... Mögt ihr Lang Lang...?

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Magst Du Lang Lang...?


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Lieber Troubadix,

Was soll mir das sagen? Lang Lang gibt 120 Konzerte im Jahr, Kissin nur 50. Ist Lang Lang jetzt mehr als doppelt so gut wie Kissin?

Das ist wohl so ziemlich das letzte Kriterium, das wir an einen Pianisten anlegen sollten ;)

so ganz werde ich nicht schlau aus dir. Hattest du nicht hier bereits eingelenkt? Warum fängst du jetzt wieder mit dem Zeug an? War die Einsicht nicht ernst gemeint?

Zu den Aussagen dort stehe ich noch immer, und ich kann gerne betonen, daß alles was in einem meiner Posts steht, meine persönliche Ansicht ist (allerdings ist das ja klar, nicht war?)

Es fing damit an, daß der Faden hochgeholt wurde, und am Ende etwas stand, das mir nicht gefiel (etwa: nach Meinung der Experten taugt Lang Lang nichts). Ich hatte letztens wieder einen Streifzug durch Internet und CD Regale gemacht, auf der Suche nach in meinen Augen bemerkenswerter Klaviermusik. Fündig wurde ich kaum, und es ist schon seltsam, was manche Kritiker über - in meinen Augen - 0815-Klavierspiel so schreiben. Da steckt sicher auch Kommerz dahinter, Vermarktung etc.

Gute/bessere/der beste Pianist:

Wenn irgendwo behauptet wird, Lang Lang sei "der beste Pianist der Welt", dann halte ich das für genauso Quatsch wie vieles andere. Diese Krone würde ich heutzutage gar nicht vergeben. M.E. ragt kein Pianist in den Punkten Anzahl bemerkenswerter Einspielungen, Technik und Musikalität zusammen so weit über alle anderen hinaus, daß sich diese Krone lohnen würde, und Horowitz darf sie aus meiner Sicht getrost aufbehalten.

Viele Grüße,
Dreiklang

(P.s. Petruschka von Kissin halte ich für blendend gespielt, und sehr hörenswert - auch wenn mir der letzte Zauber dabei fehlt)
 
Ja der gute Lang Lang....

Der machts einem eigentlich nicht leicht, denn pauschal zu sagen er wäre schlecht ist auch nicht richtig. Bei ihm gibt es zwei Seiten der Medaille: Den Entertainer und den ernsten Pianisten. Technisch ist er zweifelsfrei begabt, aber interpretatorisch macht er doch (zumindest als Entertainer) nen herrlichen Schmarn, wenn er zum Beispiel aus Liszt´s Liebestraum einen Liebeskrieg macht usw..

Allerdings habe ich auf Youtube eine Reihe von Meisterklassen mit Barenboim gesehen, eine davon mit Lang Lang und der Appassionata. Und siehe da ein Wunder ist geschehen! Lang Lang spielt nicht mit gewollt übertriebener Mimik, verzichtet völlig auf Show und liefert ein wirklich gutes Ergebnis ab.

Man sieht, er kann wenn er will! Ihn nun als Jahrhundertpianisten zu bezeichnen wirkt mir dann doch übertrieben, da gab es doch weit größere Meister, man nehme nur Arrau oder Horowitz. Seine Konzerte sind weitgehend (soweit mir bekannt) nicht das Gelbe vom Ei, da wird alles verunstaltet was zu verunstalten ist. Technisch gut, interpretatorisch auf Show ausgelegt.
 
Ja der gute Lang Lang....

Der machts einem eigentlich nicht leicht, denn pauschal zu sagen er wäre schlecht ist auch nicht richtig. Bei ihm gibt es zwei Seiten der Medaille: Den Entertainer und den ernsten Pianisten. Technisch ist er zweifelsfrei begabt, aber interpretatorisch macht er doch (zumindest als Entertainer) nen herrlichen Schmarn, wenn er zum Beispiel aus Liszt´s Liebestraum einen Liebeskrieg macht usw..

Allerdings habe ich auf Youtube eine Reihe von Meisterklassen mit Barenboim gesehen, eine davon mit Lang Lang und der Appassionata. Und siehe da ein Wunder ist geschehen! Lang Lang spielt nicht mit gewollt übertriebener Mimik, verzichtet völlig auf Show und liefert ein wirklich gutes Ergebnis ab.

Man sieht, er kann wenn er will! Ihn nun als Jahrhundertpianisten zu bezeichnen wirkt mir dann doch übertrieben, da gab es doch weit größere Meister, man nehme nur Arrau oder Horowitz. Seine Konzerte sind weitgehend (soweit mir bekannt) nicht das Gelbe vom Ei, da wird alles verunstaltet was zu verunstalten ist. Technisch gut, interpretatorisch auf Show ausgelegt.

Eben, er weiß sich zu verkaufen..
 
Lieber Dreiklang,

so ganz werde ich nicht schlau aus dir. Hattest du nicht :D




Ich finde es immer höchst amüsant, wenn sich jemand aus der Fachwelt zu einer solchen Aussage hinreißen lässt, besonders wenn ein Superlativ fällt. Über wie viele Pianisten ist das schon seit 1989 geschrieben worden? Ich bitte um objektive Fakten, warum es sich bei Trifonov um einen derzeit besseren Pianisten handelt, als zum Beispiel Kissin, Hamelin, Ax...

Viele Grüße!

Das ist sicher nicht jemand aus der Fachwelt, dies ist die MEINUNG der Mehrzahl der FACHWELT, dazu gehören auch bedeutende Klavierpädagogen.
Troubadix! man hat das GESPÜR ODER MAN HAT ES NICHT ! so einfach ist es eben:D:D:D bei Trifonov braucht es kein besonderes Gespür! da ist es SONNENKLAR, die Amerikaner beweisen es doch. Der Vergleich mit den von Dir genannten Pianisten hinkt doch gewaltig, wie alt ist Trifonov ???


Cordialement
Destenay
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
aber interpretatorisch macht er doch (zumindest als Entertainer) nen herrlichen Schmarn, wenn er zum Beispiel aus Liszt´s Liebestraum einen Liebeskrieg macht usw..

ist das dieser? ;)

Lang Lang plays Liebestraum - YouTube

nun, Säbelgerassel oder Kanonendonner suche ich dort vergeblich ;)

Allerdings habe ich auf Youtube eine Reihe von Meisterklassen mit Barenboim gesehen, eine davon mit Lang Lang und der Appassionata. Und siehe da ein Wunder ist geschehen! Lang Lang spielt nicht mit gewollt übertriebener Mimik, verzichtet völlig auf Show und liefert ein wirklich gutes Ergebnis ab.

Da bin ich anderer Meinung... er hätte die interpretatorischen Ansätze, mit denen er dort hineinging, selber weiterentwickeln sollen, da war er m.E. schon auf dem richtigen Weg... die Appassionata in Wiener Konzert halte ich für arg misslungen (leider), alle anderen Stücke dort sind sehr bis exzellent gelungen


Seine wirklich vollkommen einzigartige Kontrolle über Anschlag und Ton bei niedrigen und mittleren Geschwindigkeiten (ähnlich wie bei Horowitz) sieht bzw. hört man auch dort im Liebestraum


Ganz und gar nicht - oft genug vollkommen der Musik verpflichtet, das ist meine Meinung

Viele Grüße
Dreiklang
 

Nein, ich hatte diesen im Ohr, das ist mir doch schon arg dick aufgetragen schlimmer wirds dann klar dabei:

Lang Lang - Liszt Hungarian Rhapsody #2 - YouTube

Da bin ich anderer Meinung... er hätte die interpretatorischen Ansätze, mit denen er dort hineinging, selber weiterentwickeln sollen, da war er m.E. schon auf dem richtigen Weg... die Appassionata in Wiener Konzert halte ich für arg misslungen (leider), alle anderen Stücke dort sind sehr bis exzellent gelungen

Also ich meine das hier

Barenboim on Beethoven - Masterclass nº3: Lang Lang. - YouTube

Ich halte das für gut gelunegen, besser als ich es erwartet habe. Barenboim korregiert zurecht an einigen Stellen, aber sonst wär er ja nicht Barenboim. ;)

Seine wirklich vollkommen einzigartige Kontrolle über Anschlag und Ton bei niedrigen und mittleren Geschwindigkeiten (ähnlich wie bei Horowitz) sieht bzw. hört man auch dort im Liebestraum

Nicht in meinem Beispiel. Und was hört man in der Ungarischen Rhapsody Nr. 2 (mein Link) für geniale und kontrollierte Anwandlungen? ;)


Sieht man :D
 
Horowitz darf sie aus meiner Sicht getrost aufbehalten.

Auch mit dieser Aussage wäre ich eher vorsichtig, ohne jetzt eine Diskussion über den besten Pianisten aller Zeiten starten zu wollen. Horowitz war sicher ein außergewöhnlich guter Pianist, der in seinem Leben viele Höhen und Tiefen erlebt hat. Er hat einen ganzen Haufen an Referenzaufnahmen hinterlassen, allerdings bei weitem nicht ausschließlich. Einen „besten Pianisten aller Zeiten“ zu suchen, halte ich für Unsinn und man wird sich auch recht schwer tun, dies wirklich zu belegen. Für die einen ist es eben Horowitz, für die anderen Rubinstein oder wer auch immer.

(P.s. Petruschka von Kissin halte ich für blendend gespielt, und sehr hörenswert…)

Das sehe ich auch so! Wenn man schon dabei ist könnte man sich auch Skrjabins 3.Sonate und Medtners Sonata reminiscenza auf derselben CD anhören und staunen. ;)

Der Vergleich mit den von Dir genannten Pianisten hinkt doch gewaltig, wie alt ist Trifonov ???

Du hast doch gesagt, er sei derzeit laut Fachwelt "der Größte". Du hast nicht erwähnt, dass ältere Pianisten davon ausgenommen sind. Können wir uns einfach darauf einigen, dass Trifonov ein gigantisches Potential hat und momentan zu den besten und vielversprechendsten Nachwuchspianisten zählt?

Viele Grüße!
 
Troubatix! Trifonov wird heute von der Fachwelt weltweit, als der beste Pianist seit Horowitz gepriesen, auch bei euch in Deutschland.
Es gibt da u.a. eine Sendung im Deutschen Fernsehen " ttt " die sehr gut ist, schau mal dort nach. Solche Lobeshymnen über ihn findest Du weltweit.
Darüber kann man streiten, wie über einen Lang Lang. Eines aber steht fest Trifonov mit Lang Lang zu vergleichen, kommt einer Blasphemie gleich.
Trifonov kann man auch nicht mit den von Dir aufgeführten Pianisten vergleichen, er ist geheimnisvoll und wird noch gross von sich reden machen.
Natürlich werden noch andere jungen Pianisten kommen, dann wird endlich der oberflächliche Spuk Lang Lang in den Hintergrund geraden.

Cordialement

Destenay
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Horowitz (...) hat einen ganzen Haufen an Referenzaufnahmen hinterlassen, allerdings bei weitem nicht ausschließlich.

Ja, auch von ihm gibt es enttäuschendes... jeder macht auch schlechte Sachen...

Einen „besten Pianisten aller Zeiten“ zu suchen, halte ich für Unsinn

In der Musik sind solche Dinge sowieso immer sehr schwer... es gibt keine Punkte, Tore, Olympiaden, Weltmeisterschaften etc.

Wenn man schon dabei ist könnte man sich auch Skrjabins 3.Sonate und Medtners Sonata reminiscenza auf derselben CD anhören und staunen.

bei Gelegenheit, Troubadix...!
 
Trifonov wird heute von der Fachwelt weltweit, als der beste Pianist seit Horowitz gepriesen

Wie gesagt… das wurden schon viele vor ihm auch…Kissin zum Beispiel.


Ich wohne in Österreich. ;)

Trifonov mit Lang Lang zu vergleichen, kommt einer Blasphemie gleich.

Eine Gottheit ist er also auch…:)


Passt ja zur Gottheit! :D Von solchen leeren Phrasen wie „geheimnisvoll“ oder „oberflächlich“ halte ich nichts.

Trifonov wird heute von der Fachwelt weltweit, als der beste Pianist seit Horowitz gepriesen….
Trifonov kann man auch nicht mit den von Dir aufgeführten Pianisten vergleichen…

Was ist denn deine Meinung? Ist Trifonov der beste Pianist seit Horowitz oder der beste lebenden Pianist oder kann man das vielleicht doch nicht so zweifelsfrei sagen?

Viele Grüße!
 

Wieder mal eine seiner Clownerien... in diesem Fall wieder eine für mein Zwerchfell ;)
andere finde ich weniger lustig... aber wie schon gesagt, versuche ich immer die besten Leistungen zu sehen, nicht die schlechten. Bei solchen Dingen weiß man auch oft nicht, in welchem Rahmen das geschah. In der Carnegie Hall oder in Wien gab es so etwas jedenfalls nicht zu sehen.

Und er kann auch anders. Die in meinen Augen schönste Aufnahme der Rhapsodie überhaupt (zumindest bis zum Zwischenapplaus):

Lang Lang - Hungarian Rhapsody no. 2 in C sharp minor - Live in Tuscany - YouTube

Zu Barenboim: ich halte Lang Langs ursprüngliche Präsentation dort für aus einem Guß, in sich konsistent, und von einem Beethoven-Geist erfüllt, der mir sehr gut gefällt (wenn auch noch ausarbeitungsbedürftig), in Wien dann ein oberflächliches musikalisches Stückwerk ohne Zusammenhalt und Linie, und ohne Tiefe...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Die beste Aufnahme??

Nicht dein Ernst. Mal abgesehen davon dass er bei 1.39 in den Noten rumpfuscht ist nun wirklich nichts anders als in der Aufnahme die du selbst als Clownereri bezeichnest ^^

Interessant ist übrigens (nein eigentlich ist es logisch), dass Barenboim den mangelnden "Guss" bei der Appassionata bemängekt hat...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

ertappt ;):oops:

Genau genommen, gefällt mir die Aufnahme nur bis zur Mitte (bis zum Applaus), danach nicht mehr... habe ich auch in diesem Faden hier schon erwähnt. Habe den Rest bei mir mittels Audiobearbeitungsprogramm an einer Stelle soft ausgeblendet (was man nicht alles manchmal macht)

Trotzdem: allmähliche Spannungssteigerung, Flügelklang, Technik... ich kenne nichts vergleichbares von Pianisten bisher, für diese erste Hälfte...

Mal abgesehen davon dass er bei 1.39 in den Noten rumpfuscht

Was Werktreue angeht, so nehme ich es nicht sehr genau. Mir gefallen manchmal Dinge besser, die de facto den Rahmen einer vernünftigen Interpretation sprengen. Mir ist eher wichtig, wie die Musik wirkt bzw. klingt.

Interessant ist übrigens (nein eigentlich ist es logisch), dass Barenboim den mangelnden "Guss" bei der Appassionata bemängekt hat...

ich kann nur meine eigene Meinung wiedergeben - und möchte auch nicht als jemand zitiert werden, der sich für klüger als Barenboim hält ;)

Habe allerdings auch bisher noch nichts von Barenboim gehört, das mich wirklich begeistern konnte...
 
Achdoch ..... (?)

Wer würde es besser machen Deiner Meinung nach für die Rhapsodie (würde gerne Deine Meinung und dann die Musik hören...)
 

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