Motivation auf Dauer

C

CroBenji

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16. Jan. 2009
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Hallo zusammen!

Da mir eine Frage im Kopf festsitzt, stelle ich sie jetzt, mag sie vielleicht auch etwas komisch sein bzw. nur eine Eigenart von mir selbst....

Ich spiele seit einigen Monaten. Ich spiele gerne und täglich, teilweise viele Stunden.... mein sogenanntes Problem ist, ich muss immer neues lernen. Das hört sich erstmal komisch an aber ich will es mal erklären.

Ich höre ein Stück, wo auch immer. Wenn es mir gefällt, besorge ich mir die Noten und studiere es ein. Beherrsche ich es, wird es noch eine längere Zeit gespielt, bis ich es zu oft gespielt habe. Dann brauche ich wieder etwas neues und so geht es imme weiter. Es wird immer anspruchsvoller mit der Zeit aber irgendwie habe ich Angst, irgendwann die Lust zu verlieren, wenn ich nichts "neues" mehr finde, das mir gefällt. Mein Geschmack ist zwar sehr breit gefächert, allerdings gehört Klassik nicht dazu, ich hoffe es ist kein Nachteil.

Und was ich jetzt eigenlich wissen wollte ist.... geht es euch auch so??? Braucht ihr nach gewisser Zeit auch ein neues Stück, oder könnt ihr alles ewig wiederholen?

Liebe Grüße aus Stuttgart ;)
 
Ich kenne es immer auf ein neues Ziel hinzuarbeiten, mache mir allerdings keine Sorgen, das es irgendwann nichts Neues mehr geben könnte. Da ich Klassik gerne mag, gibt es ja mehr als genug schöne und gute Literatur. Ein Menschenleben würde gar nicht für alles ausreichen.
Ich kann ein Stück sehr lange und sehr genau üben. Irgendwann ist dann aber ein Punkt erreicht ab welchem das Stück nicht mehr besser, sondern immer schlechter wird. Diesen Punkt versuche ich rechtzeitig zu bemerken und lege das Stück dann weg. Nach einer Weile kann ich das Stück dann wieder hervorholen, innerhalb von ein paar Tagen "neu lernen" und dann daran weiter arbeiten.
Glücklicherweise hat meine Klavierlehrerin es inzwischen eingesehen, dass ein Stück bei mir irgendwann nicht mehr besser wird und ich es weglegen muss und dann nach einer Weile daran weiterarbeiten kann. Als ich noch nicht so lange bei ihr war ist sie daran ziemlich verzweifelt. Jetzt weiß sie gut damit umzugehen.
 
Ich spiele seit einigen Monaten. Ich spiele gerne und täglich, teilweise viele Stunden.... mein sogenanntes Problem ist, ich muss immer neues lernen.
Was Chrissi sagt, ist für mich 100% nachvollziehbar. Aber da Du ja noch Anfänger bist, sollten Dir die "alten Stücke" NEBEN den jeweils neuen (!!!) immer noch genug Herausforderung bieten. Nach 20 Monaten Klavier pflege ich meine alten Sachen immer noch und habe Spass daran, sie auch mal zu verändern, sie "falsch" zu betonen oder ... einfach nur: sie möglichst gut und ausdrucksvoll zu spielen.

Ich kann mir nur einen Grund vorstellen, wo man alte Stücke "wegwirft" - wenn sie nämlich musikalisch "zu dünn" waren - das merkt man sehr schnell und das ist auch das Hauptargument gegen "Leicht-gesetzt- Arrangements".

Wenn Deine alte Stücke allerdings Gehalt hatten, dann bist Du halt ein "Getriebener, Rastloser", so wie es Männer gibt, die stets das neueste Automodell oder jedes Jahr ne neue Frau brauchen :D

Ich vermute aus Deinen Worten
Es wird immer anspruchsvoller mit der Zeit
allerdings ersteres und rate, bei der Auswahl neuer Stücke -gemeinsam mit KL - sorgfältiger abzuwägen
 
Irgendwann ist dann aber ein Punkt erreicht ab welchem das Stück nicht mehr besser, sondern immer schlechter wird. Diesen Punkt versuche ich rechtzeitig zu bemerken und lege das Stück dann weg.

Stimmt! Das ist mir selbst erst gerade aufgefallen, genau das ist wohl auch bei mir der springende Punkt!! Es gibt unmengen klassische Stücke, würden Sie nur mein Geschmack treffen. Für Elise und Air on a G String (oder ähnlich) habe ich damals auch gespielt, das war es aber auch :D

Mit diesen Bedenken im Hinterkopf kann ich mich einfach nicht duchringen, ein "echtes" Klavier zu kaufen. Das ist mein Problem, obwohl ich weiß, dass mein Digipiano wohl auf Dauer die Motivation ziemlich bremst... wenn ich am Flügel sitze, geht mein Herz auf :D Der steht dummerweise nicht bei mir im Wohnzimmer!!

Irgendwann muss ich aber ein Klavier mein Eigen nennen, allein das Feeling ist eine ganz andere Welt......
 
Ich kann mir nur einen Grund vorstellen, wo man alte Stücke "wegwirft" - wenn sie nämlich musikalisch "zu dünn" waren - das merkt man sehr schnell und das ist auch das Hauptargument gegen "Leicht-gesetzt- Arrangements".

Ich gehe mal drauf ein... :)

...und sage, stimmt. Teilweise ist manches in der Versenkung verschwunden, weil es mir einfach zu... ja zu leicht vorkommt. Damals war es der helle Wahnsinn WOW ich kann das spielen, heute hab ich kein Interesse mehr daran, Ausnahme ist Le Onde von Einaudi, Lake Erie Rainfall von Jim Brickmann und auch "No Air" sowie "Apologize" von David Sides. Wie gesagt, klassik ist ja nicht mein Fall :D

Abstimmen mit einem / meinem KL brauche ich nichts, ich nehme nämlich keinen Unterricht... Einerseits kann ich es mir einfach ausgedrückt nicht leisten, Andererseits sitzt im meinem Kopf die feste Überzeugung, dass man im Unterricht nur klassische Stücke "lernt", das schreckt micht etwas ab :-?
 
Hi Crobenji;

fangen wir mal mit dem KL an. Gönn Dir einen, vielleicht alle zwei Wochen ein Stündchen. Und sei es nur zur Stücke-Auswahl. Da gibt es nur Klassik? Meine KL hat genau das am Anfang verkündet (wo ich doch mit Leib und Seele ein swingender Jazzer bin :D) - und was spielen wir? Swing, Blues, ...und Barock. Da hat sie mich dazu gebracht. Und: ICH liebe es! Die Barocksachen sind die einzigen Stücke, die ich IMMER spielen kann und IMMER spielen möchte, unabhängig, wie meine Stimmungslage ist.

Schau NEBEN Deinen Favoriten mal zur Klassik! Satie müsste Dir gefallen. Und in der Selbstlern-Notensammlung von Clavio (Download) gibts das Larghetto von Scarlatti (nebst Midi) zum Ausprobieren von Barockmusik.

Ich prophezeihe, dass auch die von Dir genannten Stücke irgendwann (nur nicht so bald) "vom Band fallen. Dazu ist diese Musik zu wenig originär, zu sehr hinkonstruiert und zu sehr auf einfachen Effekt bedacht. Das ist kein Urteil - ich arbeite selbst gerade an Eunaudis "Ombre" - genauso, wie ich auch hin und wieder einen BigMac mit Genuß verspeise. Aber nur "MacDonalds"?

Übrigens kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Du nach einigen Monaten "Le Onde" spielst - sind das vereinfachte Noten oder wirklich das Original? Der gute Ludovico klingt ja einfach, ist auch streckenweise einfach zu spielen, aber wenn man dann nach 8 Takten kurz vorm Einnicken ist, verändert er genau eine Note - das bringt mich zum Wahnsinn. Außerdem sind da jede Menge Polyryhthmen drinnen und ich glaube nicht, dass Du das ohne Lehrer in der kurzen Zeit geschafft hast. Hinzu kommen Stimmenwechsel von der rechten in die linke Hand... ich weiß nicht ...

Du brauchst m.E. auch mal jemanden, der Dir zeigt, dass Du ein Stück zwar irgendwie anhörbar spielst, dass aber noch jegliches Detail und die ganze Finesse fehlt. Das sollte Dich anspornen.

Natürlich kannst Du auch so weitermachen wie bisher und dabei Spass haben - den Preis, den Du dafür bezahlst, hast Du ja schon beschrieben.

Ich will das alles nicht als Wertung verstanden wissen. Ich weiß nur: Manche Stücke kann man immer wieder spielen, manche k... einen irgendwann an. Ich denke mal, dass da eine übergeordnete "Intelligenz" uns klarmacht, was Kunst ist und was Mode. Ist übrigens bei der Wohnungseinrichtung oder dem Kauf eines Bildes genau dasselbe. Um das zu erkennen, braucht man eine Ausbildung und viel Erfahrung - drum habe ich bei den Themen Kunst und Architektur eine höhere "Trefferquote" als meine Frau. Und drum brauchen wir alle gute, einfühlsame Fachleute (KL), die uns unterstützen, lenken und beraten.
 
Hallo zusammen,
Und was ich jetzt eigenlich wissen wollte ist.... geht es euch auch so??? Braucht ihr nach gewisser Zeit auch ein neues Stück, oder könnt ihr alles ewig wiederholen?

Hallo CronBenji,

mir geht es haargenau wie Dir. Und ich bewundere fisherman, der eine Art Repertoire pflegt.
Ich lerne ein Stück so gut, wie es auf meinem Level möglich ist. Und dann verschwindet es in der Versenkung. Wenn ich jetzt - angeregt durch Deine Frage - darüber nachdenke, liegt das wohl daran, dass mir die Stücke, die ich übe, musikalisch gesehen, gar nicht gefallen. Ich bin von der Popmusik, auf die Klassik umgestiegen. Und in der Klassik gefallen mir die Stücke erst ab einem Level, dass ich noch nicht spielen kann. Ich hoffe, dass ich bald mal ein bestimmtes klassisches Stück spielen kann. Da durfte ich noch nicht ran bislang. Eigentlich übe ich jetzt also Stücke nur unter dem Aspekt, dass sie mich technisch dorthin bringen, wo es für mich musikalisch interessant wird. Meine KLin hat leider auch den Anspruch, dass im Unterricht keine bearbeiteten Stücke geübt werden, sondern nur Originalversionen. Das macht es natürlich auch nicht leichter. Vielleicht sollte ich doch noch mal über die Auswahl meiner Stücke nachdenken. Auf die Dauer ist mein Vorgehen für die Motivation wahrscheinlich abträglich.
Danke für Deine interessante Frage!

lg Nora
 
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Liebe Nora - was die Klassik angeht, hat Deine KL sicher recht. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es auf Deinem Level keine Stücke gibt, die Dich nachhaltig befriedigen. Rede mit ihr drüber!!!

Bei Pop, Jazz, Rock halte ich es für durchaus vertretbar, abgespeckt zu spielen. Aber da lauert dann die mangelnde Befriedigung schon an der nächsten Ecke. Ich war mit meinen Heumann Bar-Piano Bearbeitung bislang ganz zufrieden, weil mir klar war, das die Originale noch viele Jahre entfernt sind. Dann hat mir Bachopin die Bearbeitungen von Gerlitz (vermutlich noch etwas über meinem Niveau) empfohlen - und die sind soviel besser, dass es absehbar ist, dass die "Heumänner" irgendwann aus dem Fundus verschwinden.

die Stücke, die ich übe, musikalisch gesehen, gar nicht gefallen
Das halte ich für eine Katastrophe! Unbedingt ändern. Wenn Du mal überlegst, wie viele Stunden und Tage Du an einem Stück arbeitest, sollte Dir und der KL klar werden, dass man in die sorgfältige Auswahl getrost ein, zwei Std investieren kann.
 

Habe ich gemacht. Daraufhin hat sie mir Stücke vorgespielt. Von denen mir nur dieses eine klassische Stück gefiel. :floet: Das dann aber doch zu schwer für mich ist. :?

Obwohl dieses ominöse Stück, das ich im Moment spiele, auch den Rahmen dessen sprengte, was ich bisher geübt habe. Ich kann's jetzt zwar spielen, aber wahrscheinlich nicht im Originaltempo und die Dynamik läßt auch noch zu wünschen übrig.

Ich werde wohl noch mal mit ihr reden, Du hast recht. Danke für Deine Ermunterung.

lg Nora
 
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Habe ich gemacht. Daraufhin hat sie mir Stücke vorgespielt. Von denen mir nur das altfranzösische Lied gefiel. :floet:

Das ist im Unterricht ein so häufiges Problem, daß Schüler sagen, ihnen würden die Stücke nicht gefallen. Wenn man ein Stück nach dem anderen vorschlägt, und die Reaktion des Schülers ist immer nur Ablehnung, dann kann es meines Erachtens nicht nur an den Stücken liegen. Da gehts auch um eine grundsätzliche Abwehrhaltung nach dem Motto: "ich würde ja üben - wenn ich nur das richtige Stücke aufkriegen würde". Aber kein Stück scheint den Anforderungen zu entsprechen.

Eine Situation, die einen als Lehrer die Wände hochtreiben kann. Tatsache ist aber, daß ein Schüler, der "Kuckuck, Kuckuck, rufts aus dem Wald" nicht vernünftig spielen kann, ein "richtiges" Stück von Mozart, Beethoven, Chopin oder Bartok erst recht nicht vernünftig spielen können wird. Das, was in seiner Reichweite liegt, will er nicht, was er will, kann er nicht spielen. Was für ein Dilemma.
 
CroBenji, mach dir mal keine Gedanken! Wenn du ein "höheres" Ziel hast, als lediglich möglichst viele Stücke zu lernen, geht es immer weiter. Irgendwann lernst du zwar nichts allgemeines mehr dazu aber das macht ja auch nichts, solange das Ziel existiert. Und wenn du überhaupt kein Ziel hast, ist es doch erst recht egal, wielange deine Begeisterung anhält. In dem Moment, wo sie aufhört, suchst du dir einfach eine neue Freizeitbeschäftigung :D

Natürlich könntest du mal darüber nachdenken, ob du überhaupt ein Ziel hast, und ob du das tatsächlich verfolgst. Und es gibt ja immer mehrere Ziele, kurzfristige (das Stück schaffen), mittelfristige (ein bestimmtes Stück schaffen, das noch nicht geht) und langfristige (Konzertpianist werden) - in den Klammern stehen nur zufällige Beispiele.

Ewig das gleiche wiederholen kann ich übrigens auch nicht aber wenn man ein Stück nach längerer Zeit wieder ausgräbt, spielt man es häufig besser oder auch ganz anders, weil inzwischen das musikalische Können und Verständnis größer geworden ist. Dann ist es eigentlich auch keine Wiederholung mehr.

Davon abgesehen reicht heutzutage vermutlich ein Leben nicht aus, um alles zu spielen, was einem gefällt, selbst dann nicht, wenn man die Klassik oder eine andere Sparte beiseite läßt.
 
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Nora, so sollte das nicht laufen. Hat Haydnspass ja auch geschrieben... Ich finde, dass erwachsene K-Schüler auch mal selbst recherchieren (z.B. hier im Forum) sollen, statt einfach nur faul (sorry) alles an die KL zu delegieren. Meine KL macht sich viele Gedanken zu neuem Stoff und muss damit leben, dass ich 50% ablehne (denn es muss gefallen!) - umgekehrt bringe ich aber permanent Stücke an, von denen vielleicht 10% ihr "placet" finden - der Rest wird aber nicht "weggeworfen" sondern zeitlich einsortiert ("in 6 Monaten, in 2 Jahren usw") So geht uns eigentlich nie das Material aus - eher das Gegenteil ist der Fall: Zuviele Stücke, die gefallen (!!!) und die spielbar sind.

Also, ran an die Buletten - das Internet ist groß und Youtube eine feine Sache.

Für mich ist das Suchen und die Vorfreude bereits 50% des Gesamtvergnügens!
 
Jungs, ihr habt ja Recht! In der Popmusik war ich ja auch immer diejenige, die Stücke vorgeschlagen hat. Das fällt mir in der Klassik deutlich schwerer. Aber ich werde mich bessern. Und auch noch aktiver suchen.

lg Nora
 
Gut - aber das wichtigste: Wenn Dir Stücke gefallen, aber noch nicht spielbar sind - sortier sie in einen Hefter mit Zeitplan ein und hol sie dann hervor, wenn es soweit ist. Da wird sich dann einiges ansammeln und allein den Anblick finde ich höchst motivierend!
 
Hallo,

meine Dauermotivation ist das Notenheft "Star Wars - A musical Journey" (das originale, nicht easy piano). Als großer Fan ist das eigentlich der Grund überhaupt angefangen zu haben.

Wohl werde ich noch einige Jahre bis dahin brauchen, allerdings steht das Heft immer sichtbar beim Piano. Somit kommt die Motivation von selbst, sobald ich mich dazu setzte.

LG, Rilli
 
Übrigens kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Du nach einigen Monaten "Le Onde" spielst - sind das vereinfachte Noten oder wirklich das Original?

Hallo, natürlich das Original. Alles andere wäre unvorstellbar für mich. Warum nicht, es waren nicht mal acht Monate glaube ich. Ich würde aber gerne Wissen, was du mit du kannst es dir nicht vorstellen? Das ich es spiele oder das ich es ""richtig"" spiele, also was die Dynamik etc angeht? Ich orientiere mich GRUNDSÄTZLICH an Original-Aufnahmen in dem Fall Einaudi. Wenn sich dann das, was ich spiele, identisch mit der Aufnahme anhört, sage ich, ich kann es. So war es bei allen Stücken bis jetzt.

Du brauchst m.E. auch mal jemanden, der Dir zeigt, dass Du ein Stück zwar irgendwie anhörbar spielst, dass aber noch jegliches Detail und die ganze Finesse fehlt. Das sollte Dich anspornen.

Ich denke nicht, dass sie irgendwie anhörbar sind, ich denke ich spiele sie gut. Auch mit Details. Wie gesagt, wenn mein Spiel identisch zur Orginalaufnahme klingt, kann es doch nicht schlecht sein, ich bin wirklich sehr selbstkritisch, dazu noch ein (dummerweise) kleinlicher Perfektionist......

liegt das wohl daran, dass mir die Stücke, die ich übe, musikalisch gesehen, gar nicht gefallen.

Das würde ich nie tun. Wenn mir Stück nicht gefallen, verschwende ich damit keine Zeit. Ich suche mir das, dass mir gefällt. Dann besorge ich mir die Noten und studiere es ein. Stücke die mir nicht gefallen, würde ich auch niemals beherrschen, ich hätte überhaupt keine Lust mich so einzuarbeiten, dass das der Fall wäre...

Natürlich könntest du mal darüber nachdenken, ob du überhaupt ein Ziel hast, und ob du das tatsächlich verfolgst. Und es gibt ja immer mehrere Ziele, kurzfristige (das Stück schaffen), mittelfristige (ein bestimmtes Stück schaffen, das noch nicht geht) und langfristige (Konzertpianist werden) - in den Klammern stehen nur zufällige Beispiele.

Meine Ziele beziehen sich eigentlich immer auf das nächste Stück, das mir vorschwebt, bzw. das mir gefällt. Etwas mittelfristiges ist dann natürlicha auch dabei, wenn ich merke, es ist schwerer als erwartet. Aber das motiviert mich eher, da der Weg zum Ziel mir sehr viel Spaß macht. Das soll heissen, ich habe mindestens genauso viel Spaß und Freude am Erlernen wie nachher am spielen, wenn es mal sitzt! Ein langfristiges Ziel habe ich nicht, vielleicht ist das auch der Grund, der mich hindert, eine teurere Anschaffung zu machen, schwer zu sagen...

Ewig das gleiche wiederholen kann ich übrigens auch nicht aber wenn man ein Stück nach längerer Zeit wieder ausgräbt, spielt man es häufig besser oder auch ganz anders, weil inzwischen das musikalische Können und Verständnis größer geworden ist. Dann ist es eigentlich auch keine Wiederholung mehr.

Stimme zu, das ist wirklich so. Ob es deshalb keine Wiederholung mehr ist weiß ich nicht. Bei manchen Stücken verzichte ich aber komplett aufs Wiederholen, aus irgendeinem Grund will ich sie nicht mehr spielen, irgendwie gefallen sie mir nicht mehr so wie "damals" als ich sie mir angeeignet habe....
 
Denke so: "Wie" spielen ist wichtiger als "Was" spielen

Klar, nach gewisser Zeit erweitere ich auch gern das Repertoire mit einem neuen Stück. Ich denke mir selbst aus wie ich es gestalte, mein Coach hilft weiter und macht andere Vorschläge.

Doch noch wichtiger als Stücke zu spielen ist es mir momentan, beim Swing und improvisieren an den Phrasierungen zu arbeiten und wirklich gut klingende Motive auch in schwierigeren Scales für mich zu erspielen und selber weiter zu komponieren.

Außerdem nehme ich mir gern früher gespielte Jazzstücke - vor mind. 1 Jahr, nocheinmal her und überarbeite sie mit dem neuen Wissen, das ich inzwischen dazugelernt habe.

Lieber weniger Material und an den Details, am guten Klang feilen.

Viele Songs - das läuft dann eher in der Band ab zusammen mit den Kollegen.
 
Das ist im Unterricht ein so häufiges Problem, daß Schüler sagen, ihnen würden die Stücke nicht gefallen.
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Tatsache ist aber, daß ein Schüler, der "Kuckuck, Kuckuck, rufts aus dem Wald" nicht vernünftig spielen kann, ein "richtiges" Stück von Mozart, Beethoven, Chopin oder Bartok erst recht nicht vernünftig spielen können wird. Das, was in seiner Reichweite liegt, will er nicht, was er will, kann er nicht spielen. Was für ein Dilemma.

Das hat mich animiert, dieses hübsche kleine Kinderlied mal auf youtube einzustellen, weil ich's nämlich auch grad spielen "musste" :)

LG,
Babs
 

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