RH Akkord auf 1. Note, wenn dies kein Akkordton ist?

F

Frank

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Hallo zusammen,

ich habe schon an andere Stelle berichtet, dass ich vom Gitarrenspielen her komme. Deshalb habe ich viele Liederbücher, mit Melodie und Akkordzeile (Fakebook bzw. Lead Sheets)

Da ich keine passende Literatur gefunden habe, wie man EINFACH ein Lied aus einem Fakebook fürs Klavier umrangiert, so dass
- Linke Hand einen Bass spielt
- Rechte Hand auf der Eins (und vielleicht noch auf der Drei) den Akkord spielt,
- Rechte Hand aber auch die Melodie spielt.
habe ich mich selber darin versucht.

Im Anhang findet ihr
500 Miles und Sailing

Mit 500 Miles bin ich eigentlich zufrieden.
Bei Sailng komme ich leider nicht .
Im Takt 3 ist der Melodieton ein G auf der ersten Zählzeit, gleichzeitig aber kommt der Akkord F.
Wie bekomme ich nun den Melodieton mit dem Akkord in der rechten Hand gespielt.

Das gleiche habe ich in Takt 5 und 7.
Der ist der Melodieton ein E aber der Akkord D (d, fis, a) bzw. Dm (d,f,a)

Frage 1:
Was kann man da tun, wenn die Melodietöne auf einer starken Zählzeit wie der 1 nicht in dem Akkordton enthalten sind?
Ich würde ungern an der Begleitung der linken Hand rumbasteln, da ich froh bin, wenn ich ein Muster auswendig kenne. (Es sei denn das Problem ist anders nicht zu lösen, oder nur schwierig zu lösen.)

Frage 2
Im letzten Takt wird C-Dur in der rechten Hand in der 1. Umkehrung gespielt. Da komme ich sehr tief.
Was mache ich mit der Begleitung der linken Hand, dass diese nicht abrutscht und zu tief wird?

Der Klavierlehrer hat mir den Tipp gegeben, geht der Akkord der rechten Hand nach oben, muss die linke Hand nach unten und umgekehrt.
Leider haben wir nun erst wieder in 2 Wochen den Klavierlehrer da, so dass ich ihn diesbezüglich nicht fragen kann.
Wäre um Hilfe sehr dankbar.
Frank
 

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Frage 1:
Was kann man da tun, wenn die Melodietöne auf einer starken Zählzeit wie der 1 nicht in dem Akkordton enthalten sind?
sich daran gewöhnen, dass das etwas ganz normales ist: man nennt das Vorhalt. (schon der nächste Ton korrespondiert mit den Akkordtönen)
z.B. "Yesterday" hat als erste Melodienote ein d, als zweite ein c - dennoch ist da als Harmonie C vorgesehen.
 
Hi Rolf,

danke für die Hilfe.
Heißt das, dass ich F Dur mit der rechten Hand spiele. Statt A, C, F spiele ich dann A C G mit 1, 2, 5 und dann gleich auf F -wechsle, während man die Töne A und C noch weiterhin hält? Also dann mit 1,2,4 weiter spiele.
Wäre das so richtig?
Oder wählt man da andere Finger bzw. lässt noch das A oder C weg?

Vielen Dank
Frank
 
Statt A, C, F spiele ich dann A C G mit 1, 2, 5
Zum Beispiel so, ja. Das wäre richtig. Aber man kann das auch völlig anders spielen, es gibt natürlich nicht nur die von Dir im Beispiel gezeigte Möglichkeit. Das ist eine Frage des Arrangements und das bestimmst Du. Deines sieht eben so aus wie oben gezeigt und es funktioniert. Andere funktionieren auch. Das kann ein Arrangeur machen wie er will, solange es nicht falsch klingt.

Das ist ja logisch, Melodietöne können nie immer nur die Akkordtöne sein, sonst enthielte jeder Song über irgendeinem Akkord immer nur dieselben drei oder vier Töne.

CW
 
Ja.
Oder wählt man da andere Finger bzw. lässt noch das A oder C weg?
Weglassen, hinzufügen...geht alles. Du kannst sogar das F bereits zusammen mit dem G spielen (Fsus2-würde ich mit 1245 spielen). Das klingt dissonant (erst mal falsch für die Ohren) und verlangt nach einer Auflösung nach F, was das Arrangement interessant machen kann. Es müssen auch nicht immer volle Akkorde gespielt werden. Oft klingt eine Terz, Quarte, Quinte... passender. Deine Möglichkeiten sind hier ziemlich unbegrenzt.

Im Vorletzten Takt fehlt übrigens G-Dur auf die letzen beiden Viertel. Nicht immer ist ein Takt gleich ein Akkord.
 
Besten Dank

Wäre das Stück so also in Ordnung. Auch von den Fingersätzen?
Was mache im Letzten Takt mit dem tiefen C?

Leider kann ich das noch nicht so arrangieren wie es mir gefällt, sondern so wie es für mich auch spielbar ist.
Meine Idee ist erst mal zu durchschauen wie die rechte Hand "laufen" kann, auch von den Fingersätzen. So dass die Melodie mitläuft, und mindestens immer auf die 1 der Akkord gespielt wird.

Für die linke Hand nehme ich irgend ein Pattern welche schon einigermaßen läuft.

Später würde ich mir dann noch ein oder zwei "Standard Fill-Ins" beibringen, so dass ich zwischen den Strophen oder bei langen Pausen noch was dazu basteln kann.
Noch später ein zwei Intro oder Schüsse.

Aber wie gesagt ich bin ja am Anfang.

Ich muss die Umkehrungen noch schneller greifen können und sehen ob ich für den Akkord den kleinen Finger verwenden kann, oder ob ich den für die nächste Note oder wie hier als Vorhaltnote brauche.
Ich hoffe wenn ich viele Lieder die mir gefallen so arrangiert habe, und diese öfters spiele das auch besser von der Hand geht.

Aber gerade am Anfang bin ich euch Dankbar, dass ihr mir ein bisschen drüber schaut. Bin gespannt was auch unser Klavierlehrer dazu sagt.

Nochmals vielen Dank
Frank
 

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Hi Rolf, wo meinst du fehlt G-Dur? Ich habe die Akkord wie in den Noten darüber gesetzt. Das mit dem Sus-Akkord werde ich nachher mal ausprobieren
 
Das mit dem fehlenden G-Dur war ich. :)
Vorletzter Takt, nach dem D-moll würde ich da noch ein G-Dur auf die 3 einfügen (machste ja schon mit der linken Hand sehe ich grad, steht nur nicht drüber).

Was mache im Letzten Takt mit dem tiefen C?
Was meinst Du?

Für die linke Hand nehme ich irgend ein Pattern welche schon einigermaßen läuft.
Hier würde ich wenigstens 8tel spielen, also das PAttern 2x in einem Takt wiederholen.
 
Danke euch allen

Zitat:
Was mache im Letzten Takt mit dem tiefen C?
Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.
Was meinst Du?
Zitat Ende

Ich meine das C im 1, 4, und im letzten Takt
Ich finde das klingt so tief. Jedoch kann ich keine Oktave höher gehen, da ich sonst im Violin- und im Bassschlüssel das gleiche C mit zweimal spielen müsste.

PS: Wie zitiert man hier im Forum? Welcher Button ist das?

Danke
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
PS: Wie zitiert man hier im Forum? Welcher Button ist das?
Siehe Bild.
Zum C: Dann lass es halt einfach weg, wenn es Dir zu tief ist. Arrangiere es Dir so, wie es Dir gefällt. Probiere, spiele herum. Halte dabei nicht stur an Regeln fest sondern variiere die verschiedenen Möglichkeiten. Du musst links keinen Basslauf spielen, Du kannst da auch mal Akkorde spielen und rechts nur die Melodie. Oder Du kannst die Akkorde auf beide Hände aufteilen (was sehr üblich ist).
 

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Hallo zusammen,
Ich habe im Internet etwas sehr schönes gefunden, was ich euch nicht vorenthalten möchte.
:http://home.datacomm.ch/herbert.baumann/Vorwort.htm

Ich habe schon viele Bücher gekauft, jedoch keine methodische didaktische Anleitung gefunden, wie man dies auf der Grundlage eines Lead Sheets bzw. Songbuches macht.
Hilfreich war mir in Ihrem Skript die Aussage, dass die linke Hand meistens die Terzen und Quinten spielen, während die rechte Hand die Oktave spielt.

Also Zitat:Im Bass können wir also meistens mit reinen Oktaven begleiten, insofern sich in der Melodie der Terzton des entsprechenden Akkordes befindet. Sonst müssen wir den Terzton mit der rechten Hand unterhalb der Melodie ergänzen. Die vorgeschlagenen Dreiklänge sollten also immer den Grundton und den Terzton des entsprechenden Akkordes als Minimum enthalten. Der Quintton ist nicht unbedingt nötig, denn dieser ist für das Tongeschlecht (Dur oder Moll) nicht zwingend nötig.
Zitat Ende


Mein Problem war, dass wenn z.B. auf der Zählzeit 1 der Akkord C-Dur kommt, jedoch die Melodie ein d enthält. Somit spiele ich im kleinen Finger der r.H. den Melodieton d und lege darunter die Terz des Akkordes also c.
Im Bass spiele ich dann C oder G.
Regel für rechte Hand.

Wenn Melodieton = kein Akkordeigener Ton, dann lege ich die Terz darunter.
Wenn Melodieton = Terz des Akkordes, lege ich die Quinte darunter Wenn Melodieton = Quinte des Akkordes, lege ich die Terz darunter
Wenn Melodieton = Oktave lege ich die Terz darunter

Fazit: Ich lege unter den Melodieton immer die Terz, es sei denn der Melodieton ist die Terz, dann lege ich die Quinte darunter.
Habe ich das so richtig verstanden


Bisher habe ich immer den ganze Akkord in der entsprechenden Umkehrung auf die erste Zählzeit oder den Akkordwechsel gelegt. Gerade bei akkordfremden Tönen ergaben sich dann
Schwierige Fingerstellungen.
Frage 2
Fingersätze

In den Übungen werden die Akkorde meistens mit 1, 3, 5.
Egal in welcher Umkehrung.
Unser Klavierlehrer hat mir dies auch so empfohlen.

Jedoch habe ich dann den kleinen Finger nicht mehr frei für Melodietöne. Warum übt man dann mit 1,3,5?

Michael Gundach hat ja in dem andren Trade gesagt, dass es immer davon abhängig von wo her ich komme und wohin ich gehen muss.
Ich weiß auch mittlerweile, dass es kein Allgemeingültige Antwort dazu gibt.
Anatomie, Geschmacksache usw.

Aber gibt es vielleicht doch für den Anfang ein paar Stützen, die man beachten bzw. einhalten sollte

Da wäre ich um ein paar Beispiele sehr sehr Dankbar, wo erklärt wird, warum man den Fingesatz so spielt obwohl man ihn auch anders spielen könnte.
.
Vielen Dank
Frank
 
Somit spiele ich im kleinen Finger der r.H. den Melodieton d und lege darunter die Terz des Akkordes also c
Die Terz ist nicht c sondern e.
Diese ganzen Regeln sind austauschbar. Beliebt ist auch die Terz oder Quinte in der linken Hand zu spielen. Beispiel Kadenz (Pianoman): C-Dur, G-Dur, A-moll, C-Dur, F-Dur, C-Dur.....Grundton, Terz, Grundton, Quinte, Grundton, Terz...dadurch ergibt sich im Bass eine Abwärtslinie (CHAGFE).
Es ist auch ein großer Unterschied, ob Du Liedbegleitung spielst oder nicht. Denn bei reiner Begleitung spielst Du nicht die Melodie.
Jedoch habe ich dann den kleinen Finger nicht mehr frei für Melodietöne. Warum übt man dann mit 1,3,5?
Weil es in dem von Dir verlinkten eben nicht darum geht, eine Melodie zu spielen sondern eine Melodie zu begleiten.

In den Übungen werden die Akkorde meistens mit 1, 3, 5.
Egal in welcher Umkehrung.
Nein, schau Dir z.B. Beispiel 23 an (124, 125).

Michael Gundach hat ja in dem andren Trade gesagt, dass es immer davon abhängig...
Eben, es ist davon abhängig, was Du überhaupt spielen willst. Will man nur Akkorde spielen, kommt man mit 135 oder 124 oder 125 gut klar. Um das wirklich zu verinnerlichen, sollte man das auch üben.
Da man aber in der Regel (später) nicht immer nur Akkorde spielen will, muss man den Fingersatz an das zu Spielende anpassen.
Die einzige mir bekannte Regel dabei ist: Gestalte den FS so, wie er am besten, angenehmsten spielbar ist.
Beispiel: E-Dur würde ich mit 135 spielen, einen E-Dur arpeggiert über mehrere Oktaven würde ich 123 spielen.


Aus dem Vorwort:
Die in den insgesamt 18 kurzen Kapiteln zusammengefassten Anweisungen setzen an den Studierenden elementare Kenntnisse im Klavierspiel und in Musiktheorie voraus. Ohne diese ist es kaum möglich, die Anleitung richtig zu verstehen und nachträglich am Instrument umzusetzen. .... Der Lehrgang ist nicht unbedingt für das alleinige Selbststudium geeignet. Besser wäre die Zusammenarbeit mit einem Instrumentallehrer.
Das Fettgedruckte stammt nicht von mir sondern ist so fettgedruckt dem Vorwort entnommen.
 

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