Das doofste was mir passiert ist, war als ich bei einem städtischen Musikpreis beim Vorspielen von Milhauds Scaramouche für zwei Klaviere den Schlusston absolut in den Sand gesetzt hab. An sich lief das Stück ganz gut durch und ganz am Schluss steht dann ein Fortissimo-F-Dur-Akkord. Mein Klavierpartner hat den auch wunderbar gebracht und ich in der linken Hand auch. Meine rechte Hand habe ich aber irgendwie voll auf E gesetzt und dementsprechend einen E-Dur-Akkord abgeliefert. Das dumme dabei war, dass mir schon in dem Moment als ich die Finger auf das E gesetzt hatte klar war, dass ich den Akkord verhauen würde, allerdings nicht mehr schnell genug reagieren konnte. Dementsprechend hat dann auch sofort jeder gemerkt, dass ich das war, der den Akkord verhauen hat und nicht mein Klavierpartner. Das leise Kichern im Publikum war nicht zu Überhören...
Allgemein gibt es meiner Meinung nach keine schlimmen Fehler bei Klaviervorspielen. Der einzige schlimme Fehler den man bei Vorspielen machen kann, ist das Stück nicht geübt zu haben. Alles andere kann passieren und passiert eben meist irgendwie mehr oder weniger zufällig und doof (so wie das bei mir mit dem Schlussakkord) weil man irgendwie seinen Kopf nicht ganz bei der Sache hat (bzw. zu sehr bei Kleinigkeiten der Sache hat...). Meist sind Fehler im Vorspiel sehr lehrreich. Und mir haben sie geholfen mir immer mehr die Angst vor Vorspielen zu nehmen. Je öfter einem in Vorspielen Fehler unterlaufen, desto öfter merkt man, dass man zwar selbst damit nicht ganz zufrieden ist, aber das das Publikum damit eigentlich gar kein Problem hat. Und solche Erfahrungen nehmen einem die Angst vor Auftritten. Auch wenn eine gewisse gesunde Anspannung und Aufregung irgendwie dazugehört und auch seinen eigenen Sinn hat.