Musik als Waffe

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Gomez de Riquet

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Heute nacht, um 23.25 h sendet Arte eine Dokumentation:

Musik als Waffe,

und es geht darin um das Schändlichste, was man mit Musik tun kann:
sie als Folterinstrument zur Erzwingung von Geständnissen einzusetzen -
wie es im US-amerikanischen Gefangenenlager Guantánamo praktiziert wurde
oder immer noch wird.

"Beliebt" ist diese Waffe, weil sie keine sichtbaren Verletzungen hinterläßt
und den auch offiziell als unschuldig Rehabilitierten die Möglichkeit nimmt,
Schadensersatz-Ansprüche anzumelden.

In der Dokumentation kommen Folteropfer zu Wort, Komponisten, deren Musik
zu Folterzwecken mißbraucht worden ist - und dem Dokumentationsteam ist es
sogar gelungen, Folterknechte bzw. deren Vorgesetzte vor die Kamera zu bekommen.

Das Thema hat genau hier seinen traurigen Platz. Ich bitte freundlichst darum,
es nicht in die "Plauderecke" zu verschieben.

Gruß, Gomez
 
Heute nacht, um 23.25 h sendet Arte eine Dokumentation:

Musik als Waffe,


... die ich leider mangels Glotze an meinem Dienstort nicht sehen kann. Ist die Forschung zum Thema eigentlich irgendwo halbwegs kompakt aufgearbeitet? Musik als Mittel der psychischen Aufpeitschung des Hopliten und Kavalleristen (auch seines Gauls) ist ja schon aus der frühen Antike (z.B. Tyrtaios) bekannt.

Grüße,

Friedrich
 
Hallo, Friedrich,

man kann auf Home - ARTE oft die Sendungen noch 7 Tage lang nach Ausstrahlung im Web ansehen.

Herzliche Grüße,
 
Habe darüber was in der FAS gelesen. Der Autor lässt Opfer und Täter zu Wort kommen (einer, der in Guantanamo als Soldat war hat aufgrund dieser Foltermethoden seinen Dienst quittiert) und setzt sich auch selber so einer Folterung aus. Ich finde es sehr erschütternd, dass man Musik für solche Zwecke missbraucht. Und irgendwie passt für mich da auch Kaufhausmusik dazu, weil manchmal geh ich lieber wieder aus dem Laden, als dass ich mir das grausame Gedudel noch weiter anhöre. (Gut, passt definitiv jetzt nicht zum Thema, aber es erinnert mich daran.)
 
Mit Musik zu foltern ist jetzt nicht so die große Schwierigkeit, da haben auch so einige Musiker ein ganz hervorragendes Talent da zu :D
Interessanter hingegen finde ich die Tatsache daß man mittels Musik auch manipulieren kann, welches meines erachtens nach die perfideren Waffen sind. Zum Beispiel lassen sich mit den richtigen Märschen Kriegshandlungen recht euphorisch entgegensehen. Oder wer mal so hin und wieder in Cafeehäusern spielt, kann mal folgendes versuchen - alle Stücke im 3 fachen Tempo spielen, nach etwa 10 - 15 Minuten kommt so wohl bei dem Personal als auch bei den Gästen eine zunehmende Nervosität auf :D

Viele Grüße

Styx
 
Mir fällt in diesem Zusammenhang sofort die "Umerziehung" in Stanley Kubricks "Clockwork Orange" mittels Beethovens Neunter ein.
Außerdem war Musik als Propagandawaffe recht beliebt: Kennt jemand "Charlie and his orchestra?" Eine Jazzband, die ausschließlich im Auftrag von Reichspropagandaminister Goebbels angloamerikanische Musik mit prodeutscher Propaganda coverte, die hernach dem "Feind" übern den Äther zu Gehör gebracht wurde. Aber gegenüber Musikfolter sind das ja peanuts.

Gruß,
Cem.
 

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