ist.
:-)
 
Mit dem Kopf nicken, mit dem Fuß tippen, leise mitzählen: man soll einsetzen, was hilft. Nur - jedes dieser Hilfsmittel sollte kontrolliert eingesetzt werden und darf nicht zum Automatismus werden. Man muß also in der Lage sein, es auch wieder abzuschalten.
 
Es ist ja immerhin schon sehr gut, dass @Pianolaie90 sein Problem bemerkt hat. Das ist nicht bei jedem so.

Er wird Mittel und Wege finden, das Problem zu beseitigen. Ob das mit dem rechten oder linken Fuß, mit einem Metronom, mit einem Drumcomputer oder mit Kopfnicken geschieht, ist dann eigentlich sekundär. Hauptsache, man arbeitet daran.

CW
 
Also ich finde mit dem Fuß wippen schwer, ob wohl ich es schon gern können möchte. Irgendwie kommt mir vor als ob sich der Fuß nach einer Zeit nach den Fingern richtet und nicht umgekehrt. Ich bilde mir auch ein das es beim Zählen so ist.
Viertelnoten gehen ja noch, aber sobald es zu Achtelnoten geht, ist es vorbei mit Regelmäßigkeit :blöd: Aber noch kleiner Anfangen wird ja wohl nicht gehen....
Sind eigentlich Trockenübungen sinnvoll? Dann könnt ich immer wieder zwischendurch :-)
 

Metronom benutzen, Klatschübungen, etc. alles schon gesagt und richtig.
Mein Rat: nimm Dich selbst auf, und schlag das Metrum beim Anhören präzise mit.
Du wirst feststellen, dass die Aufnahme Dich ähnlich nervös macht, wie das Vosrspiel vor dem Lehrer, und erkennst die Stellen, wo Du fortläufst, aber auch jene, wo Du schleppst. Mach es mal, und lass Dich überraschen...
 
Ist halt die Frage, was Deine KL mit "unrhythmisch" meint. Falsch oder "nur" ungleichmäßig?
Einige Stellen falsch, andere nicht korrekt, also von allem was dabei ;)
Da gibt es so ein ticktack Gerät. Nennt sich Metronom ! :-D
Ist meiner Meinung und @hasenbein Link nach eher dafür da, einmal das "originale" Tempo zu verinnerlichen. Aber das Teil ständig zu benutzen und sich davon abhängig machen finde ich nicht so gut. Vor allem nicht beim vorspielen ;)
Mein Rat: nimm Dich selbst auf, und schlag das Metrum beim Anhören präzise mit.
Du wirst feststellen, dass die Aufnahme Dich ähnlich nervös macht, wie das Vosrspiel vor dem Lehrer
Ein super Tipp! Habe ich auch schon bemerkt, nachdem ich paar Handyvideos für meine Eltern gemacht habe. Ich finde, dass man da erst merkt, ob das Stück insgesamt wirklich vorspielreif ist. Eine gute Generalprobe!
Zurück zum Thema: Heute wieder Unterricht gehabt, es wird immer besser! Bemerke einen angenehmen Nebeneffekt beim wippen: Es zwingt einem, ähnlich wie beim Metronom, einfach weiterzuspielen, auch wenn man einen kleinen Fehler gemacht! Das Wippgeräusch sollte aber nicht lauter sein als das Klavier :-D Gute Nacht zusammen:zunge:
 
Für Polyrhythmen auf jeden Fall (z.B. 2 gegen3). Aber ich erinnere mich auch an meine ersten Stunden in frühester Kindheit: Da war auch immer mal was mit Klatschen, Klopfen dabei (z.B. eine Hand Viertel, die andere Achtel, mit Pausen, offbeat usw.).

Och das ist toll. So kapiert unser Reptilienhirn das deutlich schneller. :-D

Hatte mir damals geholfen, wo ich in der linken Hand Viertel und in der rechten 8tel und 16tel spielen musste. Seitdem macht meine KL das immer, falls ich rythmustechnisch Probleme bekommen sollte. Der Kopf muss das halt verstehen können, mit der motorischen Umsetzung hatte ich da nie Probleme bisher.


Aber...es fühlt sich schon komisch an im Klavierunterricht rumzutrommeln... :blöd:
 
Das Klavier ist doch auch ein Percussion Instrument ;-)
 
Ich finde es ehrlich gesagt geradezu albern, zur Rechtfertigung für Rhythmusübungen darauf zu verweisen, dass Klavier doch auch "Percussionsinstrument sei" oder Ähnliches.

Für das Spielen JEDES Instrumentes, unabhängig vom Musikstil, ist guter Rhythmus, ist guter Puls/Beat, ist guter Fluss der Musik und damit der Bewegung eminent wichtig, peng, aus.

Und das muss ein zentraler Unterrichtsinhalt sein, ebenfalls peng, aus.

Dass das oft nicht so ist, ist schlimm genug und (neben den ganzen Technik-Irrtümern, die nach wie vor durch die Welt der schlechten KL geistern) DIE Lücke der hierzulande üblichen herkömmlichen Musikerziehung.

LG,
Hasenbein
 
Rhythmus war noch vor einigen Jahren meine Schwachstelle. Ohne Metronom schwankte alles wie auf einem Schiff bei Unwetter.

Ist durch normales Üben vor allem von Tänzen mit der Zeit wesentlich besser geworden, ich kontrolliere das vornehmlich durch Anfertigen und Kontrollhören von Aufnahmen. Spezielle Rhythmusübungen habe ich nie gemacht. Das Metronom setze ich auch nur sparsam ein.
 
Ich finde es ehrlich gesagt geradezu albern, zur Rechtfertigung für Rhythmusübungen darauf zu verweisen, dass Klavier doch auch "Percussionsinstrument sei" oder Ähnliches.

Für das Spielen JEDES Instrumentes, unabhängig vom Musikstil, ist guter Rhythmus, ist guter Puls/Beat, ist guter Fluss der Musik und damit der Bewegung eminent wichtig, peng, aus.

Und das muss ein zentraler Unterrichtsinhalt sein, ebenfalls peng, aus.

Dass das oft nicht so ist, ist schlimm genug und (neben den ganzen Technik-Irrtümern, die nach wie vor durch die Welt der schlechten KL geistern) DIE Lücke der hierzulande üblichen herkömmlichen Musikerziehung.

LG,
Hasenbein
Mein Beitrag war auch nur halb ironisch, vielleicht auch albern, aber dass die Beherrschung von Rhythmus ebenso dazu gehört, ist auch für mich selbstverständlich und mein Beitrag soll weniger rechtfertigen, als den Blickwinkel erweitern eben auf die rhythmische Komponente im Klavierspiel, den Vorgang der Klangerzeugung im Klavier (Hammerkopf SCHLÄGT auf Saite) und die Möglichkeit einer perkussiven Spielweise.
 

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