Orgeltante
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was mich da halt irritiert hat ist, dass teilweise das absolut gleiche Stück mal so, mal so genannt wird. *grummel* Aber das scheint ja nicht schlimm, wenn ich @sla019 richtig verstanden habe, meint beides so ziemlich dasselbe.Aus der Praxis hergeleitet:
Praeludium ->Vorspiel mit einfachem Einzug aus der Sakristei?
Praeambulum -> großer Einzug von hinten durchs Mittelschiff?
Toni
Praeludium ->Vorspiel mit einfachem Einzug aus der Sakristei?



Gegen diese Unterscheidung spricht die knapp bemessene Dauer der Stücke:Aus der Praxis hergeleitet:
Praeludium ->Vorspiel mit einfachem Einzug aus der Sakristei?
Praeambulum -> großer Einzug von hinten durchs Mittelschiff?
Toni

In der Kirche wird nicht gespielt! Schon gar keine Vorspiele! Allenfalls gemessenen Schrittes vorangegangen!
@Rheinkultur na nun bin ich erst recht verwirrt. Wenn die beiden doch was unterschiedliches sind, warum werden dann für ein und dasselbe Stück (gesehen bei Vincent Lübecks Praeludium in F) beide Bezeichnungen angewendet?
Ich meine, für ein Stück muss es doch wenigstens eine einheitliche Bezeichnung geben![]()
Wenn du das musikalisch begleiten willst, muß Du auch jedesmal ein Präludium auflegen, wenn Du in die Küche an die Kaffemaschine gehst.

Interessante Überlegung - allerdings weiß ich nicht so recht, unter welchen Stichworten man eine solche Datenbank ausfindig machen kann. Am ehesten käme man mit der Fachbezeichnung "Formenlehre" in die Nähe dieser Thematik. Es ginge dann nicht darum, bestimmte Formen und Satztypen zu erkennen und analysierend zu durchleuchten, sondern um die Frage, was mit diesen Formen und Satztypen im historischen Kontext passiert sein könnte. Vergleichbare Termini könnten "Sonate" oder "Suite" sein, die jahrhundertelang bis zur Gegenwart existent sind und sich inhaltlich mindestens ebenso grundlegend gewandelt haben.Allerdings, lieber @Rheinkultur, kommt mir in diesem Zusammenhang doch eine Frage: gibt es vielleicht eine musikhistorische Datenbank, wo man die diachrone und regionale Entwicklung solcher Termini abfragen kann?
Aus meiner Argumentation mit der Erwähnung dieser Termini in Zusammenhang mit Johann Sebastian Bach wird ersichtlich, dass ich von der erstgenannten Variante ausgehe: Praeambulum als gängige frühbarocke Satzbezeichnung könnte ein engagierter Vertreter des Spätbarock durchaus als veraltet empfinden und den Terminus nur dann aufgreifen, wenn er einen Zusammenhang zwischen Tradition und Gegenwart herstellen möchte. Das wäre vergleichbar mit der Vermeidung parallel geführter perfekter Konsonanzen (Quinten und Oktaven) zwischen den Stimmen, die charakteristisch für lange zurückliegende Formen der Mehrstimmigkeit (Ars Antiqua, Ars Nova) war und ein der Vergangenheit verbundenes Klangideal repräsentierte. Für diese Sichtweise spricht das gelegentliche erneute Aufgreifen des Begriffs im zwanzigsten Jahrhundert, da in diesem Falle eher früh- oder vorbarocke Anknüpfungspunkte erkennbar sind.Wenn Deine Beobachtung zutrifft, daß Praeambulum diachron zugunsten von Praeludium zurucktritt, erhebt sich natürlich die Frage nach der Motivation. Es kann natürlich simpel sein, daß Praeambulum als der (vermutlich) ältere Terminus einfach irgendwann als altmodisch empfunden wird, es könnte aber auch sein, ein gar nicht so seltener lexikographischer Fall, daß etymologische Erwägungen den Praeambulum den Garaus gemacht haben. Denn ambulare, sich gemächlich (und ziellos) fortbewegen, verträgt sich ja schlecht mit der Dynamik vieler Vorspiele spätestens seit dem Barock
Vielleicht wird er hier fündig:(sucht hier vielleicht jemand nach einem BA-Thema?;)).
Vielleicht wird er hier fündig:
http://www.sim.spk-berlin.de/static/hmt/HMT_SIM_Praeambulum-praeludium-Prelude-Vorspiel.pdf
LG von Rheinkultur