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		Es widerstrebt mir, auch die schrägste moderne Komposition als hässlich zu bezeichnen. Sie ist sicher nicht schön im konventionellen Sinn. Genauso geht es mir mit Bildern oder Literatur. Hässlich ist das Dumme, nie das Intelligente, Ideenreiche.
Was wäre das also, Kunst, die uns abstößt, abstoßen will?Kunst, die häßlich sein will.
	
			welche "häßliche" Musik kennt ihr, die dennoch nach Euerem Empfinden von "hoher Qualität" ist?
wie wäre es mit schwarzer Romantik a la Schauerromane oder Berlioz fantastique?Was wäre das also, Kunst, die uns abstößt, abstoßen will?
Ist Hässlichkeit dabei ein Selbstzweck? Sicher nicht.
Aus dem Bereich der Musik gilt das vielleicht für Strawinsikis Frühlingsopfer.
Kann ich nicht nachvollziehen. Mir gefällt das ausserordentlich gut. Da müsste ja Zapps Musik auch hässlich sein.
Das ist historisch gesehen sicher ein bedeutender Moment der Entwicklung von der "erhabenen Klassik" oder dem Klassizismus zu einer neuen Ästhetik. Soll nicht auch Paganini sein Image als Teufelsgeiger bewusst durch seine körperliche Hässlichkeit gesteigert haben?schwarzer Romantik a la Schauerromane oder Berlioz fantastique?
 Das jetzt rein subjektiv. Oder mögt ihr etwa seine „Symphonie fantastique“? 
Ich mag Berlioz seltsamerweise auch nicht. Ist aber komischerweise bei Schumann auch so.Das ist historisch gesehen sicher ein bedeutender Moment der Entwicklung von der "erhabenen Klassik" oder dem Klassizismus zu einer neuen Ästhetik. Soll nicht auch Paganini sein Image als Teufelsgeiger bewusst durch seine körperliche Hässlichkeit gesteigert haben?
Merkwürdigerweise gehört Berlioz zu den von mir weniger geschätzten Komponisten. Er hat etwas .... Abstoßendes!Das jetzt rein subjektiv. Oder mögt ihr etwa seine „Symphonie fantastique“?
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Für sein "Genuß"-Mantra gilt dasselbe.Vielleicht ließe er sich doch noch retten, wenn Dreiklang bereit wäre, auf das Vorbringen seines Schönheits-Mantras bei jedem Beitrag von anderer Seite zu verzichten.
Mozarts "Dorfmusikantensextett" ist das erste mir bekannte Werk, das bewußt mit Tonsatz-, generell mit Kompositionsfehlern (falsche Phrasenlängen, unpassende Modulationen) arbeitet. Wenn es vielleicht nur als ein musikalischer Scherz gedacht war, so gebührt Mozart das Verdienst, als erster den Kunst-Fehler in ein Ausdrucksmittel verwandelt zu haben.Sollten wir die Frage vielleicht einmal anders stellen: welche "häßliche" Musik kennt ihr, die dennoch nach Euerem Empfinden von "hoher Qualität" ist?
Oder mögt ihr etwa seine „Symphonie fantastique“?

Doch natürlich.Messen kann man da gar nichts, zumindest nicht absolut. Wie soll das gehen? Dann könnten wir ja jedes Stück durch den Computer jagen und bekämen am Ende eine zuverlässige, quantifizierte Qualitätsangabe.
Das geht nicht!

Man kann meiner Meinung nach Musik nicht unabhängig von der Intention oder der Idee des Komponisten Bewerten.
Ich würde mich also als erstes fragen: Was ist die Idee dahinter, was hat sich der Komponist dabei gedacht, was will er erreichen? Ist der musikalische Gedanke dahinter beliebig, innovativ, nachvollziehbar...
Erst dann kann ich mir ansehen, wie kunstvoll diese musikalische Idee umgesetzt wurde.
Wenn man hohe Qualität im rationalen Sinne feststellen kann, dann kann man sie auch auf irgendeine Art bestimmen/messen.Kurz gesagt: Wer versucht, Qualitätskennzahlen für Musik zu ermitteln, wird scheitern. Dennoch gibt es hohe Qualität in der Musik.
Möchte ich das ermitteln, muss ich den musikalischen Gedanken der Umsetzung gegenüberstellen was ich dann basierend auf dem jeweiligen musikalischen Gedanken bewerten kann. Dabei kommt aber nie ein absoluter Wert raus.
Will sie denn hässlich sein oder Hässlichkeit nur ausdrücken?
Kann Kunst selbst überhaupt [...] hässlich sein?
Wiki schrieb:Hässlichkeit ist ein wertender Begriff für ein als abstoßend angesehenes Merkmal, welches sich bei Personen auf Aussehen und Charakter, aber auch auf Kunstwerke und Gegenstände beziehen kann. Sie wird durch das subjektive Empfinden einer Person, Kultur bzw. durch eine Zeitepoche definiert und ist das Gegenteil von Schönheit.
Ich sehe keinen Grund warum man die Prozesse der Qualitätsbestimmung nicht auch auf Musik anwenden kann. Allerdings kann man damit selbstverständlich keine subjektiven Dinge, wie Schönheit, Hässlichkeit, Genialität, .. bestimmen, sondern nur rationale Dinge, aber das spiegelt der Begriff Qualität ja wieder.
Aber eins ist mMn klar, eine rationale Qualitätsanalyse, wird zu keiner künstlerischen oder gesellschaftlichen Relevanz führen. Sie kann höchstens zu einer zusätzlichen, rationalen Betrachtung eines Werkes benutzt werden.
Oh ja, das heißt noch einen Schritt zurück: Wir müssten erst den Begriff Qualität im Kontext von Kunst abgrenzen und definieren.Nun, da vertrittst Du einen radikal verengten, naturwissenschaftlichen Qualitätsbegriff.
Und wo jetzt sind die schaffenden Künstler hierzu?Beispiele: die halbverrottete Maus im Keller, das zerschellte Marmeladeglas am Boden, der verdorbene Joghurt im Kühlschrank... das ist "häßlich"... würde ich sagen...


"Qualität" meint im übrigen nur "Beschaffenheit"
Wiki schrieb:a) neutral: die Summe aller Eigenschaften eines Objektes, Systems oder Prozesses
b) bewertet: die Güte aller Eigenschaften eines Objektes, Systems oder Prozesses