Ich sehe eben immer noch grosse Qualitätsunterschiede zwischen improvisierter und komponierter Musik.
Ich finde, Improvisation und komponierte Musik, egal welches Genre, sind was völlig Unterschiedliches.
Qualitätsunterschiede sollte man zwischen verschiedenen Improvisateuren oder zwischen verschiedenen Komponisten ausmachen.
Eine Komposition ist wie ein Ölbild, stellt auch eine Fleissarbeit dar mit Retuschiermöglichkeit. Eine Improvisation ist wie ein Aquarell - hit or miss. Es gibt keine Korrekturmöglichkeit. Man sollte Aquarellmalerei untereinander vergleichen, aber nicht das Ölbild als höhere Qualität einstufen.
Allerdings, interessanterweise waren viele große Komponisten auch geniale
Improvisationskünstler. Gelesen habe ich das z.B. von Bach, Mozart, Beethoven und Chopin. Es gibt Zeitzeugenaussagen, dass Chopin's Improvisationen von der Kühnheit her seine Kompositionen noch übertrafen.
Zum Thema:
@ Guendola: Mir fällt auf, dass du Martin Stadtfeld immer mit "Herr Stadtfeld" titulierst. Ich gehe davon aus, dass du dies wohl erwogen hast.
Man kann verschiedenen Geschmack haben, und man muß nicht jeden Künstler mögen. Jedoch wenn man einen Künstler, der sich zweifelsohne bereits einen Namen gemacht hat (durch Einspielungen wie z.B. die Goldberg-Variationen, die offensichtlich von vielen (auch von mir) in dieser Fassung gemocht werden), mit "Herr ..." anredet, stellt das für mich schon eine Herabwürdigung dar, die über das hinausgeht, was mit unterschiedlichem Geschmack begründet werden könnte. Weil damit eine künstlerische Qualität abgewertet wird (egal ob man der Interpretationsweise folgen kann und will oder nicht).
Falls du also unabhängig von der persönlichen Geschmackslage solche gravierende Mängel in der künstlerischen Qualität bei Martin Stadtfeld benennen kannst, wäre ich interessiert, diese zu erfahren.