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Aber auch da ist es völlig uninteressant. Was wäre der Umkehrschluss wenn man sagt „das braucht’s“? Man würde damit entweder sagen das Stück ist langweilig, oder das Stück ist totgespielt und deshalb langweilig oder „das Stück wird besser durch mich“. Nichts davon kann man ja wohl ernsthaft vertreten. Also mit welcher Begründung improvisiert man in einem abgeschlossenen Werk herum?Wäre interessant zu wissen, wie viel hier tatsächlich improvisiert wird. Mir scheint, hier hat Makoto Ozone im Vorfeld ziemlich viel auskomponiert.
im Falle von Ravels Klavierkonzert ist die Frage durchaus berechtigt. Andererseits sollte man sich vor Augen halten, daß das Improvisieren auch bei Werken, die nicht der eigenen „Genialität“ entsprangen, in früherer Zeit durchaus üblich war. Die Verzierungslehren des 17. und 18. Jahrhunderts, der Freiraum der Solokadenz, das sind noch letzte Relikte. Aber auch bei den Solokonzerten traut sich ja heutzutage kaum jemand, seine eigene Phantasie spielen zu lassen, vor allem, wenn der Komponist selber Kadenzen (für die Feiglinge und Phantasielosen) geschrieben hat. Ich interpretiere diese vom Komponisten ausgeschriebenen Kadenzen eher als Anregungen: „etwa in dieser Art könnte eine Kadenz ausgeführt werden.“Also mit welcher Begründung improvisiert man in einem abgeschlossenen Werk herum?
…und für die Unfähigen die keine eigene schreiben können!wenn der Komponist selber Kadenzen (für die Feiglinge und Phantasielosen) geschrieben hat.
Absolut!Natürlich besteht bei solchen Freiräumen immer die Gefahr, daß der Interpret stilistisch daneben langt. Was nicht so tragisch war, als Musizieren noch eine vergängliche Kunstform war.
Aber wenn die Kompetenz (siehe oben) nicht da ist, warum sollte man dann das schöne Stück mit etwas unschönem „schmücken“ausgeschriebenen Kadenzen eher als Anregungen: „etwa in dieser Art könnte eine Kadenz ausgeführt werden.“
Es muss einem nicht gefallen, was Makoto Ozone macht, aber sein Handwerk versteht er; dafür spricht auch, dass Dirigentin und Orchester offenbar hinreichend überzeugt worden sind, um dieses Werk (Bearbeitung? Rekomposition?) öffentlich aufzuführen.Aber wenn die Kompetenz (siehe oben) nicht da ist, warum sollte man dann das schöne Stück mit etwas unschönem „schmücken“
Hab mich offensichtlich nicht auf makoto Ozone bezogen sondern auf den Beitrag von @Cheval blanc und auf meine Ergänzung „die Unfähigen die keine schreiben können“Es muss einem nicht gefallen, was Makoto Ozone macht, aber sein Handwerk versteht er; dafür spricht auch, dass Dirigentin und Orchester offenbar hinreichend überzeugt worden sind, um dieses Werk (Bearbeitung? Rekomposition?) öffentlich aufzuführen.
OK, ich habe "das schöne Stück" tatsächlich auf das Ravel-Konzert bezogen.Hab mich offensichtlich nicht auf makoto Ozone bezogen sondern auf den Beitrag von @Cheval blanc und auf meine Ergänzung „die Unfähigen die keine schreiben können“
Ja, ich gestehe ganz offen, dass ich es mir vollständig ohne Unwohlsein angehört habe.![]()
Nein das bezieht sich auf meine Ergänzung. Ich hab mich für Beethoven Kadenz entscheiden obwohl ich alle möglichen anderen Kadenzen gesucht und abgewogen hab. Selbst Schreiben kann ich nicht und wenn dann wäre die niemals schöner als die die drin ist. Ich hatte ein paar in der engeren Auswahl u.a. Henselt und Schumann aber wenn man sich länger damit auseinandersetzt fallen sie deutlich ab. Warum ist das „unkreativ“ wenn man das anerkennt?OK, ich habe "das schöne Stück" tatsächlich auf das Ravel-Konzert bezogen.
Das ist kaum ein Kriterium. Wenn man nackte, dicke, behaarte Männer in Pinke Tutus steckt und im Theater (Galileo z.B.) zur Pause über die Bühne hopsen lässt ist bestimmt nicht das Handwerk der Grund für die Einlage sondern irgendwelche Verkaufsargumente. Das ist schon an sich traurig genug.dafür spricht auch, dass Dirigentin und Orchester offenbar hinreichend überzeugt worden sind, um dieses Werk (Bearbeitung? Rekomposition?) öffentlich aufzuführen.
Was ist überhaupt noch original an heutzutage aufgeführten Werken längst verstorbener Komponisten?Mir erschließt sich nicht, warum jemand "frei nach N.N." spielt und sich damit an einem Werk vergreift. Man sollte die Originale unangetastet lassen und nicht entstellen.
Welches Verkaufsargument könnte beim bearbeiteten Ravel-Konzert herangezogen worden sein? Da müsste man ja von vornherein damit rechnen, dass das ein kompletter Flop wird.Das ist kaum ein Kriterium. Wenn man nackte, dicke, behaarte Männer in Pinke Tutus steckt und im Theater (Galileo z.B.) zur Pause über die Bühne hopsen lässt ist bestimmt nicht das Handwerk der Grund für die Einlage sondern irgendwelche Verkaufsargumente. Das ist schon an sich traurig genug.
Die Musik ist original. Die Auffassung kann sich ändern (im Rahmen der Möglichkeiten) aber es behält einen „wahren Kern“. Das obige ist eine Entfremdung. Für mich auf einer Stufe wie „Classic goes Salsa“.Was ist überhaupt noch original an heutzutage aufgeführten Werken längst verstorbener Komponisten?
„Neu! Ganz anderes! Ganz besonders. Unterhaltung.“ schon mal einen Saft gesehen der sich besser verkauft weil drauf steht „alte Rezeptur?“Welches Verkaufsargument könnte beim bearbeiteten Ravel-Konzert herangezogen worden sein?
Für den Veranstalter ist es jedenfalls ein sehr hohes Risiko, so etwas aufs Programm zu setzen.„Neu! Ganz anderes! Ganz besonders. Unterhaltung.
War es kenntlich gemacht? Ich hätte gern Reaktionen dazu gelesen aber sie Kommentarspalte auf YouTube ist deaktiviert.so etwas aufs Programm zu setzen.
Ja, wäre sehr interessant zu wissen. Aber selbst wenn die Zuhörer unangenehm überrascht worden wären, hätte es wohl die Höflichkeit geboten, trotzdem bis zum Ende zu bleiben.War es kenntlich gemacht? Ich hätte gern Reaktionen dazu gelesen aber sie Kommentarspalte auf YouTube ist deaktiviert.
Das Ergebnis von sowas ist meistens nichts stimmiges, das die Welt braucht. Bis auf extrem wenige Ausnahmen funktioniert das nicht. Für zeitgenössische Improvisationskunst gibt es den Post-Bop- und Avantgarde-Jazz, dessen Akteure da mehr Erfahrung haben und es dementsprechend besser können.
Nur meine (polarisierende) kleine Meinung...