Aufwand für Ausarbeitung/Regulierung eines Chinaflügels

Also, ich kenne da eine idyllisch gelegene, kleine lokale Klinik im Schwarzwald. Hervorragend motiviertes, immer gut gelauntes und freundliches Ärzteteam. Größere OPs werden in der Regel zur nächstgrößeren Stadt überwiesen. Aber, wenn Du vielleicht mal eine Herztransplantation brauchst, und vielleicht das Ersatzherz noch gleich mitbringen kannst, werden die es Dir sicher mit Begeisterung einsetzen und dabei auch nicht auf die Uhr schauen, ob vielleicht Überstunden anfallen. Wer zeigt nicht gerne, was er kann? :D


Übrigens: Warum üben wir Klavierspieler eigentlich ständig ? Wäre doch viel besser, nur an Weihnachten zu spielen, dann sind alle auch überrascht, was wir dann herzeigen können ! :)

Gruß
Rubato
 
Ich hätte keine Lust mir einen Flügel bauen zu lassen, den ich dann abnehmen muss. Weiß ich vorher, ob mir genau der dann gefällt?
Was mach denn dann, wenn ich >50 TEUR ausgegeben habe und der isses einfach nicht...:confused:

Ich wollte auch eigentlich einen Flügel mit Schriftzug an der Seite. Ist aber ebenfalls Sonderbestellung und den hätte ich dann auch nehmen müssen.

Ich will probieren, überlegen, probieren....

...und dann irgendwann sagen: "Den bitte einpacken" :D
 
Ich hätte keine Lust mir einen Flügel bauen zu lassen, den ich dann abnehmen muss. Weiß ich vorher, ob mir genau der dann gefällt?
Was mach denn dann, wenn ich >50 TEUR ausgegeben habe und der isses einfach nicht...:confused:

Ich wollte auch eigentlich einen Flügel mit Schriftzug an der Seite. Ist aber ebenfalls Sonderbestellung und den hätte ich dann auch nehmen müssen.

Ich will probieren, überlegen, probieren....

...und dann irgendwann sagen: "Den bitte einpacken" :D


Machst Du das auch mit einem Haus, das man Dir nach speziellen Plänen baut?

"Baut mir mal acht davon nebeneinander! Dann probiere ich die alle aus.. Und das schönste von denen kaufe ich dann.. versprochen..." (erst..)
;-)

Ich hatte mal das (mental-emotional leicht durchwachsene) Vergnügen, einen sogenannten "kleinen" großen D-Flügel zu spielen. Der steht unter den uralten Instrumenten im Saal des Deutschen Museums in München und zieht all die an, die spielen wollen, das auch dann (nach freundlichem Fragen) dürfen, wenn sie sonst keinen stören. (Gelegentlich wird dort konzertiert, oder für Konzerte auch geübt..)

Tatsächlich: die "große Stimme", die man bei einem Konzertflügel erwartet, wies diese scheue schwarze Lady nicht auf. Der schönen Diva mangelte es an der großen hoch trainierten Stimme. Ein feiner Flügel, Optik, Haptik, alles fein. Klang auch ganz ordentlich. Es machte große Freude, den zu spielen. Aber er sang nicht so richtig.

So ist das: die Instrumente sind "auf Spannung" gebaut, und wesentlicher Werkstoff ist Holz, ein Naturprodukt, dem es in bestimmten Facetten an der "Reproduzierbarkeit" mangelt. Der Qualitätstechniker sagt oder murmelt dann scheu etwas von "Inkonsistenz" und "chi-Varianz"..

Der Positivist spricht von "Persönlichkeit". Diese Flügel-Lady ist eine mit Burkha. Ihre Schönheit wird auf immer verhüllt sein, anzunehmen.

Vermutung: der D-Flügel war im Hamburger Auswahlsaal lange stehengeblieben, keiner erbarmte sich seiner. Irgendwann muss es wer Mächtiger leid gewesen sein - und stiftete den Flügel dem Museum.

Aber diese Mentalität des Immer-Auswählen-Wollens.. Teil der vollkrass materiell verpolten Welt.. ;-) So kommt man niemals zu SEINEM Eigenbau. Ich fahre nun einen Oldie, mit Stern. Etwas ganz Schreckliches: ein Unikat. Was "so" niemals die Heiligen Hallen der Fabrik in Sindelfingen verließ. In dem Motor-Compartment, in dem mal 221 PS eines Vau-Achtzylinders steckten, steckt nun an Pferdchen noch die Hälfte - und treckert. Ein Sechszylinder-Diesel, aber mit dem geht es auch voran.

Das muss man machen, das muss man gut finden, dafür muss man sich sehr bewusst entscheiden: ausprobieren ist erst hinterher.

Wenn einer einen weißen Konzerter bestellt, muss er den auch abnehmen. Oder er guckt sich viele schwarze an, sagt: DEN will ich - und macht ihn mir weiß. (Und ich zahle das..)
 
So ganz versteh ich die Message nicht, sorry...;)

Die Individualisierung bei einem für mich gebauten Flügel besteht ja nur in optischen Besonderheiten wenn überhaupt gewünscht. An der Technik ändert sich ja nichts. Trotzdem schreibst Du selber, daß bestimmte Flügel aufgrund des Naturmaterials es eben einfach nicht bringen. Warum sollte man dieses Risiko eingehen? Nur damit man jedem erzählen kann: "Der wurde NUR FÜR MICH gebaut!" Er klingt zwar nicht, aber was solls....
 
So ganz versteh ich die Message nicht, sorry...;)

Die Individualisierung bei einem für mich gebauten Flügel besteht ja nur in optischen Besonderheiten wenn überhaupt gewünscht. An der Technik ändert sich ja nichts. Trotzdem schreibst Du selber, daß bestimmte Flügel aufgrund des Naturmaterials es eben einfach nicht bringen. Warum sollte man dieses Risiko eingehen? Nur damit man jedem erzählen kann: "Der wurde NUR FÜR MICH gebaut!" Er klingt zwar nicht, aber was solls....

Ich habe z.b. einen Flügel, der vom seinerzeitigen Besitzer der Firma Bösendorfer für seinen besten Freund gemacht wurde. Er ist außerordentlich gut gelungen. Bis in die 60er Jahre wurden Flügel nur auf Bestellung gemacht. Man hatte etwa 1 Jahr zu warten bis man seinen Flügel bekam. Auch wurde nicht jedermann beliefert soweit ich informiert bin. Das ging soweit, dass beispielsweise Peter Alexander in seinen Jugendjahren, als er noch nicht so berühmt war keinen Flügel bekam, weil er darauf nur "lumpigen Jazz" spielen würde.

LG
Michael
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich würde mir liebend gerne einen Flügel extra für mich bauen lassen, von Leuten die ihr Handwerk beherrschen und die nicht bereits in lähmende Routine verfallen sind,
sondern die sich darüber freuen wieder zeigen zu dürfen, was sie können.
Das ist es, was eine Manufaktur von einer Fabrik unterscheided, und hoffentlich bleibt uns das erhalten.

Das gleiche gilt meiner Meinung nach für eine Klinik, denn auch die ist im besten Falle eine Manufaktur und keine Fabrik.

Grüße

Jörg

Fahr mal in die " Manufaktur" Feurich und lass Dir von Leuten die ihr Handwerk verstehen und sich darüber freuen was sie können, zeigen wie Flügel gebaut werden - würde mich freuen wenn Du dort überhaupt jemanden antriffst.
 
Wie sich die Zeiten ändern: Heute sind die Hersteller froh, wenn sie ihre Flügel überhaupt verkaufen können :-)

Die 50er-60er Jahre waren natürlich auch besondere Jahre, da nur wenig Material vorhanden war.

Dann kamen auch die Japaner im großen Stil, die in Europa und USA ihre Flügel natürlich nicht auf Vorbestellung verkaufen konnten.

Die Zeiten ändern sich: Flügel gibt es nun genug - Das Geld wahrscheinlich bald nicht mehr (?) :-(

Shigeru
 
Die Sache mit Flügeln auf Bestellung kann aber ja wohl nur für Bösendorfer Geltung gehabt haben.
 

Es steht ja jedem frei sich "seinen" Flügel extra bauen zu lassen. Wenn es dann ein tolles Instrument wird, umso besser.

Wenn man den Traumklang einfach bestellen und sicher bauen kann, warum gibt es dann Flügel die einfach nicht "ausgesucht schön" :D klingen? Werden die absichtlich schlecht gebaut?
 
Die Feurichs aus Gunzenhausen habe ich noch nicht gespielt, allerdings äußere ich mal folgende Theorie (keine Schusswaffen hierrauf, nur die unschuldigen Gedanken eines kleinen Jungen): Sämtliche handgemachten deutschen Feurich-Instrumente, die mir unter die Finger geraten sind, waren beeindruckend in ihrer Leistung, schön in der Verarbeitung und klangstark im... Klang. Wo auch sonst. Ich nehme an, dass eine gewisse Garantie darauf besteht, nicht Garantie im wirtschaftlichen, sondern im ideellen Sinne, dass auch heutzutage von diesen Handwerkern hergestellte Instrumente diese ideale noch widergeben. Die Fabrikprodukte von Feurich by Wendl&Lung stehen da gar nicht zum Vergleich, ein Feurich made in Gunzenhausen ist hoffentlich noch das, was Feurich auch in Langlau und Leipzig war.
Folglich erhält man bei der "Bestellung" ein qualitativ hochwertiges Instrument, der Klang ist eben grade so vortrefflich, wie er nunmal ist, und da haben die alten Feurichs sehr viel zu bieten, nur das Aussehen ist den eigenen Wünschen unterworfen. Vielleicht kann man ja den Klang durch die Optik ändern. Bspw "ich hätte gerne einen Flügel aus Gummi" damit er im Diskant ein bisschen nach Quietscheente klingt...
Die Namensgebung, so war doch landsläufig verbreitet, lautete von da an "Feurich" für die Einwanderer und "Feurich made in Gunzenhausen" für die Deutschen... Vielleicht wird das dann genauso hübsch wie das dezente "Leipzig" unter dem Blüthner Schriftzug...

Hab ich irgendwem geholfen? Ich denke nicht. Aber wenn ich das Geld hätte - ich würde vertrauen in Feurich setzen und mir einen hübschen selbst designten Flügel bauen lassen :)



Liebste Grüße,
Tarchen

P.S.: Julius Feurich wurde doch schon anfangs verwendet, zu den Leipziger Zeiten!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich glaub ich schick denen schon mal meine Kontonummer für die Provision.

Bei dem Hype für bestellte, in der Manufaktur gefertigte Flügel, den ich hier losgetreten habe.;)
 
Ein Flügel ganz nach meinen Wünschen war schon immer mein... Wunsch. Was auch sonst -.-
Und mal ehrlich, wer träumt nicht davon, einen Flügel zu haben, der so aussieht, wie man es selbst individuell am schönsten findet? ... Abgesehen von denen, die meinen, dass nur schwarz, gradlienig und hässlich langweilig das einzig wahre ist. Und unkreative Leute mal ausgenommen. Ein Flügel muss nun wahrlich nicht aus Glas sein, und genauso wenig muss er 4 meter lang sein, aber doch, eine persönliche Note soll das Instrument fürs Leben haben. Wie viel das wohl kostet, sich einen blass weißen Flügel mit Chippendale-Beinen und Rosenranken-Ornamenten erstellen zu lassen? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass er auch gut klingt, oder so, wie man es möchte? Da sucht man sich eine Marke aus, deren Klang MEISTENS gefällt. Beispielsweise Steinway! Der Klang gefällt mir nie. Da kann man also nichts mit richtig machen. Im Gegenzug Bösendorfer - die drei Bösendorfer, die meine Klimperhände angetatscht haben, waren grandios. Ebenso mit Feurich.
Ich denke, das ist kein Hype, eher ganz natürlich :) so wie die Frauen zum Ball sich hin und wieder ein Kleid anfertigen lassen, oder die Herren einen Anzug scheidern. Das absolute, das schönste von allem gibt es nun mal nicht von der Stange. Und auch ein maßgeschneiderter Anzug KANN eine kratzende Naht haben - das kommt aber doch eher selten vor, wenn der Schneider sein Handwerk versteht :)

Allerliebste, noch liebere Grüße :)
Tarchen
 

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