Programm/Reihenfolge für kleines Sommer-Hauskonzert

P

pianovirus

Guest
Im Frühsommer wollte ich mal wieder einen kleinen musikalischen Abend für ein paar Kollegen und Freunde machen, diesmal einfach ganz entspannt bei mir zu Hause. Die meisten der Leute kennen allerdings leider kaum klassische Musik. Dementsprechend sollte auch das Programm beschaffen sein, hauptsächlich kürzere (mit einer Ausnahme) und eingängige Stücke (die ich aber alle auch selbst liebe), von denen manche auch an klassikferne Ohren gedrungen sein dürften :)

Das Programm unten dauert eine gute Stunde ohne Pause (Leerzeilen = kleine Applauspausen) und es hätte den Vorteil, dass bis auf die Berceuse, die ich gerade übe, kein für mich neues Stück dabei ist.

Ich würde mich freuen, ein paar Meinungen zu diesem Programm und vor allem zur Reihenfolge der Stücke (gerne auch alternative Reihenfolgen) zu hören! Auf Spott über die Potpourriauswahl mache ich mich schon mal gefasst... :oops:

2' Schumann von fremden Ländern und Menschen
4' Mendelssohn Lied ohne Worte 19/1
4' Beethoven Pathétique 2. Satz

3' Bach-Siloti Prélude
4' Rachmaninov Prélude cis-Moll
4' Schumann Romanze 2
3' Chopin Etüde 25/12

6' Schubert-Liszt Ständchen
1' Brahms Walzer As-Dur
5' Liszt Liebestraum
6' Liszt Rigoletto
4' Chopin Souvenir de Paganini

10' Chopin Ballade 1
4' Chopin Nocturne 9/2
2' Schubert-Strauß Kupelwieser-Walzer
4' Chopin Berceuse
 
Ich finde auch, dass dein Programm für Zuhörer geeignet ist, die kaum Klassik hören.
Wann findet es denn statt (Monat)?
LG,
NaMu
 
ich denke auch, dass das Programm für den anvisierten Zweck sehr gut geeignet ist. Allesamt Ohrschmeichler!
Wenns dazu jetzt noch Schnittchen und Cocktails gibt, wird der Abend perfekt.
(Mit wär ein frisch Gezapftes allerdings lieber)

Herzliche Grüße,

Wolf
 
Lieber pianovirus,

grundsätzlich ein schönes Programm!!! Natürlich recht romantisch! :floet: :D Die Reihenfolge gefällt mir auch. Ich frage mich aber, ob man nicht Leute unterschätzt, die selten bis nie klassische Musik hören. Sollte man nicht etwas mehr Abwechslung hineinbringen, um gerade solchem Publikum die Bandbreite klassischer Musik zu zeigen? Es kann durchaus sein, dass manche sich eher von Bach oder Beethoven oder sogar Neuer Musik angesprochen fühlen. Du könntest also den Fokus so lassen, wie er jetzt ist, aber z.B. dein Cis-Dur-Präludium und Fuge aus dem WK hinzunehmen. Oder auch den ersten Satz der Pathetique statt dem zweiten. Oder Debussy. Oder ein kleines Stückchen Neuer Musik.

So ein klitzekleines bisschen Musikerziehung kann ja nicht schaden, quasi über die Hintertür. Es ist immer eine super Chance, wenn man unerfahrenes Publikum vor sich hat und da finde ich es toll, wenn das ganze Spektrum angesprochen/gehört wird, so dass jeder die Chance hat, etwas für sich zu finden (es ist nicht gesagt, dass Klaviermusik der Romantik automatisch bei jedem gut ankommt).

Schön ist auch, ein bisschen zu moderieren, was allerdings anstrengend ist. Aber gerade unerfahrenes Publikum findet so etwas oft sehr gut - nur müsstest du dann das Programm kürzen.

Viel Spaß und Erfolg!!! Und überhaupt: wie geht es dir in der neuen Umgebung und mit dem neuen KL?

chiarina
 
Hallo Virus,

viel Erfolg schonmal bei deinem Hausabend. Etwas viel Chopin vielleicht? Und kein Mozart.. dabei gibt es von dir doch das wunderbare Voi Che Sapete.
Und ich schließe mich an.. etwas Moderation und Hintergrund ist immer schön.
Gruß
Netti
 
Lieber pianovirus,

hast Du schon an eine Zugabe gedacht? Mir fällt da was ein.... Fängt mit "C" an und hört mit "ine" auf (mehr will ich mal hier nicht verraten), und würde Dir ganz sicher tosenden Schlussapplaus bescheren.....:D

Beste Grüße
gubu
 
Hi Pinaovirus, ich schließe mich Chiarina an, würde das aber nicht "Erziehung" bezeichnen. Ich gehöre definitiv zu Deiner Zielgruppe - und da möchte ich nach so einem Abend neben der "Erfüllung" einer Erwartungshaltung auch überrascht werden, möchte Dinge hören (und erklärt bekommen?), die ich noch nie gehört habe. Und meist sind das dann die Stücke, die mich tagelang "verfolgen" und zu einem CD-Kauf führen. In jeder Gruppe sollte ein solcher "Wachrüttler" versteckt sein.

finde ich es toll, wenn das ganze Spektrum angesprochen/gehört wird, so dass jeder die Chance hat, etwas für sich zu finden (es ist nicht gesagt, dass Klaviermusik der Romantik automatisch bei jedem gut ankommt).
Schön ist auch, ein bisschen zu moderieren, was allerdings anstrengend ist. Aber gerade unerfahrenes Publikum findet so etwas oft sehr gut - nur müsstest du dann das Programm kürzen.
100% Zustimmung!
 
Ihr Lieben,

vielen Dank für die Rückmeldungen! NaMu, es gibt noch keinen Termin, aber ich werde dann beizeiten auch mal die Stuttgarter anfragen. Und Rodine, Du wärest natürlich auch aus der Ferne herzlich willkommen, wobei ich dann aber endlich einen französischen Clavicenisten ins Programm nehmen wollte! ;)

Wenns dazu jetzt noch Schnittchen und Cocktails gibt, wird der Abend perfekt. (Mit wär ein frisch Gezapftes allerdings lieber)

Genau so ist das gedacht, lieber Wolf! Und an der Hopfenkaltschale wird es auch nicht scheitern :)

Sollte man nicht etwas mehr Abwechslung hineinbringen, um gerade solchem Publikum die Bandbreite klassischer Musik zu zeigen? Es kann durchaus sein, dass manche sich eher von Bach oder Beethoven oder sogar Neuer Musik angesprochen fühlen. Du könntest also den Fokus so lassen, wie er jetzt ist, aber z.B. dein Cis-Dur-Präludium und Fuge aus dem WK hinzunehmen. Oder auch den ersten Satz der Pathetique statt dem zweiten. Oder Debussy. Oder ein kleines Stückchen Neuer Musik.

Das ist eine gute Frage, chiarina...Eigentlich hatte ich gar nicht vor, die Bandbreite klassischer Musik anzudeuten, denn ich möchte ja gar keine Musikerziehung betreiben, sondern einfach nur einen netten Abend gestalten. Aus dem selben Grund wollte ich auch nicht moderieren - die Musik soll ganz für sich selbst sprechen können. Und nicht zuletzt muss ich zugeben, dass ich eigentlich auch selbst mal Lust auf einen ganz ungeniert romantischen Romantik-Abend verspürt habe :oops:

Aber ich werde doch noch mal in mich gehen und diesen Tipp von Dir und anderen überdenken...Suggestion Diabolique würde sich sicher sehr gut nach dem Liebestraum machen :D

hast Du schon an eine Zugabe gedacht? Mir fällt da was ein.... Fängt mit "C" an und hört mit "ine" auf (mehr will ich mal hier nicht verraten)

Jaja, spotte nur, lieber gubu!! (ich bin ja selbst schuld). Ein Kollege hatte mir dieses Opus übrigens schon ans Herz gelegt, nicht ohne einen Hinweis auf mein völlig falsches Repertoire (mann ahnt vielleicht, welche Art Gebrauchsmusik er da im Sinn hatte). Aber ich hoffe, wenn ich jemals klavierspielenderweise an eine "ine" geraten sollte, wird sie eher auf den Vornamen "Ond" oder "Cava" hören!!!!
 
Hallo fisherman und Friedrich,

ich habe Eure Antworten erst nach Abschicken des Beitrags gesehen - danke!

Hi Pinaovirus, ich schließe mich Chiarina an, würde das aber nicht "Erziehung" bezeichnen. Ich gehöre definitiv zu Deiner Zielgruppe - und da möchte ich nach so einem Abend neben der "Erfüllung" einer Erwartungshaltung auch überrascht werden, möchte Dinge hören (und erklärt bekommen?), die ich noch nie gehört habe.

Ich hatte bei chiarinas Antwort sogar an Dich gedacht, fisherman, weil Du ja öfter geschrieben hast, dass Dir Bach lieber ist als die Romantiker (außer wenn die Hélène spielt, dann scheint alles super zu sein ;)

Hast Du angesichts der Zielgruppe erwogen, vielleicht eine Art Gesprächskonzert daraus zu machen?

Das wollte ich, wie ich oben geschrieben habe, eigentlich vermeiden. Bei einem Pop-, Rock- oder Jazzkonzert gibt es ja auch keine begleitende Infoveranstaltung! Aber natürlich ist das reine Geschmackssache...
 
[Gesprächskonzert]

Das wollte ich, wie ich oben geschrieben habe, eigentlich vermeiden. Bei einem Pop-, Rock- oder Jazzkonzert gibt es ja auch keine begleitende Infoveranstaltung! Aber natürlich ist das reine Geschmackssache...

Ich war vor einem Monat genau in derselben Situation und habe mich für das Moderieren entschieden. Das ist beim Publikum sehr, sehr gut angekommen. Direkt nach dem Konzert und auch teilweise noch Tage später habe ich viele positive Rückmeldungen bekommen. Grundtenor war, dass die Zuhörenden wirklich neues gelernt hätten, die Musik jetzt viel interessanter finden, "echt was rübergekommen ist", etc.

Ich denke, mit ein paar grundlegenden Hinweisen ist da viel geholfen. Natürlich keine Musiktheorievorlesung.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Das wollte ich, wie ich oben geschrieben habe, eigentlich vermeiden. Bei einem Pop-, Rock- oder Jazzkonzert gibt es ja auch keine begleitende Infoveranstaltung! Aber natürlich ist das reine Geschmackssache...
NIcht ganz richtig, Deine Schlussfolgerung. Bei einem JazzKONZERT erwarte ich keine Moderation, aber wenn ein Freund abends einen Teil des Köln Concerts zum Besten gibt, dann ist es sehr auflockernd und erfrischend, wenn er z.B. erzählt, wie damals diese Einspielung von Keith Jarrett entsatnden ist, oder dass der KJ ziemlich krank ist oder sonstwas. Bloß keine Musiktheorie!!! Anekdötchen - Partytalk, sowas wollen die Leute mitnehmen (und vor anderen brillieren). "Stell Dir vor, der alte Bach hat das gar nicht komponiert, der hats nur für Klavier umgeschrieben - der faule Hund ;-). Ich bin davon überzeugt - Deine Gäste werden es lieben!!!! Das macht alles lockerer - den Pianisten wie die Gäste. Und nimmt den Ruch des "Bildungs/Kulturabends, bei dem man konzentriert, mit verklärtem Gesicht lauschen muss (nicht husten darf!) und an den richtigen (!!!) Stellen zu klatschen hat.

PS. Helène gut, alles gut ;-)
 
Mir kommt das Programm ziemlich umfangreich vor. Einem Publikum, das Klassik nicht gewohnt ist, könnte das sehr lang werden. Da hilft es auch nichts, wenn die einzelnen Stücke kurz sind. Eine ganze Reihe von Kurzfilmen kann einem auch zu lang werden. Hast du denn schon Erfahrung mit solchen Hauskonzerten?
Gerade wenn du noch ein paar Sachen über die Stücke oder die Komponisten erzählen willst, würde ich kürzen. Z.B. würde ich die Berceuse dem Nocturne vorziehen (ist ja selbst wie ein Nocturne), ebenso würde ich den Liebestraum weglassen (zumal nach dem schmalzigen Brahms Walzer). Die Rigolettoparaphrase bietet da einfach mehr.

Eine anderer Punkt ist, dass du am Anfang nur langsame Stücke hast. Da kann auch die Zeit lang werden.

Das sind meine persönlichen Anmerkungen. Ich habe keine Ahnung, wie musikbeflissen deine Zuhörer sind oder wie die Atmosphäre sein wird. Ich habe mich bei meiner Kritik ein bisschen am worst case orientiert. :)

lg marcus
 
Lieber Pianovirus,

das ist wirklich ein sehr schönes Programm und könnte sicher so stehen bleiben, ich hätte trotzdem ein paar Ideen für dich, die natürlich Geschmackssache sind.

Bei der ersten Hälfte würde ich statt dem zweiten, den dritten Satz der Pathétique vorschlagen, der würde sicher gut ankommen.

Bei der zweiten Hälfte würde ich die letzten beiden Blöcke tauschen. Ich persönlich mag es nicht, wenn ein Konzert mit einem Stück wie der (natürlich wunderschönen) Berceuse endet, da ich zum Schluss noch mal vom Hocker gerissen und nicht ins Bett gebracht werden möchte. Für ein solches Finale ist die sehr effektvolle Rigoletto-Paraphrase ideal. Der Paganini macht sich wunderbar zwischen Brahms und Liszt. Ich würde die letzten beiden Blöcke daher so gestalten:

10' Chopin Ballade 1
4' Chopin Nocturne 9/2
2' Schubert-Strauß Kupelwieser-Walzer
4' Chopin Berceuse

6' Schubert-Liszt Ständchen
1' Brahms Walzer As-Dur
4' Chopin Souvenir de Paganini

5' Liszt Liebestraum
6' Liszt Rigoletto

Falls du noch auf der Suche nach einer Zugabe bist, möchte ich dir die Etüde op.4 Nr.3 von Karol Szymanowski ans Herz legen. Wenn du dann noch mit dessen Präludium op.1 Nr.5 abschließt... hach… :floet:

Viele Grüße und viel Erfolg!

P.S.: Kein Thalberg? :(
 
Danke sita und fisherman fürs nochmalige Plädoyer für ein paar Anekdoten! Ich werde mal überlegen, ob mir ein paar Stichworte einfallen (wenn ja, dann werde ich nochmal speziell dazu um Feedback bitten). Danke auch .marcus. und Troubadix für das Schildern Euer Eindrücke! Vielleicht ist das Programm wirklich zu lang für den Anlass...

Ich mache jetzt mal einen radikalen Alternativvorschlag mit weniger Stücken und vielleicht mehr Abwechslung (hier hätte ich glaube ich auch ein paar Anekdoten für alle Stücke). Wie findet Ihr diesen Vorschlag im Vergleich zum ersten? (für Eilige und Argumentationsunwillige: ein "Like" unter diesem Beitrag würde ich so interpretieren, dass dieses Programm hier besser gefällt als das erste :) )

4' Chopin Souvenir de Paganini
4' Mozart-Thalberg Voi Che Sapete
6' Schubert-Liszt Ständchen

10' Chopin Ballade 1
4' Chopin Berceuse

6' Grünfeld Fledermaus
6' Glinka-Balakirev Lerche
6' Liszt Rigoletto

(Zugabe: 2' Schubert-Strauß Kupelwieser-Walzer)
 
Das ist eine gute Frage, chiarina...Eigentlich hatte ich gar nicht vor, die Bandbreite klassischer Musik anzudeuten, denn ich möchte ja gar keine Musikerziehung betreiben, sondern einfach nur einen netten Abend gestalten. Aus dem selben Grund wollte ich auch nicht moderieren - die Musik soll ganz für sich selbst sprechen können. Und nicht zuletzt muss ich zugeben, dass ich eigentlich auch selbst mal Lust auf einen ganz ungeniert romantischen Romantik-Abend verspürt habe :oops:


Lieber Pianovirus,

ich befürchte, meine "Musikerziehung" war ziemlich humoristisch gemeint! :D Trotzdem steckt ein wahrer Kern darin - es muss wohl das Lehrergen sein! :p

Ich habe einfach die Erfahrung gemacht, dass ein kontrastreiches Programm oft gut ankommt. Aber es gibt auch Abende, wo alle Nocturnes von Chopin gespielt werden und ich finde, du solltest dir genau den Abend gönnen, den du haben willst!!! Einen ungeniert romantischen Romantik-Abend eben!!! :) Und wenn du keine Lust auf Gesprächskonzert hast, mach es nicht!

Dein kürzeres Programm finde ich gut! Allerdings würde ich den Chopin-Teil (Ballade, Berceuse) an den Anfang setzen. Außer du fühlst dich damit nicht gut, weil die Berceuse noch recht neu ist, wenn ich das richtig mitbekommen habe.

Liebe Grüße

chiarina
 
Ich habe einfach die Erfahrung gemacht, dass ein kontrastreiches Programm oft gut ankommt. Aber es gibt auch Abende, wo alle Nocturnes von Chopin gespielt werden und ich finde, du solltest dir genau den Abend gönnen, den du haben willst!!! Einen ungeniert romantischen Romantik-Abend eben!!! Und wenn du keine Lust auf Gesprächskonzert hast, mach es nicht!
Wichtige Frage, Pianovirus: Für wen ist der Abend? Für Dich? Für Deine Gäste? Was ist das Ziel? Kontemplation? Spass? Erfüllung? Gänsehaut? Die Frage nach dem "Was?" ist die letzte, die man sich stellt, wenn man etwas bewirken will.
 
ich befürchte, meine "Musikerziehung" war ziemlich humoristisch gemeint! :D

Meine auch! :)

Ich habe einfach die Erfahrung gemacht, dass ein kontrastreiches Programm oft gut ankommt. Aber es gibt auch Abende, wo alle Nocturnes von Chopin gespielt werden und ich finde, du solltest dir genau den Abend gönnen, den du haben willst!!! Einen ungeniert romantischen Romantik-Abend eben!!! Und wenn du keine Lust auf Gesprächskonzert hast, mach es nicht!

Ich denke ja, dass eigentlich fast jede Programmgestaltung glücken kann, wenn man selbst voll dahinter steht, und wenn das ganze nicht nur gut gedacht, sondern auch gut gemacht ist. Aber gerade deshalb habt ihr mich nochmal ins Nachdenken gebracht, weil ich "Gesprächskonzert" eben immer sehr in die Volkshochschul-Ecke abgestellt habe. fisherman, Du und andere haben damit aber wohl etwas anderes, Unterhaltsameres gemeint, und das könnte, wie fisherman schrieb, einen Abend sogar auflockern, gerade wenn es für Leute vielleicht ungewohnt ist, eine Stunde still zuzuhören!

Dein kürzeres Programm finde ich gut! Allerdings würde ich den Chopin-Teil (Ballade, Berceuse) an den Anfang setzen.

Das ist eine gute Idee, gleich mit der Ballade anzufangen!

Zitat von fisherman:
Wichtige Frage, Pianovirus: Für wen ist der Abend? Für Dich? Für Deine Gäste? Was ist das Ziel? Kontemplation? Spass? Erfüllung? Gänsehaut? Die Frage nach dem "Was?" ist die letzte, die man sich stellt, wenn man etwas bewirken will.

Zitat von Direktor:
Ich wünschte sehr der Menge zu behagen,
Besonders weil sie lebt und leben läßt.
Die Pfosten sind, die Bretter aufgeschlagen,
Und jedermann erwartet sich ein Fest.

Der Abend sollte natürlich für alle sein! Wenn es mir nichts geben würde, würde ich es nicht machen wollen, und wenn ich nicht hoffte, dass es den Zuhörern etwas geben könnte, würde ich sie nicht zum Zuhören verdonnern wollen! Was könnte es den Zuhörern geben? Nun ja, im schlimmsten Fall wird es auf éleos und phóbos hinauslaufen.... :D Im Idealfall werden alle tief in der Seele berührt, in der Folge zu besseren Menschen, nehmen Klavierunterricht und gehen in Zukunft ganz viel in klassische Konzerte :D

....so, ich glaube, das Programm steht!
 
Im Idealfall werden alle tief in der Seele berührt
Bingo. Da muss man bei Laien aber manchmal ein wenig ausholen und darf nicht erwarten, dass die hehre Musik das von ganz alleine schafft. Meine erste Begegnung mit Bachs "Jesu, bleibe meine Freude" fand im Zimmer meiner KL statt. Bevor sie es spielte, erzählte sie mir die Geschichte von Dinu Lipati, der - im Endstadium seiner Leukämie - ein anstrengendes Chopin-Konzert abbrach und mit diesem Stück seinen Abschied an die Zuhörer gab. Als sie dann spielte, stand ich am Fenster, sah hinaus in die lebendige Welt und die Tränen liefen mir über die Wangen. (Am Schluss weinte sie mit ;-))

Wäre die "Berührung" ohne die "Story" ebenso groß und tief gewesen? Gewiss nicht!

PS: Volkshochschule? NO GO!!!!! Nur so zur Anregung: Es muss sich nicht alles auf die Musik beziehen. Auch Personen können interessant sein. Chopin ist da ein wunderbares "Opfer". Wissen Deine Gäste, dass er eigentlich gar nicht Chopin hieß, dass er kein Franzose war? Dass er an zwei Orten beerdigt ist? Dass niemand "so schön stirbt, wie Frederic" (Mme Sand)? Gute, anspruchsvolle Musik + Party-Talk. Das ist eine richtig geile Mischung.

Nachbericht erbeten! ;-)
 
Hallo Pianovirus,

zuerst mal finde ich es gut, dass du den Kupelwieser Walzer da zwischen dem Chopin rausgenommen und als Zugabe eingeplant hast. Ich hatte ihn an der vorigen Stelle irgendwie als Fremdkörper empfunden. Als zweite Zugabe - falls gewünscht - könntest du noch Bach-Siloti spielen (zumindest ich würde das sehr gerne hören).

Die Kürzung des Programms und die Idee, das Konzert mit Anekdoten aufzulockern oder "anzureichern", finde ich auch gut. Ebenso das Hinzufügen der Mozart-Transkription. Beim letzten Teil habe ich das Gefühl, dass es schon etwas "transkriptionslastig" wird... Da würde ich es besser finden, statt Fledermaus und Lerche noch zwei Originalwerke zu spielen.

Ich hoffe auch, dass du dein Konzert aufnimmst und es ganz oder in Teilen mit dem Forum teilst.

Viele Grüße von
Fips
 

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