Mitbewohner will Klavier lernen / suche nach Anfängernoten

Debussy war natürlich saudumm gewählt ;-).

...du begreifst es immer noch nicht... und deswegen musst du nun nachsitzen und dabei einen Aufsatz schreiben mit dem Thema was ist an der Formulierung "gesunde Musikkultur (die keinen Debussy etc. braucht)" Nazisprache? (in Form von Fettdruck findest du eine kleine Denkhilfe)

und wenn du damit fertig bist (hoffentlich klappt es) dann denkst du darüber nach, was der Unterschied ist zwischen der Feststellung von Nazisprache und jemanden als Nazi zu bezeichnen
 
An Cathain: "... sich über andere erheben wollen ..." DAS ist die faschistoide Ursünde.
 
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stattdessen wäre mir lieber, du würdest mal was zur "gesunden Musikkultur (die keinen Debussy braucht)" in deinem Plädoyer äussern, denn da ist die eindeutige Nazisprache beachtenswert... ...also hopp, ich freu mich schon auf eine Verteidigungsrede für dergleichen...
Weder war ich angesprochen, noch wird das ein Plädoyer oder eine Verteidugungsrede. Wenn man nur das Zitat etwas verlängert, sieht man ebenso die Bewunderung für Chopin, Bach und Debussy, was mir dann nicht mehr der Nazisprache zuordnungswürdig erscheint.
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Auch ich bewundere Chopin oder Bach oder Debussy. Aber sie sind für eine gesunde Musikkultur nicht notwendig. Wenn auch die schwarzen Amerikaner wie ihre bürgerlichen Unterdrücker brav ihren Hanon geübt und Schumann zum Dinner gespielt hätten, wäre der Jazz, dieser ursprüngliche, aber leider letztlich im Dickicht des kapitalistischen Kommerz der US-Kultur fehlgeschlagenen kulturelle Befreiungsschlag, nicht entstanden.
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Ich bewundere den technischen Fortschritt, er ist aber für ein gesundes Leben nicht unbedingt notwendig. Durch ihn bleiben vielleicht andere Dinge auf der Strecke.

Damit würde ich eine Meinung in den Raum stellen.

Gruß cm
 
Fishi bitte bitte ignorier mich diesmal nicht: was ist an den Wagners nun schlechter als an einem Osos der sagt: dein scheiß ineffizenter teurer Klavierunterricht und dieser Liszt Scheiß den du spielen willst ist XXXX(ich lasse das Böse Wort weg)-Scheiß und MEIN programm ist dagegen für den Anfänger seligmachend! ? Erhebt er sich damit nicht über mich und meine Meinung?
Hallo, liebe Cathain; ich habe bei der Länge dieses Fadens den Wortlaut nicht im Kopf, aber ich denke, SOOOO steht das nicht da. Obwohl man es so lesen kann. An den Wagners ist erst mal (für mich) gar nix schlecht. Da hast Du was missverstanden. Ich habe Wagner (als "Nazi-Befruchter") statt Debussy eingesetzt, weil Rolf sich am JÜDISCHEN Mahler und am FRANZÖSISCHEN Debussy "aufgehängt" hat.

Man kann (?) Oswin auch anders lesen " Lieber Schüler, lass Dich nicht kirremachen. Es geht auch ohne Liszt. Und wenn Du nie Clair de Lune spielen kannst, so ist das auch kein Beinbruch. Du kannst auch mit meinem Zeugs Spass haben".

Und gerade Dir, Cathain, kann ich vermutlich gut erklären, was Oswin (und mittlerweile auch ich) mit dem "faschistoiden" Klassikpublikum meine: Du spielst BWV 974 vor den typischen Vertretern des Klassikpublikums. Nein, nicht vor den echten Musikenthusiasten und -kennern. Sondern vor denen, die das Theater mit dicken Spenden UNTER NAMENSNENNUNG subventionieren und die nun die Kultur gepachtet haben ;-).

Ich GARANTIERE deutlich unterschiedliche Akzeptanz (und Applaus), je nachdem, wie Du das bennennst:

a) is was von nem Italiener, Marcello
b) ...das Adagio aus dem Oboenkonzert in d-moll von Allessandro Marcello
c) (wie vor)... in einer Bearbeitung von JOHANN (!!!) SEBASTIAN (!!!) BACH (!!!!!)

Habs ausprobiert. ;-) ;-) ;-)
 
An Rolf:

Mahler, Debussy, Liszt, Chopin, John Lennon, Jimmy Hendrix, Heinrich Neuhaus (ja der auch), Özil, die Hohe Kunst, etc. sind keine Führer, sie sind GÖTZEN. Das ist noch schlimmer, denn Führer wird man spätestens nach ihrem Tode wieder los.

Führer finden Nachfolger aber Götzen ist man spätestens nach dem Tod wieder los.

So könnte man es auch sehen.

Gruß cm
 
Wenn man nur das Zitat etwas verlängert, sieht man ebenso die Bewunderung für Chopin, Bach und Debussy, was mir dann nicht mehr der Nazisprache zuordnungswürdig erscheint.


Ich bewundere den technischen Fortschritt, er ist aber für ein gesundes Leben nicht unbedingt notwendig. Durch ihn bleiben vielleicht andere Dinge auf der Strecke.
der Vergleich hinkt ein wenig ;) und die Wortwahl "gesunde Musikkultur" (für die Ch., JSB., D. nicht notwendig sind)" (jepp, ich kürz den Sermon ab, ohne seinen Inhalt zu verändern) nebst aller Konnotation kommt nicht aus der Bibel, auch nicht aus dem Koran, auch nicht vom Dalai Lama und auch nicht aus einer Mädchenschule, sondern rekurriert auf das, was ich genannt habe.
 
... sich über andere erheben wollen ..." DAS ist die faschistoide Ursünde
Danke, Oswin!

Es tut mir leid, Meister!
und deswegen musst du nun nachsitzen und dabei einen Aufsatz schreiben
Danke, Meister!
was ist an der Formulierung "gesunde Musikkultur (die keinen Debussy etc. braucht)" Nazisprache?
Dann ist "Ein gesunder Köper und ein gesunder Geist brauchen keine Drogen" Nazisprache? Nicht hauen, Meister!
(in Form von Fettdruck findest du eine kleine Denkhilfe)
Ergebensten Dank, Meister!
und wenn du damit fertig bist (hoffentlich klappt es)
ich weiß nicht, Meister, ob ich dazu würdig bin?
dann denkst du darüber nach, was der Unterschied ist zwischen der Feststellung von Nazisprache und jemanden als Nazi zu bezeichnen
Ohh, das werde ich tun, Meister. *Rückwärtsgehend, tief am Boden*

Rolf, jetzt mal Klartext: Wenn Du von Deinem Trip wieder runter gekommen bist, kannst Du mir gerne ne PN schreiben. Und wenn die auch so von oben herab ist, wie dieser Post, dann kannst in Zukunft Dein braunes Bier alleine schlürfen!
 
Mahler, Debussy, Liszt, Chopin, John Lennon, Jimmy Hendrix, Heinrich Neuhaus (ja der auch), Özil, die Hohe Kunst, etc. sind keine Führer, sie sind GÖTZEN. Das ist noch schlimmer, denn Führer wird man spätestens nach ihrem Tode wieder los.
Eigentlich hatte ich im letzten Post alles gesagt, was ich zu sagen hatte. Aber nun hätte ich doch noch eine Frage: Was für eine flüssige oder feste Substanz muss man einnehmen, um solche Weisheiten von sich zu geben? Es ist anzuraten, davon das nächste Mal weniger oder gar nichts zu nehmen...!

P.S.: Erstaunlich, dass in einem Forum für Tastenspieler Faschismus-Theorien erörtert werden, nachdem ursprünglich mal die harmlose Frage nach geeigneten Schulen und Spielstücken für Anfänger am Klavier gestellt worden ist. Leute, hört auf zu üben - man könnte als Liszt-, Chopin- oder Debussy-Spieler des Götzendienstes bezichtigt werden!

P.P.S.: Ich mag Mahler, ich mag Debussy, ich mag Liszt... - und ich bleibe trotz des Trainerwechsels bekennender Fan des FC Schalke 04!

P.P.P.S.: Schwester, eine Frage - haben hier ein paar Leute auf der Station ihre bunten Pillen nicht eingenommen...???
(Noch'n Gedicht: Gott schuf den Schmetterling,/Gott schuf die Bienen,/auch schuf er die Gummizelle,/dafür dank' ich ihm drinnen!)
 
An fisherman: du sagtest "Für mich stellt sich nun aber die Frage, ob diese "gottgleiche Heldenverehrung" und das Streben "zum Übermenschen" nicht schon immer und auch in jeder Kultur existiert, mithin zwar "faschistoide" Elemente haben mag, aber letztendlich nur "menschlich" ist?"

Genau diese Frage stelle ich mir auch.

Eine mögliche Antwort ist für mich momentan die: Die Menschheit hat 99% ihres Daseins in kleinen Gruppen von Jägern und Sammlern verbracht (die, soweit mir bekannt ist, kein Klavier spielen konnten und auch ohne Liszt und Wagner sehr gut mit sich und der Welt zurecht kamen), so wie etwa die !Kung Buschmänner in Südwest-Afrika oder die Aborigines in Australien (die übrigens dort schon seit 50000 Jahren leben ... spricht nicht sogar Angela immer mehr von nachhaltiger Gesellschaft? ...). Bei solchen Menschen gibt es solche "faschistoiden Elemente" (wie du sie nennst) kaum oder gar nicht. Doch selbst wenn es sie gäbe, zeugt doch das Erkennen dieser Elemente als zumindest nicht zuträglich für das Wohl der Menschheit von einem gewissen Reifungsprozess, den man fortentwickeln sollte, oder?
 
der Vergleich hinkt ein wenig ;) und die Wortwahl "gesunde Musikkultur" (für die Ch., JSB., D. nicht notwendig sind)" (jepp, ich kürz den Sermon ab, ohne seinen Inhalt zu verändern) nebst aller Konnotation kommt nicht aus der Bibel, auch nicht aus dem Koran, auch nicht vom Dalai Lama und auch nicht aus einer Mädchenschule, sondern rekurriert auf das, was ich genannt habe.

Das haben Vergleiche so an sich. ;)

Ich gebe Dir recht, jedoch was erwartest Du von jemandem der nicht einmal weiß was Faschismus bedeutet?

Gruß cm
 

An Cathain: Osos der sagt: dein scheiß ineffizenter teurer Klavierunterricht und dieser Liszt Scheiß den du spielen willst ist XXXX(ich lasse das Böse Wort weg)-Scheiß und MEIN programm ist dagegen für den Anfänger seligmachend! ?

ICH BITTE SIE!

DAS soll ich gesagt haben? Nein das ist DEINE Resonanz auf das, was ich gesagt habe!!!
 
Dann ist "Ein gesunder Köper und ein gesunder Geist brauchen keine Drogen" Nazisprache?

Fisherman, ein zentrales Merkmal nationalsozialistischen Denkens war es, den Begriff der Gesundheit (der im Zusammenhang mit dem menschlichen Körper völlig unverfänglich ist - beim Geist wird's schon kritisch) auf Begriffe wie Kultur und Volk zu übertragen. Muss man das heute in Deutschland echt noch erklären? Normalerweise sollte man sowas doch eigentlich in der Schule lernen?
 
pils - dunkelbraunes bier mundet mir nicht.
nie mehr ein schlenkerla für rolf!!!! Und auch kein Zwickl. Ist schon zu braun. Nur noch gelbe Plörre!;-)

@ Nica: Och, Mönsch, sooo dumm bin nun auch wieder nicht. Jetzt kriegen wir schon wieder Zoff wegen der Wortklauberei! Darf ein Boss dann nicht mehr von "gesunder Unternehmenskultur" sprechen? Darf sich Angela keine Gedanken um die "Volksgesundheit" machen?

Leute, wenn ihr alle so reagiert, dann haben die Nazis gewonnen!!!! Wenn ganz normale Worte nicht mehr wegen dieser A... verwendet werden sollen, dann haben sie gesiegt. Wie übrigens die Terroristen auch, wie mir jeder Vielflieger gerne bestätigen wird. Wenn Euch das Sorgen macht, dann geht raus vor die Tür und haut den braunen Deppen eins auf die Nase, aber lamentiert hier nicht über "gesund", "Volk" und "Kultur"!

Geht von mir aus (ich tue das!) zum nächsten Judenfriedhof und weint dort für die Toten. Denkt an sie und schickt Eure besten Gedanken. Aber lasst endlich unsere ganz normale GESUNDE Sprache in Ruhe! Bitte!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
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P.P.P.S.: Schwester, eine Frage - haben hier ein paar Leute auf der Station ihre bunten Pillen nicht eingenommen...???
(Noch'n Gedicht: Gott schuf den Schmetterling,/Gott schuf die Bienen,/auch schuf er die Gummizelle,/dafür dank' ich ihm drinnen!)

Ich nehme an, das war als Spass gemeint. Wenn ich denke wie grauslich es psychisch kranken Menschen und deren Angehörigen gehen kann, finde ich es nicht gut darüber Witze zu reissen.

Gruß cm
 
Liebe Reinkultur,

du sagst: "Eigentlich hatte ich im letzten Post alles gesagt, was ich zu sagen hatte. Aber nun hätte ich doch noch eine Frage: Was für eine flüssige oder feste Substanz muss man einnehmen, um solche Weisheiten von sich zu geben? Es ist anzuraten, davon das nächste Mal weniger oder gar nichts zu nehmen...!"

Das nennt man Humor! Musste herzhaft lachen! Auch wenn du mich damit nicht gerade sachlich kritisierst. Bitte mehr davon damit wir vom ernsthaften Zerfleischen endlich weg kommen!
 
Das nennt man Humor! Musste herzhaft lachen! Auch wenn du mich damit nicht gerade sachlich kritisierst. Bitte mehr davon damit wir vom ernsthaften Zerfleischen endlich weg kommen!
Vielleicht sollten wir direkt mit Fortgeschrittenen-Literatur beginnen? Zu meiner Studienzeit an einer Musikhochschule in NRW stand in einem der Unterrichtsräume, die für Gehörbildungs- und Tonsatzunterricht bestimmt waren, auf einem der Tische (dem unbekannten Erstsemestler gewidmet): "WEHRET DEN ANFÄNGERN!!!"
 
Hahaha ... ich hab die Pointe aber nicht 100% verstanden ... ? ...
 
Hallo,
ich habe die Diskussion ein bisschen (nicht ganz, sie ist schon so lang und ausführlich) mitverfolgt und will mich nun einklinken.

Interessant finde ich die Frage, was eigentlich der Unterschied ist zwischen Faschismus und der Bewunderung für Komponisten, wie man sie hier im Forum findet. Ich denke, hier muss man zunächst darauf hinweisen, dass Faschismus totalitär ist. Er ist zentriert auf die eine Führergestalt, die als Sinngebungsinstanz für ein Kollektiv fungiert, und er bringt eine sehr spezifische Form von Intoleranz hervor; ein ******, ein Franco oder ein Mussolini dulden keine Alternative zur eigenen Person.

Das scheint mir bei der Bewunderung für Komponisten nicht der Fall. Zwar können sie, wie man hier im Forum ja auch sehr schön sieht, als Sinngebungsinstanz fungieren. Aber definiert wird dadurch ja nicht die Identität eines Kollektivs, sondern eines Individuums (daher der Verdacht des Elitären, der diesen Diskussionen anhaften muss); und vor allem: Es fehlt die Intoleranz, die Alternativlosigkeit, die für den Faschismus kennzeichnend ist.

Selbst die eine Gemeinsamkeit, die Komponisten und faschistische Diktatoren zu teilen scheinen - der Umstand, dass sie ihren Bewunderern Sinn- und Zielvorgaben geben - scheint mir gebrochen zu sein. Denn, aber hier spreche ich vielleicht nur für mich, wir leben eben heute in einer pluralen Welt mit vielen verschiedenen Sinnsystemen, die nach ganz unterschiedlichen Regeln funktionieren. So bin ich mir sehr bewusst, dass Komponisten nur in meiner kleinen Klavierwelt wichtig sind, dass aber in der großen Welt ganz andere Sinnvorgaben existieren. Dennoch genieße ich es, im Forum oder beim täglichen Klavierspiel so zu tun, als hätten die Regeln Gültigkeit, als sei der Sinn universal, als würden alle mein Ziel gutheißen.

Daher mag ich dieses Forum auch so gerne :)

Aber um auf das Thema zurückzukommen: Genau dieses "so tun als ob" fehlt doch im Faschismus, bzw. es kann nur im Geheimen ausgelebt werden. Ich finde es gefährlich, vor allem aber auch traurig, Komponisten als Führerpersönlichkeiten auszugeben - und zwar darum, weil dadurch all die großen und kleinen Katastrophen in faschistischen Regimes banalisiert werden.


Ich kann mir drei weitere Bemerkungen nicht verkneifen.

Einmal wird Rousseau gründlich missverstanden, wenn man ihn, wie das bei osos offenbar geschieht, auf sein "Zurück zur Natur!" festlegt. Rousseau ist sich nämlich, anders als osos, letztlich nicht schlüssig, was eine Rückkehr zum Naturzustand betrifft, weil er nicht einmal sicher ist, ob es ihn je gegeben hat. Ihm war natürlich nicht klar, dass es in Australien Menschen gibt, die stolze 50000 Jahre leben und daher offenbar mit einer robust-natürlichen Gesundheit gesegnet sind :). Das aber nur beiläufig.

Und zweitens: Das mit den Gewichten an den Fingern, wie immer das auch funktionieren soll, hat, denke ich, eher mit der abendländischen Askesetradition zu tun. Ich will nicht abstreiten, dass sie in den großen Kontext der Dialektik der Aufklärung eingeflossen ist, aber sie hat doch einen kulturgeschichtlichen Hintergrund, der die Reduktion auf faschistoide Züge sehr einseitig erscheinen lässt.

Drittens... ich finde das, was vorhin einmal "Nazi-Sprache" genannt wurde, ebenfalls furchtbar. Aber das ist wohl ein anderes Thema, da könnte man noch viel schreiben...
 

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