Pianisten-Videos

Edit: Musikliebhaber glauben oft, dass Musiker ständig über Musik reden, wenn sie unter sich sind. Das ist ein großes Missverständnis. Musiker reden in ihrer Freizeit genauso oft über Musik, wie Chirurgen in ihrer Freizeit über's Operieren reden. Eigentlich nie.

Deine und meine Erfahrungen divergieren da aber massiv.

Nächtelanges Diskutieren über Musik, stundenlanges gemeinsames Musikhören während langer Autofahrten, bei langen Abendessen etc., das sind meine Erfahrungen.

Klar, die haben nicht nur Musik im Kopf und als einziges Gesprächsthema, aber wenn man eine gemeinsame Gesprächsbasis hat und am Austausch interessiert ist, dann ist Musik schon das Hauptthema.

Und, mein Gott, das ist sowas von aufregend, anregend und gänsehauterzeugend, wenn man man Profis über ihr Geschäft, ihr Leben und ihre Leidenschaft redet, sie dabei gestikulierend sieht.
 
Stichhaltig wäre das Ergebnis erst dann, wenn die Pianisten Stücke spielten, die sie zuvor weder im Konzert, noch auf Tonträger gespielt hätten. Denn es soll die reine Spielweise als Erkennungsmerkmal dienen. Also ohne Griff in die Vergangenheit.

Mit dem Ansatz wirst Du keine brauchbaren Ergebnisse erzielen, denn man kann Spieltechnik und Interpretation nicht trennen. Beide bedingen einander.
 
Deine und meine Erfahrungen divergieren da aber massiv.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, bist du aber kein Berufsmusiker, oder?

Und, mein Gott, das ist sowas von aufregend, anregend und gänsehauterzeugend, wenn man man Profis über ihr Geschäft, ihr Leben und ihre Leidenschaft redet, sie dabei gestikulierend sieht.
Das glaube ich dir. Aber wenn zwei Profis zusammenkommen, die ihr Geschäft und ihre gegenseitige Leidenschaft ohnehin genauestens kennen, reden sie eher über Fußball. Oder über Hotels, die man vermeiden sollte. Oder über ihre Kinder. Ganz normalen Kram halt.
 
Wenn ich dich richtig verstanden habe, bist du aber kein Berufsmusiker, oder?


Das glaube ich dir. Aber wenn zwei Profis zusammenkommen, die ihr Geschäft und ihre gegenseitige Leidenschaft ohnehin genauestens kennen, reden sie eher über Fußball. Oder über Hotels, die man vermeiden sollte. Oder über ihre Kinder. Ganz normalen Kram halt.

Nee.

Bis die mal ihre gegenseitige Leidenschaft genauestens kennen, haben die sich darüber ellenlang ausgetauscht. Oder sich gar nicht darüber ausgetauscht, weil sie sich eh in den wenigsten Fällen untereinander grün sind. Wirklich enge Freundschaften zwischen Profimusikern, die nicht regelmäßig miteinander musizieren sind sowieso extrem selten.
 
Vielleicht denkst du zu speziell an Pianisten, die ja irgendwie Einzelkämpfer sind. Ich kenne halt sehr viele Orchestermusiker und Opernsänger, da ist das definitiv anders.
 
Vielleicht denkst du zu speziell an Pianisten, die ja irgendwie Einzelkämpfer sind. Ich kenne halt sehr viele Orchestermusiker und Opernsänger, da ist das definitiv anders.

Sollte aber jetzt nicht unerwartet kommen. Wir sind hier in einem Klavierforum und von Opernsängern habe ich mich nach ersten Erfahrungen soweit wie möglich ferngehalten.
 


Je tiefgreifender sich verschiedene Leute mit einem Thema beschäftigen, desto mehr kommen sie zu divergierenden Auffassungen in Bezug auf die Lösung des Problems, der Aufführung eines Werkes etc. Ein Kritiker soll sich zwar selbst zurücknehmen, aber wonach soll er eine Interpretation bewerten wenn nicht nach seinen selbst erarbeiteten Massstäben? Wenn nun also zwei Kritiker das selbe schreiben, hat mindestens einer von beiden sich nicht intensiv genug mit den Werken oder der Aufführung befasst und plappert etwas nach. Solche Kritik ist wertlos.
 
Wenn ich dich richtig verstanden habe, bist du aber kein Berufsmusiker, oder?


Das glaube ich dir. Aber wenn zwei Profis zusammenkommen, die ihr Geschäft und ihre gegenseitige Leidenschaft ohnehin genauestens kennen, reden sie eher über Fußball. Oder über Hotels, die man vermeiden sollte. Oder über ihre Kinder. Ganz normalen Kram halt.
könnte es sein, dass dies im klassischen Bereich viel stärker ausgeprägt ist. Warum sollte man sich auch bei Musikern diesen Levels zum 100.000 mal über die ewig selbe Musik austauschen, Musiker die wochenlang,monatelang mit denselben Stücken durch die Welt touren.
Ich glaube zumindest, dass es durchaus Profimusiker gibt, die in anderen Genres neben Sport, Essen etc. vielleicht auch eher sich musikalisch austauschen. Im klassischen Musikbereich ist ja die Gefahr, dass es zu einem Job mutiert viel größer. Man hat seit seiner frühesten Kindheit, jeden Tag die ewig selben Stücke sich eingetrichtert...dann nach 20/30 Jahren auch im privaten Zusammentreffen über den 15. Akkord im 3. Satz zu sprechen, wäre auch irgendwie krank. Da kann ich mir durchaus vorstellen, dass genrebedingter Gossip eher beliebt ist...wer mit wem in Bayreuth oder anderswo.
 
Forensoftware sponn wieder...
 
So ein Ausflug ins Forum, den ich mir ab und zu - nicht zu oft - gönne, trägt auf jeden Fall zu der Einsicht bei., wie bunt doch die Menschheit ist. Da begegnet man Leuten, um die man im wirklichen Leben schon aus hygienischen Gründen einen großen Bogen machen würde. Beispielhaft dafür steht jener völlig duchgeknallte Amokläufer, bei dem ich, natürlich ganz unbeabsichtigt, anscheinend einen wunden Punkt getroffen habe und der mich seither mit ungezügelter Wut verfolgt. Sogar über meinen Geisteszustand macht er sich Gedanken, was allerdings umgekehrt nicht gilt: warum sollte ich mit einem Vakuum befassen? - Am Ende doch recht faszinierend, wenn auch nicht sehr ergiebig, war der Austausch mit einem Bekannten oder sogar Freund einer berühmten Künstlerin.- Schließlich gab es noch die ruhigen, sachlich interessierten Teilnehmer, deren Stimme aber oft bei dem allgemeinen Lärmpegel fast unterging.
Und nun adieu - vielleicht auf ein andermal...
 
Je tiefgreifender sich verschiedene Leute mit einem Thema beschäftigen, desto mehr kommen sie zu divergierenden Auffassungen in Bezug auf die Lösung des Problems, der Aufführung eines Werkes etc. Ein Kritiker soll sich zwar selbst zurücknehmen, aber wonach soll er eine Interpretation bewerten wenn nicht nach seinen selbst erarbeiteten Massstäben? Wenn nun also zwei Kritiker das selbe schreiben, hat mindestens einer von beiden sich nicht intensiv genug mit den Werken oder der Aufführung befasst und plappert etwas nach. Solche Kritik ist wertlos.

Danke für diese Präzisierung, die ich in einem gewissen Maße nachvollziehen kann. Dies ist aber etwas anderes als die knappe Formulierung, dass es schlimm wäre, wenn es nicht über ein- und dasselbe Konzert völlig entgegengesetzte Kritiken gäbe. Wenn ein großer Pianist wie z.B. Sokolov ein Konzert gibt würde das ja ansonsten bedeuten, dass es zwangsläufig eine Hymne und einen Verriss geben muss, vollkommen unabhängig von seinem Klavierspiel.
 
Mich haben diese Videos in den letzten Jahren zum sofortigen Spielen dieser Stücke und zum Nachahmen angeregt (nicht dass es bei mir annähernd so klingen würde wie im Original, aber man kann ja mal träumen :chr03:und es lebenslang anstreben :004:):






Beide Videos waren bei youtube irgendwie ineinander verlinkt, so dass ich das eine durch das andere fand. Zufälle gibt's ;-) .
 

Zurück
Top Bottom