Resonanzboden "festklemmen"???

  • Ersteller des Themas Marvel
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Hallo

Das Michael dieser "Schluss" zu recht nicht gefällt, da bin ich mir sicher.

Aber vielleicht denken auch die mal darüber nach, die diskutieren, ob ein Resonanzbodenriss an einem zu teuren S&S in angeblichem Super Zustand dass erst 30 und dann 53 Jahre alt ist, wohl einen Mangel darstellt.

Michael hat schon recht- jedoch liegt hier die Betonung auf "seriöser Klavierhändler". Du hast natürlich auch recht, wenn Du an einen Strolch gerätst, bist Du besser über einen Privatkauf bedient. Man muß sich schon sehr genau kundig machen wer einen guten Ruf hat und wer nicht - es gibt Möglichkeiten sich über das Internet über Erfahrungsberichte zu informieren, oder man fragt eben wie hier in Foren................es muß sich also keiner mehr übers Ohr hauen lassen, wenn man sich mal etwas die Mühe macht sich vor zu informieren. ;)

Viele Grüße

Styx
 
Für mich ist das, was hier "passiert" ist - abseits jeder Juristerei - ganz klarer Betrug. Und ich würde reinhauen, dass die Schwarte kracht. Dem TE drück ich feste die Daumen!
 
das ist richtig, nur leider gibt es auch Händler welche einen seriösen Anschein geben, aber die größten Strolche sind - ich kenne da in München so einige - wie bittschön soll denn der Kunde unterscheiden? Welcher Kunde geht denn in einen Pianosalon oder Klavierladen und fragt erst einmal nach dem Meister oder Gesellenbrief?

Viele Grüße

Styx

Im Einzelfall magst du vielleicht recht haben, aber...
Wenn ein Kollege über das Nachbargeschäft schimpft, und der andere Kollege macht das auch so, dann bedeutet das nichts, außer...
...dass die gesamte Branche einen üblen Ruf bekommt. :(

Ich gehe immer noch davon aus, dass es viele gute Händler gibt, die ihre Sache ordentlich machen.

Es wäre hilfreich, wenn Marvel das Geschäft nennt, bei dem man ein Steinway Z für 8.500 kauft, welches sich aus einem ungewollten Irrtum als 20 Jahre älter und mit "altersbedingten Rissen" entpuppt. Bisher weiß ich nur, dass es sich um eine Klavierbaumeisterin handelt, welche einen Korken zur Lösung des Problems vorgeschlagen hat. Wenn Marvin nicht das Problem des Nachhalls gehabt hätte, wäre er/sie vielleicht die nächsten 30 Jahre glücklich mit dem Klavier. Wir kennen nicht den Ort, kein Geschäft, nichts. Man muss ja nicht über die Dame her ziehen und vielleicht nimmt sie es auch anstandslos zurück und vielleicht verkauft sie es dem nächsten Unbedarften um die gleiche Summe weiter... :roll:
Damit scheiden dann viele andere Klavierbaumeisterinnen aus.

LG
Michael
 
..völlig OT - bescheuert - dennoch auch spannend.. How to kennenlern your piano...

Es ging dabei weniger um die Größe, als um die Zubereitung...wennst n Storch schön zart kriegst ist das schon irgend wie ne Kunst für sich :D

Apropos Zubereitung...

...Rezepte..

..Fertigung..

Ich habe ja oben bewusst die BWLer angepatzt. Und darauf gerechnet, dass hier keiner ist. Oder kennt wer einen BWLer, der Klavier spielt? Nee Klavierspielen, eehh, geht mir weck, das lohnt ja so knetemäßig tootaal nicht - also machen sie es nicht.

Ich hatte aber oben sorgsam eine Falle verborgen - indem ich die BWLer nicht (bewusst nicht..) nach der Anzahl der Saiten in ihrem Klavier befragte. Das ist ja zu simplee..

Nein, die Aufforderung war weit linker. Ich erfragte statt Anzahl Saiten die Anzahl der DRÄHTE...

Schon eine Bassaite sind zwei Drähte - der Stahldraht drin, und der Kupferdraht draußen. Jeder Anhangstift ist ein Stück Draht.. Jede Saite wird am Steg mit zwei Stegstiften zickzack verschwenkt.. Jede Hammernuss hat einen Achsdraht..

Dieser Job ist spannender, als man es denkt: jede winzige kleine Achse ist ein Stück Draht. Und jede Schraube an eurem Klavier wurde aus einem Stück Draht zu Gewinde gewalzt.

Da ich nun das Maul so voll nahm, beging ich nun mal sorgfältig mein Klavier, inspizierte es auf Drähte - ui hui jui...

.. und, Leute: meine Empfehlung, macht es mal selbst.

Wieviele Drähte stecken in eurer Kiste.. ?...

Ich bin noch nicht durch - ich muss bei besser Licht noch genauer von unten gucken - aber mein Zählerstand in einer Excel-Liste steht bei nahezu 3.000 Drähten..
 
Im Einzelfall magst du vielleicht recht haben, aber...
Wenn ein Kollege über das Nachbargeschäft schimpft, und der andere Kollege macht das auch so, dann bedeutet das nichts, außer...
...dass die gesamte Branche einen üblen Ruf bekommt. :(

Leider sind es aber gewissenlose Strolche welche der gesamten Branche den Ruf verderben - nicht jeder der ein Steinway verkauft ist auch tatsächlich Steinwayhändler. Solche Umtriebe mißfallen im übrigem auch den Steinwaygeschäftsführungen...nur viel können sie nicht dagegen machen. Ich kannte auch mal einen Händler in München, welcher schlichtweg aus Yamahaklavieren die Seriennummer entfernte, damit das Alter nicht mehr zu ermitteln ist.
Und bittschön, das sind für mich keine Kollegen, die von Klavierbau nix Ahnung haben aber mit was weiß der Geier für Instrumenten handeln. Nun gut, ich bin ja auch kein Händler, sondern einfach nur Handwerker - und das möge auch so bleiben ;)


Viele Grüße

Styx
 
Jetzt seid doch mal so nett, und erklärt auch uns Außenstehenden wo der Horror begründet ist. Wir mögen uns doch auch ein bisserl solidarisch mit euch grußeln ;)

Das Z ist abgeleitet von der Winzig-Kiste, die man im WK II zur Bespaßung der Alliierten-Truppen am Fallschrim aus dem Flieger abwarf. Mit dem Abwurf wurden Noten und ein Stimmschlüssel abgeworfen. Dann durften in den Schützengräben des Tastentäterns Kundige sich an dieselben Tasten wagen.

Unklar ist, ob alle Klaviere nach Abwurf hatten gestimmt werden können.

Unklar ist, ob das ein wichtiger Trick der Alliierten war, die Germans ud Verbündete (Italiener... Musikliebhaber..) zurückdrängen zu können: ihre Not mit mieser Musik so schäbig auszunutzen, dass man sie mit dem Klang verstimmter Z-Steinis aus den Gräben trieb..

Man sollte aber mit sowas nicht juxen. Mache ich auch nur, weil das schon sooo lange her ist..

Dasselbe Modell war dann in Nato-oliv noch auch privatim zu kaufen, und weil etliche daheim nato-oliv nicht mochten, wurden viele auch umgelackelt zu schwarz etc. Heute ist ein kleines Z ein kultiges Dingen, voer allem in oliv... U.U. noch mit Schlamm aus der Normandie etc.

"..und hiermit hat Uropa in Frankreich die Nazis vertrieben.."

(..darf ich euch auch mal seinen Ragtime vorspielen.. ) <duck>

Also, das Teil ist klein, eng, und klanglich halbwegs miese. Umso mieser, als Steinway es eh nicht soo sehr mit der "serviceability" hatte - eine Menge an Klavierstimmern fluchte immer über diese "console pianos" - unter denen allerdings das Steini Z den Vorteil hat, noch ein normales Klavier zu sein. Und nicht noch die Stimmwirbel eine Etage tiefer zu verstecken zum Turnen, oder andere Schmutzpuckligkeiten.

Heute sind die echten alten Kriegs-Kisten sogar relativ begehrt... Eher weniger aber wegen ihre klanglichen Qualitäten..

Jedem Tierchen sein Plaisirchen..

(..ich hab ja auch einen VW Käfer...)
 
Leider sind es aber gewissenlose Strolche welche der gesamten Branche den Ruf verderben - nicht jeder der ein Steinway verkauft ist auch tatsächlich Steinwayhändler. Solche Umtriebe mißfallen im übrigem auch den Steinwaygeschäftsführungen...nur viel können sie nicht dagegen machen. Ich kannte auch mal einen Händler in München, welcher schlichtweg aus Yamahaklavieren die Seriennummer entfernte, damit das Alter nicht mehr zu ermitteln ist.
Und bittschön, das sind für mich keine Kollegen, die von Klavierbau nix Ahnung haben aber mit was weiß der Geier für Instrumenten handeln. Nun gut, ich bin ja auch kein Händler, sondern einfach nur Handwerker - und das möge auch so bleiben ;)


Viele Grüße

Styx
Lieber Styx,
Ich bleibe dabei: es sind bedauerliche EINZELFÄLLE!!!
...sonst hätte ich schon so ein Yamaha Klavier gesehen, bei dem die Seriennummer raus geschliffen wurde. Bin ja schon lange genug in der Branche tätig.

Oha - Wenn ich einen gebrauchten Steinway verkaufe muss ich ein Steinwayhändler sein?
 
Hallo

Das Michael dieser "Schluss" zu recht nicht gefällt, da bin ich mir sicher.

Aber vielleicht denken auch die mal darüber nach, die diskutieren, ob ein Resonanzbodenriss an einem zu teuren S&S in angeblichem Super Zustand dass erst 30 und dann 53 Jahre alt ist, wohl einen Mangel darstellt.

Grüße

Jörg

Marvel, ich will Dir das Instrument weiß Gott nicht schön reden, ein "Z" zu diesem Preis und mit Resoriss, dessen wahres Alter sich erst nach dem Verkauf herausstellt, ist schon bitter.

Ich möchte nur warnen, sich bei einer möglichen Rückabwicklung auf den Riss zu stützen, denn das geht 100%ig schief.
Das Instrument ist 53 Jahre alt und der Resoriss dürfte, wenn das Holz nicht Millimeterweit auseinanderklafft von einem Gutachter als altersüblich und nicht funktionseinschränkend bewertet werden. Damit fällst Du hinten runter, also versuche es gar nicht.
Vergleiche dazu die ADAC-Liste. Ein Reso-Riss geht in den Bereich Ölverlust, Steinschlagschäden, Rost, etc.
Ein 20 Jahre alter Mercedes darf auch Rost haben.
Und eine Sache, und nichts anderes ist ein Klavier für Gutachter sowie Richter, darf nach 53 Jahren ältersübliche "Mängel" haben, die somit nicht als Mängel zählen.

Wenn Dir beim Verkauf allerdings ein vollkommen falsches Baujahr gesagt wurde, dann muss der Verkäufer dafür gerade stehen. Also setze dort an.

Es ist traurig und peinlich für die Branche, wenn einem Fachhändler so ein Irrtum passiert.
Ich halte aber nichts von einer Veröffentlichung.
Marvel möge unter 4 Augen mit der Verkäuferin die möglichen Optionen besprechen.
Vielleicht reagiert die Verkäuferin absolut souverän und zuvorkommend.

"reinhauen, dass die Schwarte kracht" könnte kontraproduktiv sein:
Was ist, wenn Marvel keine Beweise hat, dass vor dem Kauf das Instrument zu jung datiert wurde?
Und wenn in der Rechnung nichts von topp Zustand, überarbeitet, überholt, etc. steht, sondern nur "gebraucht"?

Erst mal bitten und nicht fordern. Andere Saiten kann man immer noch aufziehen, wenn das Bitten nicht hilft.
 

naja, aber S&S Z/F ist da irgendwo schon ne Besonderheit - du ziehst die Saite...mehr und mehr - es passiert gar nichts, der Ton ist immer noch der selbe. Und "zing" plötzlich ist er zu hoch. Du drehst ihn nach unten - der Ton bleibt zu hoch, und "zing" ist er wieder zu tief. Nee, n S&S Z zu stimmen macht nicht soo die große Freude ;)

Viele Grüße

Styx

Und schau Dir mal an, wie die Mechanik gesetzt ist. Stichpunkt: Stilschräge.
Und das in Verbindung mit nach vorne ausgewogenen Tasten.
 
Ich finde das Z Modell von Steinway ganz prima in Ordnung, besser als viele andere Kleinklaviere. Natürlich war dies von Steinway nicht der große Wurf aber weit entfernt davon abzuraten.

Ich hätte es noch weiter gekürzt:
Ich finde das Z Modell von Steinway ...in Ordnung...nicht der große Wurf ...

;-)
Natürlcih muss man von dem Instrument nicht abraten. Aber empfehlen kann ich es zu den Preisen, die für diese Dinger aufgerufen werden, wirklich nicht, denn dafür gibt es deutlich Besseres.
 
Lieber Styx,
Ich bleibe dabei: es sind bedauerliche EINZELFÄLLE!!!
...sonst hätte ich schon so ein Yamaha Klavier gesehen, bei dem die Seriennummer raus geschliffen wurde. Bin ja schon lange genug in der Branche tätig.

Oha - Wenn ich einen gebrauchten Steinway verkaufe muss ich ein Steinwayhändler sein?

Ich gebe Dir ja durchaus recht...natürlich sind das Einzelfälle - leider jedoch recht beträchtliche Einzelfälle; Der Ottonormalkunde will sparen und freut sich über diese "Einzelfälle", die ja ach so billig sind - wacht er dann auf, hat die ganze Branche darunter zu leiden, weil nun in den Augen der Kunden alle Betrüger sind.

Mit S&S ist das so eine Sache - die sehen es nicht sehr gern wenn ihre Instrumente im nicht tadellosen Zustand verkauft werden - ganz gleich welches Alter sie haben ;)


Viele Grüße

Styx
 
Wen interessiert das jetzt eigentlich, oder muß der heutige Klavierkäufer einen ehemaligen Filialleiter von Steinway kennen ?
 
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