Musikmesse...

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maurus

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Komme eben zurück von der Musikmesse (war zum ersten Mal da) - und habe vieles gesehen, aber wenig gehört: Was für ein Lärm!

Der "Europianosalon" hatte einen Geräuschpegel irgendwo zwischen der Schlagzeug-Halle (wo normales Reden unmöglich war) und der im Vergleich schon fast dezenten Streichinstrumenten-Halle (wo man immerhin den Klang und Charakter eines einzelnen Instrumentes halbwegs wahrnehmen konnte, wenn auch nicht die Feinheiten). Die Faziolis, Bösendorfers (hübsch: die Klimt-Sonderausführung des 200), Steingräbers, Försters, Blüthners, Sauters, Grotrians usw. waren zwar nett anzusehen und anzufassen, aber auch da: ein einzelner Ton ging komplett unter... und die Bässe habe ich eher in den Fingern gespürt als durchs Ohr vernommen. Eine Dame von Förster sah mich verzweifelt zu einem kleinen Präludium das Ohr in die Saiten strecken und lud mich freundlich in die Oberlausitz ein ("wenn sichs richtig anfühlt, kommen Sie doch einfach mal nach Löbau") - ansonsten auch wenig Kommunikation an den Ständen der 'Großen'.

Bei den 'full range companys' Kawai und Yamaha wars noch schlimmer, Riesenandrang an den elektronischen Instrumenten, bei Kawai wenigstens lauter Pianos, bei Yamaha dröhnten direkt nebenan schon wieder Gitarren, Schlagzeuge, Verstärker und Boxen.

Welch eine Abwechslung war da das eine oder andere Gespräch mit einem Geigenbauer aus Mittenwald oder Cremona!

Kuriose Veranstaltung.
 
Das ist genau der Grund, warum ich schon seit zwanzig Jahren nicht mehr zur Musikmesse fahre.

CW
 
scheint eine richtige Entscheidung von mir gewesen zu sein, schule für eine Woche dafür nicht zu schmeißen.
Danke für die Auskunft, so kann ich es mir anscheinend auch die nächsten Jahre über sparen.
mfg Sushi
 
Sushi, ja, das war sicher richtig.

Andererseits: Es war schon interessant, das alles mal zu sehen. Wo sonst siehst du die meisten Marken an einem Platz. Nur darf man sich halt keinen Illusionen hingeben, was möglich ist (sehen, fühlen) und was nicht (hören).
 
Die Musikmesse war ein absoluter Reinfall.

Lärm..dieser Lärm..Hilfe!
 
Hallo,

ich war donnerstags auf der Musikmesse, also an einem der Fachbesuchertage, weil ich einen Freund habe, der glücklicherweise bei Schott arbeitet und der somit in der luxuriösen Lage war, uns Gutscheinkarten zu besorgen, die an jedem der Messetage eingelöst werden konnten.
Dementsprechend war es auch nicht so voll und lärmerfüllt, wie es Eure Berichte wiedergeben, sondern ich hatte die Möglichkeit, alle für mich relevanten Instrumente ausgiebig und relativ konzentriert zu spielen (besonders von den Förster-Flügeln war ich begeistert) -- bei den Cembali von Neupert war ich sogar in etwa der einzige Interessent, und mir wurde auch gleich angeboten, ein Instrument mitzunehmen, (Zitat) "wenn Sie schon so gut spielen." :D
Es war eine ganz interessante Erfahrung, aber nachdem ich im vergangenen Jahr schon die Buchmesse am Besuchertag ertragen musste und nur mit größter Mühe überlebt habe, hätte ich mich unter keinen Umständen dazu entschieden, die Musikmesse am Samstag zu besuchen, denn das ist einfach nur eine einzige Barbarei.

Liebe Grüße!


P.S.

Der wirklich schöne Klimt-Bösendorfer:
o09fnl.jpg


Ein mir sich nicht ganz erschließendes Modell von Blüthner:
ekjga1.jpg


Eine großartige Ruckers-Nachbildung von Neupert, die ich gern mitgenommen hätte:
14jrrdh.jpg

... ein weicher Anschlag und ein satter, runder, voluminöser Klang. Fantastisch...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Komme gerade von der Musimesse 2019:
Kawai bringt ein E300 heraus, also der große Bruder zum E200. Zur Info: Das sind Schulklaviere die eine matte Oberfläche haben (foliert) und dadurch einen sehr attraktiven Preis haben. Erhältlich etwa Okt. 2019.
 
Lohnt es sich?

Ich werde auch gleich vorbeischauen (halber Tag reicht wohl)... bin aber sehr enttäuscht, dass es alles viel kleiner geworden ist und überhaupt nicht mehr vergleichbar mit den letzten Jahren.
2018 hatte Yamaha im Portalhaus einen riesen-Stand mit allen ihren Instrumenten und zig Flügeln/Klavieren. Diesmal sollen sie nur ein kleines Händlerbüro haben - unfassbar.
Echt soooo schade, dass die Messe kaputt gemacht worden ist .... ich bin seit 18 Jahren jährlich dort - immer am Publikumstag.
Dieser wurde auch abgeschafft ... Stattdessen gibt es morgen (SA) eine Plattenbörse .. na super :-(
:008::028::012::022::020::009:
 
Angeblich sind die großen Klavierbauer nur alle zwei Jahre da. Dieses Jahr sind in Halle 3.0 die Firmen Petrof, Kawai, Pearl River und einige chinesische Unternehmen, deren Namen ich mir nicht gemerkt habe.
Halle 3.1 hat einige Akkordeonbauer, Gitarren, Streichinstrumente, Verlage. Wer sich für Blockflöten interessiert, Mollenhauer ist da.
Dienstag war sehr ruhig, Mittwoch war mehr los, gestern gut besucht. Heute bin ich nicht vor Ort.
Für die Organisten: es gibt einen Tastaturbauer und einen Stand mit neuen Spieltischen für Hauptwerk und das war's.
 

Ein Verkäufer von Petrof hat mir auch erzählt, dass irgendetwas mit der Messe nicht mehr stimmt, da sie völlig problemlos nebenan ein Hotel zu guten Preisen buchen konnten und sonst immer 40 Min wegfahren mussten um ein Hotel zu bekommen. Ich war allerdings auch nur in der Halle 3.0 und 3.1. Wirklich gut vertreten waren nur Pearl River und Petrof. Bei Kawai bin ich zwar problemlos hereingekommen, aber das lag daran, das man mich ja auch kannte.
@Dorforganistin Ja, alle zwei Jahre kommen die europäischen Klavierbauer in einen eigenen Klaviersalon von Asiaten getrennt.
 
Ja, genau ... von diesem Musikpark in Leipzig hatte ich auch schon gehört .... fragt sich, ob sich das lohnt und das ähnlich groß wird, wie die Musikmesse ...

Sonst bleibt uns nur noch die NAMM 2020 in den USA Anaheim/Los Angeles ....
https://www.namm.org/exhibit/wn20

;-)
 
Es gibt wohl im Gitarrenbereich Anbieter, die anstatt eines Messestands einen Konferenzraum in einem Hotel neben der Messe gebucht hatten und dort die Gespräche führen.
Vieles passiert auf der NAMM oder in Shanghai. Ob die Idee mit dem "Festival" während der Messe und am Samstag wirklich etwas bringt, wird die Zeit zeigen.
 
Echt eine Schande ... da darf man sich nicht wundern, wenn die Privatkunden wegbleiben, gar nichts mehr kaufen und das Musizieren sein lassen :-(

Noch vor wenigen Jahren zog man den Sonntag als 2. Publikumstag hinzu. Da war es brechend voll, der wurde also genutzt. Oder man bot den halben Freitag als Publikumstag zusätzlich an .... ich verstehe echt nicht diese totale und consumerfeindliche Kehrtwende..... die Kosten können doch nicht plötzlich so explodiert sein ?! :022:
 
Man kann, soweit ich weiß, als Privatbesucher an jedem Tag kommen. So zumindest mein Eindruck aus den Gesprächen, die ich geführt habe.
 
Die Rahmendaten - welche Tage z.B. - gibt allein die Musikmesse vor, daß sich dann aktuell fast keine Aussteller finden die da mitspielen ist das Ergebnis davon.
 
Die Hersteller von chinesischem Spielzeug waren wohl zahlreich vertreten. Gott sei Dank bin ich nicht hingefahren. Das Klavier ist wohl tot, wie es scheint. ;-)
 
Ich habe mich auch schon gefragt, wie es sein kann, dass am Di eine Schulklasse mich mit dem Flohwalzer erfreuen konnte (ist die Prolight öffentlich und man kann sich dann zur Musikmesse durchschleichen?). Nichtdestotrotz fande ich die Musikmesse nett. Bei den chinesischen Spielzeugen muss ich leider eingestehen, dass die langsam die Klangeinstellung beherrschen. Z.b. wurde ich "gezwungen" einen Steinmeyer-Flügel anzuspielen, da war ich schon erstaunt über den gar nicht schlechten Klang.. Jetzt müssen die chinesischen Hersteller nur noch eine leichtgängige Mechanik erlernen..... Trotzdem, Ich halte mich weiterhin lieber an Kawai und Petrof.
 

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