Mein Schimmelchen (das nächste "Bastelklavier"...)

  • Ersteller des Themas Universaldilettant
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und von dem recht viel
warum Du immer auf meine Beiträge nur Blödsinn posten mußt.
Du meinst wohl, daß du das Monopol auf Blödsinn hast.

ich "repariere" ja auch so nebenher Autos und Gasleitungen und schau auch daß ich mir noch nebenher a bisserl was als Herzchirurg verdienen kann

ich habe Dich natürlich bisher nur verarscht

davon war nie die Rede
 
ei @agraffentoni , ich sag ja nix wenn man mir humorvoll widerspricht....aber was Du hier so mitunter vom Stapel läßt, ist einfach nur dumm. Und so einer will Orgelbauer sein? Das glaube ich so langsam nicht mehr.
 
Also hier kann man wohl sehr viel über das pfuschen lernen
Du wirst Micha ja wohl nicht als Pfuscher bezeichnen. Zumindest für mich gelten seine Arbeiten als auch seine Provisorien als Referenz. Dazu gehört auch eine vernünftige Beurteilung eines Instrumentes, des Kosten/Nutzen-Faktors, eine entsprechend gute Beratung ... wie sich das eben für einen ordentlichen Handwerker gehört.
Nur weil man das nicht in seinem Repertoire hat und es nicht in den Lehrbüchern steht, muss man das nicht als Pfusch abtun. Ein guter Handwerker lernt von anderen und bezeichnet ihre Tipps nicht als dumm.
 
Protec CLP ist eine gängige und anerkannte Methode, um Achsen wieder gängig zu machen. Sofern es sich nicht um Renner Mechaniken aus Ende der sechsziger Jahre mit Neusilber-Achsen handelt, bei denen sich die Beschichtung gelöst hat. Bei steifen Hebegliedachsen nimmt man besser Alkohol-Wasser Gemisch. Auch das ist eine anerkannte und funktionierende Methode. Und scheint auch zu funktionieren, wenn man vorher schon mit CLP dran war. ( @Universaldilettant beobachte das mal über die Zeit.... ). Wenn man das für Hokuspokus hält, kann man sich ja stundenlang damit beschäftigen, 88 Hebeglieder neu zu achsen. Viel Spaß dabei..... Anstatt einer heißen Zange nehmen manche Amis übrigens Strom, um die Achse zu erhitzen. Das nennen die glaube ich zappen.
 
Protec CLP ist eine gängige und anerkannte Methode, um Achsen wieder gängig zu machen. Sofern es sich nicht um Renner Mechaniken aus Ende der sechsziger Jahre mit Neusilber-Achsen handelt, bei denen sich die Beschichtung gelöst hat. Bei steifen Hebegliedachsen nimmt man besser Alkohol-Wasser Gemisch. Auch das ist eine anerkannte und funktionierende Methode. Und scheint auch zu funktionieren, wenn man vorher schon mit CLP dran war. ( @Universaldilettant beobachte das mal über die Zeit.... ). Wenn man das für Hokuspokus hält, kann man sich ja stundenlang damit beschäftigen, 88 Hebeglieder neu zu achsen. Viel Spaß dabei..... Anstatt einer heißen Zange nehmen manche Amis übrigens Strom, um die Achse zu erhitzen. Das nennen die glaube ich zappen.

Ich hatte mal ne geölte Mechanik gehabt, da ging garnix mehr. Hab dann die Mechanikteile in einen Topf mit Dichlormethan geworfen, anschließend ging wieder alles. Ist bloß ein sauteurer und giftiger Spaß, wo ich mir im nach hinein überlegt habe, ob es nicht besser gewesen wäre alles neu zu tuchen und zu achsen.
 

Wikipedia sagt Kupfer-Nickel-Zink Legierung.

Ich weiß nicht, ob die Renner Achsen in den späten Sechszigern aus Neusilber waren. Aber irgendwie löste sich da eine Beschichtung und blieb als schwarzer Abrieb in der Garnierung hängen. Da hilft dann auch kein Mittelchen wie Protec oder Alkohol/Wasser Gemisch.
 

... Und scheint auch zu funktionieren, wenn man vorher schon mit CLP dran war. ( @Universaldilettant beobachte das mal über die Zeit.... )..

Ich werde auf jeden Fall beobachten und berichten... Nach der ersten CLP Behandlung war es ja auch ausgesprochen fluffig vom Spielgefühl. Hoffen wir mal das ist jetzt nachhaltiger! (Von der Theorie der Wirkung auf Leim/Filz sollte das ja eigentlich so sein...)

Ansonsten ist ja auch noch genug CLP und Desinfekt da, und wenn ich die ganze Mechanik nicht ständig auseinanderreisse sondern im eingebauten Zustand dann mal fix durchschmiere (auch wenns nicht so präzise ist...) halten auch die Bändchenleder noch ein bisschen ...

Schaun mer mal...
 
... ich mir im nach hinein überlegt habe, ob es nicht besser gewesen wäre alles neu zu tuchen und zu achsen.

Ist das bei Hebegliedachsen überhaupt wirtschaftlich? An sich kosten komplette Hebegliedkapseln ja nicht die Welt, oder? Und das ausrichten ist doch auch nicht so kritisch?!?! (habe da insgesamt 2 Schieberpapiere an den Hebegliedkapseln gefunden, das wars....)

Bei Meyne der ganze Satz 35 Euro... (Wobei, wenn die Qualität wie bei den Hammernusskapseln ist, dann würde ich den kram lieber nicht verbauen... da gibts aber ja auch bessere Lieferanten.)
 
Ist das bei Hebegliedachsen überhaupt wirtschaftlich? An sich kosten komplette Hebegliedkapseln ja nicht die Welt, oder? Und das ausrichten ist doch auch nicht so kritisch?!?! (habe da insgesamt 2 Schieberpapiere an den Hebegliedkapseln gefunden, das wars....)

Bei Meyne der ganze Satz 35 Euro... (Wobei, wenn die Qualität wie bei den Hammernusskapseln ist, dann würde ich den kram lieber nicht verbauen... da gibts aber ja auch bessere Lieferanten.)

Wirtschaftlich sinnvoll war es nicht. Ein Liter Dichlormethan kostet so an die 30 € - ist damit zwar um einiges billiger und weniger giftig als Chlororoform, aber des Zeugs muß ja dann auch irgendwo hin - hab des dann einfach in die Sonne gestellt und verdunsten lassen....schönen Gruß ans Ozonloch:rauchen:
 
Ist das bei Hebegliedachsen überhaupt wirtschaftlich?

Ich meinte das Tuchen und Achsen, statt Neukauf... Das alle Arten von Ölungen schneller und "billiger" sind ist ja logisch....

Der Zeitaufwand fürs Achsen hatten wir ja schomal grob berechnet (so 7 bis 8 Stunden...bei 5 Minuten pro Achse bei sorgfältiger Arbeit), das "tuchen" dauert doch nochmal locker die gleiche Zeit oder?

Da ist es doch mit Sicherheit attraktiver ganz neue zu nehmen, oder?
 
Wirtschaftlich sinnvoll war es nicht. Ein Liter Dichlormethan kostet so an die 30 € - ist damit zwar um einiges billiger und weniger giftig als Chlororoform, aber des Zeugs muß ja dann auch irgendwo hin - hab des dann einfach in die Sonne gestellt und verdunsten lassen....schönen Gruß ans Ozonloch:rauchen:

Wenn du das nicht mehr benötigte Dichlormethan in deine Latschen geschüttest hättest, hättest du 2 Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Wenn du wissen magst, was ich gerade meine, sende einfach: "sags mir, du alter Knacker".
:017:
 
Hallo alle Freunde der minimierten Achsreibung...

Hat jetzt etwas länger gedauert, aber ich musste mit Erschrecken feststellen, dass meine Freizeit nach Ende der Kurzarbeit auf der Arbeit dramatisch geschrumpft ist :blöd:

Nach den diversen Ölungs , bzw. CLP , bzw. auch Alkoholkuren für das Schimmelchen, welche sich zwar alle als durchaus wirksam herausgestellt haben, aber leider allesamt nach einiger Zeit an Effekt verloren haben, blieb nur eines übrig:

Neuachsen der Hebegliedkapseln (und weils so schön ist, der Hammernusskapseln gleich mit...)

Benötigtes Werkzeug für den engagierten Laien beim 69er Schimmelchen:

- Schlitzschraubenzieher für die Schrauben der Hebeglieder und Hammernusskapseln (vorhanden)
- Achsenaustreiber (in Stiftform nicht die Nobelvariante) für die Hebegliedkapseln (11,30€)
- Spitzzange für die Achsen Hammernusskapseln (vorhanden)
- Seitenschneider modifiziert als Achsenzwickzange (vorhanden, mittels Flex abgeflacht)
- Akkuschrauber für Kapseltuchbearbeitung (vorhanden)
- Schlüsselfeile für eventuell überstehende Achsen(vorhanden)
- Messschieber Preciva zum Achsen ausmessen (19,90€)
- Grobes Schleifpapier zum Achsendraht anschleifen (1,-€)
- Reibahlen 0,6 bis 2,0 aus dem Bastelzubehör (19.-)

An Spezialwerkzeug wird eigentlich nur (in einem eventuell besser sortierten Bastlerhaushalt kann alles andere auch so vorhanden sein) der Achsenaustreiber benötigt! Ein paar Sachen musste ich mir kaufen, allerdings lassen die sich auch noch anderweitig später verwenden (die mit Preisen)

Benutztes Material:

- Achsenstifte 1,30 mm (200St. 9,50 €)
- Achsenstifte 1,40 mm (200St. 9,50 €)
- Achsendraht 1.30mm, 1325mm, 1,35 mm (Restposten ca. 10€)
- Protec CLP zur letzen Ölung....(optional, 21,30€)

Beim Material konnte ich vernünftige Qualität über Umwege von Jahn organisieren, für Laien zu kaufen gibts das auch von Meyne, allerdings hat mich da die Qualität der vorher bestellen Teile überhaupt nicht überzeugt (hatte da testweise mal einzelne Kapseln und ein komplettes Hebeglied bestellt... ziemlich gruselig im Vergleich zu den im Schimmelchen verbauten Teilen)

Durch den Umweg hatte ich leider nicht die optimale Zusammenstellung, hätte lieber Achstifte in 1,275 1,3 und 1,325 gehabt, da aber ein gewisser Zeitdruck aufkam (wollte das in meinem Urlaub noch anpacken..) kam es zu oben genannter Zusammenstellung, was dann auch funktioniert hat.

Arbeitsschritte:

- Ausbau der Mechanik
- Abschnittsweise (Mittellage, Bass, Diskant) Ausbau der Hebeglieder (Bändchen aushängen, Schraube los)
- Austreiben der Achsen der Hebegliedkapselachsen mittels Achsenaustreiber und "hohler" Unterlage
- Ausmessen der Achsen der Hebegliedkapselachsen ( 95% bei 1,275mm) mittels Messschieber
- Aufreiben der Achstuchung mittels in Akkuschrauber eingespannten und leicht aufgerauten Achsendraht 1,30mm
- Montage des 1.30mm Achsenstiftes in Hebeglied
- Abzwicken des überstehenden Achsstiftes mittel Seitenschneider, eventuell Nacharbeit mit Schlüsselfeile
- Prüfen des Achsenspiels der Hebelgliedkapsel (Klopftest, Beschreibung weiter unten)
- Nach dem Ausbau aller Hebeglieder des Abschnitts:

- Ausbau der Dämpferpralleiste (Hammerausbau beim Schimmelchen deutlich vereinfacht)
- Abschnittweiser Ausbau der Hämmer
- Abschrauben der Hammernusskapsel
- Entfernen des Achsstiftes (seitlich rausschieben per Spitzzange)
- Ausmessen der Hammernusskapselachsen (95% bei 1,275mm)
- Aufreiben der Achstuchung mittels in Akkuschrauber eingespannten und leicht aufgerauten Achsendraht 1,30mm
- Montage des 1.30mm Achsenstiftes in Hebeglied
- Abzwicken des überstehenden Achsstiftes mittel Seitenschneider, eventuell Nacharbeit mit Schlüsselfeile
- Anschrauben der Hammernusskapsel an Hammernuss
- Prüfen des Achsspiels der Hammernusskapsel mittels Festspannen der Kapsel und Spielprüfung am Hammerkopf
- Nach der Fertigstellung aller Hämmer eines Abschnittes:

- Montage der Hämmer in die Mechanik nach Ölung der Achsen mittels CLP
- Montage der Hebeglieder in die Mechanik nach Ölung der Achsen mittels CLP
- Montage der Dämpferprallleiste
- Montage der Mechanik ins Klavier
- Erfreuen an der superleichten Spielart der Mechanik im ersten Abschnitt
- Dann wieder nach oben zum nächsten Abschnitt

- ganz zum Schluss habe ich noch sämtliche Dämpferfedern ein ganzes Stück schwächer eingestellt um auch hier die maximale Leichtigkeit im Anschlag zu unterstützen, die hatten echt ein irren Andruck. Auch hier eindeutig ein Zeichen dafür, das das Schimmelchen bis jetzt nicht viel im Leben gedroschen wurde (sah man ja auch an den Garnierungen, bei der nicht eine durch war, und viele fiel zu fest)

Das abschnittsweise Arbeiten erleichtert enorm den Zeitaufwand bis zum ersten Erfolgserlebnis, und erlaubt es die Arbeiten auf mehrere Tage zu verteilen, da alle Arbeiten mit Konzentration und Sorgfalt erfolgen sollten um Kollateralschäden zu vermeiden! Der Zeitaufwand für einen Abschnitt lag bei mir bei etwa 4h reine Arbeitszeit (Pausen machen!)

Das Ausreiben der Tuchung mittels Akkuschrauber und (teilweise) angerauter Achse erlaubt dem Nichtprofi ziemlich gut ein exaktes reproduzierbares und schnelles Ergebnis beim Anpassen auf eine etwas grössere Achse! Ich musste a von 1.275 auf 1.3mm. Mittels Reibahle ist das megaaufwändig und fehlerträchtig, da Ahlen ja immer Spitz zulaufen, und man da schnell mal zuviel rausgeschubbelt hat.


Der Klopftest bei den Hebegliedern habe ich glaube ich irgendwo mal hier gesehen, finde das aber nicht wieder:

Hebelglied senkrecht halten, und die Kapsel im 90 Grad Winkel stellen. Die Kapsel darf nicht von alleine runterfallen, und sollte beim Klopfen oben auf das Hebeglied mit 4 bis 5 Klopfern oben anschlagen. Oder hatte mir das @Tastenscherge gezeigt, weiss ich gar nicht mehr... auf jeden Fall reagieren jetzt alle Hebeglieder im Schimmelchen genau so.


Alle beschrieben Arbeitssschritte funktioniern SO natürlich nur wenn keine Überraschungen auftauchen, als da wären:

- Achsen der Hebegliedachsen gehen einfach nicht raus... Luftfeuchtigkeit nach Starkregen plötzlich megahoch , oder aber auch: Grössere Achse verbaut!
- Grössere Achsen statt 1,275m --> erfordert dann stärkere Ausreibung der Tuchung als mit 1,3mm, zum Teil mit Reibahlen bis auf 1.4mm hoch, damit ich meine vorhandenen Achsstifte nutzen konnte.
- Kapsel zerbricht beim Austreiben der Achse....doppeldoof, liess sich allerdings mit Leim wieder herstellen...
- Prüfung des Achsspiels zeigt wackelnde Achse: Fast nicht passiert, aber dann halt auf grössere Achse wechseln
- Montage der Hebeglieder im Diskant immer schief....erst da ist mir aufgefallen das meine Zange nicht immer ganz exakt abzwickt und die Achsen sich berühren, in den anderen Lagen war das nicht so, da genug Platz zwischen den Hebegliedern... also mittels Schlüsselfeile runterfeilen (oder eine gescheite Abzwickzange kaufen...)

Ach, und die Hammernusskapseln habe ich auch gemacht, da auch diese zum Teil auch nach mehrmaliger Ölung nicht vernünftig leichtgängig waren... Nach der Demontage konnte man bei vielen Achsen schwarze Rückstände an der Achse und am Tuch sehen, also Abrieb des Materials mit Beschädigung der Oberfläche.

Jetzt haben also alle Performance relevanten Kapseln neue JAHN Achsen, dann ist da erstmal Ruhe! Und die übrigen Achsen haben auf die "Ölungen" meines Erachtens gut reagiert, wobei da natürlich auch noch Potential sein könnte :denken:


Habe jetzt keine grossartig aussagekräftigen Bilder mehr gemacht, da sieht man eh nicht so viel.

Viele Videos die mich inspiriert haben, habe ich aus dem Youtube Kanal von Stefan Lang aus Aachen, wer die als Klavier Hobby Bastler nicht kennt ist selbst schuld ;-)

Piano Lang Aachen

Bin mit dem Schimmelchen jetzt schon ziemlich zufrieden, fehlt eigentlich nur noch das Thema Intonation... Habe mir in der Bucht mal so Intoniernadelhalter geschossen (Aus China für 11.-) der exakt so aussieht wie das Profiwerkzeug aus den deutschen Shops für 40,- bis 50.- Mal schauen wann ich mich an das Thema heran traue...
 

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