Mitbewohner will Klavier lernen / suche nach Anfängernoten

Geht von mir aus (ich tue das!) zum nächsten Judenfriedhof und weint dort für die Toten. Denkt an sie und schickt Eure besten Gedanken. Aber lasst endlich unsere ganz normale GESUNDE Sprache in Ruhe! Bitte!

...sie ist aber nachweislich schwer missbraucht worden, unsere Sprache: Nica hat es angedeutet, ich will das ein wenig ausführlicher tun. Der Missbrauch bestand darin, durch Pseudonormalisierung und Versachlichung den geradezu industriellen Massenmord, bekanntlich rassistischer antisemitischer Natur, zu normalisieren; damit waren zuvor normale Vokabeln schwer komprommitiert, neue wurden hinzuerfunden (Endlösung, Deportation, ausmerzen usw usw.) - darüber gibt es regalweise germanistische, historische und soziologische Fachliteratur. Wenn man sich nun auf den Standpunkt stellt das war früher, jetzt ist es nicht mehr so, dann wird dadurch aber die komprommittierte Wortwahl weder rehabilitiert, noch wird sie ihren gräßlichen Beigeschmack los.
Wird nun eine Wortwahl solcher Herkunft im Kontext irgendeiner moralischen oder kulturellen Belehrung oder gar Bewertung verwendet, dann IST das in hohem Maße geschmacklos und nicht nur unbedacht.
als schlichte Anregung: Sprache des Nationalsozialismus
 
Endlösung, Deportation, ausmerzen usw usw.
Rolf, auf die Ächtung eindeutiger Nazi-Sprachschöpfungen lasse ich mich gerne ein, aber nicht auf die Verstümmelung der deutschen Sprache, was normale "gesunde" ;-) Worte angeht. Und wenn man morgen die Cholera ausmerzt, so soll mir das willkommen sein. Worte werden erst in den Hirnen zu dem, was sie scheinen. Und es gruselt mich, dass der Wortklang der Nazis immer noch Macht über uns hat. Erst gestern habe ich eine Gedicht meines Schwiegervaters (alles andere als ein Nazi) gelesen. Ganz ein Kind seiner Zeit, bezeichnete er seine Söhne als "aus echtem Holz". Da liefs mir eiskalt den Rücken runter. Völliger Schmarrn. Wir müssen lernen, zu unterscheiden, was (unsägliche) Sprachkultur dieser Zeit war (übrigens ist auch die Ära davor "nicht ohne"!) und dem, was tatsächlich verhetzenden Bezug hat.

...sie ist aber nachweislich schwer missbraucht worden, unsere Sprache
So ist es. Was aber macht man z.B. mit einem (sexuell) misshandelten Menschen? Operiert man ihm den Unterleib weg? Oder sorgt man nicht eher, dafür, dass er zu einer gesunden*** (oh Gott, schon wieder) Sexualität zurückfindet? *** muss hier sein, im Sinne von: Für Ihn und seine Mitmenschen gut! "Normal" wäre definitiv falsch!

Spätere Generationen werden erkennen, dass auch in unserer Zeit die Sprache von den "Lenkern" missbraucht wird, um ganze Völker von der Normalität eigentlich unguter Entwicklungen zu überzeugen. Das Wort st mächtig, aber nicht so sehr, als dass wir nicht mehr von einer "gesunden Kultur" oder von "Volk..." sprechen dürften.

Ich bin stolz (böses Wort???) darauf, dass unser "Volk" sich so intensiv mit unserer Geschichte auseinandersetzt und plädiere für eine DEUTLICHE Intensivierung in HEUTIGEN Lehrplänen. Aber das, was wir hier veranstalten, würde so manchem Ami (auch amerikanischen Juden) und anderen Nationen wirklich ein ungläubiges Kopfschütteln bescheren.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Rolf, auf die Ächtung eindeutiger Nazi-Sprachschöpfungen lasse ich mich gerne ein,
(...)
Aber das, was wir hier veranstalten, würde so manchem Ami (auch amerikanischen Juden) und anderen Nationen wirklich ein ungläubiges Kopfschütteln bescheren.
heisst das, dass du die Geschmacklosigkeit der oft genug wiederholten Zitate nicht wahrnimmst? mal ganz abgesehen vom sonstigen Inhalt...
 
Eigentlich wollte ich mich hier zu diesem Thema nicht mehr einbringen aber ich bin schon sehr erstaunt, wie einige von mir geschätzte Mitglieder hier argumentieren.
Es kann doch wohl nicht wahr sein, dass hier über Begriffe wie Faschismus diskutiert wird obwohl jeder aufgeklärte Bürger weiss, was Faschismus beinhaltet. Diese teilweise gepostete Verharmlosung ist nur schwer zu ertragen.
Bereits sehr früh hat Oswin als Reaktion auf sachliche Kritik hier die ganz große Opferkeule geschwungen und sich zu dem unglaublichen Vergleich zum Volksgerichtshof April `45 verstiegen. Solche verbalen Entgleisungen werden dann auch noch teilweise von anderen Forumsmitgliedern lapidar mit dem Hinweis abgetan, dass Vergleiche ja naturgemäß hinken. Geht es noch? Ich fände es ein Zeichen von Einsicht, wenn hierfür eine ehrlich gemeinte Entschuldigung käme. Ich bitte insbesondere Oswin, sich das nachfolgende Beispielvideo (er wird solche Aufnahmen natürlich kennen, nur zur Erinnerung) anzusehen und dann für sich entscheidet, ob die Mitglieder im Forum in Ihrer nach meinem Empfinden sachlichen Kritk so agiert haben wie Freisler mit den entsprechenden Konsequenzen für die Verurteilten und ihre Familien. Ich möchte hier nicht als Moralist auftreten aber irgendwo sind für mich auch Grenzen, vollkommen unabhängig von der Sinnhaftigkeit und Qualität von Lernmethoden, -videos oder sonstigen musikbezogenen Themen.


Freisler - YouTube
 
Fisherman, die Wortkombination "gesunde Kultur" ist deshalb so abscheulich, weil sie sofort die entsprechenden Gegenbegriffe in Erinnerung ruft: "kranke" oder gar "entartete" Kultur - und zumindest bei letzterem Begriff dürften doch auch bei dir alle Alarmglocken schellen... Es gab ja vor einigen Jahren (zurecht) einen ziemlich großen Aufschrei, als ein Kardinal von "entarteter Kultur" sprach. Das war nämlich auch Nazisprache.
Kunst und Religion: Kardinal Meisner kritisiert "entartete" Kultur - Nachrichten Kultur - DIE WELT
Wenn man derartige Ausdrücke unbedacht öffentlich (z. B. auch hier in diesem Forum) verwendet, sollte man zumindest eine klare Distanzierung von wachgerufenen Nazi-Assoziationen erwarten dürfen. Eine solche Distanzierung ist von osos noch nicht gekommen, und da stellt man sich schon die Frage, wes Geistes Kind er nun ist... (Auch sein Gerede vom edlen Wilden behagt mir, ehrlich gesagt, nicht.)
 
Ich hab schon auf dem Schulhof gerne das kleine Arschloch beschützt;-).

Das ehrt dich, lieber fishi, so wie ich es auch gut finde, dass Peter sich in die Diskussion eingeklinkt hatte! Es ist für mich allerdings interessant, dass osos nun immer noch nicht selber argumentieren muss. Er geht nach wie vor nicht auf Fragen ein, das machst nun du..... . :)

Was die Formulierung "Faschismus" etc. angeht, halte ich es mit Cm:

Nachdem osos1009 klargelegt hat, wie er den Begriff Faschismus versteht hat er sich damit deutlich von dem distanziert was Faschismus bedeutet.

Trotzdem sollte man gerade als deutscher Pädagoge sehr wohl die Bedeutung dieses Wortes kennen! osos1009 hat ja schon viel über Kommunikation geredet und ich meine, man sollte wissen, welche schlimme Verbrechen gerade in Deutschland mit diesem Wort verbunden sind. Für einen Pädagogen besonders, aber auch sonst finde ich eine solche Wortwahl in Beziehung zu den genannten Themen absolut inakzeptabel.

Wenn ich die Begrifflichkeiten nun einmal außer acht lasse und mich auf das konzentriere, was osos1009 meinte

Mahler, Debussy, Liszt, Chopin, John Lennon, Jimmy Hendrix, Heinrich Neuhaus (ja der auch), Özil, die Hohe Kunst, etc. sind keine Führer, sie sind GÖTZEN. Das ist noch schlimmer, denn Führer wird man spätestens nach ihrem Tode wieder los.
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erkenne ich mit viel gutem Willen eine Gesellschaftskritik. Ich habe das Gefühl, das dieser Punkt auch einer der Gründe dafür ist, wieso du dich hier engagierst. Es scheint um elitäres Denken, um Ausgrenzung anderer Denkweisen etc. zu gehen.

Mit GÖTZEN sind vermutlich IDOLE gemeint. Aus meiner Sicht ist es sehr menschlich, Idole zu haben. Sonst gäb' es ja keine. Aus diesem Artikel http://kobra.bibliothek.uni-kassel....34-2007070318835/1/MessnerIdolePaedagogik.pdf

geht hervor, dass bereits in allen frühen Hochkulturen Idole eine zentrale Rolle gespielt haben. Die Frage ist immer, wie man damit umgeht und was man draus macht. Man kann durchaus zu dem Schluss kommen, dass bestimmte Eigenschaften eines Idols zu einem Ideal werden können, einem Ziel von höchstem Wert, nach deren Verwirklichung man strebt. Dazu gehört Reflexion und ein kritischer Geist. Und so sage ich, dass Debussy, Neuhaus etc. überhaupt keine Götzen sein können (!) - sie können höchstens dazu gemacht werden! Die obige These ist also sehr ungenau formuliert, wenn sie denn stimmt.

Ich persönlich habe überhaupt nichts gegen Kritik an Debussy etc.. Man muss ihn nicht mögen, die Leute werden auch ohne ihn und überhaupt ohne klassische oder sonstwelche Musik glücklich. Er ist aber - und das steht völlig außer Frage - ein höchst bedeutender Komponist. Das ist er wegen der außergewöhnlichen Qualität seiner Kompositionen. Neuhaus ist als Klavierpädagoge und Pianist berühmt geworden. Also wegen bestimmter Fähigkeiten und wegen des Inhaltes seiner pädagogischen Schriften. Dass man diese Schriften und sein pianistisches Können für höchst bedeutend erachtet, hat überhaupt nichts mit Götzentum zu Tun! Ich zitiere aus dem oben genannten Artikel:

"Ein Idol zu verehren bedeutet, sich nicht mit der realen Jennifer Lopez
oder dem realen Oliver Kahn zu identifizieren, also nicht mit dem Menschen, der sich hinter dem Star verbirgt. Vielmehr wird in der Verehrung das Idol erst geschaffen, es entsteht
eine aus den Sehnsüchten vieler Anhänger gespeiste und durch deren Projektionen kreierte
Figur. Dabei ist es nicht nur die herausragende Leistung auf künstlerischem Gebiet oder im
Sport allein, die einen Menschen zum Idol werden lässt. Der Schauspieler oder Sportler
muss sich zudem noch in besonderer Weise als Projektionsfläche für die Wunschphantasien Jugendlicher anbieten und deren unerfüllte Selbstansprüche stellvertretend ausleben."


Einen Götzen zu kreieren bedeutet also etwas ganz anderes als sich mit klavierpädagogischen Schriften auseinanderzusetzen und sie als wahr zu erachten, weil sie mit der eigenen Wahrnehmung, den eigenen Fähigkeiten und gelernten Inhalten (z.B. in einem Musikstudium) etc. übereinstimmen!


Galigulaminix, geh mal zu einem LangLang-Konzert, schnapp Dir ein paar "elitäre Spießer" und erklär ihnen, welcher Mist das sei. Dann wirst Du diese Ähnlichkeit schon bemerken. Vielleicht verliert auch der eine oder andere ganz die Fassung (hängt von Deiner Sprachkunst ab ;-)) und verpasst Dir ein Veilchen. Während die ALLGEMEINE ENTRÜSTUNG vermutlich nur im "elitären" Bereich zu finden ist, kannst Du die gleiche Götzenverehrung auch bei einem ZZ-Top-Konzert von ein paar Bikern bewiesen bekommen. Oder als Schalke-Fan in der Bayern-Kurve ...

Was da abgeht, sei es in Klassik, Pop, Rock oder Sport, ist schon krank.

Wie gesagt, glaube ich, dass das normal ist. Wichtig ist, dass man immer noch kritisch reflektieren kann, dass dies eine persönliche Haltung ist und nicht etwas Allgemeingültiges. Dass man eine andere Sicht als die eigene noch nachvollziehen kann, wenn es auch nicht die eigene ist.


Man kann (?) Oswin auch anders lesen " Lieber Schüler, lass Dich nicht kirremachen. Es geht auch ohne Liszt. Und wenn Du nie Clair de Lune spielen kannst, so ist das auch kein Beinbruch. Du kannst auch mit meinem Zeugs Spass haben".

Und da kommen wir wieder zum eigentlichen Thema zurück, zur Klavierpädagogik (ich finde übrigens nicht, dass diese Fragestellung zur Frage des TE OT ist). Natürlich geht es ohne Liszt. Ein Jazzer wird ihn ohnehin in der Regel nicht anfassen. Auch viele Schüler kommen nicht bis zu Liszt. Und? Macht das was? Nein, denn ein kleines Menuett von Bach oder Mozart kann schon ein Hochgenuss sein, ein wundervolles Erleben. Im gesamten Faden wurde nie etwas anderes gesagt, sonst bitte ich um ein Zitat.

Wenn es nur um Spass haben geht, lieber fishi, sind wir ganz einer Meinung. Natürlich kann man mit diesen Videos Spaß haben. Wenn aber

Ich möchte trotzdem noch einmal etwas klarstellen: es wäre überhaupt nicht zu diesem Verlauf des Fadens gekommen, wenn von osos1009

1. nicht Dinge über regulären Klavierunterricht gesagt worden wären, die nicht stimmen (Anfang nur über Noten, keine Improvisation, wegen Einführung von Noten hören viele Kinder auf, .................)

2. nicht Dinge über klavierpädagogische Inhalte und Lehrwerke gesagt worden wären, die fachlich unhaltbar sind (s. z.B. seine Anmerkungen zu Theorie und Technik)

3. die Videos samt Lehrwerk nicht als gleichrangig/besser als klavierpädagogische Lehrwerke und Klavierunterricht dargestellt worden wären.

Hätte osos1009 seine Methode hingestellt als etwas, was sie ist, nämlich als einen Einstieg für Leute, die einfach mal ein paar Stücke lernen und nicht sofort Klavierunterricht nehmen wollen ohne irgendeinen Anspruch, das jetzt besonders gut hinzukriegen, und nicht als eine klavierpädagogisch hervorragende Methode, wäre alles gar nicht so gekommen.
,

das formulierte Ziel sein soll, mit dieser Methode eine gute Basis für das Erlernen des Klavierspiels zu legen und der Eindruck vermittelt wird, dass diese Methode klavierpädagogischen Lehrwerken sogar überlegen ist, dann hat es nichts mit Elitarismus zu tun, diese Methode abzulehnen. Ein Pädagoge muss sich daran messen, was er sagt. Und falsch ist falsch. Aber - und das habe ich auch mehrmals gesagt - für jemanden, der nicht an einer Basis interessiert ist und einfach mal was spielen will, kann diese Methode richtig sein. Nur bitte nicht klavierpädagogisch verbrämen.

Liebe Grüße

chiarina
 
Danke, Zoel und Pianochris, für Eure gut gemeinten Versuche, mich "zur Besinnung" zu bringen. Hab ich sooo eine dicke Haut? Oder bin ich gar verblendet/verblödet? Ja, Zoel, "entartet" ist widerlich, "krank" ist auch nicht angenehm, aber deswegen ist eine "gesunde Kultur" und wenn es nur eine Bakterienkultur wäre, ganz bestimmt per se nichts Böses. Lasst doch bitte nicht zu, dass das Nazi- Erbe in Euren Köpfen Schabernack spielt und Euch Eure Sprache diktiert!

Pianochris, ich sagte schon, dass Oswin mit Voksgerichtshof etc. den tolerablen Pfad verlassen hat. Auch ich fände für diesen konkreten Punkt etwas Einsicht wünschenswert. Ob es eine Entschuldigung (wem nützt die?) sein muss, mag ich nicht beurteilen. Die evtl. Verunglimpfung von Opfern wiegt dabei für mich schwerer als die Negierung von Debussys Bedeutung für die Musikkultur.

Zoel, wenn O. Dinge als faschistoid brandmarkt, würde ich mir kaum Sorgen machen, ob der nun gar selber ein solcher wäre. Eher ist er ultralinks - da wird gerne die Bourgoisie (und die ist hier schon ganz gut vertreten) als fascho bezeichnet.

Nochmals Dank für Eure Worte. Ich bin noch bei Sinnen. Jetzt werde ich erst mal drüber schlafen. Sollten wir alle.

Und nochmals: Mir geht es hier gar nicht mehr um Oswin. Mir geht es um die Vereinnahmung unserer Sprache durch Leute, die vor 70, 80 Jahren ihre Greuel verübten. Ich will nicht zulassen, dass deren blutige Finger mein Leben, meine gesunde (nicht die entartete!!!!) Sprache noch befingern oder gar diktieren. Denn wenn ich das zulasse, dann leben diese Brüder noch!
 
Ach, Chiarina, im nächsten Leben heiraten wir ;-):kuss:

Wenns recht ist, bitte ;-)
 
Und nochmals: Mir geht es hier gar nicht mehr um Oswin. Mir geht es um die Vereinnahmung unserer Sprache durch Leute, die vor 70, 80 Jahren ihre Greuel verübten. Ich will nicht zulassen, dass deren blutige Finger mein Leben, meine gesunde (nicht die entartete!!!!) Sprache noch befingern oder gar diktieren. Denn wenn ich das zulasse, dann leben diese Brüder noch!
wenn es dir darum geht, dann solltest du hellhörig sein, welche Sprachwahl, welches Sprachweise dir vorgesetzt wird - und dann solltest du eigentlich gerade wegen deiner Absicht Geschmacklosigkeiten als solche erkennen und auch ablehnen.
 
Wenn ich die Begrifflichkeiten nun einmal außer acht lasse und mich auf das konzentriere, was osos1009 meinte
Zitat von osos1009:
Mahler, Debussy, Liszt, Chopin, John Lennon, Jimmy Hendrix, Heinrich Neuhaus (ja der auch), Özil, die Hohe Kunst, etc. sind keine Führer, sie sind GÖTZEN. Das ist noch schlimmer, denn Führer wird man spätestens nach ihrem Tode wieder los.

erkenne ich mit viel gutem Willen eine Gesellschaftskritik.
da muss man aber den guten Willen schon schwer drangsalieren... wörtlich steht da, dass etliche Künstler wie auch Kunst selbst schlimmer als "Führer" seien, weil sie Götzen seien (ich muss wohl nicht ausufernd über "Führer" referieren, oder?) - und was da wörtlich ausgesagt wird, ist arger Unsinn.
...mal biblisch gefragt: sehen Mahler, Hendrix, Neuhaus aus wie das goldene Kalb? :D:D

man muss seine Gesprächspartner schon für sehr ungebildet und blöde halten, wenn man ihnen sowas vorsetzt und glaubt, dafür auch noch gehätschelt zu werden... :D:D
 

da muss man aber den guten Willen schon schwer drangsalieren...

Da hast du absolut Recht, aber du kennst mich ja und weißt: mein guter Wille ist mindestens soooooo


Ochsenfrosch_Bruno.jpg


groß!

:D

Liebe Grüße

chiarina
 
Eine solche Distanzierung ist von osos noch nicht gekommen,...
Doch, ist sie.
Er (Osos) geht nach wie vor nicht auf Fragen ein, das machst nun du...
Doch, macht er.
Er hat sich klar dazu geäußert, wie sein "Faschismus" zu deuten ist. Das hätte längst ausreichen müssen, um von diesem Thema wieder loszukommen. Aber der, dem Ignoranz vorgeworfen wird, wird einfach ignoriert.
Ich kann fast jeden Beitrag von Fishi unterschreiben. Seit mehreren Seiten wird sich hier nur noch mit Faschismus beschäftigt, darüber palavert, ob der Begriff "gesunde Musikkultur" Nazisprache ist...da tut sich mir die Frage auf, ob ohnmächtig nach Argumenten gesucht wird, die gar nichts mehr mit den ursprünglichen Aussagen zu tun haben.

Wir sind hier ganz weit weg von der eigentlichen Aussage von Osos (Oswin? ...ich komme durcheinander :) ).
Fishi hat´s auf den Punkt gebracht mit (ich zitiere sinngemäß): "Du kannst auch ohne Debussy&Co und höhere Ziele Spaß am Klavier haben". Und genau dafür steht das Konzept von Osos. Man kann jetzt natürlich jeden einzelnen Satz umdrehen (auch die der besagten Webseite), falsch priorisieren (man piekt sich einfach das für seinen Standpunkt genehme heraus und überliest alles Vorteilhafte), völlig sinnentfremden (Rolf ist da Spezialist dafür) oder einfach bei der Sache bleiben und sich überlegen, ob ein solches Konzept nicht doch eine Daseinsberechtigung hat oder ob es wirklich einfach nur totaler Mist ist.

Zur Sprache:
Die deutsche Sprache ist einer der schönsten der Welt. Jeder englische Dichter beneidet uns darum. Diese lass ich mir doch nicht von Leuten, von irgendwelchen selbsternannten Gutmenschen verkrüppeln, die Vergangenheitsbewältigung völlig falsch verstanden haben. Kein Mensch traut sich mehr, seinen Sohn Adolf zu nennen. Blödsinn! "Gesunde Musikkultur" als Nazisprache zu deklarieren...da frage ich mich, was man für Flüssigkeiten zu sich genommen haben muss. Selbst Juden (Fishi hat es angesprochen), und zwar auch deutsche, schütteln teilweise den Kopf über so viel Blödsinn. Das ist heute schlimmer als zu Zeiten der Däderädä. Gesunder Menschenverstand scheint bei diesem Thema nicht vorhanden. Vergangene Verbrechen im Namen der Kirche sind doch auch bewältigt worden (die aktuellen dauern leider noch an). Wir sollten uns alle ganz andere Gedanken machen, z.B. worauf unser Wohlstand in diesem Land eigentlich beruht. Da gibt´s genug, was man anprangern kann und was dann tatsächlich an unsere Vergangenheit erinnert.
 
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oder einfach bei der Sache bleiben und sich überlegen, ob ein solches Konzept nicht doch eine Daseinsberechtigung hat oder ob es wirklich einfach nur totaler Mist ist.

Lieber Peter,

aus meiner Sicht ist klar gesagt worden (von mir immer wieder), dass das Konzept natürlich eine Daseinsberechtigung hat! Wer wären wir denn, dem eine Daseinsberechtigung absprechen zu wollen! Die Vehemenz der Kritik ist nur gegen die "Verpackung" gerichtet: es ist nicht drin, was drauf steht. Und dafür muss ich keine einzelnen Sätze rauspicken, wirklich nicht. Vielleicht sieht es so aus für Leute, die nicht vom Fach sind.... .

Liebe Grüße

chiarina
 
Chiarina, Du warst mit Deinen guten Beiträgen auch nicht angesprochen.
Vielleicht sieht es so aus für Leute, die nicht vom Fach sind....
Davon gehe ich aus. Mein unqualifizierter Blickwinkel ist natürlich ein völlig anderer als Deiner. Alleine der Satz "Du kannst Klavier spielen..." wird ja automatisch völlig unterschiedlich gedeutet, wie auch die ganze "Verpackung". Gerade das macht ja die (themenbezogene) Diskussion so interessant.

Interessant wäre, wie ein und der selbe Schüler, der mental beiden Konzepten hoch motiviert gegenübersteht, nach einem Jahr Onlinekurs und (Reboot) einem Jahr bei einem "durchschnittlich guten KL" spielen und sich danach weiterentwickeln würde. So ein Vergleich ist leider nicht machbar. Es ist ja schon schwer genug, KL untereinander zu vergleichen, weil wieder jeder Schüler anders ist.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Er hat sich klar dazu geäußert, wie sein "Faschismus" zu deuten ist.

Nee, er hat einen neuen Rundumschlag getätigt, aus dem man, wenn man möchte, rauslesen kann, dass er keine Ahnung hat, mit welchen Begriffen er hantiert. Man kann den Begriff Faschismus nun mal nicht beliebig so definieren, wie man möchte. Er hat sich bis jetzt nicht von seinen Vorwürfen an das Forum distanziert.

Seit mehreren Seiten wird sich hier nur noch mit Faschismus beschäftigt, darüber palavert, ob der Begriff "gesunde Musikkultur" Nazisprache ist...da tut sich mir die Frage auf, ob ohnmächtig nach Argumenten gesucht wird, die gar nichts mehr mit den ursprünglichen Aussagen zu tun haben.

Ohnmächtig? Sämtliche Sachargumente zur Methode sind doch schon von Seite 2/3 an im Faden vorhanden. Es ist ganz eindeutig zu erkennen, welche Argumente fundierter sind - bisher ist von osos dazu noch nichts gekommen außer pauschalen Gegenangriffen (klassischer Klavierunterricht als Faschismus).

Wenn hier jemand ohmächtig agiert, dann Herr Haas, der das eigentlich schon ziemlich zur Ruhe gekommene Thema mit seinem provokativen Link wieder angeheizt hat. Das muss er sich bei Trollen abgeguckt haben: Wenn die Vorwürfe von Faschismus nicht mehr reichen, um die Diskussion am Laufen zu halten, dann kommt als nächstes Thema die Religion. Auch hier hat er sehr eindrücklich bewiesen, dass er keine Ahnung hat, wovon er redet. Die Idee, dass Komponisten oder Interpreten für Götter gehalten werden, ist nun wirklich absurd. Wenn ich nur lange genug bete und opfere, dann erfüllen sie mir irdische Wünsche oder lassen mich ins Paradies ein? Zeig mir auch nur eine Person, die das glaubt. Chiarina hat diese Aussage in ihrem Beitrag ja schon zur Unkenntlichkeit verdreht, indem sie zu osos' Gunsten annimmt, er hätte gar nicht das gemeint, was er schreibt (Götzen), sondern eigentlich Idole. Da sieht man schon, wie absurd seine Thesen sind, wenn sie schon für so abwegig gehalten werden, dass man sie gar nicht wörtlich nehmen kann.

Ich fand es jedenfalls interessant, wie sich hier Leute in unhaltbare Ansichten verrannt haben. Zu diesen gehört auch Zeugs wie das hier:

Die deutsche Sprache ist einer der schönsten der Welt. Jeder englische Dichter beneidet uns darum.

So ein Unsinn. a) Es gibt keinerlei Maß, um die Schönheit von Sprachen zu vergleichen. Ganz gewiss gehört die deutsche Sprache nicht "zu den schönsten". Schon allein die Idee ist abstrus. Nenn mir doch mal Kriterien für Schönheit, die sich auf alle Sprachen anwenden lassen und die von Sprechern aller Sprachen als wichtig anerkannt werden... b) Ganz bestimmt beneidet kein englischer Muttersprachler die Deutschen um ihre Sprache. Die englische Sprache bietet einen solchen Ausdrucksreichtum, dass das völlig absurd wäre. Wenn wir schon Sprachen in eine Hierarchie bringen wollen (wie gesagt, ein völlig absurder Gedanke), dann wäre die englische Sprache nach einer Reihe von Kriterien oberhalb der deutschen. Aber schon bei dem Gedanken kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Leute, denkt doch mal nach.

Mir hat osos am Anfang leidgetan, weil er sich mit seiner Seite sichtlich Mühe gibt. Sein Verhalten hier war aber dermaßen daneben, dass er eigentlich noch froh sein muss, dass die Diskussion so zivil abgelaufen ist. Mir tut er immer noch leid, aber inzwischen aus anderen Gründen...
 
Was mir übrigens noch fehlt, ist eine Begründung, warum der Begriff "gesunde Musikkultur" so wichtig für die gesunde, schöne deutsche Sprache ist. Als erstes gehört zu einer solchen Begründung wohl eine Definition des Begriffs. Die hat hier bisher keiner gebracht. Also was ist denn nun eine "gesunde Musikkultur"? Weiterhin würde ich in einer solchen Begründung Argumente erwarten, warum es wichtig ist, zwischen gesunder und nicht-gesunder Musikkultur zu unterscheiden.
 
„Meine philologischen Studien haben mich davon überzeugt, dass ein begabter Mann Englisch (ausgenommen Rechtschreibung und Aussprache) in dreißig Stunden lernen kann, Französisch in dreißig Tagen und Deutsch in dreißig Jahren“, behauptete einst Mark Twain entnervt. Dass Deutsch eine schwierige Sprache ist, lässt sich nicht leugnen, dass sie aber dem fleißig Lernenden ihre Schönheiten offenbart, zeigt die Ausstellung „man spricht deutsch“. Darin kommt zum Beispiel Cristina aus Spanien zu Wort: „Fernweh ist das Wort, das ich lebenslang gesucht habe. Bis ich angefangen habe, Deutsch zu lernen, habe ich dieses Gefühl nicht benennen können.“
Nur so als kleine Stütze. ;) Viele sagen der deutschen Sprache nach, dass sie eine der ausdrucksstärksten ist. Und das ist für mich auch das Kriterium. Ich bin linguistisch zu wenig bewandert, um das weiter begründen zu können...

Als erstes gehört zu einer solchen Begründung wohl eine Definition des Begriffs. Die hat hier bisher keiner gebracht.
Zumindest ich habe schon geschrieben, dass der Begriff an sich für mich völliger Quatsch ist. Es gibt eine Kultur, nicht gesund, nicht krank. Sie spiegelt die Gesellschaft wieder, ist breit gefächert und unter ständiger Veränderung. Sie beinhaltet Traditionen ebenso wie Fortschrittlichkeiten.
Hmm, je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger greifbar wird der Begriff "Kultur" für mich.
...
Wiki:
Kultur (zu lateinisch cultura „Bearbeitung, Pflege, Ackerbau“, von colere „wohnen, pflegen, verehren, den Acker bestellen“) ist im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt, im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur. Kulturleistungen sind alle formenden Umgestaltungen eines gegebenen Materials, wie in der Technik oder der bildenden Kunst, aber auch geistige Gebilde wie etwa Recht, Moral, Religion, Wirtschaft und Wissenschaft.
Ah, jetzt ist es wieder greifbar. :) Fazit für mich: Gesunde Kultur gibt es nicht, auch keine kranke, bestenfalls eine vernachlässigte (der Mensch gestaltet nicht) oder geförderte (der Mensch gestaltet viel).
 
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Ah verdammt. Jetzt war ich 5 Tage in Berlin im Urlaub und der Thread ist 18 Seiten Lang :) Geht zwar nicht mehr ums Thema, aber sehr interessant!
Ich muss mir das Morgen nochmal durchlesen/überfliegen.

Sorry für OT und gute Nacht!
 
An fisherman: du sagtest "Auch ich fände für diesen konkreten Punkt etwas Einsicht wünschenswert."

Ich denke dieses "etwas Einsicht" habe ich schon mehrfach bekundet. Ich hatte mich z.B. bei meiner "Verabschiedung" für meine "überspitzten Formulierungen" entschuldigt ... das wurde aber nicht akzeptiert. Soweit ich mich erinnern kann, sagte ich: "Ich FÜHLE mich hier WIE im Volksgerichthof". Wollen die werten Teilnehmer mir vorschreiben, was ich zu fühlen habe? Ich fühlte und fühle mich halt "eingekesselt". Ich fühlte eine KATEGORISCHE Inakzeptanz und Verteufelung von "solchen Videos" (als Bezeichnung für das gesamte Pianopoly) die immer wiederholt wurde. Es klang über lange Strecken wie ein vorverurteilendes Gericht von eingeschworenen Dogmatikern. Da FÜHLTE ich mich WIE im Volksgerichtshof. Ich hätte auch sagen können wie bei der Inquisition oder bei einem stalinistischen Schauprozess. Das ist reine Rhetorik und emotionale Verteidigung. Dann aber hergehen und mich als Nazi zu deklarieren ... Das hat mich dann eigentlich in meinem Gefühl noch mehr bestätigt. Ich empfand es als "unter der Gürtellinie" angesiedelt.

An alle: Was die musikpädagogischen Dinge anbetrifft, meine ich, alles gesagt zu haben. Übrigens habe ich immer noch den Eindruck, dass viele von euch pädagogische Dogmatiker sind. Denn: Ich habe mehrfach signalisiert, dass ich nichts gegen Klassische Musik, Musikhochschulen, Einzelunterricht, etc. habe, dass ich denke, dass man das gesamte Pianopoly Lehrmaterial auch im Einzel - oder Gruppenunterricht mit Lehrer hervorragend benutzen kann (ich und meine Kollegen und Kolleginnen tun das ständig in den Pianopoly-Schulen und anderswo...). Dagegen vermisste ich umgekehrt solche Offenheit bei vielen von euch.

Ansonsten möchte ich nicht auf den Götz verfallen (wovor ich ja gewarnt hatte) und mit "Argumenten" wie Orsch, Sch.... usw hantieren.

Bei der Faschismusdebatte bleibe ich bei meinem Standpunkt. Nur ein Vorschlag: Man sollte vielleicht unterscheiden zwischen dem kulturell "Faschistoiden" und dem SCHON politisch gewordenen "Faschismus" (die historischen Regime von ******, Mussolini, etc ...). UND: Das Faschistoide findet sich in unserer entfremdeten Gesellschaft überall! Ohne dass wir das bewusst merken!!! Und das ist das extrem Gefährliche! HOLZAUGE SEI WACHSAM!! WENN WIR NICHT HÖLLISCH AUFPASSEN, WIR DIESES FASCHISTOIDE WIEDER POLTISCHE FASCHISMEN HERVORBRINGEN. Wir sind mitten drin. Ich erinnere nur an den "WAR AGAINST TERROR", Geziehlt Tötungen von "Terroristen" wahrscheinlich auch von der Bundeswehr (aktenkundig ist das ja z.B. bei den Amerikanern, Russen oder Israelis ...). etc

Nichts für ungut.

PS mit "gesunder Musikkultur" meinte ich eine nicht im Götzendienst, in der Konkurrenz, in der Leistung, in der Überhöhung, im "Kulturbetrieb", etc. entfremdete lebendige Musikkultur ...
 
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