nur Genies

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jette

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7. Jan. 2007
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Ich spiele seit dreieinhalb Jahren Klavier, habe als Erwachsene damit angefangen (mit achtunddreißig) und habe bisher immer geglaubt und von meinem Klavierlehrer auch die entsprechende Rückmeldung bekommen, dass ich einigermaßen gut vorankomme. Aber wenn ich hier in den Beiträgen lese, was die einzelnen Leute so spielen und nach was für einer kurzen Zeit, dann denke ich immer - bin ich hier von lauter Hochbegabten umgeben?!? Fühle mich manchmal ein bisschen demotiviert... gibt es denn wohl auch in diesem Forum Leute, die nach dreieinhalb Jahren Unterricht noch nicht die Mondscheinsonate komplett oder fünf Chopin-Präludien spielen?
 
hallo jette!
ich spiele jetzt seit 4 jahren klavier! die gesamte mondscheinsonate hab ich auch noch nie gespielt vor allem der 3. satz hab ich gehört soll ja sehr schwer sein und so ne richtig schwere prelude von chopin hab ich auch noch nie gespielt. meine klavierlehrerin will zwar mit mir demnächst noch die chopin balladen (wahrscheinlich die g-moll) spielen, aber ich glaube, dass ich noch nicht soweit bin um sowas gut spielen zu können (nicht dass mir diese nicht gut gefallen!!!) meine klavierlehrerin sagt mir auch immer dass ich gut vorankomme, aber ob das jetzt wirklich stimmt weiß ich nicht, da ich mich bis jetzt noch nie mit jemandem vergleichen konnte!
also ich glaube nicht gerade dass du unbegabt bist oder so. ich denke, dass das ganz normal ist :wink:
 
Hallo Jette,

ich spiele erst seit 1 1/2 Jahren, kann daher also nicht sagen, was ich in 2 Jahren wohl so können werde.

Aber ich denke auch, es kommt darauf an, was du selber vorhast und wieviel Zeit du dafür investieren kannst / willst.

Wenn jemand mit z.B. E-Piano auch mal noch abends um 22.30 üben kann, dann kommt er vielleicht viel schneller voran, als jemand, der nur 2-3 mal pro Woche ein halbes Stündchen Zeit hat.

Ich habe vor ca. 7 Monaten angefangen den 2. Satz einer Mozart Sonate zu üben und erst jetzt kann ich so einigermassen fehlerfrei spielen.

Und das ist das einzige "grössere" Stück, das ich kann.
An die Mondscheinsonate getraue ich mich noch nicht ran!
Und über Chopin habe ich (in einem anderen Thread) schon mal nachgedacht, aber ich weiss nicht, ob das schon geht.

Mach dir nicht so viele Gedanken und spiele so gut wie du kannst.
Hauptsache, es macht Spass!!

Liebe Grüsse
Astrid
 
Hi Jette!

Das Gefühl habe ich auch immer wieder!
Ich habe schon vor - ich weiß es gar nicht genau - vor mindestens 10-12 Jahren angefangen, Klavier zu spielen. Hatte über lange Zeit einmal die Woche Klavierunterricht, manchmal nur alle zwei Wochen, dann sicher auch mal keinen. Geübt habe ich übrigens leider viel zu wenig bis so gut wie gar nicht. (Was ich jetzt überhaupt nicht mehr nachvollziehen kann, da ich süchtig bin nach meinem Klavier!)
Jetzt habe ich seit 3 Jahren leider kein Klavier gehabt und nun endlich wieder seit ein paar Wochen eins bei mir. Und ich spiele gerade mal mit achundkrach den einfachsten Satz der Mondscheinsonate und der Pathetique. Vielleicht auch nur daher, weil ich nie ehrgeizig genug war oder genug Selbstvertrauen hatte, etwas schwierigeres anzufangen. Auf jeden Fall habe ich das Gefühl hier sind wirklich viele cracks unterwegs.....
Hmm...sich nur die gespielten Stücke anzusehen, sagt andererseits auch nicht alles. Man weiß immer noch nicht wie die Stücke gespielt werden und wie lange diejenigen gebraucht haben sie zu lernen!

Aber das Wichtigste: Hauptsache das Spielen macht glücklich!!

Liebe Grüße,

Rike
 
hi!!

das geht mir auch oft so wenn ich die beiträge lese, aber ich glaub nicht dass das umbedingt heißen muss, wie gut jemand spielt.
dafür hast du halt schon andere stücke gespielt, also lass dich nicht demotivieren! :-D
schönen abend noch
steffi
 
Hallo
Ich bin auch nicht weiter wie du, lasse mich aber nicht verrückt machen. Als ich meine erste Unterichtsstunde hatte hat meine Lehrerin gefragt was ich denn für Ziele und Erwartungen habe, da habe ich ihr gleich gesagt das ich nur zum spass für mich Klavier spielen möchte. Die weiß auch das ich 50 Stunden die Woche arbeiten muß und daher keine Zeit habe 3 oder 4 Stunden zu üben. Wenn die Experten hier nach 3 Jahren Unterricht meine Noten sehen würden, würden die sich wohl kaputt lachen :oops:
Daher halte ich mich hier dezent zurück und versuche den ein oder anderen Tip mal aufzuschnappen in der hoffnung das doch noch ein Genie aus mir wird :wink: .
Gruß Petra
 
gibt es denn wohl auch in diesem Forum Leute, die nach dreieinhalb Jahren Unterricht noch nicht die Mondscheinsonate komplett oder fünf Chopin-Präludien spielen?

Ich glaube kaum, dass jemand in der Lage ist nach 3,5 Jahren die Mondscheinsonate komplett ihrer würdig wiedergeben zu können. Wenn von der Moso. die Rede ist, wird meist nur der einfach erste Satz gemeint. Außerdem, gibt es ziemlich einfache Chopin Préludes die man sicher auch als "Anfänger" mit entsprechendem Ergeiz hinbekommen würde.

Was hier manche angeben nach schon so kurzer Zeit spielen zu können, halte ich für Aufschneiderei.
 
"Was hier manche angeben nach schon so kurzer Zeit spielen zu können, halte ich für Aufschneiderei."

Naja Naja, das würde ich nicht so behaupten. Ich denke, jeder weiß selbst, wie viel Zeit und Mühe es kostet, in diesem Hobby vorwärts zu kommen, Klavierspieler fallen schließlich nicht vom Himmel. Talent ist die eine Sache, diszipliniertes Üben und oftmals hundertfaches
Wiederholen einzelner Passagenist jedoch etwas ganz anderes.
Natürlich ist es davon abhängig, wie viel Zeit man dafür am Tag zur Verfügung hat, ein alleinstehender Twen hat mehr Möglichkeiten als eine dreifache Familienmutter mit Nebenjob. So gesehen sind erlernte Stücke wohl eher ein Indikator dafür, wieviel Zeit Jemand in sein Hobby investieren kann oder will. Und wer es durch stetiges Üben zu schnellerem Fortschritt bringt als andere, muss sich dessen wohl nicht schämen. Genauso kann eine Mutter stolz darauf sein, ihren Kindern Abends eine Geschichte vorzulesen anstatt am Klavier zu sitzen.
 
Zitat von jette:
... gibt es denn wohl auch in diesem Forum Leute, die nach dreieinhalb Jahren Unterricht noch nicht die Mondscheinsonate komplett oder fünf Chopin-Präludien spielen?

Ja! Ich übe zwar erst seit knapp einem Jahr, aber weiter als bis zu den ersten Stückchen aus dem Notenbuch für Wolfgang von Leopold Mozart bin ich auch nicht gekommen. Auf irgendeiner Website habe ich gelesen, dass das für Klavierschüler im ersten Jahr sei. Tja und mein erstes Jahr ist bald um und ich glaube nicht, dass ich in fünf Wochen das Heft "durchhabe" :-D
 
Na so ohne sind die Stückchen im Notenbuch für Wolfgang auch nicht. Das ist doch klasse, wenn du die jetzt nach einem Jahr spielst!

Viel Spass dabei
Beate
 

Danke für den netten Zuspruch, Beate :-D
 
Ich will weder die Monscheinsonate (hängt mir zu den Ohren raus) noch Chopin-Präludien spielen, das waren nur Beispiele, weil damit wahrscheinlich die meisten was verbinden können. Mir steht der Sinn eher nach anderen Komponisten.
Aber ich finde es sehr tröstlich, dass es auch in diesem Forum noch mehr Mütter mit außerhäusigem Job gibt, bei denen der Zeitaufwand fürs Klavierüben begrenzt ist. Und ich glaube auch, dass "ein Stück spielen" und "ein Stück spielen" schon ein ganz schöner Unterschied sein kann!
 
es gibt in diesem Forum auch Schüler die kurz vorm abi stehen und nicht so viel üben können wie sie gern würden...
aber was ich eigentlich sagen wollte: ich habe auch nach 6 Jahren die Mondscheinsonate (damit mein ich den ersten satz) noch nicht gekonnt.
es übt halt jeder unterschiedlich viel und es lernt jeder unterschieldich schnell
dafür kann auch jeder irgendwas anderes gut.
ich weiß zum beispiel von mir, dass es mir ausgesprochen leicht fällt (insb. romantische) stücke schön zu betonen oder die pedale im richtigen moment zu wechsteln
manche können vielleicht besonders gut blatt spielen oder improvisieren - hauptsache jeder ist zufrieden, wenn er ein stück spielt was er mühevoll gelernt hat
 
Hallo ,

Ich finde es sehr sehr schade, dass man nur darauf achtet, wer was in welcher zeit geschafft hat.

Früher habe ich oftmals für 12 Takte des eher unteren Niveaus 1 Woche gebraucht. Dafür Traf ich die töne dann sehr exakt und konnte das Stück auswendig. Heute ist es so, dass ich etwas mehr schaffe, aber mit der "Dynamik" schwierigkeiten habe...(ich suche immer verzweifelt ds ff :-)

Eine Freundin von mir kann Stücke sehr gefühlvoll spielen, schwankt aber immer etwas mit dem Tempo. Ich kann dafür nach einem Leadsheet ein komplettes Piano-Arrange,ment vom Blatt spielen...


Was ich damit sagen will: JEder hat stärken und schwächen. Gut und Schnell it nicht das gegenteil von Langsam und schlecht !!

versteht ihr, was ich meine ?

gruß
LUKN-134

PS; das Notenbuch für Wolfgang ist in meinen Augen mit das beste Klavier-Übungsbuch für die ersten 2-3,5 Jahre....man lernt SEHR VIEL,
sowohl musikalisch, als auch TEchnisch !!
 
Ein wichtiger Punkt ...

Mit Interesse habe ich diesen Thread gelesen.

Hierzu meine Meinung :

Als erstes musst Du zwischen Profi- und Hobbymusikern unterscheiden.

Erstere verdienen ihren Lebensunterhalt damit, haben in der Regel Musik studiert, müssen sich an der Leistung von anderen Studierten messen lassen und sich auf dem freien Arbeitsmarkt behaupten. Ein Markt, der gerade für Musiker sehr hart sein kann.

Anders verhält es sich, wenn man das Geld und die Zeit hat, sich finanziell das Hobby Klavierspielen leisten zu können. Ich gehe mal davon aus, dass man in der Regel mit einem/einer KlavierlehrerIn zusammenarbeitet. Dann entscheidet man aber selbst, wie weit man gehen will/kann. Und ich finde, das gerade kann einem die Lust am Spielen erhalten ... mir geht es jedenfalls so.

In diesem Forum hier treffen nun beide Welten aufeinander, und idealerweise ergänzen sie sich. Ein Forum ist aber nur so gut wie die Kultur zwischen den Teilnehmern ist. Die Angabe, welches Stück man gerade gelernt hat und "beherrscht" kann auf den Stolz und Freude desjenigen hinweisen, der einfach diese Freude mit-teilen möchte. Aber ein Forum besteht aus Texten mit vielen Wörtern, die sehr interpretierbar sind. So lässt so eine Botschaft auch umdeuten in die Nachricht, wie toll man ist und was man alles schon spielen kann.

Das kann auch dazu führen, dass Klavieranfänger vom Spielniveau einiger hier im Forum abgeschreckt werden, "an sein Niveau komme ich nie ran", "die ist erst 17 und spielt schon das Rachmaninow Konzert", "ich bin zu alt dafür".

Zum Glück ist diese Gefahr durch die hilfsbereiten und mutmachenden Beiträgen von vielen Teilnehmern sehr gering. Ich kann von vielen hier lernen und wünsche das allen anderen Teilnehmern auch. :p

(Sorry für meine chaotische Wortwahl) :rolleyes:
 
@Koan: die Wortwahl ist verständlich ;)
@LUKN-134: ich brauch öfters mal für 5 Takte 8 bis 12 Stunden.
 
viele hier sagen, es sei die hauptsache dass es spaß macht.
mir gehts dann aber oft so, dass wenn ich so in nem forum bin oder so und merke was andere leute so spielen, dass ich mich dann einfach nicht meines klavierspiels erfreuen KANN.
meistens lass ichs dann bis zum nächsten tag oder für ein paar stunden (ich bin schüler und hab ziemlich viel zeit, die ich mir lassen kann).
ich will meine untätigkeit dann immer so vor mir rechtfertigen, dass unmotiviertes üben/spielen sowieso nicht viel sinn hat. ich glaub ja eigentlich auch dran, aber ein schlechtes gewissen hab ich trotzdem oft.
 
1) nicht jeder spielt alles gut, was er spielt
2) jeder hat irgendwann mal klein angefangen
3) einfachere stücke sind auch schön und man muss nicht unbedingt was schweres spielen. meine eltern freuen sich viel mehr über schöne kurze einfache stücke als über irgendweche bach-fugen die eh nie richtig klappen wollen

aber jeder hat mal phasen in denen er nicht übern möchte. das ist normal und dann sollte man sich auch nicht schämen mal ne pause zu machen.

lass dich nicht von dem beeinflussen was andere können.
...ok, ich geb zu ich ärgere mich auch manchmal- aber ist doch das natürlichste auf der welt, dass es auch menschen gibt, die besser sind

also nicht verzweifeln! ;)
 

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