Regulierung von Flügeln vor 1945

verdi1813

verdi1813

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Hallo,

ich bin auf eine Seite gestoßen, welche eine Regulierung von Flügeln propagiert, welche bis vor dem 1. Weltkrieg üblich gewesen sein sollte:

Ko Ryoke - das andere Klavier - der Flügel

Ist da was dran? Was ist davon zuu halten? Das wäre ja ein druckpunktloses Spiel, oder?
 
boah... dann hat man 1 meter steigung am ende. :D die tatsache ist, dass die mechaniken aus dieser zeit und früher, nicht so standarisiert waren wie heute... es ist praktisch, wenn sie gaaaanz daneben ist, erst mal alles "nach dem gesetz" zu grob zu regulieren und dann gucken wie es sich tut... und je nach dem die regulierung durch änderungen so optimieren, dass sie zufriedenstellend ist...
im herbst habe ich einen bösendorfer (bj 1911) überholt... die mechanik wa ziemlich komisch... sie verlangte nach 9,5mm tiefgang und knapp 41mm steigung... anders ging es nicht... vor einem monat hat meine kollegin einen anderen bösinga gemacht, das selbe model... selbe arbeit... bj. 1912... der brauchte gute 10mm tiefgang und hat normal 45 steigung...
beide spielen sehr gut aber auch sehr unterschiedlich...

ich würde für die alte instrumente keine parametern setzen... einfach schauen wie die mechanik tut und wie man das optimale spiel rauskriegen kann...

lg
emmanuel
 
Genau :) Das ist auch der Grund, wieso ich selten nen Maß oder ne Schablone nutze...lieber gucken, fühlen, sehen und hören. Ich glaube kaum, dass das mit jedem Flügel funktioniert, was man da auf der Seite liest. So war es doch auch mit dem Horowitz Flügel...die Mechanik war von sich aus so speziell, dass man die Maße nicht auf eine andere hätte übertragen können. Herr Mohr berichtet darüber in seinem Buch bzw. Dem Hörbuch.

LG
Patrick
 
Danke für die Infos, dachte mir schon sowas. Wobei mein Bechstein von 1906 auch wenig Druckpunkt hat. Spielt aber gut.
 
Schönen Abend in die Runde!

Wir hatten das Thema bereits... https://www.clavio.de/forum/sonstiges/5560-vor-und-nachteile-des-druckpunkts.html von Haydnspaß erstellt und diskutiert.
Ich habe auch die Reguliermaße usw. aber hatte bisher noch keinen Bedarf gehabt ohne Druckpunkt zu spielen und irgendwie keine Zeit gehabt für Spielereien.
;-)

Ich schätze, dass man mit dieser Art der Regulierung zumindest ein direkteres Gefühl hat - ähnlich der Wiener Mechanik. Es ist jedoch nicht so, wie der alte Herr gemeint hatte, dass man vor 1945 immer nur so reguliert hat. Vielleicht tat er es, und ein paar andere, die umgestiegen sind von Wiener zu engl. Mechanik. :cool:

LG
Michael
 
michi? was versteht ihr unter druckpunkt? auslösepunkt oder nachdruch? und... die doppeltrepmech braucht ja nachdruck... sonst ist ja alles für den hugo...
 
Danke für die Infos, dachte mir schon sowas. Wobei mein Bechstein von 1906 auch wenig Druckpunkt hat. Spielt aber gut.

Sofern er ned trommelt spielt sich das auch recht angenehm. Wenn allerdings ein Kollege die Steighöhe auf 50mm und den Tastentiefgang auf 9,5mm einstellt und sich dann wundert warum sich die Auslösung ned gescheit richten läßt, mach ich mir schon so meine Gedanken...:D :D :D

Viele Grüße

Styx
 
michi? was versteht ihr unter druckpunkt? auslösepunkt oder nachdruch? und... die doppeltrepmech braucht ja nachdruck... sonst ist ja alles für den hugo...
Beim Druckpunkt beginnt der Nachdruck - und diese Regulationsart hat den Druckpunkt und somit den Nachdruck ausgeklammert... Man muss es halt mal probieren. Obs so schlecht zu spielen geht kann ich vorher nicht sagen, aber immerhin gibt es einige, die damit zurecht kommen.
@styx - wenn die Rep-Federn viel schwächer gestellt werden bei der esoterischen Regulationsart kann auch nichts trommeln - woher soll der Hammer die Kraft zum trommeln kriegen ;-)

LG
Michael
 
@styx - wenn die Rep-Federn viel schwächer gestellt werden bei der esoterischen Regulationsart kann auch nichts trommeln - woher soll der Hammer die Kraft zum trommeln kriegen


l

Am besten wir zwacken diese unsäglichen Federn einfach mal weg, dann machen sie keine Probleme mehr....auch diese dummen Rep. Schenkel (schon dieser frivole Ausdruck allein) - weg damit, die Hämmerchen lassen sich auch anderweitig gegen die Saiten prellen - - - ich glaube, ich bin gerade auf dem bestem Wege die Prellmechanik zu erfinden? :D :D :D :D

Viele Grüße

Styx
 
Stxy, dann denk aber auch noch an die Stoßzunge.. :D

Ich bleib da mal lieber bei meiner Patentmechanik... da gibts son Schweinkram nich...

LG
Patrick
 

Am besten wir zwacken diese unsäglichen Federn einfach mal weg, dann machen sie keine Probleme mehr....auch diese dummen Rep. Schenkel (schon dieser frivole Ausdruck allein) - weg damit, die Hämmerchen lassen sich auch anderweitig gegen die Saiten prellen - - - ich glaube, ich bin gerade auf dem bestem Wege die Prellmechanik zu erfinden?
Viele Grüße

Styx

;)

Also zunächstmal dient die Rep-Feder bei dieser Regulierart dazu, die Stoßzunge wieder in Position zu bringen. Es steht da unter Punkt 2 "Auslösung knapp" ! Wenn man bedenkt, dass die Auslösung unter Punkt 1 bereits auf 1mm gestellt wurde, kann es nur bedeuten, dass die Rep-Feder so schwach gestellt wird, dass Stoßzunge nur noch zögerlich (knapp) untergreift <- wieder so ein frivoler Ausdruck. Danach steht Stoßzungen neigen - was soll das bedeuten? Die Stoßzungenposition soll für den nächsten Regulierakt <- und wieder frivol vorbereitet werden - dabei wird nicht irgendwo an Schräubchen gedreht, sondern mit der Hand <- ich spar mir jetzt mehr dazu zum Anschlagspolster geführt - denn von alleine tut sie es vielleicht nicht mehr kräftig genug ^^ Dort wird sie dann nicht unter den Schenkel gestellt sondern ober den Schenkel <- fragt sich nun welcher Schenkel, welcher Stoß und welche Zunge sich dann genau wo befindet :D Im Punkt 4 wird wieder ganz "normal" Abnicken und Auslösen gestellt. Jetzt kommt der wesentliche Teil: Die Köpfe sollen das Hammerklotzpolster berühren. Das werde ich ihnen nicht beibringen können - allenfalls dem Stiel. Wichtig scheint das zu sein im Hinblick darauf, dass die Stoßzunge wieder den Weg unter das Röllchen findet. Nun ist das grobe Vorspiel zu Ende. Wer bis hierher gefolgt ist, dem steht ein regulatorischer Doktortitel zu.

Als nächstes sind klangliche Einstellungen zu tätigen. Es soll beim Anschlag einer Taste vom (ungefähr) halben Weg die gleiche Klangmenge (Lautstärke) ergeben, als würde man sie mit der selben Geschwindigkeit von oben anschlagen. Das erreicht man durch ändern des Auslösens... Als letzten Punkt schafft man noch Spielraum für Hindernisse - was auch immer diese sein mögen , indem man "Schnabelluft" macht.
Ich werds mal probieren!

LG
Michael
 
ich habe mir jetzt die sache näher angeguckt... hab den text unter "spieltechnik" auf der vorgeschlagenen seite gelesen... und ich muss gestehen, das klingt alles nach wiener mechanik... wie das gefühl beim spielen ist... und wie die töne "gereizt" werden...

wenn michi so lieb wäre und mal den text auch für einen klaviermacher aus wien "übersetzen" wüde, dann würde ich diese regulierung auch mal gerne ausprobieren. ich muss zugeben... ich wüsste mir mit dem obigen tex nicht weit zu helfen können...
 

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