Repertoire

H

Hacon

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28. Juli 2007
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Ich hab mal ne Frage ( vor allem an diejenigen die noch nicht Musik studiert haben) bezüglich des Repertoires:
Achtet ihr wirklich darauf das euer Repertoire ständig wächst? Zählen zu eurem Repertoire nur Stücke die ihr auswendig könnt? Spielt ihr immer wieder ältere Stücke, nur damit ihr sie nicht vergesst?
Das Problem ist, dass ich, wenn ich ein Stück 3 Monate lang nicht mehr gespielt habe nicht mehr auswendig kann. Muss man also ein Stück 5 mal im monat spielen um es nicht zu vergessen?

Ich weiß, jetzt werden die Experten gleich sagen, dass ich ein Stück auswendig lernen muss, dass ich es verstehe und nicht nur so, dass "es in den Fingern ist". Dieser gut gemeinte Ratschlag hilft mir allerdings nicht sonderlich weiter, da ich bei dieser Art vom Auswendig lernen ja noch mal so viel Zeit verbringe wie mit dem Einüben des Stücks an sich.

Deshalb die Frage an die (noch) nicht Musik-Experten.
 
Ich denke, man vergißt ein Stück NICHT oder, jedenfalls nicht so sehr, wenn man es einmal richtig auswendig gekonnt hat, und dieses richtig auswendig ging bei mit nur dann, wenn ich es sehr intensiv geübt und/oder analytisch zerlegt hatte. Viele dieser Stücke, die ich teilweise vor 30 Jahren (oje!! :o ) intensiv eingeübt hatte, kann ich heute immerhin noch so, daß ich wenig Zeit benötige, um sie wieder einzuüben. Vielleicht könnte man dies dann bereits zum Repertoire zählen, oder?
 
Das sind ganz schön viele Fragen auf einmal ...

Ich habe mir vor einigen Monaten vorgenommen, dass ich ein Repertoire von ca. 10 - 12 "jederzeit vortragsreifen" Stücken mir erarbeite. Das ist bei mir von der Menge problemlos zu machen, weil meine Stücke bisher alle nur ca. 1 - 2 Seiten lang waren.

Ich lerne ohnehin alle Stücke, die ich erarbeite, gleich anfangs auswendig, und ich möchte meine Stücke jederzeit vortragen können, wenn ich es will, ohne dass ich dazu meine Noten dabei haben muss.

Zu "in den Fingern" - darunter verstehe ich - auswendig oder nach Noten - dass ich das Stück so spielen kann, dass die Finger wissen, wann sie wo wie lange zu sein haben und in welcher Stärke. Aber dann beginnt doch eigentlich erst die wichtige Arbeit, das Stück zu Musik werden zu lassen, dem (eventuellen) Zuhörer damit etwas zu übermitteln. Bevor das nicht herausgearbeitet ist, würde ich ein Stück nicht als vortragsreif bezeichnen.

Damit die Stücke präsent sind, spiele ich sie mindestens jeden zweiten Tag einmal kurz durch; da meine Stücke kurz sind, ist das kein Problem, wenn es längere Stücke werden, muss ich mir dazu wohl etwas anderes überlegen. Wobei sich die Stücke durchaus im Verlauf der Zeit verändern, ich setze mich also gelegentlich mit den Noten für ein Stück hin, und arbeite an einigen Stellen, wo mir zuvor nicht aufgefallen ist, dass es noch Verbesserungen geben kann oder wo ich hänge, wenn ich die Stücke mal eben sehr schnell durchspiele.

Was das auswendig lernen angeht, so habe ich damit erst nach ca. 1,5 Jahren Unterricht begonnen. Ja, es braucht einiges an Zeit, aber ich setze mich dadurch auf eine viel intensivere Art mit dem Stück auseinander, die ich sehr mag, und die ich trotz der "Anstrengung" auswendiglernen nicht missen möchte. Und was nützt mir ein Repertoire, wenn es nur dann zur Verfügung steht, wenn ich zufälligerweise meine Noten eingepackt habe?
 
Allzugroße Repertoir Pflege betreibe ich noch nicht, ich spiele ja erst seit ein paar Monaten wieder richtig.

Allerdings kann ich so ziemlich alles schleppend vom Blatt spielen, was ich vor bis zu 35 Jahren im Klavierunterricht gut genug gelernt habe. Auswendig gelernt habe ich damals nur wenig. Es geht also offensichtlich nicht alles verloren, was man nicht regelmäßig pflegt.
 
Ich weiß, jetzt werden die Experten gleich sagen, dass ich ein Stück auswendig lernen muss, dass ich es verstehe und nicht nur so, dass "es in den Fingern ist". Dieser gut gemeinte Ratschlag hilft mir allerdings nicht sonderlich weiter, da ich bei dieser Art vom Auswendig lernen ja noch mal so viel Zeit verbringe wie mit dem Einüben des Stücks an sich.

Genau das stimmt eben nicht: Wenn du ein Stück analytisch übest/lernst, dann tust du das gleichzeitig. Man spart sogar Zeit gegenüber dem reinen technischen Lernen, weil man viel schneller begreift und weiss.

Also nicht: "Ich klimper mir mal alles zusammen und nach 2 Monaten überleg ich mir mal, was ich da überhaupt spiele".

Wenn du richtig übst, dann passiert das von alleine und v.a. viel effizienter.

Ich habe noch nie etwas gezielt auswendig gelernt, ich übe einfach so, dass ich weiss, was es ist.
Muss allerdings natürlich schon betonen, dass dies nicht einfach ist. Man muss sehr gut analytisch, logisch und musikalisch denken können (hat auch mit der Denkweise und viel Erfahrung zu tun) und man muss natürlich schon ein sehr gutes Gedächtnis haben. Diese Technik muss man schon lernen.

Der Trick heisst einerseits CHUNKING und andererseits LINKING.

CHUNKING bezeichnet die Methode, das zu Lernende in optimale Informations-Einheiten (Packs, eben "chunks") zu unterteilen.
LINKING bezeichnet das richtige Ablegen von Informationen im Hirn und vor allem, das wieder Finden, indem man der Information einen LINK gibt.

Diese Technik heisst Mnemonik oder Mnemo-Technik. Ähnlich funktionieren hat auch Loci-Methode, Erko-System und Major-System.

Lies diese Begriffe auf Wikipedia nach, dann weisst du, was ich damit meine.

Darum gehts eigentlich. Das gesunde Hirn vergisst generell nie etwas.
Wir finden das meiste nur nicht, weil wir nicht wissen, an welchem Ort (locus lat. = der Ort) wir es abgelegt haben.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Erstmal Danke für eure Antworten.

Ich lerne ohnehin alle Stücke, die ich erarbeite, gleich anfangs auswendig, und ich möchte meine Stücke jederzeit vortragen können, wenn ich es will, ohne dass ich dazu meine Noten dabei haben muss.
Mach ich (automatisch) genau so. Dumm ist nur, wenn man das Stück drei Monate später nicht mehr auswendig spontan spielen kann.

Ich habe noch nie etwas gezielt auswendig gelernt, ich übe einfach so, dass ich weiss, was es ist.
Muss allerdings natürlich schon betonen, dass dies nicht einfach ist. Man muss sehr gut analytisch, logisch und musikalisch denken können (hat auch mit der Denkweise und viel Erfahrung zu tun) und man muss natürlich schon ein sehr gutes Gedächtnis haben. Diese Technik muss man schon lernen.
@thepianist : Du hast doch aber auch 3 mal Musik studiert. Du hast Musiktheorie studiert, daher bist du auch in der Lage, ein Stück so auseinanderzunehmen dass du es verstehst.

Ich könnte aber selbst wenn ich es wollte, niemals so extrem viel Musiktheorie lernen, dass ich das mit solch einer Technik schaffen könnte.

Kannst du mir vielleicht verraten, seid wann du Stücke so einübst? Vielleicht erst seid dem Studium?

(Ganz nebenbei: Es wäre doch beleidigend für einen Komponisten wie Bach, als Laie zu behaupten, man wäre in der Lage seine Stücke musiktheoretisch zu verstehen.)

Mein Fazit ist ingesamt also, dass man Stücke ohne entsprechende Lerntechnik tatsächlich ab und zu wiederholen muss, damit sie im Repertoir bleiben.
 
Îch lerne auch jedes Stück, das ich spiele, auswendig, und wiederhole es natürlich öfters, damit ich es nicht vergesse. So hätte ich jederzeit ein Repertoire, das für einen ganzen Klavierabend ohne Probleme reicht. es sind jetzt zwar nicht umbedingt die schwersten Stücke, aber hier mal ein paar Sahnestückchen: Mondscheinsonate (komplett), Revolutionsetüde, Fantasie-Impromptu, Nocturno III, Terzenetüde, noch einige Chopin-Etüden, sowie manche Sachen von Rachmaninoff. Außerdem natürlich auch die Hammerklaviersonate^^

PS: Das sind die schwereren aus meinem Repertoire, der Rest ist alles ein tieferes Niveau.
 
Hallo Hacon,

ich habe vor ca. 1 1/2 Jahren glaube ich ein Stück sehr intensiv geübt. Ca. 1/2 Jahr lang. Das konnte ich dann natürlich in- und auswendig.

Dann habe ich es nicht mehr angeschaut und erst wieder vor ein paar Wochen ausprobiert, ob ich es noch kann. Ich wusste nicht mal mehr den ersten Ton. (da hat sich mein Hirn wohl nicht gemerkt, wo ich den Ton abgelegt hatte ;))
Als ich aber dann die Noten hervorgeholt hatte, konnte ich das Stück innerhalb weniger Tage wieder spielen.

Jetzt spiele ich es immer wieder mal, so 1-2 mal pro Woche. Da mache ich mit allen Stücken, die mir gefallen so. Ein grosses Repertoire habe ich noch nicht, aber ich hoffe, dass ich immer mehr ansammeln kann für den Fall das einer sagt: spiel doch mal was vor.....

Liebe Grüsse
Astrid
 
Îch lerne auch jedes Stück, das ich spiele, auswendig, und wiederhole es natürlich öfters, damit ich es nicht vergesse. So hätte ich jederzeit ein Repertoire, das für einen ganzen Klavierabend ohne Probleme reicht. es sind jetzt zwar nicht umbedingt die schwersten Stücke, aber hier mal ein paar Sahnestückchen: Mondscheinsonate (komplett), Revolutionsetüde, Fantasie-Impromptu, Nocturno III, Terzenetüde, noch einige Chopin-Etüden, sowie manche Sachen von Rachmaninoff. Außerdem natürlich auch die Hammerklaviersonate^^

PS: Das sind die schwereren aus meinem Repertoire, der Rest ist alles ein tieferes Niveau.

Wo sind denn da schwere Stücke? :confused:
 
Fantasie-Impromptu kann man ja vom Blatt spielen ;)
 
nach 2 monaten versteht sich!
 

Ja, dann schon^^
 
@ Hammerklavier:
Wann is eigetnlich dein Coming Out als großer Forums Verkackeierer / als ironisches Gewissen, des ewigen wettbewerbs?
 
O.o nächstes Treffen bin ich dabei...und da kann ichs dir ja vorspielen^^ (insofern ich komemn kann)
 
Äh, Hammerklavier:confused:
Soll das ein Witz sein?
Ich dachte zuerst ich spinn als ich deine angebliche Repertoireliste gelesen habe.
Es wäre nett, wenn du bei der Wahrheit bleiben würdest, solche Aussagen können ,wenn man sie falsch versteht, doch sehr demotivierend sein.
 
Ich spiele diese Sachen. Ich hab von einigen sogar Aufnahmen^^

Bsw. habe ich klavigen bereits eine Aufnahme des Fantasie-Impromptus gesendet.

Außerdem hat man nach langen Jahren des konsequenten Übens diese Stücke auch drauf.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
OK, wenn du das wirklich versicherst, dann glaube ich dir das du diese Sachen spielst.
Könntest du aber bitte noch einmal sagen, wie alt du bist?

Das eigentliche Problem ist, dass du sagst:
es sind jetzt zwar nicht umbedingt die schwersten Stücke
Zum einen weißt du -wenn du dich nicht gerade für Mozart persönlich hälst, was man bei dir aber schnell annimmt- dass diese Stücke sehr wohl ein ordentliches Niveau haben.

Außerdem wird dein ganzer Beitrag durch diesen Satz total ins ironische gezogen.
 
Mit diesem Satz meinte ich eigentlich die Gesamtheit meines Repertoires. Der Rest ist eher so auf dem Niveau des Säbeltanzes von Aram Chatchaturian.
 
Säbel

Mit diesem Satz meinte ich eigentlich die Gesamtheit meines Repertoires. Der Rest ist eher so auf dem Niveau des Säbeltanzes von Aram Chatchaturian.

Wenn jetzt einer glaubt, er hätte den Hammerklavier bei irgendetwas erwischt, da kann ich nu sagen, nene, so schnell kriegt ihr ihn nicht zu fassen. den selbstverständlich meint Hammerklavier mit dem Säbeltanz diese Version:

http://youtube.com/watch?v=S4EtGBekr8g

viel Spass beim Nachspielen:cool:

P.S. als nächstes folgt dann die richtige Version des berühmten Himmelfluges, allerdings macht Cziffra hier eher einen angriff eines Hornissenschwarms draus, aber faszinierend

http://youtube.com/watch?v=BjErl83_2aU
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Der Himmelschwarm ist ja der Wahnsinn. Hätte ich es nicht gehört, würde ich niemals glauben dass so was auf dem Klavier machbar ist.
Wer ist denn überhaupt der Komponist.

@Hammerklavier: Wenn du wirklich so genial klavier spielst, dann frage ich mich, warum du nicht längst schon Jungstudent bist?!

Das mit dem Säbeltanz war ja auch wieder ein gelungener Witz.
 

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