Musik studieren?

bechode

bechode

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Hallo

Ich überlege mir nach meinem Abi vllt Musik zu studieren mit dem Hintergedanken Musiklehrer zu werden. Jetzt meine Fragen...
1.Hat da schon jemand Erfahrung damit gemacht?
2.Braucht man dafür einen bestimmten ABI-schnitt?
3.Gibt es da viel Konkurrenz? (Also ist der Beruf gefragt oder gibt es sogar Überschuss?)
4.Muss man noch ein weiters Instrument spielen können?
5.Muss man gut singen und tanzen könne? (kann ich nämlich beides nicht gut)

Freue mich auf jede Antwort!

gruß bechode
 
ICh studiere es gerade...frag mich in 10 JAhren nochmal ob es der richtige Entschluss war, wenn ich weiß, ob ich als KLavier- und Cellolehrerin oder als Kassiererin bei Edeka mein Geld verdiene....
Einen besonderen Abischnitt brauchst du NICHT! Die sonstigen Anforderungen hängen von dem Studiengang ab, den du planst...für Schulmusik brauchst du noch irgendein anderes Instrument (oder Gesang), bei Pädagogik oder KA nicht. Da ist es ziemlich egal ob du singen kannst (bestenfalls ein bisschen Blattsingen in der Aufnahmeprüfung und da zählt dann eigentlich nur, dass du die Töne irgendwie triffst...) Tanzen brauchst du definitiv nicht...Ich musste das jedenfalls in meinem ganzen Studium nicht machen (außer im erstem Semester in Rhythmik, war aber nicht ernstzunehmen)!
Die Konkurrenz ist schon ziemlich hoch, je nachdem wo du dich bewirbst können es schnell mal mehrere Hundert Bewerber auf 5 freie Plätze werden. Da hilft es unter Umständen schon vorher den Profs mal vorzuspielen oder einen Kurs bei denen zu machen.
Außerdem musst du auch noch Tonsatz und Hörerziehung machen..am besten guckst du mal bei den Hochschulen im Internet, die meisten haben die Anforderungen für die Aufnahmeprüfung online stehen, häufig auch mit Probeklausur in Musiktheorie!
Hoffe ich konnte dir helfen, sonst schicke mir einfach nochmal ne PN!

Lena
 
Ah, mir fällt ein Stein vom Herzen, kein Numerus Clausus benötigt. Was glaubt ihr, wie erleichtert ich jetzt bin?

Möchte nämlich um jeden Preis Musik studieren und da stünde mir ein NC sehr im Wege :) Aber wenn man auch ein beschissenes Abi haben darf :-D
 
2.Braucht man dafür einen bestimmten ABI-schnitt?

Nein

3.Gibt es da viel Konkurrenz? (Also ist der Beruf gefragt oder gibt es sogar Überschuss?)

Bei der augenblicklichen Krise im Kulturbetrieb keine wirkliche Empfehlung. An fast allen Musikschulen wird gekürzt.

Eine andere Sache ist Schulmusik mit Ziel allgemeinbildende Schule. Grund-,Haupt und Real wird an der Mu-Päd einer Uni unterrichtet, Sek. II an Hochschulen. Dementsprechend andere Anforderungen. Musiklehrer in diesem Bereich haben gute Chancen. Dann aber unbedingt noch ein "ernsthaftes" Fach (Mathe, Deutsch, Englisch...), mit Musik & Reli bist du an einer Schule - mit Verlaub - der letzte Arsch.

Konkurrenz gibt es natürlich bei der Aufnahmeprüfung. Bei beliebten Fächern wie Klavier besonders. Der Tipp mit dem Prof. ist gut, man sollte den Klüngel nicht unterschätzen (hat mich mal eine Aufnahmeprüfung gekostet). Nach dem Abi 1/2 Jahr warten und üben, zum SS bewerben sich meist weniger.

4.Muss man noch ein weiters Instrument spielen können?

Für Schulmusik meistens ja, für Instrumentalpädagogik eher nicht, bei der Hochschule nachfragen. Das muss aber nicht so gut wie das Hauptfach sein. Theorie, Gehörbildung und unterrichtspraktisches Klavierspiel nicht vergessen.

5.Muss man gut singen und tanzen könne? (kann ich nämlich beides nicht gut)

Nein, bei Schulmusikn wird ein wenig Gesang geprüft (1 Volkslied, ein einfaches Kustlied), die Töne sollten stimmen und die Stimme sollte nicht geschädigt sein. Tanzen kommt nur für elementare Musikerziehung/Früherziehung in Frage.

Grüße
Axel
 
ich möchte ebenfalls musik-lehramt gymnaasium studieren.

das größte Problem ist die Eignungsprüfung. wenn man diese geschafft hat, dann gibt es eigentlich keinen NC mehr (eventuell auf das zweitfach).
falls du klavier als Hauptfach machst ist es Pflicht Gesang als erstes oder zweites Nebenfach zu nehmen.
wenn du Gesang als erstes Nebenfach nimmst musst du an manchen unis dein Zweitinstrument (Gitarre, Gerige. Schlagzeug,...) vorspielen- an anderen Unis nicht.

wenn du Gesang als erstes Nebenfach nimmst musst du trotzdem vorsingen, allerdings reichen einfache Lieder: du musst nur Töne treffen und ne gesunde Singstimme haben (dafür auch ein phoniatrisches Gutachten)
Das ist jetzt das, was ich bis jetzt rausgefunden hab- es trifft eventuell nicht auf alle unis zu.
Die Prüfung im Hauptfach ist sehr anspruchsvoll un Theorie als auch Gehörbildung sind meistens so schwer, dass sie nur von den wenigsten bestanden werden (da es so viele Bewerber gibt). Also auf jeden Fall Unterricht nehmen!

Wenn von 100 Bewerbern 30 bestanden haben, es aber nur 8 Studienplätze gibt, dann gilt- je nach uni- wie gu du bestanden hast oder der NC... meist allerdings nicht der NC

Tanzen muss man nicht ;)

kannst auch mal hier gucken:
https://www.clavio.de/forum/showthread.php?t=1284&highlight=Eignungspr%FCfung
 
Zum Lehramt an allgemeinbildenden Schulen:
Ist es nicht deprimierend, wenn man da Musik unterrichtet? Ich stelle mir das furchtbar vor. An musikuninteressierte Kinder Theorie und anderes zu vermitteln, und selten über das Grundwissen hinauskommen ...
 
ja, ich habe auch manchmal die befürchtung, dass es deprimierend werden könnte.
aber ich habe vor mir später einen chor aufzubauen und hauptsächlich mathe zu unterrichten
man darf sich nur nie das ziel setzen, die kinder von der musik überzeugen zu wollen. das klappt eh nicht
 
hallo!
ich glaube nicht, dass es so deprimierend wird. ich denke es kommt auch darauf an wie man unterrichtet. Mein Musiklehrer ist zum Beispiel sehr "locker drauf". Manchmal (eigtl. immer) können wir noch selbst CD`s mitbringen die er dann in den letzten paar Minuten abspielt. Es ist jetzt aber nicht so, dass man bei ihm nichts lernt, weil er ja auch schon alles macht was aufm Lehrplan steht(glaub ich jedenfalls), aber in diesen Unterrichtgeht wirklich jeder gerne hin!
wenn man sich natürlich nur da vorne hinstellt und versucht den Stoff durchzukriegen, dann macht das glaub ich weder dem Lehrer noch den Schülern Spaß!

gruß bechode
 

hallo!
Weiß eigtl. jemand genau wie das mit der Aufnahmeprüfung ist? Wann ist die Aufnahmeprüfung? Kann man sich darauf irgendwie vorbereiten oder wird man darauf vorbereitet?
ich hab in diesem Gebiet nämlich keine Ahnung und hatte bisher auch kaum zeit kaum mich darüber zu informieren. Hab im Internet schon etwas geschaut aber nichts Vernünftiges gefunden.

gruß bechode
 
Infos zum Studium => Tag der offenen Tür Münchner Hochschule

Was für ein tollter Thread!
Anscheinend gibts hier mehr 17-Jährige Klavier-Fans die Musik studieren wolln als ich gedacht hatte...
Bin auch so eine von der Sorte ;-)

Ich war vor ein paar Tagen in München an der Hochschule beim Tag der offenen Tür und habe ein paar sehr interessante Dinge gehört (auch auf der Seite gelesen). Wer nicht Musik studieren will, muss den Eintrag ja nicht lesen :P

Was ich jetzt schreibe trifft 100% für Bayern zu, bei den anderen Bundesländern weiß ich nicht, ob es anders ist...

Wer Lehramt studieren möchte, muss erst einmal unterscheiden zwischen Lehramt Gymnasium und Lehramt Grund-Haupt-Realtschule.

Bei Lehramt Gymnasium braucht man ZWINGEND zwei Instrumente! d.h. ein Hauptinstrument (wohl Klavier; was genau gespielt werden muss ist z.B. auf
http://www.musikhochschule-muenchen.mhn.de/ rauszukriegen)
und ein zweites Instrument, das natürlich nicht so gut sein muss, außerdem wird Gesang geprüft.
Zu dieser praktischen kommt noch eine theoretische Prüfung, in der Tonsatz, Gehörbildung usw. geprüft wird- wer das anstrebt UNBEDINGT Vorbereitungskurse machen!! Ich werde Ostern auch an einem Teilnehmen.
In der Schule (außer vielleicht Musik-LK) lernt man sowas kaum.

Grund-Haupt-Realtschul-Lehramt ist weniger anspruchsvoll, Aufnahmeprüfung ist leichter, ich glaube nur ein Instrument.

Allerdings wird zur Zeit alles neu strukturiert, von Diplom zu Bachelor usw.

Die Lage für Schulmusiker ist auch recht schlecht wegen Ganztags u. 8jähriges Gymnasium, sie stehen auf der Straße.

Deshalb wurde empfohlen (was demnäcsht auch möglich sein wird) zu Musik noch ein 2. Fach zu studieren.

in München gibt es ca 30-35 Studienplätze für 90-120 Bewerber.

Wer SChulmusik studieren will, sollte also jetzt schleunigst mit einem 2. Instrument anfangen...

Ich denke, an einem Musischen Gymnasium zu unterrichten muss toll sein (allerdings wollen da natürlich alle hin...). Man kann sich ja auch nebenher noch einen Chor aufbauen.
Mit dem Lehramtstudium kann man natürlich auch noch viel anderes anfangen, es ist ja wie eine breite Grundlage, oder danach noch Klavier, Chordirigieren oder oder oder studieren...

soviel erstmal

hab bestimmt die Hälfte vergessen :P

ach ja: Musik studiert man an einer Hochschule, das ist nicht das gleiche wie eine Uni =)
 
man kann musik-Lehramt auch an unis studieren- aber die Eingnungsprüfung ist immer recht happig. ich persönlich habe echt angst da durchzufallen- hauptsächlich wegen Gehörbildung.
es reicht nicht, kadenzen hören zu könne (auch erweiterte, bei denen nicht der grundton im bass ist) und Melodiedigtate (teilweise atonal oder zweistimmig) geübt zu haben. man muss das ganze auch in einem verdammten tempo drauf haben.
Ich spreche hauptsächlich von unis im osten und norden deutschlands, allerdings denke ich, dass die Unterschiede nicht allzu groß sind.
Man sollte auch Grundkenntnisse in Theorie haben, z.B. einfache Sätze schreiben können (in Weimar mit Trugschluss, Medianten, Varianten und Parallelen), Modale Tonarten kennen als auch singen und hören können,...
Ich will niemandem Angst machen- ich denke, wenn man sich intensiv darauf vorbereiten, dann kann das auch klappen ;)
 
... an meiner schule war es ncicht möglich musik LK zu belegen. Man kann Musik nichtma GK machen sondern nur als Wahlfach... schade
 
Bei Lehramt Gymnasium braucht man ZWINGEND zwei Instrumente! d.h. ein Hauptinstrument (wohl Klavier; was genau gespielt werden muss ist z.B. auf
http://www.musikhochschule-muenchen.mhn.de/ rauszukriegen)
und ein zweites Instrument, das natürlich nicht so gut sein muss, außerdem wird Gesang geprüft.
Zu dieser praktischen kommt noch eine theoretische Prüfung, in der Tonsatz, Gehörbildung usw. geprüft wird- wer das anstrebt UNBEDINGT Vorbereitungskurse machen!! Ich werde Ostern auch an einem Teilnehmen.
In der Schule (außer vielleicht Musik-LK) lernt man sowas kaum.

es reicht nicht, kadenzen hören zu könne (auch erweiterte, bei denen nicht der grundton im bass ist) und Melodiedigtate (teilweise atonal oder zweistimmig) geübt zu haben. man muss das ganze auch in einem verdammten tempo drauf haben.
Ich spreche hauptsächlich von unis im osten und norden deutschlands, allerdings denke ich, dass die Unterschiede nicht allzu groß sind.
Man sollte auch Grundkenntnisse in Theorie haben, z.B. einfache Sätze schreiben können (in Weimar mit Trugschluss, Medianten, Varianten und Parallelen), Modale Tonarten kennen als auch singen und hören können,...

Oh Gott :shock: was unsere Musklehrer alles durchmachen mussten, um dann am Ende als 45Minuten-Unterhalter desineressierten Schülern beizubringen, im richten Rhytmus auf die Oberschenkel zu Klopfen - früher dachte ich immer die Physiklehrer wären am ärmsten drann, aber das..... :shock:
 
Welcher Beruf ist der passende?

man muss wirklich aufpassen und sich genau überlegen, welchen Beruf man haben möchte.
Als (Musik-)Lehrer ist man hauptsächlich oder zu einem großen Teil Pädagoge! Nicht Musiker. Das muss man berücksichtigen... Man muss es mögen, mit pupertären 8-Klässlern zu arbeiten. Um es mal etwas negativ auszudrücke...
Es sollte (eigentlich) nicht so sein, dass Musiklehrer verkappte Musiker sind- So wie viele Klavierlehrer vielleicht gescheiterte Pianisten.

Was ich total schwierig finde, ist, einen Beruf mit Musik zu finden.
Das, was mir am meisten Spaß macht, ist nun mal das Musizieren selbst- Doch welche Berufe bieten sich an?

(hat jemand Vorschläge? ;-) )

Außerdem möchte ich mit Menschen arbeiten.
Und es sollte nicht zu eintönig sein (wie passend ;-) )
Als Musiklehrer ist die Arbeit sehr theoretisch, wie ich finde, es geht hauptsächlich darum, Wissen zu vermitteln. Dahei werden auch viele Themen durchgenommen, die ich persönlich nicht so interessant finde. Aber auch das muss getan werden...
Zwar gibt es immer Bereiche im Beruf, die einem nicht so passen, aber man muss genau abwägen.

Ich bin mir jedenfalls noch unsicher.
Aber da bin ich wohl nicht die einzige, was? =)
 
man darf sich nur nie das ziel setzen, die kinder von der musik überzeugen zu wollen. das klappt eh nicht

In Einzelfällen gelingt das immer wieder. Ich finde, wer das gar nicht erst versuchen will, sollte nicht auf Kinder losgelassen werden!

Ich hatte in der 5./6. Klasse einen Musiklehrer, der mit uns gesungen und Rhythmen geklopft hat (Achtel links, Triolen rechts:D ). Ich fand es klasse - es war nie langweilig bei ihm. Natürlich hat ein Teil der Klasse trotzdem gemault (oder gerade weil sie den Unterricht nicht einfach verschlafen konnten).

Mein Ex hatte in der Oberstufe einen Musiklehrer, der reihenweise Schüler für eine "Jugendmitgliedschaft" beim örtlichen Opernhaus begeistert hat (da konnte man dann für 5 DM in jede Vorstellung).

Sollen heutige Kinder so viel verstockter sein als wir damals???

Daja
 

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