Präludium und Fuge G-Dur BWV 541

  • Ersteller des Themas St. Francois de Paola
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Bei dem Standort natürlich zu empfehlen ;) Im Nachhall hört man es besonders, es geht halt doch nichts über Kleinmembran-Kugeln in AB-Aufstellung. Aber trotzdem gut. Und besonders schön, dass in den Sätzen nicht geschnitten ist, dafür bräuchte man ein Label zur Auszeichnung, ist ja die absolute Ausnahme. Getürkte Videos kann ja jeder. Also alleine von daher ist das eine absolut respektable Leistung. Ja, Artikulieren "für den Raum", erst recht in einer solchen Stresssituation ist nicht einfach, da könnte man weiter experimentieren/verbessern.
 
So oft, wie das professionell schlampig gemacht wird...
Aber kann man eigentlich schon gut mit dem üblichen (Samplitude zB) machen, finde ich.
Richtig aufregend war es vor Jahrzehnten, als creamware tripleDAT so ziemlich das einzige halbwegs erschwingliche PC-System war, das "non destructive" arbeiten konnte.

PS Upps, für das "getürkt" entschuldige ich mich ausdrücklich, da kam ich gerade erst drauf, dass das nicht so dolle aussieht und durchaus diskrimierend wirken kann (und natürlich nicht so gemeint ist)
 
Das ist alles nur mit Audacity gemacht. Ich habe mal die Passacaglia und Fuge in c-Moll an der Trostorgel in Altenburg aufgenommen. Da war ich teilweise etwas langsam im Umregistrieren und musste etwas schneiden, richtig gut ist das aber nicht, allermindestens habe ich immer ein kleines Knacken, egal, wie hundertstelsekundengenau ich schneide.
 
Dann hast Du aber den Crossfade vergessen? Audacity, auch ein tolles Programm, kann das ja auch gut.
So 20 ms und gut ist. Wirkliche Knackser kriegt man schon gut weg. Hundertstelsekundengenau oder Nulldurchgänge suchen ist ja völlig unnötig (wobei man das bei tripleDAT noch eher machte, iirc)
 
Ich habe halt nicht so gespielt wie beim Üben. Insgesamt einfach schludriger und wie ich z.B. bei 3:59 das a mit dem Fuß nicht treffe, sondern ein g spiele, ist einfach unerklärlich, das ist mir beim Üben nie passiert, dafür gibt es an der Stelle überhaupt keine Not.
Was sagen denn so die Spezialisten wie @altermann oder @Axel ? Da müssten doch noch einige Makel sein, auf die ich selbst gar nicht gekommen bin, schließlich bin ich an der Orgel quasi Autodidakt.

Salü, sehe gerade erst, dass Du mich erwähnt hast.
Also, das ist erst mal anständig gespielt, allen Respekt.
Ich würde tatsächlich etwas anders artikulieren: Wer vom Cembalo kommt, würde eher den ersten G-Dur-Dreiklang ins Überlegato binden. So viel muss an der Orgel nicht sein, aber es gibt nur eine Information: Die heißt "Wir sind in G-Dur". Da einzelne Töne zu spielen wäre nicht meins. Dafür könnte es danach etwas deutlicher sein.
Dann würde ich überlegen, was man mit den oft vorkommenden 3 Achteln Auftakt macht. Denen kann man versuchen mehr "Richtung" zu geben, vielleicht ein gedachtes Crescendo auf die 1 hin. Bei mehrfach hintereinander angeschlagenen Akkorden würde ich nicht alle gleich machen, sondern die betonten etwas breiter.
Was die Technik und kleinere Fehler angeht: Ich finde, Du sitzst eher tief und es sieht so aus, als würdest Du die rechte Schulter hochziehen und damit etwas Schlagseite bekommen. Vielleicht ist die Sitzposition schon die Lösung. Man kann es leider nicht so gut sehen auf dem Video. Es geht nichts über das richtige Leben.
 
Falls man hier auch andere Clips reinstellen darf: diese Version fächert schön auf, finde ich (erreicht durch gute Artikulation, stärkere Zweierbindungen, die 1 (oder "Sinnzusammenhänge") oft einen Tick länger als "normal"), gerade hier wichtig, wenn taktelang quasi nur Akkordbrechungen kommen. So stelle ich mir das vor, hat auch was "spontanes" (habs aber noch nicht gespielt):
Beim Üben muss man wohl aber aufpassen, nicht zu schnell "zu schnell" zu werden... Ist eh obere Grenze und geht auch nur wegen den kristallklaren schwedischen Orgeln.

PS Mixtur mit recht starker Terz, finde ich - irgendwie gefällt mir die Aufnahme technisch nicht so, vielleicht auch die Kompression...)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das gefällt mir auch gut. Eigentlich habe ich mir selbst das so ähnlich vorgestellt, nur geht die Art der Artikulation nur, wenn man wie er ein klein wenig passende Agogik dazu macht und das klang bei mir einfach nie gut. Bei meinem aktuellen Projekt (eine Nummer weiter im BWV) mache ich da mehr, das übe ich aber momentan gar nicht soooo viel, sondern will es langsam neben einfacheren Orgelsachen und meinen Klaviersachen reifen lassen.
 
Die Traktur ist außerdem klasse, ich übe normalerweise nicht dort, aber vom Spielgefühl her ist das eine der liebsten Orgeln, auf denen ich je gespielt habe. Relativ leichtgängig, aber nicht zu sehr, dazu ein angenehmer Auslöseweg. Die Disposition passt eigentlich besser zu romantischer Literatur, ich finde aber das BWV 541 klingt auch gut drauf.
Dazu gesagt sei, dass ich gewöhnlicherweise auch bei trockenerer Raumakkustik übe.

Habe dort außerdem auch einen kleinen Reger aufgenommen, für den die Orgel eigentlich noch besser passt. Da war ich eigentlich auch nicht nervös, nur merkt man, dass ich die Variation mit den Pedaltrillern schludrig geübt habe. Dazu ist die Agogik irgendwie nicht gut und an zwei oder drei Stellen habe ich saublöd registriert:

 
Gut geschlagen.. Klein(ste P.) - oder "leicht ausführbare Choralvorsp." heißt bei Reger ja nicht viel. Allgemein könnte ich mir es v.a. in der Introduktion noch, hmm, "schmutziger" vorstellen. ("beschleunigen/auffangen" etc.) . Aber es gibt auch sehr gute "geradlinige" Reger-Spieler. Man vergleiche nur mal B. Haas mit C. Bossert.
Die Stimmung scheint mir allerdings nicht so Reger-like zu sein (der Wind auch nicht unbedingt). Weißt Du, welche das ist?
PS Da fällt mir ein, ich glaube Haas schrieb mal was von ungleichzeitigem An- und "Ab"schlag, der seinerzeit durchaus verbreitet gewesen sein soll. Falls ich mich recht erinnere. Weiß da jemand mehr?
 

Die Stimmung scheint mir allerdings nicht so Reger-like zu sein (der Wind auch nicht unbedingt). Weißt Du, welche das ist?

Ich habe geglaubt, das wäre einfach normal gleichstufig.
Hätte ich wirklich in der Introduktion weit mehr machen können. Und die Coda (nennt man das Ding am Ende, was keine ganze Variation mehr ist, auch Coda?) deutlich mehr ausbreiten. Vielleicht auch schon die letzte Variation.
 
Ja, gefällt mir auch der Reger. Das ist auch gut gemacht.
Bei der Intro sieht man halt, dass Du 16-tel zählst. Das ist ehrenwert, zwingt Dich aber in ein ziemlich starres Korsett. Das darf sicher etwas freier sein. Ansonsten finde ich hier besser zu sehen, dass Du Dir ein wenig das Leben schwer machst mit der Haltung. Die Schultern wirken angespannt, etwas hochgezogen. Ich würde tatsächlich versuchen, etwas höher zu sitzen, wenn das mit dem Pedal hinkommt. Und man sieht dieses Kippen nach links gut. Würde ich auch weglassen.
 

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