Orgelkonzerte

Auch beides Interpretationen die ich sehr mag. Ich liebe das Stück von Pachelbel und finde es immer wieder faszinierend, wie sich der Farbcharakter und das Wesen eines Stückes durch die individuelle Auseinandersetzung eines Musikers ändern und neu zeigen kann.

Bei Richter wirkt das Lied dramatischer und tiefer in seiner Art, es schlägt größere Wellen, nach oben und nach unten, bei Walcha wird alles schlanker (was ich aber in dem Zusammenhang nicht negativ meine) und verspielter. So kann man ein und dasselbe Stück 2x auf unterschiedlicher Ebene genießen und immer wieder neue Farben und Schwingungen erkennen. Was ich großartig finde :-)



 
Ein toller Komponist, der Max Reger, hier sein Dankpsalm:



Kaum vorstellbar, wie man pppp registrieren soll ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch ein ganz tolles Werk, wie ich finde: wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hab ich das vor ein paar Jahren bei uns im Dom in einem Konzert gehört. Wunderbar gespielt. Diese junge Frau war glaube ich auch Gewinnerin des "Daniel-Herz-Orgelwettbewerbes". Die Fantasie von Bach hat sie ebenfalls gespielt - traumhaft schön! :-)



By the way: gibts eigentlich auch Orgeleinspielungen von Usern hier im Forum? ;-)
 
Bekanntermaßen kann ich mit Richter und Walcha nicht viel anfangen. Hier mal eine Alternative vom Pachelbel:
 
@Axel

Bei Richter war mir's klar, aber bei Helmuth Walcha hätt' ich schwören können, dasses dir gefällt ;-)

Deine Version ist auch nicht soo schlecht, nur mir persönlich etwas zu schnell im Tempo & phasenweise (grad am Anfang) noch ungewohnt artikuliert. Spielt man denn eine Ciacona so schnell?

Mein Lehrer hat unter anderem auch "Wachet auf" von Bach eingespielt & da auch ein recht schnelles Tempo gewählt. Wo findet man denn diesbezüglich die Vorgaben? Allerdings war der Rest ausgezeichnet gespielt, da war ich dann mehr als positiv überrascht ;-)
 
Mein Lehrer hat unter anderem auch "Wachet auf" von Bach eingespielt & da auch ein recht schnelles Tempo gewählt. Wo findet man denn diesbezüglich die Vorgaben?

Die Vorgabe findet man bei Busoni. In seiner Klaviertranskription steht die Bezeichnung Allegretto tranquillo. :teufel:

Spaß beiseite: Das Choralvorspiel von Bach ist eine Bearbeitung der Choralstrophe Zion hört die Wächter singen aus der Kantate 140. Dort singt ein Solo-Tenor den Choral. Das Tempo muss so sein, dass er eine Choralzeile singen kann, ohne blau anzulaufen. Allzu langsam geht das einfach nicht.

LG, Mick
 
Spaß beiseite: Das Choralvorspiel von Bach ist eine Bearbeitung der Choralstrophe Zion hört die Wächter singen aus der Kantate 140. Dort singt ein Solo-Tenor den Choral. Das Tempo muss so sein, dass er eine Choralzeile singen kann, ohne blau anzulaufen. Allzu langsam geht das einfach nicht.

LG, Mick

Meinste das hier, oder? ;-)



Mein Lehrer hat fast genau dasselbe Tempo gewählt.

Allerdings kann eine Orgel selbst kaum blau anlaufen :zunge:

Werd mir diesbezüglich wohl noch einiges an Fachliteratur besorgen müssen... um entsprechend informiert zu sein. Vielen Dank für deine Erklärung :-)
 
@Axel

Bei Richter war mir's klar, aber bei Helmuth Walcha hätt' ich schwören können, dasses dir gefällt ;-)

Deine Version ist auch nicht soo schlecht, nur mir persönlich etwas zu schnell im Tempo & phasenweise (grad am Anfang) noch ungewohnt artikuliert. Spielt man denn eine Ciacona so schnell?

Mein Lehrer hat unter anderem auch "Wachet auf" von Bach eingespielt & da auch ein recht schnelles Tempo gewählt. Wo findet man denn diesbezüglich die Vorgaben? Allerdings war der Rest ausgezeichnet gespielt, da war ich dann mehr als positiv überrascht ;-)


Keine Ahnung, was man so macht. Vor dem Hintergrund, dass die Chaconne auf einem "zügellosen und schnellen" Tanz basiert, ist das Tempo nicht abwegig. Wenn man die Viertel anschaut, so schnell ist das gar nicht. Ich finde es nicht ideal, wenn man den Eindruck hat, der Spieler zählt Achtel.

Die Hörgewohnheiten sind halt deutlich geprägt von Interpreten wie Richter und Walcha. Dazu kommt noch die korrumpierte Notenausgabe von Matthaei, die das Stück auf 3 Sytemen notiert und Artikulationen und Registrierungen vorgibt. Das entspricht nicht der einzigen Quelle. Rezeptionsgeschichtlich hat sich damit die doch sehr nach Wagner klingende Steigerung eingebürgert. Wenn man den überlieferten Notentext sieht, sind eben auch andere Ideen legitim. Ich halte es mit ziemlicher Sicherheit für ein manualiter Stück. Wenn man dann kammermusikalisch-cembalistisch herangeht, kommt man durchaus auf eine Version wie Märkl.

Schöne Grüße
Axel
 

Jehan Alain, LItanies:
Welche Aufnahme findet ihr besser?
Diese:



oder Diese:



Ich kann mich nicht entscheiden, die erste Aufnahme finde ich von der Registrierung her besser, aber dafür ist die Artikulation oftmals ungenau.
Die Aufnahme von Alains Schwester finde ich wiederum von der Artikulation her besser, aber sie ist etwas flott unterwegs, für meinen Geschmack.
 
Keine Ahnung, was man so macht. Vor dem Hintergrund, dass die Chaconne auf einem "zügellosen und schnellen" Tanz basiert, ist das Tempo nicht abwegig. Wenn man die Viertel anschaut, so schnell ist das gar nicht. Ich finde es nicht ideal, wenn man den Eindruck hat, der Spieler zählt Achtel.

Hast du denn bei Richter/Walcha das Gefühl, sie würden "die Achtel" zählen? Bei Richter passt das langsame Tempo meines Erachtens sehr sehr gut und dadurch, dass er viele melodische Segmente im Stück bindet (--> würde er absetzen, wärs mir zu "trampelhaft") und mithilfe der Register dynamisch unterschiedlich aufbaut (Anfang und Ende ergeben "ein Paket", der Mittelteil dann wieder ein anderes) entsteht eine Art "Spinnennetz", dass sich durch's gesamte Stück zieht und alle wichtigen Dinge miteinander verbindet oder einzelne Fragmente noch'mal deutlicher hervorhebt.

Hab mal nach einer Cembalo-Version gesucht und diese hier gefunden:



Da hab ich jetzt das Gefühl, der Spieler würde Note für Note zählen ;-) und würde es auf einem Cembalo deutlich schneller spielen. Bei ner Orgel hast du einfach mehr Möglichkeiten und Freiheiten. Zumindest meiner Ansicht nach. Was die Fachwelt dazu sagt, weiß ich nicht ;-)

Hier noch ein Orgelstück: Präludium G-Dur von Bach.

 

Ich persönlich mag die Registrierung lieber, weils bei ihr "satter" und "voluminöser" klingt, was meiner Ansicht nach recht gut zum Stück passt, es wirkt auch sauberer intoniert und mir gefällt die Artikulation besser, bissi mehr legato, kann das sein? Jedenfalls wirkt es "in sich geschlossener". Muss aber auch dazu sagen, dass ich das Stück nicht ganz so gut kenne. So richtig beurteilen kann ichs deshalb nicht, da müsste ich dann schon jeden Ton auswendig im Kopf haben ;-) Aber so im ersten Moment mag ich die Version der Dame lieber.

Ist aber auch schwer zu spielen, oder täusch ich mich da jetzt? Grade rhythmisch... weils so... zickzack-mäßig in alle Richtung ausschwingt.
 
Ist recht schwierig, schau mal in den Faden, in dem um Fingersatzhilfe bat, das sind meiner Meinung nach die (TECHNISCH!!!) schwierigsten Stellen.

Ich hab übrigens das riesige Glück, dieses Stück (u.a.) auf einer fantastischen Orgel bei einer Orgelführung zu spielen :super::-)
 
Ich kann mich nicht entscheiden, die erste Aufnahme finde ich von der Registrierung her besser, aber dafür ist die Artikulation oftmals ungenau.
Die Aufnahme von Alains Schwester finde ich wiederum von der Artikulation her besser, aber sie ist etwas flott unterwegs, für meinen Geschmack.
Das Gefühl des "etwas flotten" Tempos beruht auch auf der wesentlich halligeren Raumakustik, die das Klangbild weniger transparent erscheinen lässt. Sowohl Tempo als auch die "sattere" Registrierung kommen dem Stück sehr entgegen: Wenn die einzelnen Achtel als Ordnungsprinzip zu präsent sind, verlieren die Akkordfolgen ihre Innenspannung - der Jazzer bemängelt dann, dass es einfach nicht mehr groovt. Alains Schwester kommt letztlich zum überzeugenderen Resultat - vor diesem Hintergrund stört der allzu üppige Nachhall weniger. Die Mikrophonierung fällt in die Zuständigkeit des Tonmeisters - da kann man als Interpret leider nichts daran ändern.

LG von Rheinkultur
 
@Rheinkultur schreibt wieder mal, was ich denke. Wird allmählich langweilig! ;-)
Die Akustik macht wahnsinnig viel aus. Die gleiche Interpretation kann in unterschiedlichen Räumen völlig anders klingen. Mein Mann hat im Keller (:-D) seinen Raum, in dem er viel Musik hört. Am Anfang hat er andauernd die neuen Lautsprecher verschoben, und mich fast wahnsinnig gemacht (weil er dauernd runtergerannt ist um rumzuschieben). Aber es ist wirklich manchmal ein Zentimeter in die oder die andere Richtung, die den Klang unglaublich verändert. Man glaubt es kaum...
 
Ich finde dieses Werk für Orchester und Orgel sehr schön. Saint Saens hat 20 Jahre als Organist gearbeitet, während dieser Zeit hat er Liszt kennengelernt, und dessen Musik hat seine Kompositionen geprägt.

 

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